Zitat:
Dann haben wir darüber philosophiert ob wir uns wohl trauen würden einen richtigen Knaller (also bspw. man kauft sich die Auktionsspitze für 150.000€) in diesen Stall zu stellen oder ob man den dann doch lieber bandagiert in der Box hätte.
Diese Frage habe ich vor Jahren mal mit meinem ehemaligen RL diskutiert, nachdem mein Pferd sich vom Schicki-Micki-Dressurstallpferd zum Offenstall-Dressurpferd gewandelt hat. Er war auch der Meinung, dass man sowas zwar machen könnte, aber er würde das mit seinen Grad Prix Pferden niemals tun, die seien zu wertvoll.
Die Argumentation hinkt leider auf beiden Füssen. Er hatte insofern Recht, dass ich es sicher auch nicht mit einem 10jährigen täte, der nur Einzelhaft und plangezogenen Single-Paddockgang kennt und den Wert eines Einfamilienhauses hat. Das liegt vor allem daran, dass solche Pferde häufig nicht sozialisiert und außerdem zu blöd sind, mal auf den Boden unter ihren Füssen zu achten. Die Viecher haben einfach ein normales Pferdeleben verlernt.
Das würde anders aussehen, wenn sie ihr Leben in einer Herde verbracht hätten, dann würde da gar nichts passieren, egal, wie wertvoll die Pferde sind.
Ich würde NIEMALS wieder ein Pferd in der Box halten, weil ich glaube, dass das kontraproduktiv für alles ist. Das muß man gar nicht näher spezifizieren, das trifft auf alle Bereiche zu.
Sollte ich mir jemals wieder ein Pferd kaufen, dann wird es sicher auch wieder was mit viel Qualität sein und dann wird der nirgendwo sonst einziehen als in eine Offenstallherde. Und sollte der Gaul S oder mehr gehen, also nicht mit mir natürlich, dann wird der weiterhin in der Herde leben. Das Geld, das bei meinem Pferd aus haltungsbedingten Schäden der Boxenhaltung zum TA gewandert ist, hätte ausgereicht um mir locker ein neues Pferd von ordentlicher Qulität zu kaufen. Plus neuem Hennig Sattel vermutlich und Schumacher Trense. Die Kosten, die aus Schrammen und Offenstallverletzungen entstanden sind, entsprechen vermutlich dem Wert von 2 Paar meiner Schuhe. Wenn überhaupt.