Ententeich

Wann habt ihr gemerkt, dass euer Pferd alt wird oder geworden ist?
Ich stelle mir die Frage schon seit ein paar Wochen....
Meine Üni begleitet mich jetzt schon 15 Jahre - und wird jetzt 19.

Angefangen als unreitbares Vollblöt-Monster, das deutlich ADHS hatte inkl. täglich 5-Abwürfen hat sie sich im Laufe der Zeit zu einem tollen VS-Pferd entwickelt.
Mit der Umstellung in den Offenstallt (Hit-Aktiv) vor 2 Jahren auch mental total ausgeglichen geworden.

Seither unverändertes Freizeit-Trainingsprogramm - und in den letzten Wochen stelle ich mir des Öfteren die Frage - ob ich der mittlerweile älter gewordenen Dame zu viel zumute?!
- Montag Bodenarbeit
- Dienstag Dressur mit Reitbeteiligung
- Mittwoch Laufen lassen oder Dressur (im Sommer Ausritt)
- Donnerstag Laufen lassen oder Dressur
- Freitags - Dressurstunde 45 min. mit Trainer
- Samstag - Ausritt oder Springstunde
- Sonntag - Ausritt oder Spaziergang

Futter jahrelang nur Heu und Stroh + Mineralfutter mit Handvoll Agrobs Müsli.
Mittlerweile fütter ich deutlich mehr Agrobs Senior + Seniormineral + Omega3 Öl.

In den letzten Springstunden ist mir dann aufgefallen - dass der "Zug" fehlte - sie hat mega Spaß dran (muss aber erst 1 Meter sein, vorher interessiert sie das nicht), aber das auf den Sprung "zurammeln" wie früher fehlt - ich muss jetzt treiben. Hat mich doch sehr verwirrt.

Mute ich ihr zu viel zu? Habt ihr das Bewegungsprogramm geändert als ihr gemerkt habt, dass die Pferde älter wurden?
(Blutbild übrigens tip top)
Sie war doch gerade noch 5.....

Ich finde man merkt als Besitzer durchaus was zu viel ist und was nicht. Meine Erfahrung zeigt aber: Ja nicht zu vorsichtig sein und aus falscher Rücksicht mehr schonen als nötig. Wer rastet der rostet. Als ich selber nicht viel Zeit hatte und meine RB auf sich gestellt waren, haben die im Zweifel wenn sie mal nicht so locker flockig lief lieber weniger gemacht, wollten eben nix kaputt machen. Das Pferd wurde schleichend immer schlechter und vom Gangbild älter.

Inzwischen bin ich wieder min 4 Tage die Woche selber da und mache rigoros so viel wie geht. Und siehe da, derzeit sieht man trotz 25 Lenzen nix von der Arthrose und dem Spat. Klar, die Gänge sind nicht mehr so wie früher, manches fällt schwerer, aber so motiviert wie derzeit war die in jungen Jahren selten.

Ich achte heute natürlich mehr drauf, wie das allgemeine Befinden ist, meine hat bei schwülwarmem Wetter z.B. gerne mal nen Thema oder wenn es sehr heiß ist. Da wird sie dann bewegt, damit der Kreislauf in Gang kommt, muss aber nicht ernsthaft schaffen. Aber jetzt im Winter könnte Euer Trainingsplan durchaus auch unserer sein. Lediglich Reitunterricht reite ich seit etwa 2 Jahren nicht mehr. Sie geht etwa 2 mal die Woche Dressur (je nach Tagesform mal nur locker flockig auf großen Linien mit viel Schritt bis hin zu Seitengängen und 10 m Volten im Trab und Galopp), einmal Freispringen oder bissl Cavaletti unterm Sattel, wenn ich wenig Zeit hab mal Longe oder Führmaschine, möglichst oft ins Gelände mit viel Galopp und Bergauf krakseln, und dann machen wir zusätzlich noch bissl Horsemanship und nehmen da auch einmal im Monat Unterricht in Bodenarbeit.

