Interessant ist auch der Satz mit den Viren. Wenn weniger ausgeschieden werden, infizieren die Pferde stärker.

Wenn weniger ausgeschieden werden, infizieren die Pferde stärker. Also indirekt wird dann ja schon suggeriert, dass eine Impfung nachteilig ist. Das macht wieder nachdenklich, wie ich finde.

Vielen dank für deinen Beitrag Maharani!

Hätte ja sein können, dass jemand ähnliche Gedankengänge bei dem Vortrag hatte und daher Fragen mit dem selben Inhalt gestellt hat. Zumindest mir drängen sie sich auf...

Schon klar, dass ein Stall nicht repräsentativ ist, aber ich hab auch eher aus Interesse gefragt, denn uns haben damals die TÄ gesagt, dass Stuten empfänglicher sind für Herpes, weil sie zum einen im Frühjahr neben dem Fellwechsel auch durch die Rosse etwas "anfälliger" sind und zum anderen, weil sie im Genitalbereich halt auch offener sind. Ob das nun so stimmt bzw. je stimmte kann ich nicht beurteilen.

Interessant ist auch der Satz mit den Viren. Wenn weniger ausgeschieden werden, infizieren die Pferde stärker. Also indirekt wird dann ja schon suggeriert, dass eine Impfung nachteilig ist. Das macht wieder nachdenklich, wie ich finde.

Vielen dank für deinen Beitrag Maharani!

An alle Pferdebesitzer, Pferdebetriebe, Stallbetreiber und Reitvereine



Wie bekannt, wurde unser Stall im vergangenen Jahr von dem tödlichen Herpes-Virus EHV-1/4

heimgesucht – mehr als die Hälfte aller Pferde waren erkrankt und 11 Pferde erlagen direkt dem

tödlichen Virus, ein 12. Pferd musste aufgrund Folgeerkrankungen eingeschläfert werden.

Eine sehr traurige Bilanz.

Damit sich derartiges nicht wiederholt, bitten wir eindringlich : Lasst Eure Pferde Impfen, falls das

noch nicht geschehen ist !

Wir wollen hier keine medizinischen Fakten anführen, diese können Sie bei Ihrem Tierarzt erfahren

und auch im Internet gibt es ausreichend Berichte.

Wir möchten hier nur kurz unsere Sicht, unser Wissen vor und nach dem EHV-Ausbruch schildern:

EHV-1/4 trat schon immer auf und wird es auch in Zukunft tun (aktuell gibt es auch in Deutschland

mehrere bekannte Fälle). Für Züchter war die Impfung eigentlich schon immer ein „Muss“ wegen

Virus-Abort – so war es auch bei uns bis vor wenigen Jahren. Da auch wir immer tragende Stuten

hatten, haben wir darauf geachtet, dass alle Pferde In unserem Stall Herpes-geimpft waren.

Anscheinend zeitgleich mit unserer Züchter-Pause wurde der Impfstoff gegen EHV-1/4 knapp

und die Impfungen wurden lückenhaft. Man hörte immer mal wieder von Herpes-Erkrankungen

und 1,2 oder 3 Todesfällen – und auch wir dachten: wahrscheinlich waren das alte, kranke Pferde

oder Pferde, deren Immunsystem nicht in Ordnung war. Tat uns auch leid und war traurig, aber

damit war das Thema für uns erledigt.

Aber dann wurde EHV-1/4 unbemerkt in unseren Stall eingeschleppt und die Viren schlugen

tsunami-artig zu. Kein Pferd war zu diesem Zeitpunkt korrekt EHV geimpft und auch der zu 99%

wahrscheinliche „Ausscheider“, kurz vor dem Ausbruch neu in den Stall gekommen, war nicht geimpft.

Und es traf keine alten, kranken Pferde und auch keine immungeschwächten Pferde –

es traf jüngere Pferde und Pferde im besten Alter bis max. 20 Jahre, Freizeitpferde und

durchtrainierte Sportpferde aller Leistungsklassen !

Wir mussten also leider selbst erfahren, dass unser bisheriges „Bild“ von Herpes nicht den

Tatsachen entsprach. Wir wurden auch Opfer mangelnder Aufklärung.



Nicht geimpfte Pferde scheiden den Erreger zu 100% aus – bei korrekt geimpften Pferden

werden die Erreger bei Ausbruch der Krankheit nur zu 10-20% ausgeschieden. Da mind. 80%

aller Pferde den Erreger latent in sich tragen, können praktisch fast alle Pferde in besonderen

Situationen zum „Ausscheider“ werden.

Die einzige Möglichkeit sich vor solchen schweren Ausbrüchen zu schützen:

Impfen ! Regelmäßig und idealerweise der komplette Bestand !

Denn nur bei korrekt geimpften Pferden gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommision.Vet

(StiKo.Vet) und der kompletten Bestandsimpfung ist der bestmögliche Schutz vor einer EHV-Erkrankung

gewährleistet. Der Infektionsdruck in einem durchgeimpften Bestand beträgt nur noch 10-20%

gegenüber einem nicht geimpften Bestand, geimpfte Pferde haben einen gewissen Schutz und

können selbst im Falle einer Erkrankung nur 10-20% der Viren ausscheiden.

Die Tierseuchenkasse Hessen unterstreicht die Wichtigkeit und Richtigkeit der Impfung, indem sie

seit diesem Jahr jede Impfung in einem komplett geimpften Bestand mit 10,-- € unterstützt –

eine sehr lobenswerte Initiative !

Jedes Bundesland hat hier seine eigene Regelung- informieren Sie sich – aber die Durchführung der

Impfung liegt in Ihrer Hand – Sie sind für Ihr Pferd verantwortlich und sollten es impfen lassen,

egal ob Ihre TSK einen Zuschuss zahlt oder nicht.

In unserem Stall besteht EHV-Impfpflicht und es darf kein ungeimpftes Pferd die Anlage

betreten. Auch würden wir uns wünschen, dass bei den auf unserer Anlage stattfindenden

Turnieren nur noch geimpfte Pferde teilnehmen.



Wir hoffen und wünschen uns, das alle Pferdebesitzer und Stallbetreiber ihre Pferde impfen

lassen, denn je größer die Impfdecke ist, desto mehr wird die Ausbreitung dieser schrecklichen

und tödlichen Krankheit verhindert.

Wir wissen auch, das es Bedenken und Impfgegner gibt, aber:

Lieber eine Beule vom Impfen und mal 1-2 Tage Fieber (geht vorbei) als ein totes Pferd.



Wir wünschen Ihnen und Ihren Pferden alles Gute, Gesundheit und Erfolg und das Ihr Pferd

und Sie nie die Bekanntschaft mit Herpes und/oder Druse (tritt leider auch wieder vermehrt

auf und ist hochansteckend) machen müssen.

Deshalb nochmals unsere Bitte: Schützen Sie Ihr Pferd ! Lassen Sie impfen !

Jedes geimpfte Pferd trägt zur Erhöhung des Schutzes bei und reduziert die Ausbreitung.



Freundliche Grüße von der Reitanlage Meilinger





Gerne dürfen Sie dieses Schreiben an jeden Pferdebesitzer weiterleiten

Verbandszugehörigkeit und Ländergrenzen dürfen beim Schutz unserer Pferde keine Rolle

spielen !