Travi, ich bin da theoretisch auch deutlich strikter als praktisch, bei all meinen Tieren. Theoretisch habe ich eine Grenze. Zwar Geld auf der hohen Kante (war nicht immer so, aber inzwischen schon) und für alle Vierbeiner eine OP-Versicherung, aber durchaus eine gewisse Vorstellung wie weit ich gehen würde. Im Akutfall hätte ich am Ende bei meinem Hund alles gegeben, egal ob 4 oder 5stellig, ohne nachzudenken und gegen jede Vernunft. Es kam ja dann nicht mehr dazu, aber da habe ich deutlich gemerkt, wie wenig wenig rational ich im "wirklichen Leben" dann bin. Und bin sehr froh, dass ich Freunde habe die mir das bei Bedarf auch sagen würden. Das Gegenbeispiel war die Katze einer Freundin mir einem rasend schnell wachsenden Plattenepithelkarzinom an der Nase - da war ich die Rationale. Therapievorschlag von zwei verschiedenen TÄ hier war eine Therapie in der Uniklinik, zwei Wochen lang zwei Narkosen täglich, Heilungschancen minimal, eventuell ein halbes Jahr länger Leben. Kosten wären bei etwa 4.000 € gegeben. Geld war da, Katze geliebt, der Strohhalm sehr verlockend. Da war ich rational, weil ich den Abstand hatte, und die Besitzer dankbar für die klare Sicht, die weniger vom Geld ausging als von der Quälerei, die diese zwei Wochen für diese Katze wären. Wenn es meine gewesen wäre hätte ich das aber vielleicht anders gesehen, ich weiß es nicht.
Als mein Isi die Hufbeinfraktur hatte ging es mir so, wie es jemand weiter oben schonmal beschrieben hat. Es sah gut therapierbar aus, läpperte sich dann scheibchenweise, am Ende waren es viele Monate in der Box und 9.000 €, die rein für TA/Klinik draufgegangen sind. Und die haben mein "Rettungsgeld" überschritten, ich hatte zwar gut den Kaufpreis als "Reserve" aber soooo viel war es dann doch nicht. Aber der läuft heute wieder und macht es mir damit sehr schwer, beim nächsten Mal vielleicht früher die Reißleine zu ziehen.
Was Rehe betrifft - alle Pferde die ich mit normaler Reheursache hatte durften sich frei bewegen, sobald sie ohne Medikamente freiwillig gelaufen sind. Dass Gips und festes Stehen die einzige Möglichkeit sind ist ja nur eine Meinung, es gibt auch noch andere... Ich habe in den letzten 10 Jahren drei Stuten wg. Rehe verabschiedet. Alle drei hatten gynäkologische Probleme. Zwei kamen trotz intensivster Therapie wochenlang nicht aus dem Schub (und standen fest, wer fast nur liegt muss sicher nicht auf die Weide), eine hat den ersten überlebt und erst der zweite war das Ende. Bei allen dreien musste ich übrigens sehr intensiv auf Röntgenbilder drängen bzw. abwarten bis sie gemacht wurden, weil sie alle einseitig begannen und deshalb als Lederhautentzündung diagnostiziert wurden. Aber die Grasrehe beim Shetty (hab das Pony im akuten Schub übernommen), die Belastungsrehe wg. Überlastung nach Stellungsumstellung durch Schmied und die drei Pferde die im Verlauf von Cushing Rehe hatten - alle liefen nach abklingen das akuten Schubs frei (in Absprache mit TÄ, Schmied und Thp) und allen tat es gut.
Zuletzt geändert von schnucki am 31. Juli 2017, 14:12, insgesamt 1-mal geändert.
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