Nicht direkt Stall, aber so ähnlich...
Wir waren das lange Wochenende mit Bekannten und Pferden unterwegs zu einem fahrerischen Event. Die Leute sind nicht grad einfach, und die richtigen Pferde für die müssen auch erst gebacken werden. Die derzeitigen scheinen aber im Großen und Ganzen akzeptabel.
Was die Tage so an den Tieren rumgepuzzelt und dauernd an Futter reingeschoben wurde erspare ich euch mal, der eigentliche Höhepunkt war die Abreise. Der Mann war den ganzen Morgen schon ziemlich aufgeregt, ob der LKW auch richtig steht, ob dies die richtige Stelle sei zum Verladen (Erdstrahlen? Wasserader? oder was??) undundund. Ich denk noch, was hat er denn, Pferdemann durch und durch und macht sich Gedanken, wie die Viecher am besten die Rampe hochklettern. Nachtigall...ich hätts mir denken können. Wir zockeln also mit unseren verpackten Pferden gen LKW, das Stutentier steigt auch gleich brav ein, aber der 6-jährige Wallach... Maschine stopp.
Dann das ganze Programm, ich kürz es mal ab. Rückwärtsrichten, wieder davor. Füße einzeln hochheben, Rampe halb hoch, Rückwärtsgang, und nochmal von vorn. Halb auf der Rampe, schädel quer und Strick durch die Hand. Eben ein bockiger, ungezogener Halbstarker. Mein lieber Mann schaute sich das Spiel 10 Minuten an, dann bat er den Strick der Gattin zu übergeben und machte Anstalten mit dem Mann den Hintern des Tieres zu umfassen. Sofort bockiger Widerstand, der Mann lässt natürlich umgehend los. Meinem Gatten raucht es schon aus den Ohren, er holt den Besen, und sofort kollektiver Aufschrei des Paares, Oh Gott nein, das arme Pferd, mit Druck erreicht man bei dem gar nichts, das geht nur mit Liebe und Güte.
Liebe und Güte haben wir uns dann 45 Minuten angeschaut, mein Mann tapfer seinen Geduldsfaden strapazierend. Leckerli-Eimer, Hafereimer, handgerupftes Grasbüschel, das ganze Programm. Die persönliche Krönung fand ich, als die Rampe mit Löwenzahn und Butterblümchen garniert wurde, um das Kerle mit Grünzeug reinzulocken.
Der Bock blieb bockig, und das Kleine Schwarze und ich gingen dann mal grasen, der verstand gar nicht, warum er nun eingepackt war und nicht einsteigen sollte. So kam er ausnahmsweise mal zu am Halfter grasen
Ende vom Lied war dann, dass das Stutentier wieder abgeladen wurde, der LKW vor den Stall rangiert, Stute wieder drauf, und da es dem Wallach nun wohl auch zu öde wurde im dunklen Stall bequemte er sich dann doch einzusteigen. Das Ereignis wurde natürlich euphorisch gefeiert und der Gaul mit Lob überhäuft, und umgehend stürzte die Gattin im Laufschritt hysterisch schreiend auf uns zu, schnell, schnell, das muss jetzt ganz schnell gehen, seid ihr noch nicht drauf...
Auf der Rückfahrt, die wir dann endlich antreten konnten - rechtzeitig zu 10 km Stau vor Hamburg, der sich inzwischen gebildet hatte

- poppte das Verladethema dann doch nochmal hoch. Jetzt soll der LKW auf die Wiese gestellt und mit Futter bestückt werden, damit die Pferde da jederzeit freiwillig und ganz ohne Zwang ein- und aussteigen können.
Ja, nee, is klar, und wenn ich mal irgendwohin will warte ich auch bis Herr Pferd freiwillig und ganz ohne Zwang entscheidet einsteigen zu wollen. Oder eben nicht...
Oh Herr schmeiß Hirn...