Ententeich

Moin,

bei uns am Stall zeigt sich ein seltsames Phänomen - viele Pferde haben in den letzten Tagen teils extrem, teils weniger extrem angefangen zu speicheln. Einige sabbern wie Bulldoggen, einige wie meine eher dezent und kaum merklich. (sonst keine Symptome, soweit ich weiss, wirklich nur dieses Extremsabbern)

Allgemeines Brainstorming am Hof, eine Einstellerin hatte schon den TA da, Diagnostik ist angeleiert, Resultate stehen noch aus, bei dem Pferd konnten aber zumindest schon mal Zähne und Fremdkörper im Rachenraum ausgeschlossen werden.

Gemeinsamer Nenner aller Pferde ist die Weide. Sehr abgefressen, nur noch extremst wenig Gras drauf, mehr Unkraut...die naheliegendste Erklärung wäre, dass die Pferde wegen des wenigen Grases jetzt auch an die Sachen gehen, die sie normalerweise nicht fressen (Jakobskreuzkraut kommt gelegentlich vor, wird aber ausgerissen und steht eigentlich nicht in solchen Mengen drauf, dass sich gleich SO viele Pferde dran vergehen könnten ?). Weitere mögliche Erklärungen - auf der Nachbarweide wird seit einiger Zeit Geflügel gehalten und ein Eichenwald (Eichenprozessionsspinner ?) ist nur ca. 500 Meter entfernt.

Hat jemand von euch schon mal etwas vergleichbares gehabt und kann mir ggf. für die Ursachenforschung einen Tip geben ? Google sagt, Franzosenkraut könnte solche Symptome verursachen, aber ausgerechnet DAS habe ich auf der Weide noch nicht gesichtet.

Ja, das ist ein Pilz, der sich auf bestimmten Kleesorten breit macht. Pferde von den betroffenen Koppeln fernhalten, und das Sabbern hört binnen 24 Stunden auf.

Allrounder, hast du dazu mehr Informationen? Mein altes Pferd sabbert immer, und das schon seit Jahren. Magentechnisch haben wir alles abgeklärt, mal ist es mehr, mal ist es weniger.

Hatte nur selber mal ein von nun auf jetzt heftig sabberndes Pferd, als hätte es einen Wasserhahn im Maul. Dachte auch erst, die lutscht auf was rum, hat aber auch nach einer Stunde nicht aufgehört. Also TA angerufen, die mich sofort beruhigte, weil sie das Thema wenige Tage vorher in einem anderen Stall hatte, dann sich durch die Unikliniken telefoniert hat, um rauszufinden, woher das kommen kann. Da kam das mit dem Klee raus.

Dauersabbern ist aber sicherlich eine ganz andere Baustelle. Da habe ich nur schon von der Möglichkeit gehört, dass die Pferde Zahnprobleme haben.

Danke für den Tip mit dem Pilz. Klee habe ich auf unserer "Weide" zwischen den Unkräutern (Gras wächst da nicht mehr viel ) zwar noch nicht gesehen, heisst ja aber nicht, das nicht das dort noch befindliche sonstige Grünzeugs nicht auch verpilzt ist. Werde jetzt mal googeln.

Von der Weide fernhalten - wäre der einfachste Schritt und auch logisch. Blöde nur - bei uns am Stall gibt es keinen Gruppenauslauf für die Stuten. Weg von der Weide hieße dann für meine auch "Ende des stundenweisen Herdenlebens", sprich: Paddockbox, Reiten, Führmaschine. Das möchte ich noch so lange wie es geht hinauszögern, das haben wir ohnehin schon den ganzen Winter über.

TÄin war gestern da und hat sich meine angeschaut - soweit erstmal nichts festgestellt außer dem etwas erhöhten Speichelfluss (meine spuckt gsd nicht soviel wie andere). Mal schauen, ob das Blutbild Hinweise auf eine Vergiftung o.ä. zeigt - DANN ist Schluss mit Weide, leider. Das ist eine der Sachen, die mir am Leben "im Süden" nicht so gefällt. Alles etwas eng und dicht besiedelt hier. :-(