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Ungelesener BeitragVerfasst: 22. September 2016, 09:00 
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Registriert: 3. Mai 2007, 09:35
Beiträge: 192
Hallo zusammen,
ich bin gerade etwas down und hoffe hier auf ermunternde Erfahrungen oder wertvolle Hinweise eurerseits.
Meinem Pferd muss leider aus dringenden medizinischen Gründen ca. 2/3 seiner Schweifrübe amputiert werden (Folge einer schweren Verletzung; „Rettungsversuch“ bereits probiert aber gescheitert). Höchstens 1/3 der Schweifrübe wird voraussichtlich stehen bleiben können.

Mich tröstet keineswegs, dass es früher und zum Teil heute noch Pferderassen mit kupierten Schweifen gibt.
Mal abgesehen davon, dass ich erstmal etwas schockiert war und mir mein Pferd wegen seiner Schmerzen unendlich leid tut, stellen sich mir schon einige Fragen wie z.B.

- In der Klinik wird natürlich konventionelle Wundheilung betrieben, die ich zuhause sicherlich weiterführen muss. Machen zudem „alternative“ Methoden Sinn?
Kennt Ihr zusätzliche, alternative Methoden, um die Wundheilung bei dieser nun wirklich saublöd sitzenden Wunde zu unterstützen und die Keimbildung zu minimieren?
Bringen Blutegel oder ähnliches etwas? (Werde ich natürlich auch in der Klinik ansprechen, aber ich weiß nicht so genau, wie diese Klinik alternativen Methoden gegenüber steht und ich selbst kenne mich da null aus.),

- Werden die paar Haare des verbleibenden 1/3 der Schweifrübe wirklich ausreichen oder muss mein Pferd zukünftig mit Fliegendecke auf die Wiese?

- Sollte ich mich schon mal mit Schweiftoupets befassen oder ist das völliger Unsinn? Ich frage hier nicht aus ästhetischen Gründen, sondern auch wieder wegen der Fliegen. Allerdings gehe ich davon aus, dass die bislang von mir etwas belächelten Toupets dauerhaft keinen Weidegang aushalten, oder?

- Bei Menschen spricht man bei Amputationen mitunter auch von Phantomschmerzen. Ob es sowas bei Pferden wohl auch gibt?

Hat jemand vielleicht ein paar aufmunternde Worte aus eigener Erfahrung oder kann meine Fragen beantworten? Ich wäre momentan wirklich dankbar für jede Info und jeden Hinweis!
Vielen Dank vorab!
Elli_73


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Ungelesener BeitragVerfasst: 22. September 2016, 09:40 
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Beiträge: 6810
Zuerst einmal: Ich kann verstehen, dass du geschockt bist. Dennoch meine ich, dass auch das nicht so heiß gegessen wird, wie es gekocht wurde (entschuldige den Vergleich, mir fällt kein besserer ein. :wink: )

Fliegen: Decke drauf und gut, wenn er die braucht: Viele Pferde bruachen eine Decke trotz Schweif. Das hängt letztlich mehr mit der Haltung und der Fliegensituation zusammen als mit der Anatomie.

Toupet: Nein, es braucht Platz zum befestigen und den hat er jetzt nicht mehr.

Zum Thema Wundheilung: Wenn das gut heilt würde ich sonst gar nichts machen. Wundränder mit Wundsalbe (Propolis z.B) geschmeidig halten und gut. Bei Wundheilungsstörungen würde ich schneller eine Physsio kommen lassen, weil Blockierungen und Muskelverhärtungen dafür eine häufigste Ursache sind. Heilt es okay würde ich erst nach dem Abheilen Physio oder Osteo holen um die Begleitumstände des Unfalls und der OP aus der Muskulatur des Körpers und der Wirbelsäule zu lösen!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 22. September 2016, 13:34 
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Registriert: 2. Mai 2007, 07:15
Beiträge: 1917
im Nachbarstall gab es mal ein Pferd , dem recht viel vom schweif amputiert werden mußte, weil der besi den schweif zu fest einbandagiert hatte

der hat, wenn ich mich recht erinnere, keine bleibenden schäden zurückbehalten.

