Unser Hof liegt im nö Niedersachsen, umgeben von diversen Gewässern und Wasserstraßen, die sich sehr auf das örtliche Kleinklima auswirken. So haben wir in unserer Ecke nicht ganz so viel Hagel wie Andere, aber dafür auch weniger Regen als die umliegenden Ortschaften.
Bei uns war der Winter sehr regen- und schneearm, nur von Januar/ bis März herrschte zeitweise ziemliche hohe Luftfeuchtigkeit. Im April einige Tage Regen, tagsüber teilweise schon schön warm, doch Nachts lange nur um 5°C und gegen Morgen noch Frost bis -5 °C. Daher erfolgte unsere Düngung erst Mitte April und das war eigentlich auch noch zu früh, weil die Temperaturen danach immer noch nicht in Fahrt kamen, erst jetzt im Mai stiegen die langsam an.
Die ideale Kombi für unsere Böden, immer mal wieder mäßig Regen und Temperaturen Tag/Nacht mindestens um die 10°C dann wächst es auch mit wenig Dünger.
Selbst die intensiv wirtschaftenden Betriebe haben erst diese Woche die erste Silage mit Einbußen eingebracht. Wir wirtschaften eher extensiv, dazu warten wir auch bei Silage die Blüte ab, dementsprechend wird es mit Heu/Silage dann Anfang Juni.
Mal zum Thema Schwarz-weiß und alternative Sichtweise...
In diesem Jahr konnte ich zwei Wiesen dazu pachten, die laut Bodenprobe alle in etwa den gleichen Bedarf haben. Finde ich erstaunlich, weil die Nutzung bis dato sehr unterschiedlich war/ist.
Da wir nicht das letzte Bisschen heraus kitzeln müssen, haben wir einfach dieses Mal alle Mähwiesen mit der gleichen Düngergabe versorgt. Es sind trotzdem deutliche Unterschiede zu sehen.
Meiner Meinung nach spielen die Hauptrolle für das Ergebnis die Lage, der Wasserhaushalt, die Nutzung und die Zusammensetzung der Gräser und Kräuter. Vom Boder her ist alles 'Karnickelsand' mit mehr oder weniger moorigen Anteilen, vor ca. 90 Jahren war noch alles Moor.
Wiese 1 (neu) liegt in der Nähe eines Flusses, bisher nur Mähwiese 1 Schnitt jährlich - Gras steht dicht, hüfthoch, gewachsene Grasnarbe.
Wiese 2 keine besonderen Merkmale, nur Mähwiese 2 Schnitte j. - ein Viertel ist etwas nasser - Gras steht hüfthoch, in der nassen Ecke etwas dichter, ursprünglich ´90 - Weidemischung für Pferde ohne Klee.
Wiese 3 wie Wiese 2 aber drainierte Fläche, 1 Schnitt, danach 1 x Beweidung mit 2GVE/Ha / Pferde/Rinder - Gras steht gut, aber gerade mal halbe Wade bis etwas über Knie hoch, ´98 - Weidemischung für anmoorige Standorte /Pferde ohne Klee.
Wiese 4 (neu), wie Wiese 3 aber von Wald umgeben und nicht drainiert, bisher nur ganzjährig durch Ponies 2 GVE/Ha beweidet - Gras steht dicht und hüfthoch, gewachsene Grasnarbe.
In unserem Gebiet wurde vor Jahren der Grundwasserspiegel abgesenkt, wenn es nicht genug regnet, ist das bei Wiese 3 besonders deutlich zu merken. Einzig die Stellen, die vor Jahren mal als Zwischenlager für Mist gedient haben, sind gut bestanden und denen kann Wassermangel auch nicht ganz so viel anhaben.
Unerwünschte Kräuter werden beim ersten Auftauchen von Hand entfernt, ist zwar mühsam aber wenn es irgend möglich ist, möchte ich Unkrautspritzen vermeiden. Nur bei der Ponywiese wird es wohl darauf hinaus laufen, es sei denn, es hat noch jemand einen Tipp gegen Kerbel.
ziemlich lang geworden, Sorry für den Schreibflash. Aber mir war mal danach, habe gerade etwas Zeit.