Ich weiß nicht mehr genau, ob das beim Springen auch so funktioniert, aber ich bereite mich neben der ganzen Organisation wie Ausrüstung zusammenrichten, Startnummern schon befestigen, Anhänger vorbereiten, Weg suchen etc. auch mental auf ein Turnier vor.
So hilft es mir unheimlich, wenn ich die Aufgabe abends vor dem Einschlafen mit geschlossenen Augen "durchreite" und zwar so, wie ich sie auch wirklich umsetze. Ich sage z.B. nicht nur X - antraben, rechte Hand, Schulterherein, Volte, halbe Traversale sondern richtig mit Hilfengebung und worauf ich achte: "Anreiten gerade halten, rechte Hand, tief in die Ecke, vorm Schulterherein Parade außen, dann stelle ich mir vor, wie ich meinen Oberkörper in SH-Richtung parallel zu den Schultern des Pferdes drehe, dann im SH rechts am rechten Bein und linken Zügel führen, Stellung halten aber dabei loslassen, dann vor der Volte kurz aufnehmen, Volte ACHT Meter, also 2 Meter von der ML wegbleiben, kein oval sondern rund, innere Schulter fallen lassen, dann am Hufschlag noch mal innen nachtreiben, die halbe Traversale wieder aus dem SH einleiten etc ...
Also ich stelle mir wirklich vor, was ich da obendrauf mache ....
Beim Springen hab ich das immer so gemacht, dass ich immer gleich in den Parcours eingeritten bin - im Trab leichtraben, dann gegrüßt, dann dann ruhig angaloppiert, noch ein Zirkel, dann etwas zugelegt und dann los auf Eins, gerade treffen, Augen zum Sprung, Distanz sehen, zureiten, Attacke ...
Beim Springen war ich immer mega aufgeregt, das weiß ich noch, aber mir hat es super geholfen, mir nach dem Parcours abgehen noch ein paar Ritte anzusehen und mir vor dem geistigen Auge den Weg einzuprägen und dann im Parcours selbst immer die Mitte der Sprünge zu suchen. Und das Atmen nicht zu vergessen
Ich bin heute am Turnier NULL aufgeregt, eher fokussiert, mag aber dann auch nicht, wenn man mich vor der Prüfung im Auto oder am Turnier zulabert oder so, ich brauch dann meine Ruhe und dann klappt das. Wenn mich jemand stört, dann sage ich auch freundlich aber deutlich, dass ich mich jetzt ein bisschen konzentrieren und sammeln müsste.
Und spätestens, wenn ich mir ein paar andere Teilnehmer angesehen habe, weiß ich - die kochen auch nur mit Wasser und zum Glück muss unsereins nicht von Erfolgen leben