Von daher: Wer ein Pferd bewegt wie einen kaputten Rentner hat irgendwann unter Garantie auch einen kaputten Rentner da stehen. Wenn die Schmerzen haben oder abgeschlagen sind, nimmt man natürlich Rücksicht, aber ansonsten immer so viel wie möglich ohne zu überfordern. Programm runter fahren tut man dann, wenn es sein muss, aber nicht nur weil da ein bestimmtes Alter im Papier steht. Bei manchen ist der Punkt zum kürzer Treten mit 15 und bei andern mit >25. Da muss man sich bei jedem Fall einzeln rantasten.

meiner ist alt geworden als ich ihn in Rente geschickt habe. Er hat kurz danach auch den Chefposten in der Herde abgegeben und dann dachte ich,er wird nicht mehr alt. Jetzt hat er zwei Fohlen und eine alte Stute als 'Aufgabe' bekommen und seitdem ist er deutlich besser drauf...
er ist 24,seit 20 jahren bei mir und er war immer ein stolzes Pferd was nicht viel wert auf Mensch und Bespassung legt. Ich dachte, ich tu ihm und mir einen Gefallen, ihn aus der Pflicht zu nehmen mit 21....da lief er besser denn jeh..Ich war so blöde...

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Der Weg ist das Ziel!!

Meine Stute wird 20 und war noch nie voll im Training (war ewig Zuchtstute und wurde bei uns erst vor 5 Jahren ca eingeritten), ist auch nur ein Freizeitpferd fürs Gelände. Bei ihr merke ich noch gar kein Alter, allerdings ist sie aber auch sehr unverbraucht und wurde nie „ans Limit“ gebracht. Keine Ahnung wie sie bei richtiger Belastung reagieren würde oder ob dann nicht doch was zwickt.

Ich finde viel Bewegung im Alter sehr wichtig, aber man sollte schon ein offenes Auge für Belastungsgrenzen und Ermüdungserscheinungen haben. Ich denke du kennst dein Pferd gut genug und hast genug Gespür dafür was du ihr zutrauen kannst und was nicht.

Meine Monti ( t20) war ja Zucht-, Reit- und Fahrpferd. Nach der letzten Geburt mußte ich sie ja erlösen, aber bis dahin war sie immer top drauf und leistungsbereit. Ich hätte sie nachdem Absetzen auch wieder gefahren.
Zwar sollte sie keine Turniere mehr am Wagen besuchen, aber ich hätte sie trotzdem täglich gefahren oder auch mal DL gemacht.

Unsere ältesten beiden Stuten (wurden 32 und 33j) wurden auch im Alter >25j noch geritten. Die gingen oft ins Gelände und gerade die Stute, die 32j alt wurde, rannte mit mir mit 30j noch den anderen Pferden davon.

Ich bin auch dafür, auch ein älteres Pferd noch so viel wie möglich zu bewegen und auch immer mal wieder zu fordern (aber nicht zu überfordern).

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"Geh Deinen Weg und laß die Leute reden"

Meiner wird ja nun 25 und ist seit 10 Jahren aus dem Reitunterricht und mounted Games Sport raus. Da er beim Aufrichten in die Versammlung immer anfing zu lahmen. (Klinik Diagnose Arthrosen)
Meist bin ich mit ihm im Gelände, den Reitplatz mag er nicht so, weil es recht hart ist.
Trotzdem muss er im Gelände in Dehnungshaltung laufen und vom Boden Bauchmuskeltraining machen. jeder Tierarzt bewundert seinen Rücken.
Er hat ja Arthrose, daher gibt es bessere und schlechtere Tage. Da wird eben Rücksicht drauf genommen.
Genauso Hitze, bzw "Kreislauftage" das merke ich schon deutlich.
Aber jetzt im Sommer war ein 3h Ausritt mit ordentlich Tempo für ihn kein Problem.
Ich nehme an, was er bietet. Damit sind wir gut dabei.
( seit unseren Ausritten mit einer seeehr lauffreudigen Dame ist er auch wieder aufgewacht )

Danke für eure ganzen Antworten!
24 Stunden Bewegung hat die Maus ja dank Offenstall.

Aber über das einrosten im Alter ohne Bewegung - da habe ich so noch gar nicht drüber nachgedacht... Ist natürlich ein gutes Argument.
Klar, das Programm ist ja auch anders geworden - noch zur Aktiven VS-Zeit sah das ja auch noch deutlich anders aus.

