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 Betreff des Beitrags: extrem "gechilltes" Jungpferd
Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Januar 2016, 13:41 
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...mir ist leider kein passenderer Titel eingefallen :aoops:

Es geht um meine 4,5 jährige
Nachdem ja nun auch gesundheitliches im großen Umfang angeklärt ist, brauche ich mal eure Ideen, bitte.

Sie ist eine faule Socke unter dem Sattel. Sie lässt schlecht los, aber kommt auch nicht vorwärts, klemmt bzw. ignoriert den Schenkel vollkommen und mit der Gerte könnte ich sie verprügeln ( was ich um Gottes Willen natürlich niemals mache!!!!)- es interessiert sie mehr als wenig.
Es durchfährt sie nichtmal ein Zucken, kein einziger fleißigerer Schritt. NIX.
Irgendwann ganz plötzlich geht es dann besser, zumindest der Vorwärtsgang ist dann halbwegs drin, aber mal etwas mehr motivieren können, Fehlanzeige.

Insgesamt ist sie einfach verdammt gechillt, die steppt an der Doppellonge vor sich hin wie eine ganz große, das macht ihr scheinbar sehr viel Spass, direkt beim ersten mal Longe hinten rum, kein Problem- Handwechsel im Trab- als hätte sie das schon soooo oft gemacht.
Stangen, Cavaletti...sie nimmt das alles mit einer stoischen Ruhe hin und macht einfach.


Wie bekomme ich die denn mal aufmerksamer und wacher? :evil:


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 Betreff des Beitrags: Re: extrem "gechilltes" Jungpferd
Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Januar 2016, 14:14 
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laß es so und gibs mir...mir wär derzeit arg nach so einem Pferd [smilie=timidi1.gif]

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wenn schon Warmblut, dann Jolie


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 Betreff des Beitrags: Re: extrem "gechilltes" Jungpferd
Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Januar 2016, 14:17 
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Ich hab ja auch so einen eher gemütlichen Vertreter. Meine ist zwar ein kleiner Hasenfuß, sprich leider schon auch mal schisserig bzw glotzig, dabei aber nach wie vor Faul.

Vorteil: Man kann im Prinzip jede Unterhose draufschnallen, die würde nie auf die Idee kommen aus Jux und Dollerei durchzugehen. Ich glaub dieses Pferd war in den 15 Jahren die ich sie kenne NIE wirklich unkontrolliert oder hat unterm Sattel Anstalten gemacht zu Bocken, zu Steigen oder ähnliches. So war die auch schon mit 6 als ich sie kennen gelernt hab.

Was bei ihr immer half war viel Abwechslung und raus. Beim Springen und im Gelände war sie immer etwas wacher als in der Dressur. Meine war ja noch dazu sehr stoisch und stumpf auf treibende Hilfen. Das hat sich bei uns nach der erfolgreichen Behandlung der Borreliose gebessert und wurde vor 4-5 Jahren deutlich besser als wir die Reitweise etwas angepasst haben und den Druck rausnahmen. Sprich, keine Dauerbeschallung mehr mit treibenden Hilfen sondern Impulsmäßiger Einsatz. Meine ist dazu wie ein Diesel, ist die erstmal warm und man macht sie sich vom Kopf her so bisschen an, dass sie drauf wartet dass was neues kommt, dann taut die auf und läuft deutlich fluffiger.

Wird Deine denn flotter wenn sie warm ist?

Ich kenne das bei einigen Jungen, die noch Probleme haben mim Gleichgewicht: Die klemmen dann erstmal etwas und verhalten sich, das wird aber meist nach 10-15 Minuten lösen besser. Die einen entziehen sich über schnelleres Tempo, andere versuchen es über untertourig laufen auszugleichen.


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 Betreff des Beitrags: Re: extrem "gechilltes" Jungpferd
Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Januar 2016, 14:45 
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Liesi hat geschrieben:
..., die steppt an der Doppellonge vor sich hin wie eine ganz große, das macht ihr scheinbar sehr viel Spass, ....
Das die faul ist glaube ich nicht. Deine obige Erfahrung spricht eher dafür das sie unterm Reiter verunsichert ist.
Wie dabadu auch schon sagte, klingt das mehr nach einem Gleichgewichtsproblem, die Einen fangen unter dem Reiter das Rennen an und die Anderen trauen sich keinen Schritt mehr.

