Der Weg zum Reitpferd beinhaltet ja auch das Lernen von gefühlt 100.000 anderen Sachen. Letzte Woche war ich auf Dienstreise, und der Gatte hatte Helene in Obhut. Er sucht ja auch immer gern nach alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten, und nachdem ich schon die Vorarbeit mit An- und Ausziehen und natürlich Schaulaufen mit Transportgamaschen geleistet habe, dachte er spontan, wenn man das Pferd schon mühselig anzieht, kann man es ja auch aufladen.
Gesagt getan. Hänger aufgemacht, Pferd angezogen. Hingeführt. Aufgeladen. Stange vor. Geklopft. Paar Minuten stehen lassen. Stange auf, Stimmsignal zum Rückwärtstreten. Pferd kommt rückwärts in aller Ruhe aus dem Hänger. Wie man das eben so macht. Mit ner 4jährigen, die 2 oder 3 mal in ihrem Leben verreist ist...
Unsere Stallbesi steht daneben, kriegt Augen wie Tellerminen. Die beiden (nee, die drei) stehen dann so an der Hängerrampe, mein Mann klönt mit der Stallbesi, und Helene fängt an sich zu langweilen. Sagt, ich bin dann schon mal weg - und steigt alleine ein. Dann standen da zwei mit Augen wie Tellerminen. Und Helene stand in aller Ruhe auf dem Hänger. Männe hat sie dann eine Runde um den Block gefahren und zum Aussteigen überreden können.
Weil er das alles nicht glauben konnte hat er es am nächsten Tag wieder praktiziert. Mit beiden Pferden. Erst Helene vorgeführt und alleine einsteigen lassen, dann das Kleine Schwarze hinterher. Hänger zu, und die beiden erstmal für sich bleiben lassen. Nach ner Stunde hat er sie wieder abgeladen. Der Alte zuerst. Alle drei tiefenentspannt.
Das untermauert auch wieder meine Erkenntnis, dass Verladen sehr viel mit einer entspannten Grundeinstellung des Menschen zu tun hat, der signalisiert, dass das nichts Besonderes ist. Aber so wenig besonders finde ich schon bemerkenswert.
Nun werden wir mal ausprobieren, wie das woanders ist, wenn fremde Umgebung und viel Action drum herum als Ablenkungsmanöver dazukommen.