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 Betreff des Beitrags: Plötzlich Hochsitz auf Ponyweide
Ungelesener BeitragVerfasst: 8. April 2017, 10:35 
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Ich versorge seit einiger Zeit die Ponys einer älteren, sonst noch super fitten, Dame weil die aktuell Rückenprobleme hat.

Ihr Grundstück liegt sehr idyllisch, fast etwas "vergessen". Die Weiden schlängeln sich längs durch ein kleines Tal. Auf der einen Seite neben der Weide ist ein steiler Hang mit Baumbestand, der ihr nicht gehört, sondern der Stadt (Hang und 2ha mit alten Bäumen). Auf der anderen Seite oberhalb der Weide liegt erst ihr Grundstück mit Stall, Haus, Garten, dann Feldweg mit Büschen (auch Hang, also die Wiese etwas "unten" und eingerahmt). Das ganze "Tal" ist ihre Weidefläche, zT zur Heugewinnung.

Jetzt fuhr gestern- komplett ohne Absprache- ein Auto mit Hänger auf ihre Wiese (der Teil ist im Winter /Frühjahr nicht eingezäunt damit die Miste besser abgeholt werden kann) und ein Mann begann von ihrer Weide aus einen Hochsitz zu bauen (es gibt dort einen Jagdpächter aber die letzten 20 Jahre hat dort nicht mal jemand gejagd oä), unterhalb von der Hecke/dem Feldweg.
Wir sind aus verschiedenen Gründen relativ entsetzt. Erstens war es einfach immer schön, zwischen Autobahn und Industriegebiet und Feld hatten die Rehe bei uns einen kleinen Ruheraum, weideten mit den Pferden und waren einfach schön anzusehen (nicht Massen von Rehen aber immer so 4-5, darunter wohl auch ein Bock), 2. haben wir natürlich Angst um die Ponys wenn geschossen wird, 3. hätten wir wirklich nicht erwartet dass es erlaubt ist dass da jemand auf das Grundstück gefahren kommt und auch nur ca 200-300 m vom Haus einen Hochsitz zum Ansitzen überhaupt bauen darf 4. das ganze dann auch noch ohne Vorankündigung/Gespräch.

Der Mann stellte sich als Jagdpächter vor u meinte er sei im Recht. Er war ruhig u sachlich aber eben wie eine Wand. Hat jemand Erfahrungen/Wissen zu sowas? Dürfen die auf unserer Wiese schießen? Oder über unsere Wiese in die Bäume der Stadt schießen? Darf der einfach auf unsere Wiese um sein Ding zu bauen? Evtl , da bin ich nicht ganz sicher hat er vor den Hochsitz so dicht an den Feldweg/auf den Hang zu setzen dass er nicht mehr direkt auf der Weide steht.... aber dürfte er ihn auch auf unsere Wiese bauen?


Zuletzt geändert von Phillis am 8. April 2017, 10:43, insgesamt 1-mal geändert.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 8. April 2017, 10:42 
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Bei uns ist das auch so, die veranstalten auch Treibjagden auf der gerade beweideten Weide usw. Gott sei dank noch nie was passiert :?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 8. April 2017, 10:53 
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Ich hab immer das Gefühl "Jäger dürfen alles" :? Man kann sich ja schon extrem glücklich schätzen wenn der Jagdpächter an Ställen bescheid sagt wenns losgeht.

Hat jemand zufällig Erfahrung mit Antrag auf Befriedung von Grundflächen? (aus ethischen Gründen?)

http://zwangsbejagung-ade.de/keinejagda ... index.html


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Ungelesener BeitragVerfasst: 8. April 2017, 12:26 
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Nur mal so als Frage: Der der Jäger wirklich einfach auf Weiden? Insbesondere wenn sie umzäunt sind?

Wem gehört das Land denn, wer kann dem Jagdpächter was sagen?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 8. April 2017, 13:07 
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Ja, das ist soweit in Ordnung. Allein in Ortschaften darf nicht gejagt werden, auf landwirtschaftlichen und Waldflächen überall, egal ob mit oder ohne Zaun.

Das die Bejagung aller Flächen wird regelmäßig über die Jagdgenossenschaft organisiert. Jeder Landeigentümer ist dort Mitglied (und ich z.B. im Vorstand). Der Vorsitzende der JG wäre ein Ansprechpartner, der Flächeneigentümer wiederum könnte einfach mal zu den jährlich stattfindenden Versammlungen gehen.

