Also ich bin da ja Optimist - ich habe, nachdem es Samstag auf dem großen Springplatz gut geklappt hatte - die Arena auf den Dressurplatz verlegt. Weitgehend Litze drumherum. Weil ich glaube schon das er clever genug ist um seine "Arena" gezielt aus zu suchen und es ziemlich wurscht ist, ob ich jetzt direkt versuche, das er gewisse Dinge einfach überall akzeptiert oder erst in x Wochen.
Aber wir waren da bisher nur zum longieren. Ich muss da erst mal noch mehr sortieren, was er wann tut.
Du änderst etwas - und er ist erst mal "doof" - das ist so die erste Erkenntnis. Schritt ist kein Problem, du willst am langen Zügel antraben - welch Zumutung - nein, will er nicht.
Gut, also einmal Rückwärtsgang ... es interessiert ihn übrigens nicht nennenswert, wenn da was ist, er wird da auch nicht hektisch, wenn er aneckt.
Was ihn aber nervt ist: Zügel trotzdem ran und weiter rückwärts - weil hier ja kein Graben, Abhang o.ä im Weg wäre hätte er ja von mir aus 10 Runden rückwärts gedurft.
Ist aber schon klassisch mehr "ich mach nicht was du willst", denn in dem Moment, wo man rückwärts reitet, will er auch nicht mehr rückwärts.
Nächste Stufe ist dann: stoisch stehen, weil vorwärts doof, rückwärts doof. Also haben wir uns wieder aufs drehen verlegt und zwar bitte mit einer gewissen Dynamik der HH. Danach lief er soweit.
Nächste Klippe: er läuft vorwärts und hält den Kopf hin, aber wehe, du willst was ändern, also mal parieren, ihn begrenzen. Aber mein Timing wird besser. Wenn er am Bein zu macht, half durchparieren, vorne wenn er versuch weg zu ziehen auch deutlich durchstellen, wieder los reiten - bis hin zu dann Ansatz durchparieren um ihn raus zu holen und er machte wieder auf und ich konnte weiter reiten. Worst case war dann zweimal eine Runde auf der Stelle.
Clever ist er aber - er weiß genau, wo der Ausgang ist. Rechter Hand war das so eine Klippe, die geschickt umschifft werden wollte - dann aber auch kein Problem mehr.
Dazwischen und dann zum Abschluß lief er so locker vorwärts wie noch nie - entsprechend kurz, nett an der Hand. Kein Aufwand, Schultervor fast von alleine inkl sich dabei aufnehmen lassen. Schön energisch aus dem Schritt angaloppiert - mal kurz nach den tobenden Hunden auf der Wiese geglotzt, aber kein Ding, sich vorm klappernden Fahrrad auf dem Weg direkt am Platz vorbei erschrocken - aber da ist er eigentlich äußerst anständig und lässt sich wieder gut einsammeln.
Somit eine nette, nicht zu lange Reiteinheit, die mit einer langen, guten Phase beendet werden konnte und wo er einem nicht das Gefühl gibt, er findet das schrecklich, im Gegenteil kommt immer mehr das Gefühl rüber, das er sich eigentlich ganz gerne bewegt auch mit Reiter - hat so was vom aushandeln von Vertragsbedingungen
Aber nicht böse werden, stur und in Ruhe alles unangenehm machen, was er nicht tun soll und immer wieder eine nette Lösung anbieten scheint schon ein guter Weg zu sein, es nimmt ihm m.E wirklich den Wind aus den segeln.
Der ist schon ganz spannend - der Bub.