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 Betreff des Beitrags: Hundeerziehung mit Strafen
Ungelesener BeitragVerfasst: 21. September 2016, 21:17 
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Eine sehr gute Bekannte von mir, hat einen 7 Monate alten Gos d`Atura Catala (Catalanischen Schäferhund).

Die Züchterin des Welpen plädiert für Hundeerziehung mit Strafen! Das heißt, bei ungewolltem Verhalten, sollen die Hunde u.a. gekniffen werden oder mit einem Schlüsselbund beworfen werden :roll:

Meine Bekannte hält große Stücke auf die Züchterin und zieht die empfohlenen Erziehungsmaßnahmen durch. Das Resultat ist allerdings mehr als fragwürdig! Der Kleine beisst inzwischen nach der kneifenden Hand und der Schlüssel interessiert ihn nicht mehr.

Wahrscheinlich ist Hundeerziehung genauso Ansichtssache, wie Kindererziehung und wir haben ja auch nur zwei kleine Fiffis, aber man kann da wirklich kaum noch zugucken :evil:

Die Welpenschule haben sie nach kurzer Zeit verlassen, weil die Trainerin mit diesen Methoden auch nicht konform ging. Zum Stall kommen sie kaum noch, da andere Hundebesitzer die Nasen rümpfen.

Ich finde es eigentlich sehr schade, wir haben uns immer gut verstanden und meine Bekannte hat sich so sehr auf ihren ersten Hund gefreut.

Wie würdet ihr euch Verhalten? Oder sehen wir das alle viel zu eng? Ist es normal, dass größere Hunde so erzogen werden und wir haben die Hunde alle zu verweichlicht?


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 Betreff des Beitrags: Re: Hundeerziehung mit Strafen
Ungelesener BeitragVerfasst: 21. September 2016, 23:29 
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Je nach Situation piekse ich meine Hunde auch schonmal mit zwei Fingern in gut bemuskelte Körperteile um ein "Hundekneifen" zu imitieren. Ich denke nicht, daß das ernsthaft schadet, körperlich sowieso nicht, aber auch mental nicht, da Hunde untereinander auch nicht nur freundlich miteinander umgehen, sondern sich durch Körpersprache (Knurren, Zähne fletschen etc) und wenn die nicht greift durch Kneifen erziehen bzw. dem anderen Grenzen aufzeigen.

Keiner meiner Hunde schnappt nach meiner Hand oder hat andere unerwünschte Verhaltensauffälligkeiten. Von daher kann ich mir kaum vorstellen, daß das Schnappen beim Hund Deiner Freundin grundsätzlich von der Art der Erziehung stammt. Vielleicht "straft" sie unangemessen stark oder mit falschen Timing, so daß der Hund nicht begreift wofür die Strafe ist und sie als willkürlich empfindet? Das würde Aggressionen hervorrufen ...

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 Betreff des Beitrags: Re: Hundeerziehung mit Strafen
Ungelesener BeitragVerfasst: 22. September 2016, 06:00 
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Strafe in der Hundeerziehung ist out! Es wird nur noch mit pos. Verstärkung gearbeitet (Lob).
Selbst bei der Ausbildung von Polizeihunden wird kaum noch mit Strafe gearbeitet, weil sich der andere Weg als der bessere gezeigt hat.
Man hat festgestellt, daß die Hunde damit besser und schneller lernen und auch freudig dabei sind.

Natürlich muß man auch einem Hund Grenzen setzen, und klar kann man auch mal mit dem Schlüsselbund (Fisher- Disc) klappern oder den Hund kneifen. Aber das sollte eher die Ausnahme sein.
Das Resultat sieht man ja bei dem hier beschriebenen Hund - er ist unsicher und zeigt jetzt schon eine Angstaggression. Armer Hund!!!!

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 Betreff des Beitrags: Re: Hundeerziehung mit Strafen
Ungelesener BeitragVerfasst: 22. September 2016, 07:42 
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maharani hat geschrieben:
pos. Verstärkung gearbeitet (Lob).