Üblicherweise sprechen sich Landwirte und Jäger bezüglich (Treib-) Jagden ab, ansonsten ist der Jäger in der Pflicht, seine Jagd so zu organisieren, daß weder Mensch noch Nutztier gefährdet werden. Andererseits muß dem Jäger ausreichend Gelegenheit zur Bejagung gegeben werden, denn er hat die Pflicht, ausreichend Wild zu schießen, sonst muß sowohl der Wildschaden bezahlt werden und, so fern es einen Abschußplan gibt, auch noch Strafen.


Das Du gerne Rehe betrachtest ist schön und gut, aber "Rückzugsräume" braucht der Kulturfolger Reh nun wirklich nicht.

Gruß,
Pegasus


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Ungelesener BeitragVerfasst: 8. April 2017, 15:22 
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@ Pegasus
Danke schonmal! Und wie sieht es aus mit dem Bau eines Hochsitzes auf einer Wiese ohne Einverständnis der Eigentümer der Wiese?

Haben vorhin nochmal geguckt/sind hingegangen, das Ding steht definitiv auf dem Grundstück/der Wiese der Dame.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 8. April 2017, 16:56 
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http://www.wald-prinz.de/waldbesitzer-m ... ulden/2824

Zu den Jagdeinrichtungen – also Hochsitz, etc. – musst du in das betreffenden Landesjagdgesetz schauen: So regelt z.B. das Niedersächsische Jagdgesetz das Thema Jagdeinrichtungen:

„§ 2 NJagdG – Jagdeinrichtungen betreffende privatrechtliche Befugnisse, Jägernotweg: (1) Futterplätze, Salzlecken, Ansitze, Jagdschirme und ähnliche mit dem Boden nicht fest verbundene jagdwirtschaftliche Einrichtungen darf die jagdausübungsberechtigte Person auf nicht intensiv genutzten Grundstücken ihres Jagdbezirks anlegen. Die Nutzungsberechtigten können die Beseitigung der Einrichtungen verlangen, wenn diese die Nutzung der Grundstücke behindern. Die Errichtung von Jagdhütten, mit dem Boden fest verbundenen Hochsitzen und anderen baulichen Anlagen bedarf der vorherigen Zustimmung der Grundeigentümerin oder des Grundeigentümers und, wenn sie die Nutzung behindern, der der Nutzungsberechtigten.


Zuletzt geändert von Singvogel am 8. April 2017, 17:08, insgesamt 2-mal geändert.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 8. April 2017, 17:06 
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Was bedeutet der letzte Abschnitt in dem Artikel?
Zitat:
Bis zu einer Umsetzung des Urteils gilt allerdings die bestehende Rechtslage fort. Insbesondere ermöglicht das Urteil aktuell noch keinen Austritt aus der Jagdgenossenschaft, da Gerichte und Verwaltung einer neuen gesetzlichen Regelung nicht vorgreifen dürfen. Jetzt schon eingehende Anträge müssen daher zurückgestellt werden. (Quelle: http://www.wald-prinz.de/waldbesitzer-m ... ulden/2824 )

Muss jeder neu klagen?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 8. April 2017, 17:09 
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schnucki hat geschrieben:
Was bedeutet der letzte Abschnitt in dem Artikel?

Wenn man raus möchte aus dem Zwang zur Jagdgenossenschaft, ja.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 8. April 2017, 17:12 
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Hab gerade gesehen, bei Phillis steht ja Hessen dabei: :alol:
§ 22
Jagdeinrichtungen
(1) Jagdausübungsberechtigte dürfen auf land-
und forstwirtschaftlich genutzten Grundstücken
besondere Anlagen wie Jagdhütten, Ansitze
oder Wildfütterungen nur mit Einwilligung der
Grundstückseigentümer errichten. Der Eigen-
tümer ist zur Einwilligung verpflichtet, wenn
ihm die Duldung der Anlage zugemutet werden
kann und er eine angemessene Entschädigung
erhält, die auf Antrag die Jagdbehörde fest-
setzt.
https://umweltministerium.hessen.de/sit ... hjagdg.pdf

Fragen müssen, hätte er also auf alle Fälle. Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann ist die Wiese auf die er den Hochsitz gestellt hat in ein paar Tagen/Wochen ohnehin wieder umzäunt und die Ponys sind drauf, richtig? 24/7? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man so etwas dulden muss – auch jetzt bezüglich der speziellen Lage. Erfragen würde ich das auf der zuständigen Jagdbehörde. Egal was dabei herauskommt – die sollten schon mitkriegen, wenn manche sich nicht korrekt verhalten.

