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 Betreff des Beitrags: Magengeschwüre bei Fohlen
Ungelesener BeitragVerfasst: 6. September 2017, 06:08 
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Guten Morgen ihr Lieben.

Mein Kopf beschäftigt sich immer wieder mit der Behauptung (oder Tatsache?), dass ein Großteil Bzw fast alle Fohlen bereits an Magengeschwüren leiden. Evtl würde das Thema hier auch in die Rubrik Haltung & Pflege passen, entschuldigt bitte wenn ich hier in Gesundheit falsch bin, denn ich denke (!) ich bin nicht akut betroffen (zumindest hoffe ich das).


Wie kommt es zu Magengeschwüren bei Fohlen? Ist dies auf falsche Fütterung und Haltung oder auf Stress zurück zu führen? Kommt das erst mit dem Absetzen oder schon eher? Wie zeigt sich eine Erkrankung bei Fohlen?

Ich habe für mein Stutfohlen einen Aufzuchtsplatz reservieren lassen, für den sie zwecks Herdenzusammenführung allerdings schon Anfang November abgesetzt werden und transportiert werden müsste. Ich habe mich bewusst für einen späten Geburtstermin entschieden, damit das Fohlen in der Weidesaison zur Welt kommt und direkt draußen bleiben kann. Dadurch wäre sie zum Absetzzeitpunkt aber erst 5 Monate alt.

Meine Überlegung ist, ob ich ihr damit tatsächlich einen großen Gefallen tue. Sie ist in der Herde auf der Weide geboren und stand bisher 24/7 in dieser Herde (wurde also nicht über Nacht aufgestellt). Es wiederstrebt mir sie dort raus zu reißen, weil "man das eben so macht" und junge Pferde unter Ihresgleichen aufwachsen sollen.

Hätte sie nicht viel weniger Stress, wenn sie einfach in ihrer Herde bleibt und Zuhause aufwächst? Wo sie ihren festen Platz und gewohnte Personen um sich rum hat?
Sie ist eine ganz ruhige und sensible, wenn sie spielen möchte hat sie in der ansonsten recht verspielten Gruppe durchaus die Möglichkeit. Die Isländer haben ihre Größe und spielen sehr nett. Genug Fläche um auch im Winter draußen zu sein ist vorhanden.

Problem ist einzig und allein, dass die Mutter in dieser Herde ebenso dauerhaft mitläuft. Das Absetzen würde ich wie bei den bisherigen (Hengst) Fohlen auch ganz stressfrei und in kleinen Schritten vollführen. Nur sind die Hengstfohlen dann irgendwann in die damals noch vorhandene Hengstgruppe gewandert. Diese Möglichkeit habe ich nicht mehr, da ich nur noch eine gemischte Herde ohne Hengste habe.
Ich könnte die Herde aber für eine Weile teilen, so dass sie nicht mehr trinken kann. Reicht das zum Absetzen oder muss sie dafür für eine Weile komplett außer Sicht und Hörweite?

Aber bedeutet das trotz aller guter Vorbereitung nicht doch wieder Stress? Wie viel Stress darf ein Pferd haben? Was muss ein Pferd aushalten können? Müssen sie vielleicht sogar als Fohlen lernen mit Stress umzugehen, um später als Reitpferd besser mit Situationen wie Turnier etc zurecht zu kommen?

Und die letzte Frage: Spinne ich und mache mir zu viele Unnötige Gedanken?!? [smilie=timidi1.gif]