Positive Verstärkung kann auch ein Klaps sein und negative Verstärkung bedeutet lediglich etwas Schönes (z.B. Streicheln) oder nicht so Schönes (z.B. Zug an der Leine) wegzulassen (im Sinne von wegnehmen = abstrahieren, ein Minus erzeugen, negativ).

Ansonsten stimme ich Ago: Im falschen Moment, zu oft und nicht mit dem entsprechenden, gewünschten Ergebnis die (im übrigen hier vom Prinzip der Verhaltensforschung her positiv zu nennende) Verstärkung angewendet.
Armer Hund!


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 Betreff des Beitrags: Re: Hundeerziehung mit Strafen
Ungelesener BeitragVerfasst: 22. September 2016, 08:45 
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Ich denke, dass es vor allen Dingen das falsche Timing ist! Da er unaufhörlich bestraft wird!

Kurzes Beispiel: wir waren letztens auf einer Gartenparty, es waren einige Hunde da. Alle flitzten durch den eingezäunten Garten, nur der kleine sollte Platz machen und ruhig bleiben! Wie das geklappt hat, brauch ich wahrscheinlich nicht erwähnen :? Der Kleine war außer Rand und Band und man hörte ihn im Fünfminutentakt aufjaulen und quietschen, weil er wieder gekniffen wurde!

Aber was macht man da jetzt? Wie ich schon geschrieben habe, mische ich mich ungerne in Erziehungsfragen ein! Aber der kleine Kerl tut mir so leid und ich habe echt Angst, dass er bald so "versaut" ist, dass es keinen Rückweg gibt.

Könnt ihr gute Literatur empfehlen?


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 Betreff des Beitrags: Re: Hundeerziehung mit Strafen
Ungelesener BeitragVerfasst: 22. September 2016, 09:47 
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Klare Ansage an deine Freundin, dass das einfach sch*** ist. Frag doch mal, ob sie das mit einem Kind auch so machen würde? Vielleicht mal einen Spiegel vor die Nase halten. Manchmal muss man schon deutliche Worte wählen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Hundeerziehung mit Strafen
Ungelesener BeitragVerfasst: 22. September 2016, 11:57 
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Knufft sie ihn denn immer sofort oder wirft mit dem Schlüssel, sobald er irgendwas macht, was er nicht soll?
Kommt da vorher ein Kommando "NEIN"? Wenn ein "NEIN" kommt, weiß denn der Wauz überhaupt, was NEIN ist oder denkt der das wäre sein Nachname?
Ich habe neulich mal vertretungsweise die Junghundegruppe bei uns in der Hundeschule gemacht. Da plärrte jeder "Bello NEIN", durch die Gegend und im nächsten Moment wurde dann der Hund geschimpft oder gejammert, dass der nie aufhört, wenn man NEIN sagt. Die meisten der Hunde verstanden gar nicht, was NEIN eigentlich bedeutet, weil es wirklich ständig direkt auf ihren Namen folgte. Ich musste mit meinem NEIN üben, mit Leckerlie bei nein nicht nehmen usw. Zur Verstärkung des NEINs war ich eine zeitlang mit einer Wasserspritze unterwegs. Das ganze ging so ca. 4 - 6 Wochen - dann hatte er verstanden dass NEIN, Abbruck der Aktion bedeutet. Jetzt geht es auch ohne Wasserflasche und Schepperdose. Die Hunde kommen, wie Kinder, ja nicht auf die Welt und wissen sofort, was NEIN sein soll. Vielleicht kannst Du sie ja statt Knuffen, bis zum Jaulen oder Schlüssel auf den Hund werfen (mir wurde immer gesagt, dass man da machen kann aber wenn dann vor dem Hund auf den Boden und nicht auf den Hund) in Richtung Wasserpistole oder so umpolen, sollte es der Hund wirklich brauchen. Es hört sich für mich halt so an, wie wenn ihr diese Tipps die Züchterin mit auf den Weg gegeben hätte und sie das von Anfang an so gemacht hat, wenn der kleine einen Fehler gemacht hat. Normal kann man einen richtigen Welpen aber auch ganz ohne solche Strafen erziehen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Hundeerziehung mit Strafen
Ungelesener BeitragVerfasst: 22. September 2016, 12:00 
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sammyli hat geschrieben:
Da er unaufhörlich bestraft wird!