bzgl. Phantomschmerz: da ist man heute soweit, dass man sagt, dass man den betreffenenden Hauptnerv vor der amputation mit einem lokalanästhetikum betäubt. dadurch wird wohl die gefahr von phantomschmerzen drastisch gesenkt


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Ungelesener BeitragVerfasst: 22. September 2016, 15:28 
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Beiträge: 530
Zum Themea Wundheilung: Ich habe bei einer bereits tiefen, infizierten Beinwunde super Erfahrungen mit medizinischem Honig gemacht. Da hatte so ein Volldepp von Angestelltem ohne mich zu informieren auf die ohnehin schon dreckige, blutende Wunde irgendeine sch.. Salbe draufgeklatscht, so dass das Bein abends bereits bis zum Sprunggelenk dick war. An Nähen war nicht mehr zu denken. :?
Google mal nach "Medihoney". Der Honig hat durch das Wasserstoffperoxid (?) eine desinfizierende und reinigende Wirkung. Die Verbände kleben nicht an der Wunde fest und die Bildung von wildem Fleisch wird verhindert. Habe den Tipp damals von einer Bekannten bekommen. Mein TA war ganz begeistert vom Heilungsverlauf.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 22. September 2016, 15:35 
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Beiträge: 4570
Wohnort: NS
Mielosan ist doch auch eine Honigsalbe, kenne auch 2-3 Menschen die diese benutzen. Ob die jetzt für genau diesen Fall sinnvoll wäre , weiß ich allerdings nicht. Die gibt es allerdings beim TA, also den mal fragen

Gute Besserung!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 23. September 2016, 07:11 
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Beiträge: 192
Hallo!
Lieben Dank schon mal für Eure Rückmeldungen. Ich werde mich mit Euren Hinweisen auf jeden Fall beschäftigen.
Bezüglich Phantomschmerz habe ich gestern noch den TA angesprochen. Er meinte, dass ihm bei keinem Pferd ein Amputationsschmerz bekannt sein würde. Ich hoffe also, dass es daher kommt, weil er alles richtig macht.

Heute ist Daumen drücken angesagt, da heute die OP erfolgt :cry:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 23. September 2016, 08:02 
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Beiträge: 3853
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Ich drücke Dir und Deinem Pferd feste die Daumen! Das wird schon alles :knuddel:
(Erfahrungen mit amputiertem Schweif habe ich leider keine...)


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Ungelesener BeitragVerfasst: 23. September 2016, 08:35 
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Beiträge: 5684
Wohnort: GAP
Ich kannte mal einen Vollblüter mit sehr kurz kupiertem Schweif. Der war nach dem Kastrieren zu lange einbandagiert.
Es sah halt etwas gewöhnungsbedürftig aus, aber sonst hatte er glaube ich keine Schwierigkeiten. Er ging zumindest ganz normal wie die anderen auch auf die Weide und auch sonst wäre mir nichts aufgefallen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 23. September 2016, 08:44 
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Registriert: 3. Mai 2007, 09:35
Beiträge: 192
Ich danke Euch für den Zuspruch!
Kritischster Faktor für die TA ist, dass sich Keime in den Knochenwirbeln des Schweifes befinden. Diese breiten sich derzeit weiter aus. Das ist aber leider nichts, wo ich etwas - ausser akribischer Wundpflege - tun kann :cry: .


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Ungelesener BeitragVerfasst: 23. September 2016, 17:06 
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Beiträge: 5577
Wohnort: Kiel
Zur Wundheilung bzw. -unterstützung kann ich nur immer wieder Lasertherapie empfehlen. Das wirkt unglaublich gut und nachhaltig. In einer Reitsportzeitschrift waren auch mal mehrere Berichte drüber. Da wurde einem Pferd ein riesiger Teil der Haut an der Brust entfernt. Normalerweise schließen sich solche Wunden wohl nicht und die Pferde werden eingeschläfert, aber durch die Laserbehandlung ist alles wieder zusammengewachsen. War echt unglaublich!


