Blubbi hat geschrieben:
Meine Eltern schicken jedes Jahr Futterproben von Heu, Heulage, Stroh und Hafer zur Analyse und berechnen dann die Rationen. Es wird dann nur Mineralfutter gekauft, was zum restlichen Futter passt und alles wird darauf abgestimmt.
Hmm, Rationsberechnungen für Pferde sind so eine Sache.
Bei Milchkühen und Schweinen ist die Leistung exakt meßbar und der Leistungsanteil dominiert den Bedarf. Üblicherweise habe ich einen homogenen Bestand, d.h. mehr oder weniger gleiche Tiere.
Bei Pferden ist die Leistung ziemlich schwammig (eine Stunde reiten kann von Rumdümpeln bis Militarytraining alles sein), dazu dominiert der Erhaltungsbedarf, bei leichter Arbeit im Verhältnis 80:20. Der Erhaltungsbedarf hängt vom Individuum ab und zwischen einem ruhigem Kaltblutmix und einem hektischen Vollblöd liegen da Welten. Deshalb kann eine Rationsberechnung nur dazu dienen, das Verhältnis der Nährstoffe abzusichern (meistens der Eiweißüberschuß) und zu prüfen, ob ich in einem akzeptablen Korridor liege. Einen Korridor berechne ich, indem ich einmal eine eine untere Grenze udn einmal eine obere Grenze meiner Schätzung benutze.
Allen theoretischen Zahlen zum trotz muß ich aber das Pferd beobachten und wenn es übermäßig zu/abnimmt, muß ich was ändern.
Zu guter Letzt, bei Schweinen und Kühen wird um Cent gerungen und das Futter ist der wesentliche Kostenblock. Bei Pferden spielt +- 10% Futter bei den Kosten keine Rolle. (Es ist immer süß, wenn manche Einsteller eigenes Futter kaufen und dann einen Rabatt für den Hafer haben wollen...ein Kilo Hafer kostet mich variabel 10 Cent...)
Gruß,
Pegasus