Ich muss mich hier mal an diejenigen wenden, die ihr Pferd bewusst haben gehen lassen müssen.
Wann kam für euch der Punkt, an dem ihr wusstet bzw. entschieden habt 'von hier nicht weiter'?
Hintergrund: Mein 17-jähriger Wallach hat in letzter Zeit massiv abgebaut. Er hat einen schweren Herzfehler (festgestellt vor 8 Jahren), weshalb er nicht mehr belastbar ist. Bis vor ca. 3 Monaten bin ich noch ausgeritten, da war er auch noch lebhaft manchmal. Bei Wärme ist er aber nie gut drauf gewesen, da haben wir im Sommer auf Spazierengehen/-laufen mit unterwegs Fressen umgestellt. Vor ca. 2 Monaten haben wir die Zähne machen lassen (halbjährliche Kontrolle). Dabei wurde auch EOTRH im Anfangsstadium festgestellt, hatte ich vorher noch nie von gehört. Der TA hat nun u.a. die Schneidezähne gekürzt, um den Druck beim Kauen wegzunehmen. Aber bisher schien er damit gut klargekommen zu sein, da er nie Schmerzanzeichen zeigte. Seit dieser Zahnbehandlung, nach der er ja eigentlich eher besser fressen können müsste, hat er aber jedenfalls nach und nach immer weiter abgebaut. Muskeln Aufbauen geht aufgrund seiner Nicht-Belastbarkeit nicht mehr wirklich. Aber auch seine Fettreserven schrumpfen irgendwie. Eigentlich war er immer eher ein Moppelchen, obwohl er Halbblüter ist. Mitllerweile ist er aber nicht mehr schön anzusehen.
Das Komische dabei ist, dass er nach wie vor extrem verfressen ist. Er bekommt im Stall Heulage ab lib und Hafer, steht tagsüber 8 Stunden auf der Wiese. Dazu diverse Leckerchen.
Jetzt in der Fellwechsel-Zeit hat er wieder Ödeme unter'm Bauch und an der Schlauchtasche bekommen. Die werden aber nach Bewegung kleiner. Ich schieb das auf seine nicht vorhandene Herz-Leistung. Bisher waren die nach dem Fellwechsel immer wieder weg.
Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll

Ich weiß nicht, ob er Schmerzen hat und leidet, oder ob er einfach 'nur' schlapp ist aufgrund seines Herzens. Das hört sich jedenfalls auch immer gruseliger an. Ist mehr noch ein Rauschen statt eines Herzschlags. Zähne ziehen, wie eigentlich bei EOTRH empfohlen, werden wir wohl nicht mehr machen lassen. Die letzte Sedierung bekam ihm schon sehr sehr schlecht. Und da sah er noch besser aus als jetzt. Klinik möchte ich ihm auch nicht mehr zumuten. Dort war er in seinem Leben schon oft genug (Zahn-OP und Herzfehler-Behandlungen).
Ich wünschte, er könnte mir die Entscheidung abnehmen, indem er einfach aufhört zu fressen (hatten wir letztes Jahr bei einem Pferd auf dem Hof) oder sein Herz aufhört zu schlagen und er morgens nicht mehr aufwacht oder aber auf der Weide umkippt. Aber so lange er noch gut frisst, mich anblubbert, wenn ich zu ihm komme und auch sonst nicht wirkt, als würde er leiden, mag ich ihn den letzten Schritt eigentlich noch nicht gehen lassen.
Sorry, falls sich das alles etwas wirr anhört. Ich bin etwas durch den Wind momentan und hab auch schon viel geweint. Ich musste das nur einfach mal loswerden.