Zuletzt geändert von Eskadron am 5. Oktober 2016, 13:20, insgesamt 1-mal geändert.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 26. September 2016, 08:11 
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Registriert: 3. Mai 2007, 09:35
Beiträge: 192
Kurzer Zwischenstand: OP ist gut gelaufen, aber dieses kurze Stummelchen, was einmal ein Schweif mit so schönen Haaren war, ist einfach erstmal fürchterlich anzusehen :cry:
Der Schweif ist nun nur noch ca. eine Handlänge lang, das sollte aber hoffentlich ausreichend sein, um irgendwann wenigstens einen spärlichen Schweif zu bilden. Vor der OP wurde natürlich alles an Haaren abrasiert und lt. TA kann es bis zu 1 Jahr dauern, bis der Schweif wieder eine halbwegs normale Länge hat. Kann das jemand bestätigen?

Bezüglich Unterstützung der Wundheilung bin ich leider noch nicht weiter. Der Klinikarzt möchte erstmal die nächsten Tage abwarten und dann besprechen, wie wir bzw. ich zuhause dann am besten weitermachen kann. Durch Eure Tipps kann ich aber zumindest etwas konkretere Fragen stellen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 26. September 2016, 08:50 
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Registriert: 24. November 2007, 07:37
Beiträge: 6810
Elli_73 hat geschrieben:
lt. TA kann es bis zu 1 Jahr dauern, bis der Schweif wieder eine halbwegs normale Länge hat. Kann das jemand bestätigen?
Naja, Pferdehaare wachsen halt auch wie unsere Haare nur ein paar Millimeter pro Woche. Bei meinen Pferden muss ich einmal im Jahr etwa 15 cm Schweif abschneiden.
Die Haare am oberen Teil der Schweifrübe werden allerdings nie so lange wie die am unteren Teil, ich denke, das kann jeder bestätigen. Wenn du Glück hast und er hatte bislang einen kräftigen Schweif solltest du in zwei Jahren wieder bis zu einem halben Meter haben.

Ich würde mich allerdings von dem Gedanken verabschieden, dass das blöd oder häßlich aussieht. Das kriegt das Pferd nämlich mit. :wink: Und man kann das anders sehen. Das Kupieren wurde ja nicht nur als Notwendigkeit für Arbeitspferde gesehen, sondern war auch Schönheitsideal, weil es den Blick auf kräftige Hinterbacken lenkte. Und ich kann das durchaus verstehen, auch wenn ich den Vorgang an sich schlimm finde.

Gute Heilung wünsche ich euch!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 29. September 2016, 05:31 
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Registriert: 12. März 2009, 14:26
Beiträge: 9838
Wohnort: Hedwig Holzbein
gut für Wundheilungen sind

med. Honigsalben
von Heel eine Salbe mit Ichtyol (haben die jetzt neu im Programm)

_________________
"Geh Deinen Weg und laß die Leute reden"


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Ungelesener BeitragVerfasst: 29. September 2016, 09:26 
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Registriert: 3. Mai 2007, 09:35
Beiträge: 192
Hallo!
Heute morgen hatte ich die Gelegenheit, den TA in der Klinik anzusprechen bezgl. Wundheilung. Er rät - abhängig davon, wie die Heilung jetzt weiter verläuft - zu einer relativ normalen und gängigen Wund- und Heilsalbe. Mehr müsse man an sich gar nicht verwenden.
Med. Honig würden sie eher nur bei schwer zuheilenden, offenen Wunden benutzen.
Hm, nun ja, dann werde ich also mal die nächsten Tage abwarten, Eure Tipps googeln und dann wohl aus dem Bauch heraus entscheiden.


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