Und ja, es gibt solche und solche Tage - ich glaub sie hat das hier im Teich gelesen - gestern in der Halle fast nen Abflug gemacht
Draußen hat einer Folie über den Hof gezogen waren wir mal Schwups auf dem 5. Hufschlag....
Gestern liefs wie ein Uhrwerk.
Aber nichts desto trotz finde ich es wichtig sich damit zu beschäftigen und auch aufs Pferd zu achten.

Dieses Jahr ist auch wieder ein mehrtägigier Wanderritt geplant

Ich war letztes Jahr auf einer Wanderreitstation. Dort wurden (auch mehrtägige) Wanderitte mit Pferden +/- 25 Jahren angeboten. Ich war erst etwas skeptisch. Aber die Pferde sahen wirklich Bombe aus und waren fit wie Adidas-Turnschuhe. Ich denke gerade gleichmäßige, moderate Bewegung (lang, viel Schritt) wie auf einem Wanderritt ist die beste und gesündeste Art sein Pferd zu bewegen.
Und das sage ich als Warmblöd-Besitzer und (ehemaliger) FN-Turnierreiter.

PS: Wo willst du hin zum Wanderreiten? Gerne PN!

Ja, viel und lang Schritt ist das gesündeste. Wir hatten auch nie den Eindruck, dass die 30 km die Pferde großartig angestrengt hat.... Eher der eigene Hintern war das Problem Aber mit immer wieder laufen zwischendurch und Radhose drunter wars erträglich

Meiner wird auch dieses Jahr 19 und ich habe ihn seit 15 Jahren.
Er hatte 2016 ein "schwieriges" Jahr, aber ich bin mir im Nachhinein sicher, dass das nichts mit dem Alter zu tun hatte. Da war er ja auch "erst" 15. Ich habe ihn trotzdem seitdem keine Turniere mehr geritten - was hauptsächlich anderen Gründen geschuldet ist. Er ist 2017 mit meiner RB noch E- und A-Dressuren gegangen, aber seitdem reiten wir ihn nur noch Zuhause. Ich bin mit ihm bis 2016 A-VS, S-Dressur und L-Springen geritten und eigentlich halten wir ihn im Groben auch auf dem Leistungsniveau.
Trotzdem merke ich, dass er nicht mehr so ist wie z.B. noch vor 8 Jahren. Er braucht länger um richtig locker zu werden, aber darauf kann man ja eingehen. Er ist motiviert bei der Sache und auf gar keinen Fall bereit weggestellt zu werden - bilde ich mir zumindest ein. Er hat sich sogar von einer schlimmen Kolik letzten Sommer wieder richtig gut berappelt, davon merkt man ihm gar nichts mehr an, obwohl ihm das wirklich doll zugesetzt hat und ich lange dachte ich kann ihn gar nicht mehr reiten.
Allerdings merke ich auch, dass er keinen Bock mehr hat, jeden Tag S-Lektionen zu gehen . Er wird nun 3-4 Tage die Woche von seinen RB's geritten, die ihn locker bewegen und ich reite ihn noch 1mal. Springen und ausreiten machen ihm nach wie vor sehr viel Spaß.

Ich denke, wenn man sein Pferd so lange hat, kennt man seinen Partner sehr gut und muss immer mal wieder hinein horchen und auf sein Gefühl hören, dann macht man nicht viel falsch.

Spitze! Beim einen oder anderen Vorbereitungsritt bin ich gerne dabei

Lando ist mit 26 1/2 Jahren noch fit wie ein Turnschuh, ich habe oft versucht ihn kürzer treten zu lassen. Mit der Konsequenz, dass er nicht mehr zurück in die Box gegangen ist.

Mittlerweile reite ich auch unregelmäßig wieder Unterricht auf ihm und muss sagen es tut uns beiden gut.
Lando ist deutlich geschmeidiger geworden und hat jetzt noch mehr Lust wieder was zu tun.

Ich gehe auch nach dem Motto wer rastet der rostet.

Was ich aber gemerkt habe, dass Lando deutlich mehr Energie benötigt. Früher durfte er nicht mal am Hafer riechen, heute bekommt er 2 Schippen täglich davon

Na aber sehr gerne doch!

sehr gut - na dann bin ich guter Dinge dass das bei uns auch so klappen kann.
Ja das stimmt - das Futter muss man irgendwann anpassen.