So in der Art hatte ich mir das nach Deinem ersten Posting schon vorgestellt. Außerdem würde ich niemals so "strafen", daß der Hund vor Schmerzen aufheult, auch ein leichtes Anschubsen mit den Fingern, daß absolut nicht weh tut, wird von einem Hund schon richtig verstanden.

Von einem guten Buch wird sie sich nichts annehmen, wenn sie sich schon nichts von anderen sagen läßt. Das Geld würdest Du umsonst ausgeben.

Feuerblitz Idee, ihr den Spiegel vorzuhalten, finde ich gut. Kannst Du bei so einer Gelegenheit wie der Gartenparty unauffällig ein Handy-Video machen? Sich selbst aus der Perspektive eines Dritten zu sehen, ist manchmal hart, hilft dann aber ungemein. Wenn sie selbst darauf nicht reagiert, ist wohl Hopfen und Malz verloren ...

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 Betreff des Beitrags: Re: Hundeerziehung mit Strafen
Ungelesener BeitragVerfasst: 22. September 2016, 15:36 
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[quote="PinaColada"]Knufft sie ihn denn immer sofort oder wirft mit dem Schlüssel, sobald er irgendwas macht, was er nicht soll?
Kommt da vorher ein Kommando "NEIN"? Wenn ein "NEIN" kommt, weiß denn der Wauz überhaupt, was NEIN ist oder denkt der das wäre sein Nachname?

Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen! Es geht in einer Tour "Pepe nein"..... unsere Beiden denken inzwischen schon sie heißen Pepe :?

Ich werde sie drauf ansprechen, obwohl mein Mann strickt dagegen ist. Er meint, dass gäbe nur Ärger und würde nichts bringen. Die Züchterin hätte ja jahrelange Erfahrung mit dieser Rasse und vielleicht müsste das so sein. Aber eine weitere Vorgabe der Züchterin ist auch so kontraproduktiv. Der Kleine soll höchstens 35 Minuten Bewegung am Tag haben, einschließlich toben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Hundeerziehung mit Strafen
Ungelesener BeitragVerfasst: 22. September 2016, 15:46 
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sammyli hat geschrieben:
Er meint, dass gäbe nur Ärger und würde nichts bringen.

Die Wahrscheinlichkeit ist tatsächlich hoch. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit auch sehr hoch, dass der Hund irgendwann in eure reinlangt und/oder in Menschen. Den Grundstein hat sie schon gelegt.

Ich würde die glaube ich mal fragen, ob die Hunde der Züchterin auch zurückbeißen?


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 Betreff des Beitrags: Re: Hundeerziehung mit Strafen
Ungelesener BeitragVerfasst: 22. September 2016, 17:28 
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Die Frage ist, ob die Züchterin da wirklich "die Böse" ist oder ob Deine Freundin da grundsätzlich was falsch verstanden hat und a) das Strafen stark übertreibt und b) auch noch ein völlig falsches Timing drauf hat. In letzterem Fall würde es vielleicht helfen, ihr zu raten bei der Züchterin zum Training zu gehen?


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 Betreff des Beitrags: Re: Hundeerziehung mit Strafen
Ungelesener BeitragVerfasst: 22. September 2016, 22:29 
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sammyli hat geschrieben:
Ich werde sie drauf ansprechen, obwohl mein Mann strickt dagegen ist. Er meint, dass gäbe nur Ärger und würde nichts bringen.