So unsicheren Pferden kann es helfen, wenn erst einmal jemand vom Boden aus mit treibt. Voraussetzungen sind ein sehr gut im Gleichgewicht sitzender Reiter und dosiert eingesetzte Hilfen.


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 Betreff des Beitrags: Re: extrem "gechilltes" Jungpferd
Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Januar 2016, 17:00 
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bewusst ganz ruhiges Tempo reiten kann auch helfen, grade wenn evtl. das Gleichgewicht noch nicht stimmt, am Anfang lieber etwas untertourig, dann kommt man auch nicht so in den Kreislauf Treiben-Klemmen-mehr treiben-mehr klemmen...und wenns Tier dann anfängt loaszulassen gehen lassen, also bewusst denken jetzt lass ich ein höhres Tempo zu, weniger dran denken jetzt will ich schneller.


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 Betreff des Beitrags: Re: extrem "gechilltes" Jungpferd
Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Januar 2016, 18:00 
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Wie ist sie im Gelände? Auf geraden Strecken?


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 Betreff des Beitrags: Re: extrem "gechilltes" Jungpferd
Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Januar 2016, 18:30 
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vielleicht läuft sie an der Longe auch besser, weil sie der Sattel nicht ganz optimal ist (ich glaube das hast du aber erst schauen lassen?)

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 Betreff des Beitrags: Re: extrem "gechilltes" Jungpferd
Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Januar 2016, 19:10 
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sie hat ihr doch den D1 gekauft , soviel ich mit bekommen habe.


Gehst du raus mit ihr? wieviel KF bekommt sie? wie ist ihr Tagesablauf, steht sie viel draussen? wie lange ist sie eigentlich unter dem Sattel, war sie immer so?

Mein Kleiner ist ja auch ein sehr gechilltes Modell und er hat von mir fürs Reiten und das ewige Verladen und andere Hallen Vivaqtol bekommen. Er wurde dadurch etwas "wacher" :)



Akupunktur das Chi (Energie) stärken lassen , wenn gesundheitlich alles takko ist. [smilie=timidi1.gif]

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Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende


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 Betreff des Beitrags: Re: extrem "gechilltes" Jungpferd
Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Januar 2016, 19:36 
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Hat sie ganz sicher verstanden, was der treibende Schenkel bedeutet?
Meine Kleine muss das gerade lernen, z.T. noch mit Hilfe von unten (Peitsche). An der Longe geht sie sehr schwungvoll und fleißig, aber unter dem Reiter ist einfach deutlich, dass sie erst richtig versehen muss.

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Betrachte das Reiten als eine Wissenschaft, aber liebe es wie eine Kunst.
|unbekannt|


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 Betreff des Beitrags: Re: extrem "gechilltes" Jungpferd
Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Januar 2016, 20:11 
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Was mir gerade noch einfällt, oft kommt es einem oben drauf auch nur so vor, als müsste man 'mächtig gegen den Wind' anreiten, tatsächlich schreitet das Pferd aber schon raumgreifend.


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 Betreff des Beitrags: Re: extrem "gechilltes" Jungpferd
Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Januar 2016, 20:28 
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Ach ihr seid klasse! Lieben dank für so viele Antworten!

Also...ich packe es mal in Stichworte
- wenn sie "warm" wird, dann wird es auch besser und flotter...aber bis dahin...puh
- treibender Schenkel, ich weiß nicht so ganz genau ob sie das versteht gerade.
Aber ich habe sie in 2015 auch in der Reitpferdeprüfung plaziert, also so die Grundlagen sind da.
Sie ist bei mir seit März 2015, war da gerade angeritten und musste bei mir noch nicht allzuviel schaffen.
- ich habe gerade einen neuen Sattel gekauft ( D1) und wirklich lange gesucht, ich gehe davon aus dass der Sattel nun (hoffentlich) kein Thema ist, aber Sattler ist schon angerufen und kommt demnächst zur Kontrolle
- Chiropraktisch und osteopathisch ist sie mehrmals durchgecheckt
- Akupunktur hatten wir auch
- große Darmfloraanalyse ebenso
- großes Blutbild ist auch gemacht
- zur Gastrosskopie war sie auch...
...Futter haben wir einiges probiert, auch da keine Veränderung. jetzt bekommt sie Mühldorfer Klinikum Müsli...jaaaaaaaaaa...Müsli! Das ist nun das erste mal dass es ihrem Darm besser geht! War eine Empfehlung aus der Klinik es wenigstens mal damit zu versuchen obwohl sie durch und durch Hafer Befürworter sind. Nun steht noch ein Test aus auf Unverträglichkeiten...
- sie steht in einer Paddockbox, ich möchte keine Haltungsdiskussion! In der Koppelsaison ist sie auf Koppel kein bisschen anders als jetzt.
- Sie hat Heu rund um die Uhr
- im Gelände ist sie ebenso eine Schnarchnase-auf dem Stoppelfeld habe ich sie nichtmal angaloppiert bekommen

