Man kann doch auch wunderbar talentfrei sein, ohne Turniere zu reiten.
Hab ja jetzt ein paar Wochen Pause mit meinem Hormonbeutel gemacht. Derzeit ist sie auf Medikation und sollte eigentlich ab Donnerstag "geheilt" sein. Naja, derzeit rosst sie immer noch...
Trotzdem ist Training zu Hause wieder sehr gut ohne emotionale Aussetzer des vierbeinigen Sportpartners möglich. Mein Pferd ist wie immer Arbeits- und lerneifrig. Nur ich stelle mich selten blöd an. Bin einfach zu blöd für Serienwechsel: reite auf die Diagonale, fange an zu zählen: 1, 2, 3, 4 - ups, vergessen die Wechselhilfe zu geben. Also hektisch Hilfe einen Galoppsprung zu spät gegeben. Pferd schon beleidigt (zu Recht), weil der Pilot da oben keine sauberen Hilfen gibt. Versuche Fehler wieder wett zu machen, indem ich den nächsten Wechsel einen Galoppsprung vorziehe. Warum eigentlich? Krankes Reiterhirn. Woraufhin mein Schlaufperd kappiert, dass das wohl 4er Wechsel werden sollen, und mir den letzten genau am Punkt schenkt. (Vielleicht habe ich auch mit dem Hintern gewackelt?)
Solche und ähnliche Geschichten kann ich noch zu anderen Lektionen erzählen. Aber Euch soll ja nicht schlecht werden.
Aufrecht hält mich nur die Einsicht, dass Üben hilft. Zickzack Traversalen haben mich auch über ein Jahr gequält, bevor ich sie sauber hinbekommen habe. Ich erinnere mich noch an einen frustrierte RL Spruch: "Fünf Tritte nach rechts, zehn nach links, fünf nach rechts, und dann (ab hier muss man sich eine Zunahme der Lautstärke vorstellen) Mittellinie treffen, gerade richten, mindestens zwei Meter geradeaus und dann erst abwenden." Ihr ahnt schon: 5, 10, 5 hat nie gepasst, und am Schluss bin ich immer direkt aus der Biegung auf den Hufschlag.
