Hannos, das Portrait ist, wie du schon sagtest, ganz nett.
Man kann viel mit Bildbearbeitung aus den Bildern rausholen, aber aus einem ganz netten Ausgangsbild kann man nur schwer ein "WOW" Bild zaubern.
Lieber am Original arbeiten und das nächste mal ein besseres Bild schießen als versuchen durch Bildbearbeitung zu schummeln.
Das Bild sieht aus wie während des Reitens aufgenommen?
Ein gutes Portraitbild braucht Zeit und ein bisschen Mühe und schießt sich nicht mal eben locker aus der Hüfte während des Reitens, das verkennen viele.
Erste Vorraussetzung ist ein sauberes, ordentlich angezogenes Pferd. Kein Sabber am Maul, Trense sauber machen, alle Riemen ordenen und Gebiss(ringe) putzen. Darauf achten dass alles richtig sitzt und nichts verrutscht ist.
Dann sucht ihr euch mit dem ordentlich angezogenen und sauberen Pferd einen hüschen Platz. Achte auf einen ruhigen Hintergrund, wenns geht nur Natur und keine Häuser/Hallen/Autos/etc. Ausreichend Platz zum Hintergrund ist auch wichtig, stellt das Pferd nicht direkt vor ein Gebüsch sondern haltet einige Meter abstand. Das ist wichtig, weil durch den Abstand zwischen Motiv und Hintergrund der Hintergrund deutlich unschärfer abgebildet wird.
Guck dir mal ein paar Bilder auf den Seiten der Hengststationen oder von bekannten Pferdefotografen an und schau dir ein paar Posen ab, die dir gut gefallen.
Wenn ihr einen geeigneten Hintergrund habt, richtet das Pferd so aus, dass es in die Sonne guckt, du also die Sonne im Rücken hast, und zwar DIREKT im Rücken.
Am besten hast du neben demjenigen, der das Pferd hält noch einen weiteren Helfer, der es animiert hübsch in die Kamera zu gucken. Dafür gibt es kein Patentrezept, man muss einfach ein bisschen rumprobieren und gucken, was funktioniert, hängt immer vom Pferd ab. Eine raschelnde Tüte, eine Gerte mit Flatterband, ein Regenschirm, ein Handy mit Pferde wiehren oder ein Pferd, das in einiger entfernung vorbei geführt wird sind nur einige Möglichkeiten. Pass auf, dass ihr was auch immer ihr verwendet nicht zu schnell abnutzen lasst. Den meisten wird eine Rascheltüte schnell langweilig, darum nur dosiert verwenden und auch mal etwas Geduld haben und warten, bis das Pferd sich von sich aus interessiert an seiner Umwelt zeigt. Häufig reicht es da ja schon, wenn man in etwas ungewohnteres Gelände geht und nicht nur auf die Wiese hinter der Halle. Zwei drei Ortswechsel wirken meistens auch sehr gut!
Fürs Fotografieren eignen sich besonders die frühen morgen und frühen abendstunden, wenn die Sonne schön tief steht und weiches, warmes Licht gibt.
Achte darauf, dass sich die Sonne (oder der Himmel) in den Augen des Pferde spiegelt, sonst wirken die Augen leblos und tot, so wie auf deinem Schimmelbild.
Zum Fotografieren gehst du am besten in die Hocke oder auf die Knie, kommt drauf an wie groß du bist und das Pferd was du fotografieren möchtest. Für Pferde gilt nicht die sonst so gern verwendete "auf-Augenhöhe-fotografieren" Regel sondern du solltest dich mit der Kamera ungefähr auf Höhe des Buggelenkes bzw. dem Masseschwerpunkt des Pferdes befinden. Dann wirken die Proportionen stimmig nud das Pferd verzerrt nicht.
Noch etwas zu den Proportionen: Nutze die Brennweite deines Objektives aus. Also lieber etwas weiter weg und dann die Brennweite (also den Zoom) nutzen als dicht vor den Pferd zu hochen und dann womöglich in einen weitwinkligen Bereich zu geraten. Das verzerrt nämlich ganz furchtbar die Proportionen.
Also, du siehst, ein gutes Portrait macht ein bisschen Mühe, aber sonst könnte es ja auch jeder
Und wenn du jetzt all meine Geheimtipps berücksichtigst und fleißig übst, können Yvi und ich bald einpacken