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 Betreff des Beitrags: Re: Magengeschwüre bei Fohlen
Ungelesener BeitragVerfasst: 6. September 2017, 06:36 
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Mir wäre fünf Monate zu früh.
Meine Hengstfohlen gingen ja auch weg. In einem Jahr hatte ich ein "Frühchen", der sich etwas langsamer entwickelt hat als der gleichaltrige Hengst. Da habe ich den "gesunden" mit sechseinhalb Monaten zum Aufzüchter gebracht und den "Mickerling" erst mit neun Monaten. Letzterer hat sich in der Herdeneingliederung (altersgemischt von Absetzern bis 4jährigen) deutlich leichter getan als der "Bruder".
Da ich hier keine brauchbaren Aufzüchter für Stuten habe bleiben die Mädels eh daheim. Die tragenden Stuten haben ihre Fohlen selbst abgesetzt, sie haben einfach irgendwann abgeschlagen und damit die Milchbar geschlossen. Ansonsten habe ich das so gemacht wie du es geschrieben hast - stufenweise. Funktionierte prima, auch wenn Mama in Sichtweite war. Zum "Abstillen" habe ich sie irgendwann für etwa vier Wochen komplett getrennt, aus baulichen Gründen in Sichtweite. Danach konnten sie problemlos wieder zusammen in der Herde laufen.
Früher habe ich es immer so gemacht, wie man es halt macht. und auch wenns "Standard" ist, deutlich stressiger für alle Beteiligten war es nach meinem Gefühl auf jeden Fall


Zuletzt geändert von schnucki am 6. September 2017, 07:59, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Magengeschwüre bei Fohlen
Ungelesener BeitragVerfasst: 6. September 2017, 07:20 
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Bis auf Krümel waren alle unsere Fohlen auch über Winter bei uns geblieben. Krümel ging ja nach dem Absetzen nach Neustadt/Dosse. Er war im April geboren und wir hatten ihn im Nov. hin gebracht. Absetzt hatten wir ihn schon zu hause.

Generell machen wir es so, daß die Fohlen von ihrem Müttern zwar getrennt stehen, sie aber sehen können. Wenn möglich stehen sie einfach neben ihrer Mutter in einer eigenen Box.
Da sie im Herdenverband aufgewachsen sind, gehen sie auch mit der Gruppe raus, nur eben ohne ihre Mutter. Diese bleibt im Stall und geht mit den anderen Pferden raus, wenn das Fohlen wieder im Stall ist.
Je nach Fohlen/Stute laufen unsere dann nach 4- 6 Wochen wieder alle zusammen. Die Mütter lassen in der Regel die Fohlen nicht mehr trinken und sie können zusammen bleiben.

Dieses Jahr werden wir so noch absetzten, aber dann wird das "Rennpferd" uns verlassen und mit anderen Fohlen zusammen laufen. "Frieda" wird uns wohl ganz verlassen, wenn sie einen Besitzer gefunden hat. ggf. bekommt sie vor der Reise etwas Omeprazol zur Vorsorge. :keineahnung:

_________________
"Geh Deinen Weg und laß die Leute reden"


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 Betreff des Beitrags: Re: Magengeschwüre bei Fohlen
Ungelesener BeitragVerfasst: 6. September 2017, 08:14 
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Registriert: 2. Juli 2011, 15:00
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Wohnort: Kiel
Meine RL zuhause in Niedersachsen hat 40 Jahre lang Hannoveraner gezüchtet und hat immer gesagt, dass es für Hengstfohlen sehr wichtig ist zu spielen und zu raufen, was sie auch tun. Deshalb sollten sie nur mit anderen Hengstfohlen zusammen aufwachsen. Stutfohlen hat sie auch mal in der Herde gelassen, wenn es eben nur eins im Jahrgang war. Sie meinte, dass das kein so großes Problem ist, weil die Stuten tendenziell weniger spielen und die kleinen zur Not doch immer wen motivieren können, wenn sie denn wollten.

Im letzten Stall wo ich stand wurden ja Trakehner gezüchtet. Die haben die auch alle zuhause gehabt, allerdings immer welche dazu gekauft, wenn was fehlte an gleichgeschlechtlichen Partnern :alol: . Die außer Sichtweite zu trennen zum Absetzen war bei uns schwierig. Sie haben sie so weit es geht auseinander gestellt, um zu verhindern, dass wer durch den Zaun geht oder haben es wie Maharani gehalten, dass sie getrennt voneinander, also zu anderen Zeiten, raus gingen. Zwei Tage war dann meist etwas Alarm von Seiten der Übermuttis, aber dann war gut. Nach 4 Wochen (wenn überhaupt) liefen die wieder zusammen und es war kein Thema mit trinken oder an der Mutter kleben.

