ExstilleMitleserin hat geschrieben:
M im Fahren ist im Prinzip das Gleiche, wie beim Reiten. Beim Fahren gibt es keine Klasse L, aber meines Erachtens entwertet dies die Klasse M nicht... Der Sprung von A nach M ist nämlich meines Erachtens sehr groß und ich habe mich lange in der Reserve aufgehalten, obwohl ich in A schon sehr gut war...
Ich glaube, Adrenalin sieht das auch so?!
Aber da kann man wohl streiten.
Klar, da kann Adrenalin auch noch was zu sagen.
Aber erstmal allerherzliche Glückwünsche an Lexi und das schimmelige Turnierpony!
Was das turniersportliche Fahren angeht bin ich immer geneigt, das mit der gerittenen Vielseitigkeit zu vergleichen. Wir haben auch 3 Disziplinen, die entsprechend unterschiedlich trainiert werden müssen. Dort sind die Anforderungen in einer Disziplin auf den ersten Blick auch nicht so hoch wie in einer vergleichbaren Spezialdisziplin.
Schief + quer sowie Galopp fällt bei uns in der Dressur sowieso raus, bis auf ein paar fragwürdige Lektionen in einigen wenigen internationalen S-Aufgaben.
Als ich das erste Mal ein Aufgabenheft Fahren in der Hand hatte dachte ich noch, Mensch, ist das easy. So eine gefahrene A-Dressur entspricht in etwa einer gerittenen E-Dressur. Nun ja, wenn man sich dann mit seinen reduzierten Hilfsmitteln auf dem Bock wiederfindet und einfach nur in Takt und Anlehnung auf dem Hufschlag fahren soll, insbesondere einen Einspänner, relativiert sich das sehr schnell. Und wenn man dann später das Geheimnis ergründen will, wie man versammelten Trab fährt oder rückwärts richtet ohne Gewicht- und Schenkelhilfen, das ist schon tricky. Es gibt auch kaum Literatur, wo das beschrieben ist - nur wie es idealerweise aussehen soll
Blöderweise sind beim Fahren der Vielzahl von Lektionen einfach Grenzen gesetzt, daher entschloss man sich zur Abschaffung der Kl. L. Das macht den Übergang zu M sehr anspruchsvoll, auch wenn man inzwischen eine "anspruchsvollere" A-Aufgabe und eine etwas freundlichere Einsteiger-M-Aufgabe entworfen hat. Trotzdem scheitern viele an den Lektionen, die einfach am Punkt kommen müssen, an reeller Versammlung und an der schnelleren Folge von Lektionen, die ein absolut sicheres und genaues Zusammenspiel von Leine, Peitsche, Bremse voraussetzt. Das geht dann alles Schlag auf Schlag, da ist keine Zeit mehr um sich neu zu sortieren. Und das Pferd muss eben beständig an den Hilfen stehen, da hapert es auch bei vielen, und das kann man in A noch kaschieren.
Und ein Kegelparcours mit 20 wirr auf dem Platz stehenden Kegelpaaren, die meistens nur noch Spurbreite + 30 cm stehen - das ist auch eine andere Welt als ein A-Parcours mit 15 Kegeln, die alle schön artig hintereinander weg kommen, in netten, großen, gebogenen Linien.
Gelände ist keine große Sache, außer dass man für die 2 oder 3 km mehr Strecke und das zusätzliche Hindernis etwas mehr Kondition braucht. Wer in A gut Gelände fährt packt das auch in M. Die Herausforderungen sind Dressur und Kegeln, da scheiden sich die Geister - und der Sprung von A ist gewaltig.
Glückwunsch Exi zur Entscheidung das Hallenevent mitzunehmen - und dann auch noch erfolgreich!