Ich persönlich werde mich in Zukunft nicht mehr über Meldungen wundern, wie "Jäger verwechselt Pony mit Wildschwein". Ich kann mir jetzt vorstellen, wie es zu so was kommt. :klappe:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 10. April 2017, 10:56 
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Singvogel hat geschrieben:
Ich persönlich werde mich in Zukunft nicht mehr über Meldungen wundern, wie "Jäger verwechselt Pony mit Wildschwein". Ich kann mir jetzt vorstellen, wie es zu so was kommt. :klappe:


Ich weiß ja nicht was ihr so für Vorstellungen von Jägern habt, aber die ballern nicht wild in die Landschaft, und bloß weil da ein Hochsitz steht, heißt dass nicht, dass im Umkreis von 10 km alles im Kugelhagel stirbt, was sich nicht im Boden einbuddelt.

Wenn ihr die Rehe so gern betrachtet, empfiehlt es sich, die Ponys immer so um die Dämmerung herum lautstark zu füttern und zu versorgen, dann verzieht sich das Wild irgendwo anders hin und der Hochsitz wird vermutlich bald von einem ziemlich entnervten Jäger umgestellt. Ganzen Abend umsonst angesessen, nur damit die Ponytanten alles verscheuchen :wink:

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Ungelesener BeitragVerfasst: 10. April 2017, 11:13 
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Ich bin ja Schriftführerin bei einer Jagdgenossenschaft und dass der Jäger einfach mal so einen festen Hochsitz aufbaut passiert hier bei uns nicht. Von daher würde ich mich an die Vorstandschaft der Jagdgenossenschaft wenden. Diese haben den Jäger ja bestellt und sollten so viel Einfluß auf diesen haben, dass der Jäger den Hochsitz sonst auch wieder abbaut. Es steht und fällt halt mit den Jägern und wie diese mit den Eigentümern der landwirtschaftlichen Grundstücke umgehen. Ich hätte jetzt auch keine Angst, dass der Jäger wild herum ballert. Allerdings ist das Vertrauen bei so ungefragten Aktionen natürlich auch nicht mehr vorhanden. Zumindest wäre es das bei mir nicht.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 10. April 2017, 11:29 
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Ich habe keine irgendwie gearteten Vorstellungen von Jägern, sondern kenne das Ganze recht gut, weil ich einige im engsten Freundeskreis habe und auch schon bei einigen Geschichten dabei war. Von denen weiß ich aber um die schwarzen Schafe in der Herde. Und wenn jemand sich von Grund an nicht an die Regeln hält, denen er sich eigentlich verpflichtet hat, dann muss er sich halt gefallen lasssen, dass man da misstrauisch wird, dass es anderweitig auch hakt.

Der Kommentar mit dem Pony-Wildschwein-Unfall war eher ironisch gemeint, :wink: was auch die Verwendung des betreffenden Smileys anzeigen sollte. Aber du wirst zugeben müssen, dass es ja irgendwie dazu kommen muss, da es ja immer wieder passiert. :angellie:

Das mit dem Stören der Rehe ist grundsätzlich ein guter Tipp. Es kommt allerdings immer darauf an, zu welchen Zeiten er auf die Jagd geht. Bei uns sind viele am frühen Morgen unterwegs, sonntags gerne auch noch bis in den späten Vormittag.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 10. April 2017, 11:30 
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Beiträge: 6810
Maja hat geschrieben:
Allerdings ist das Vertrauen bei so ungefragten Aktionen natürlich auch nicht mehr vorhanden. Zumindest wäre es das bei mir nicht.


Ah, das hat sich überschnitten, Maja, aber genau das meinte ich. Danke.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 10. April 2017, 11:33 
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Beiträge: 3070
ja, bitte nicht alles über einen Kamm scheren.

Wir haben hier - vorderer Odenwald - tatsächlich keine Weide, auf der nicht ein Hochsitz wäre.
Der Jäger nähe unserem Stall hält immer an, wenn er bei uns vorbei fährt und uns sieht, und hält mit uns ein Schwätzchen. Ich hab auch seine Telefonnummer, falls mal was ist.
Er erzählt auch öfter was von unseren Pferden, weil er ja auch diese sehr schön von seinem Hochsitz aus sehen kann.

Da ist noch nie was passiert, auch die Jäger der anderen Bezirke, müssten so 3 oder 4 sein in meinem Ausreitgelände kenne ich zumindest vom guten Tag nicken, einen hab ich auch schon mal zu einem halbtoten Reh gebracht, das er dann totgeschossen hat. Da war er dankbar, dass ich ihn informiert habe.


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