Bei deinen Möglichkeiten im Bezug auf Platz würde ich sie vielleicht auch da lassen. Vielleicht könntest du eher einen Aufzuchtsplatz selbst ausschreiben!?

Und zum Magen. Ich hab immer wieder gelesen, dass es unterschiedlich ist. Manche haben früh Magenprobleme, weil sie beim Trinken zu viel Luft mitsangen, manche haben Magenprobleme, weil sie zu früh und viel bei der Mutter mitfressen, manche bekommen beim Absetzen Stress oder werden nach dem Absetzen falsch gefüttert. Ich denke, dass kommt wieder auf das einzelne Tier und evtl. genetische Faktoren an (diese Theorie haben in einem anderen Thread ja einige stark unterstützt). Ich schätze ganz stressfrei und perfekt kann man die Tiere nicht halten, aber es schadet nichts im Hinterkopf zu behalten welche Auswirkungen maches auf sie hat.


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 Betreff des Beitrags: Re: Magengeschwüre bei Fohlen
Ungelesener BeitragVerfasst: 6. September 2017, 13:59 
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Registriert: 2. Mai 2007, 07:15
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lexi: aktuell brauchst du dir bei der haltung keine gedanken um Magenprobleme machen.
Fohlen können die schnell bekommen, wenn sie z.B. Medikamente erhalten müssen (Husten, durchfall)
oder aber auch bei stress (lange hängerfahrt, TA Besuch mit großem Procedere oder aber beim schmied, wenn das fohlen es nciht kennt)

ich persönlich finde, dass fohlen immer auch unter gleichaltrigen aufwachsen sollten, einfach um das sozialverhalten besser zu üben. meine kleine war die ersten 6 monate mit 8 fohlen zusammen und ist danach in eine 4er WG mit gleichaltrigen gezogen, die auf der 24h wiese im nächsten sommer um ältere Stuten ergänzt wurde.
die kleine hat viel mit den gleichaltrigen zusammengehangen, wenn sie da mal einen auf den deckel bekommen hat, ist sie zu einer der älteren stuten gegangen und hat schutz gesucht.
ihre mutter war sehr rangniedrig (hat sich von anderen fohlen vom futter verscheuchen lassen).d.h. wäre meine kleine bei der mutter aufgewachsen, weiß ich nciht, ob sie sich jemals hätten behaupten können.

ich kenne mehrere Stuten, die in der bekannten herde, in die sie geboren wurden, auch aufgewachsen sind.
diese sind alle sehr dominant und teilweise recht asozial
diese haben sich das verhalten der ausgwachsenen pferde sehr abgeguckt und gehen ohne rücksicht auf verluste drauf los.
sie hatten halt nie im leben die möglichkeit, sich mit gleichaltrigen zu messen.

wenn du die chance hast, die kleine in wirklich gute aufzucht zu geben unter den richtigen voraussetzungen, würde ich es tun
ob für das fohlen 5 monate zu früh sind oder nicht , kann man nciht allgemein sagen.
meine ist mit 5,5 monaten abgesetzt worden, da war es ok
wir haben es aber auch einige zeit vorher schon vorbereitet.
sie hat die letzten 14 tage nachts in der box nebenan gestanden mit ihrem besten fohlenkumpel, dessen mutter auf der andern seite in der nächsten box. d.h sie konnte durch die gitter die mutter sehen und anschnüffeln, kam aber nicht mehr ans euter. der schmerz hielt sich in grenzen, weil der beste spielkumpel dabei war.
am tag es endgültigen trennens ist sie ohne theater allein mti dem fohlenkumpel auf den hänger marschiert.
beide mütter hatten auch nicht so probleme, da die milchbildung schon zurückgegangen war.