Ich fürchte, Dein Mann wird Recht behalten. Aber was hast Du zu verlieren? Ist Dir die Bekanntschaft so wichtig? Oder ist Dir wichtiger noch in den Spiegel blicken zu können? Im besten Falle denkt sie doch irgendwann um, im schlimmsten Fall bist Du die böse und hast eine Bekannte weniger. Dann mußt Du Dir aber niemals Vorwürfe machen, daß Du sehenden Auges hingenommen hast, daß ein Tier mißhandelt wird. (Und ja, so wie Du das beschreibst, würde ich das schon als Mißhandlung ansehen.)

Mache einfach mit Deinem Gewissen aus, wie Du reagierst ...

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 Betreff des Beitrags: Re: Hundeerziehung mit Strafen
Ungelesener BeitragVerfasst: 23. September 2016, 10:17 
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schnucki hat geschrieben:
Die Frage ist, ob die Züchterin da wirklich "die Böse" ist oder ob Deine Freundin da grundsätzlich was falsch verstanden hat und a) das Strafen stark übertreibt und b) auch noch ein völlig falsches Timing drauf hat. In letzterem Fall würde es vielleicht helfen, ihr zu raten bei der Züchterin zum Training zu gehen?


So ist es! Die Züchterin hat diese Maßnahmen empfohlen, nur meine Bekannte führt sie falsch aus.
Sie war allerdings schon mehrmals bei der Züchterin und hat sich den "Erziehungskatalog" erklären lassen, so dass ich davon ausgehen würde, dass es nun sitzt.

Aber wieso darf der kleine Mann sich nur 35 Minuten am Tag bewegen??? Hat sie wohl wieder was falsch verstanden?

Wir haben uns heute zu einem Waldspaziergang verabredet. Ich habe mir vorgenommen, in den entsprechenden Situationen vorsichtig drauf anzusprechen :?


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 Betreff des Beitrags: Re: Hundeerziehung mit Strafen
Ungelesener BeitragVerfasst: 23. September 2016, 11:28 
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Weil die "Richtlinie" sagt, dass man pro Lebenswoche 1 Minute Gassizeit dazu nehmen sollte. Die "Diskussion" hatte ich hier wegen meines Hundes auch schon im Forum.
Ich halte davon nicht viel und denke, man muss das ganz klar individuell von Rasse und Persönlichkeit des Hundes abhängig machen.

Wir haben mit unserem Dalmatiner nicht auf diese Regel geachtet. Sehr wohl aber darauf, dass sie sich nicht überanstrengt und eben nicht nur durch körperliche Betätigung müde wird, sondern durch Kopfarbeit.
(Davon abgesehen kommt man mit einem Welpen allein schon durch das andauernde vor die Tür gehen zwecks stubenrein werden nicht hin, selbst wenn man da nicht weit läuft.)

Hätte ich mich an die Regelung gehalten, wäre unser Hund vor Hummeln im Hintern wohl geplatzt. Wir sind mit ihr im Alter von ab ungefähr 4 Monaten immer eine große Runde am Tag gelaufen, die 30 bis maximalst 45 Minuten dauerte. Den Rest des Tages dann nur kleines Gassi. Es ist auch mal vorgekommen, dass wir weniger gelaufen sind - dafür mehr geübt haben. Das strengt die Kleinen ja auch an. An den Tagen der Hundeschule haben wir in dem Alter den "großen" Spaziergang ganz weggelassen.
Der Hund zeigt einem ja auch, wenn er müde wird oder noch Auslauf / Beschäftigung braucht.


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 Betreff des Beitrags: Re: Hundeerziehung mit Strafen
Ungelesener BeitragVerfasst: 23. September 2016, 13:11 
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Das mit dem Spaziergang kenne ich auch. Wir haben uns mehr oder weniger dran gehalten, aber mit fast 8 Monaten nicht mehr so genau genommen.

Allerdings habe ich die "Tobezeiten" mit anderen Hunden nicht damit in Zusammenhang gebracht.


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