Ach du sch ...
Also zuerst mal: fühl dich feste gedrückt, auch du stehst ja garantiert unter Schock, wer würde das nicht.
Vergiss nicht auch an dich zu denken, denn du kannst nur stark für dein Pferd sein wenn du da einen klaren Kopf behältst.
Dagegen war die Verletzung von meiner aber irgendwie eine Kleinigkeit. Sie hate sich 6-7 Dornfortsätze in der Kruppe abgebrochen und den ersten Schweifwirbel durchgebrochen und verschoben. Entsprechend war der Schweif durch die Quetschung 3 Monate komplett gelähmt und der TA sagte klipp und klar: das wird so bleiben, darauf muss man sich einstellen. Insegsamt war natürlich hinten alles dick geschwollen. Wir nehmen an sie ist gestiegen auf der Koppel und ziemlich senkrecht auf den Po geknallt - es muss eine massive Stauchung der Wirbelsäule gegeben haben und die ist quasi nur so erklärlich.
Bei Euch:
Ich denke wichtig ist eben eine exzellente Wundversorgung in Eurem Fall - zuerst mal muss da zu sein. Aber ich denke da bekommst du von der Klinik alles, was du dann brauchst.
Fürs Pferd: die Idee mit der Fliegendecke um da alles fern zu halten ... würde mal gucken. wenn wohl eine Ekzemerdecke, die sind ja deutlich stabiler, aber du musst wohl sehen wie dein Pferd das mag.
Was ich dir noch aus Erfahrungen sagen kann: Stuten sind zum Glück oft wirklich hart im Nehmen. Das schlimmste wäre nämlich wen das Pferd nicht mit macht, sich nicht bewegen will. Ich würde eben zusehen, sobald du das ok der Klinik bekommst bezüglich der Wundheilung, das das Pferd sich auch so bewegen darf wie es das für gut befindet.
Deine Einschränkung ist hier halt einfach eine Wunde, die nicht durch zu viel Bewegung aufgehen darf. Aber Euer Plan ist ja schon goldrichtig, finde ich.
Bei Wunden super: der medizinische Laser. Hör dich mal um, manche Physiotherapeuten o.ä. haben einen und bieten damit Behandlungen an. Regt die Wundheilung an und vermindert die Bildung von Narbengewebe. Reduziert auch vorhandene Narben - wir hatten im Stall eine Stute mit einer großen Narbe in der Fesselbeuge, die sie auch durchaus beeinträchtigt hat, die wurde im Verlauf der Sessions deutlich weicher und weniger prominent,
Bei meiner haben wir den Laser bei ihrer Saumbandverletzung benutzt (die nimmt ja eh alles mit).
Als meine Stute aus der Klinik kam ging die normal in den 3er Offenstall, da war sie eh der Chef, Sie lief auch und wollte sich bewegen. Als sie dann eindeutig mit Offenstall und putzen anging, kribbelig zu werden, sind wir halt auch etwas gelaufen auf dem Hof - einfach ihr Tempo wie sie es halt so wollte. Als sie da dann langsam etwas griffig wurde hab ich das Cavecon drauf nach ca 3 Wochen, Loge dran, auf den Platz und hab sie eben machen lassen was sie für gut befand. Die HH war im Trab natürlich unrund
und schleppend ... aber sie wollte etwas traben.
Dazu habe ich eine Magnetfelddecke geliehen - das wird bei Euch sicher auch eine gute Sache sein, sobald die Wunde sowas zu lässt. Fiene fand das super angenehm.
Dazu habe ich mit der Oster-Schweifbürste nach dem Putzen HH Massage betrieben (auch da: wird bei Euch eben von der Wunde abhängen, wann sowas Sinn macht): lange Striche von oben runter die großen Muskeln entlang. Das fand sie ganz toll und dabei gab es dann nach ca 3 Monaten auf einmal die ersten Reaktionen vom Schweif. Das rege also wirklich etwas an als sich die Nervenbahnen offenbar doch wieder anfingen etwas zu erholen.
So hab ich das dann weiter gemacht: Pferd eben am Cavecon sich bewegen lassen wie sie es für gut hielt. Der erste Galopp war halt mehr so: sie hielt es für eine Gute Idee, galoppierte an ... hörte sofort wieder auf, weil das ging einfach nicht. Dann hat sie es auch 1 Woche gar nicht mehr probiert ... und dann eines Tages galoppierte sie an und ist erst mal gerannt und herumgebockt.
Meine musste sich nach der Verletzung eben einfach mit ihrem Körper und den Einschränkungen wieder zu Recht finden. Da bin ich halt der Meinung: weg sperren und Stehen lassen nur wenn es eben aus triftigen Gründen nicht anders geht und auch nur so lange diese Gründe noch vorliegen.
Dein Pferd wird ganz viele lernen müssen, aber da geht unglaublich viel !
Wie gesagt: dagegen ist die Verletzung von meiner Kindergarten, klar. Aber: die Osteopathin fand bei der ersten Behandlung als sie frei gegeben war nicht eine richtige Blockade am Pferd. Meine Stute wurde nach 6 Monaten wieder geritten, das war halt: probiert es aus ob das Pferd mit macht und einen Reiter tragen kann und will.
Sie wird normal geritten. Man merkt unter Spannung das die HH halt nicht mehr ganz ist wie vorher und sie trägt den Schweif seit dem meist leicht nach links - aber selbst der funktioniert wieder komplett inkl Pinsel in die Höh, was nie ein TA für möglich gehalten hätte, da der verschobene Schweifwirbel ja auch schief zusammen gewachsen ist. Sonst hätte man operieren müssen ... wer es nicht weiß würde das auch nicht vermuten, das das Pferd mal so eine Verletzung hatte. Bis der Schweif wieder so funktionierte dauert e halt insgesamt gut 2 Jahre, in denen es aber immer weiter Fortschritte gab.
Also ich denke wenn die Wunde gut abheilt kann dein Pferd lernen, mit seiner Behinderung gut klar zu kommen, da ist wirklich unglaublich viel möglich !
Und komme gerne vorbei und berichte, weine dich aus wenn nötig, das wird eine harte Zeit für Euch - das will ich nicht schön reden.
Aber wenn man sonst schon nicht viel tun kann so virtuell: moralische Unterstützung ist dir garantiert und viele gedrückte Daumen !