bei einem einzelnen fohlen, in der haltung wie bei dir, würde ich vemutlich eher abrupt absetzen und gastrogard geben


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 Betreff des Beitrags: Re: Magengeschwüre bei Fohlen
Ungelesener BeitragVerfasst: 6. September 2017, 14:10 
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Hurra hat geschrieben:
ich persönlich finde, dass fohlen immer auch unter gleichaltrigen aufwachsen sollten, einfach um das sozialverhalten besser zu üben. meine kleine war die ersten 6 monate mit 8 fohlen zusammen und ist danach in eine 4er WG mit gleichaltrigen gezogen,
Wie lernt ein Fohlen denn in einer Herde die nur aus Absetzern besteht normales Herdenverhalten? Das ist so, als wenn Erstklässler ohne Lehrerin schreiben lernen sollen :alol:
Wenns geht finde ich es auch schön, wenns zusätzlich zu den erwachsenen auch gleichaltrige gibt. Aber wenn ich nur Absetzer oder einziges Fohlen in gemischter Herde zur Wahl hätte würde ich letzteres wählen :keineahnung:


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 Betreff des Beitrags: Re: Magengeschwüre bei Fohlen
Ungelesener BeitragVerfasst: 6. September 2017, 14:14 
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Danke für die verschiedenen Ansätze und Erfahrungen, explizit auch im Bezug auf die Entstehung von Magengeschwüren!

Ich bin wirklich unschlüssig was das Beste wäre. Mit 5 Monaten Absetzen ist mir auch zu früh, ich hätte sie sehr gerne deutlich länger bei der Mutter, obwohl sie schon recht selbstverständig ist. Sie geht zB mit den Isländern raus auf die Weide, auch wenn die Mutter es vorzieht am Heu im Stall zu stehen. Da ist sie dann auch schon mal längere Zeit hunderte Meter von Mutti weg und außer Sichtweite (hat aber natürlich jederzeit die Möglichkeit zurück zum Stall zu gehen). Dennoch denke ich, dass es ihr gut tut länger als die 5 Monate in ihrer stabilen Herde zu bleiben. Vielleicht setze ich sie auch erst zum Frühjahr ab und schicke sie dann in Aufzucht.
Oder ich kaufe ein Stutfohlen dazu - das haben wir mit dem Hengstfohlen auch schon gemacht.

Dominant ist sie nicht. Ihr Charakter ist von frech und "arschig" weit entfernt. Sie ist sehr umgänglich, ausgeglichen und brav. In der Herde und auch Menschen gegenüber ist sie respektvoll.


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 Betreff des Beitrags: Re: Magengeschwüre bei Fohlen
Ungelesener BeitragVerfasst: 6. September 2017, 16:08 
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Ich würde sie da lassen, in Ruhe absetzen und du kannst sie bei Bedarf vielleicht im Frühjahr zur Aufzucht geben? Ich denke, wenn sie abgesetzt wird, ist es Winter, da ihr noch den Stress mit dem Umstellen zuzumuten??
Oder vielleicht findest du ein Fohlen oder einen Jährling zum dazu stellen? Platz habt ihr doch, es wäre für jedes Fohlen ein Traum so aufzuwachsen....

_________________
Der Weg ist das Ziel!!


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 Betreff des Beitrags: Re: Magengeschwüre bei Fohlen
Ungelesener BeitragVerfasst: 7. September 2017, 13:08 
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Registriert: 2. Mai 2007, 07:15
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lexi: wenn die mutter es konditionell mitmacht, wäre es wirklich eine überlegung, sie den winter noch bei euch zu lassen und dann im frühjahr abzusetzen und in eine jungpferdegruppe zu schmeissen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Magengeschwüre bei Fohlen
Ungelesener BeitragVerfasst: 7. September 2017, 13:26 
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Im Moment sieht die Mutti noch gut aus. Wenn ich sie in der Konsition auch ohne saftiges Gras halten kann, werde ich es genau so machen.


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