Diva hat geschrieben:
@Snoeffi
Glaubst Du wirklich, dass die Reiter immer schlechter werden?
Als ich vor 26 Jahren (fuck, bin ich alt

) angefangen habe zu reiten, fand das zu 20. in einer 20x40 Halle auf völlig fertigen Schulpferden mit Satteldruck statt.
So was gibt es doch heute gar nicht mehr - hoffe ich.
So etwas wie Longenstunden wurden nicht angeboten, da das Kapazitätsmässig nicht möglich war. Hilfengebung konnte auch nicht wirklich vermittelt werden, da die Pferde ja gar nicht mehr reagiert haben. Zerren, boxen, treten, hauen war normal und wurde auch so "gelehrt".
Ich rede jetzt nicht von irgendwelchen Reitmeistern, sondern von der Basis und da ist es meiner Meinung nach in den letzten 25 Jahren deutlich besser geworden.
Dass viele trotzdem niemals reiten lernen werden und das nicht merken, ist ein anderes Thema.
Ja Diva, das glaube ich. Vielleicht bin ich da etwas zu negativ durch den Stall geprägt, in dem meine Pferde stehen. Da kaufen sich Reiter unausgebildete Pferde und bilden sie selbst aus, obwohl sie reiterlich in meinen Augen gerade mal für eine Longenstunde qualifiziert wären. Aber nicht nur die praktische Ausbildung hinkt. Theoretisches Wissen ist so gut wie gar nicht mehr vorhanden und von den älteren, die dieses Wissen vielleicht noch haben, lässt man sich eh nichts sagen. Warum auch, schließlich hat man doch ein Guru-Buch gelesen und weiß jetzt durch die Erfahrung von ca. 2 Reiterjahren Bescheid. Und in den unteren Klassen auf den Turnieren sehe ich Pferde, nach denen würde ich mir die Finger lecken und Reiter, denen offensichtlich jegliche Grundausbildung fehlt, die aber dafür schon in einer E-Dressur bis auf die Zähne bewaffnet an den Start gehen. Und die schlechte Note ist natürlich die Schuld des "blöden Bocks" und des Richters.
Vielleicht habe ich in einem Ausnahmereitstallt die Basics gelernt, wobei das ein ganz normaler Reitstall mit Schul- und Privatpferden war. Aber hier wurde erst voltigiert, dann kam man an die Longe und dann durfte man in der Abteilung frei reiten. Und wenn man sich dann in die fortgeschrittene Gruppe hochgeritten hatte oder zum ersten Mal mit ins Gelände durfte, ist man vor Stolz fast geplatzt. Als ich in meinem ersten Reiterwettbewerb auf einem wild bockenden Rodeopferde durch die Prüfung geschossen bin und die Besitzerin wirklich sauer auf das Hotta war (weil es sich wirklich unmöglich benommen hatte), habe ich ihn verteidigt und gesagt, dass er sicher nur wegen mir so aufgeregt war, weil ich nicht wollte, dass sie böse auf ihn war. Er war doch mein Kumpel und überhaupt der beste und keiner hat so schön gebockt wie er.
Unsere Reitstunde begann im Stall mit Putz- und Pflegearbeiten und endete bei Arbeitseinsätzen mit Großputzaktionen etc. Und wir hatten Spaß dabei.
Ach Gott, ich schweife total ab.
nochmal @Diva: Ja, ich glaube, die Basis-Reitausbildung geht gerade den Bach runter. Wofür bräuchten wir sonst Seminare wie "Besser Reiten?"
Snoeffi