Aber: wenn sie losgelassen ist, dann hat die richtig Go! Aber...wie komme ich zu mehr Sensibilität?
Und ja, sie war auch beim Züchter etwas "gemütlich" unterwegs ;O)


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 Betreff des Beitrags: Re: extrem "gechilltes" Jungpferd
Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Januar 2016, 21:01 
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Wie viel Kraftfutter bekommt sie denn konkret? Hast du mal ne Futteranalyse machen lassen? Proteinüberschüsse müssen vom Organismus abgebaut werden. Das kostet Energie die woanders fehlen kann bzw. belastet dieser Abbauvorgang den Organismus.

Um Balanceübungen zu machen eignet sich auch erstmal die Bodenarbeit gut. Leg doch mal ne Stange auf den Boden und lass sie jeden Fuß einzeln über die Stange heben. Wenn du dann noch mit ihr übst, dass sie bei leichten Berührungen mit der Gerte das entsprechende Bein anhebt, kann man sogar jedes einzelne Bein kontrollieren und so entscheiden in welcher Reihenfolge sie die Beine über die Stange bewegt. Das ist super für die Koordination und die Balance.

Hast du dich beim reiten auch mal filmen lassen? Knüpfe da gedanklich an Asina an. Vielleicht kommt es dir auch nur langsam vor...

Auch würde ich es mal mit Impulsreiten versuchen. Also wenn sie sich etwas bitten lässt, dann erstmal nur treiben, wenn keine oder eine unzureichende Reaktion kommt, dann man mit der Gerte kommen. Aber nicht ständig einen Klaps, sondern lieber einmal im Impuls drei flotte Klapse (nicht prügeln, aber halt so, dass sie merklich reagiert). Dann loben und wieder ruhig weiterreiten.


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 Betreff des Beitrags: Re: extrem "gechilltes" Jungpferd
Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Januar 2016, 21:28 
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Eskadron hat geschrieben:
...., sondern lieber einmal im Impuls drei flotte Klapse (nicht prügeln, aber halt so, dass sie merklich reagiert. ....
......möchte noch ergänzen, das es in diesem Moment besser ist, das Pferd einfach mal durchstarten zu lassen und darauf zu achten, selbst mit der Bewegung mit zu kommen. Sehe es ganz häufig, das der Zügel dann unbewusst angenommen und damit die Vorwärtsbewegung gleich wieder im Keim erstickt wird.
Stimme Eskadron zu, Filmen und gleich anschauen könnte wirklich sehr hilfreich sein. Weil man dann das Geschehen mit dem Gefühlten abgleichen kann.


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 Betreff des Beitrags: Re: extrem "gechilltes" Jungpferd
Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Januar 2016, 21:34 
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Das stimmt Asina. Wichtig ist, dass man die Hand vorgibt und nicht wie beim Düsenjet-Start nach hinten überfällt :alol: . Man muss sich selbst gut koordinieren und kontrollieren.


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 Betreff des Beitrags: Re: extrem "gechilltes" Jungpferd
Ungelesener BeitragVerfasst: 25. Januar 2016, 07:23 
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Registriert: 2. Mai 2007, 06:37
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Liesi, ich würd sagen Versuch dir nicht zu viele Gedanken zu machen und reit. Wenn sie nach ner gewissen Lösungszeit lockerflockig ist untermauert das zum einen die Theorie dass sie noch etwas Probleme mim Gleichgewicht hat und zum andern gibt's auch einfach die dieselmodelle, die erst auf Tour kommen müssen.

Da sie es an der Longe ja scheinbar gut macht: Hast du mal probiert jemand von unten mit longierpeitsche mitlaufen zu lassen, der deinen Schenkel im Bedarfsfall impulsartig durch nachgreifen von hinten mit der Pitsch unterstützt? Damit sie einfach mal ins laufen kommt und Schenkel besser mit vorwärts verknüpft kann das helfen.


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