zum einschläfern: bei uns ist ein Pferd aufgrund eines genetischen Defekt (homozygote Farbe) erblindet. Leider blieb das bis zu seinem 10. Lebensjahr unerkannt. Die Krankheit verlief in Schüben. Beim letzten Schub, als es dann endlich erkannt wurde, den Koppelzaun zerlegt, die Box zerlegt, seine Herde in Aufruhr gebracht (Verlassensangst), und sich bei diesen Aktionen auch noch selbst ververletzt. Er war schon immer ein eher eigenwilliges Tier, Knabstrupper, mit wenig sozialen Bindungen zu Mensch oder Pferd, nach der Diagnose haben wir uns dann gedacht, dass ein Teil seiner Problematiken auf seine Augenkrankheit zurückzuführen ist
Der Rat zum Einschläfern kam vom Augen-Fachtierarzt, er teilte mit, dass es zwar immer wieder Pferde gibt, die mit Blindheit zurecht kommen, das ist jedoch von vielen vielen Faktoren abhängig, die Reaktionen des Knabstruppers sind aber durchaus typisch für Komplett-Erblindung bei Pferden, und auch verständlich für ein Fluchttier. Wenn man den Feind nicht sieht, ist halt schlecht.
Will sagen, die rührseligen Geschichten vom blinden Pferd, dass sich ach so lieb an den Koppelpartner hängt sind eher die Ausnahmen.
Zumal man selbst bei den eingespieltesten Varianten nicht vergessen darf, was ist, wenn sich mal was ändert an den Konstellationen. Wir reden hier von einem 5jährigen, und nicht vom einem 28jährigen Rentner, der langsam erblindet, und so oder so demnächst gehen wird.
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