habe gestern mit einem unserer Reitlehrer über das Thema gesprochen. Er hatte ein Pferd mit, was wohl zum Verkauf stand, und im Schulbetrieb probeweise mitgehen sollte. Das Pferd hatte M-springen gewonnen und war Dressur bis L ausgebildet. Es sass ein schon sehr gut reitendes Mädel drauf. Das Pferd war nach der Stunde völlig verwirrt. Der war am Schenkel und in der Rittigkeit so sensibel, dass er mit den unpräziseren hilfen der Reiterin gar nichts recht anfangen konnte, und sich dann in die "Flucht" rettete. Der Reitlehrer meinte, dass unsere Schulpferde so abgestumpft seien, daß sie nur noch mit Druck vorwärts zu bekommen seien. Und Zuviel Druck erzeuge eben irgendwann Gegendruck, und so würden anfangs gutausgebildete, leichtrittige Pferde immer triebiger und unrittiger. Die Reiter, auch die besseren Schulreiter, hätten aber nie gelernt, auf sensible, leichtrittige Pferde so einzuwirken, daß diese die Hilfen auch wirklich verstehen und annehmen würden. Da liegt die Crux zumundest in unserer Reitschuie. Das Gros der Schulpferdereiter ist einfach zu "schlecht", auch wenn sie sich Mühe geben, mit gutausgebildeten Pferden zurecht zu kommen.
zum Thema "Zucht" ist meine Meinung, daß die Qualität der modernen Sportbferde zwar zugenommen hat, das Gross der normalo-Reiter dieses Potential aber nicht nutzen bzw. bedienen kann. Die Interessen von Züchter und Endverbraucher (Reiter) sind zu sehr auseinandergegangen. Ich kenne mehrere Beispiele, wo ( wie ich weiter oben ja schon geschrieben habe), die Leute mit 15.000-20.000 Euro Budget in der Tache losziehen, und nach endloser Suche kein passendes Pferd finden. Gerade auch in einer FB-Gruppe gesehen: Familienpferd wird gesucht, dressurbetont, für Mutter und Tochter, Tochter reitet auf Reiterwettbeerb-Niveau, Mutter so in etwa A-Dressur. Pferd soll von Tochter auch auf Reiterwettbewerben vorgestellt werden, aber mit Perspektive für höhere Klassen mit fortschreitender Ausbildung. Diemeisten modernen,langebinigen Dressurpferde haben aber soviel Go, daß ein Kindoder Jugendliche im Reiterwettbewerb oder E-Dressur damit überhaupt nicht zurecht kommt. Vor allem, wenn es bisher nur Schulpferde geritten ist.
_________________ "Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern die Vorstellungen von den Dingen. Wennn wir also unglücklich, unruhig oder betrübt sind, so wollen wir die Ursachen nicht in etwas anderem suchen, sondern in uns, das heißt : in unseren Vorstellungen. " (Epiktet)
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