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Meerettich in der Pferdefütterung
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Autor:  Whispi [ 30. Januar 2010, 11:19 ]
Betreff des Beitrags:  Meerettich in der Pferdefütterung

Hallo,
hat jemand Erfahrungen mit der Fütterung von Meerrettich bei Pferden?
Wird ja wohl recht oft bei chronischem Husten eingesetzt.

freue mich über alle Berichte!

Ich persönlich find's ganz interessant. Man weiß ja aus eigener Erfahrung (Lachshäppchen mit Meerrettichsahne :P ), dass Meerrettich die Nase frei macht.

Hier mal ein paar Zitate von dem "Ingwer-Papst" Dr. Brosig:

Zitat:
Meerrettich, frisch gerieben, ist beim Pferd in einer Menge (Richtwert!) von ungefähr 20 bis 25 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht ein wirksames Breitband-Antibiotikum gegen grampositive und gramnegative Bakterien (z.B. bei Einschuß, Kiefervereiterungen u.ä.).


Zitat:
In geringerer Dosis von etwa 10 bis 12 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht beseitigt Meerrettich noch Zahninfektionen und wirkt schleimlösend. Alten Pferde tut eine Meerrettichkur alle paar Wochen über etwa eine Woche hinweg sehr gut.

Der Meerrettich muß frisch gerieben sein, weil einige seiner Wirkstoffe, die aus Vorläufersubstanzen erst bei der Zerstörung der Zellwände entstehen (z.B. Allylsenföl aus Sinigrin) nicht sehr stabil sind und sich relativ schnell zersetzen. Bevorzugt gibt man den Meerrettich in einer Portion am Tag, denn einige seiner wirksamen Verbindungen (Senföle) sind flüchtig (hoher Dampfdruck) und werden durch den Körper schnell wieder ausgeschieden, auch ausgeatmet. Gibt man den Meerrettich hingegen in kleinen Portionen über den Tag verteilt, so ist nicht gesagt, daß man die wirksame Mindestkonzentration im Körper überhaupt erreicht, weil der Körper nämlich schon längst mit der Ausscheidung der vorherigen kleinen Gabe begonnen hat, bevor die nächste zugeführt wird. Das Wort Meerrettich (engl. horse radish, also Pferderettich) ist übrigens auch im deutschen der "Mährrettich". Der Wortstamm kommt von marha, germanisch für Pferd, und hat sich in unserer "Mähre" und dem englischen Wort "mare" für das weibliche Pferd erhalten.

Meerrettich ergänzt den Ingwer in fast idealer Weise! Er kann auch über viele Wochen verfüttert werden. (Dies sollte man zur Ausheilung einiger Arten von Erkrankungen, z.B. Kiefervereiterungen, auch tun!). Bei einer Verfütterung bis zu 8 Wochen (in eingeweichten Heucobs) habe ich noch keine Probleme festgestellt, außer einer geringfügigen Abnahme der Menge an roten Blutkörperchen. Bei Gabe eines herkömmlichen Antibiotikums über 8 Wochen wäre hingegen wohl mit schwersten Nebenwirkungen zu rechnen! Beim Menschen ist allerdings bei sehr langfristiger Einnahme in großen Mengen (mehr als 20 Gramm pro Tag, also mehr als ungefähr 30 Gramm pro 100 Kilo Körpergewicht) die Bildung von Magengeschwüren bekannt. Allerdings nehmen Menschen Meerrettich auch nicht in bekömmlicher Form zusammen mit eingeweichten Heucobs auf. Dennoch ist es sicherer, Meerrettich nicht wie Ingwer jahrelang als Dauerfutter einzusetzen, sondern intervallmäßig.

Durch Meerrettich lassen sich offenbar vielfältige bakterielle Infektionen effektiv bekämpfen. Dies gilt jedoch vermutlich nicht für virale Infektionen. Man spricht zwar dem Meerrettich gewisse antivirale Eigenschaften zu, ich habe diese jedoch selber noch nicht auf ihre Stärke hin überprüfen können, und es ist auch eher unwahrscheinlich, daß eine starke solche Wirkung vorhanden ist. Es schadet aber nicht, bei einer viralen Infektion dennoch den Versuch mit Meerrettich zu unternehmen, denn zumindest Sekundärinfektionen durch Bakterien, die häufig ein Problem bei viralen Infektionen darstellen, werden dadurch beseitigt.


Quelle

Autor:  aquee [ 30. Januar 2010, 12:00 ]
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Ich kann nur berichten, dass meiner ihn nicht gefressen hat.

Autor:  Rhapsody [ 30. Januar 2010, 18:52 ]
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Du? Kuck mal hier kurz drunter nach meinem Thread mit Rotzenase... da haben wir schon drüber gesprochen.
Und unter "Hilfe... Invalidenstall"

Autor:  AlexfeatRicky [ 30. Januar 2010, 21:15 ]
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ich habs über mehrere Wochen gefüttert. Erfolg hielt sich in Grenzen :?

Autor:  Miggy [ 30. Januar 2010, 23:18 ]
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Ich fütter ihn immer wenn ein Einschuss vorhanden ist, natürlich nur wenn es die harmlose Variante ist. Das Geld für den TA kann ich mir sparen, hilft einwandfrei. Meistens mach ich das noch in Kombination mit Quark (einschmieren).

Gerad heute hat meine Stute eine unschöne Wunde wo das Bein aber noch nicht geschwollen ist. Leider hatte ich keinen frischen Meerettich zur Hand, und deswegen gibt es erstmal den Tafelmerrettich aus dem Glas. Eingefroren hab ich auch noch welchen (geraspelt, denn sonst ist der nach dem auftauen nur labberich und lässt sich nicht raspeln) der muss dann morgen aufgebraucht werden.

Autor:  Miss Sunshine [ 1. Februar 2010, 07:40 ]
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Oute mich dann mal als Meerettich-Fan bei Einschüssen.
Mein Westfale hatte das mal ne ganze Zeit in Serie - das war ne sehr kostengünstige Lösung ; - ) zumal er den Rettich ohne Probleme frißt, aber Equi haßt.
Hab immer welchen eingefroren - schon gerieben und in abgewogenen Portionen.

Autor:  Singvogel [ 1. Februar 2010, 08:39 ]
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Ich setze ihn bei verschiedenen Sachen ein, meine fressen ihn bislang auch alle gerne. Gib mal bei Suche Meerrettich ein, ich hab hier schon einiges dazu geschrieben.

Autor:  Charly08 [ 1. Februar 2010, 09:23 ]
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Tafelmeerettich ist super - ich kenne kaum ein Pferd was ihn nicht in Mash frisst - hilft gegen Husten und Einschüsse.

Ein kleines Glas pro Tag.

Autor:  urmeline [ 2. Februar 2010, 23:58 ]
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Bei Einschüssen, sowie akutem Husteninfekt mehrfach erfolgreich eingesetzt. Tafelmeerrettich ausm Aldi, 30g/100kg Körpergewicht in Mash, mit Tee und Honig. Langsam angefüttert hats bisher jedes Pferd gefuttert.
Pferde sind Gewohnheitstiere. Von jetzt auf gleich die volle Dosis anzufüttern würd ich auch nicht mögen. ;-)innerhalb von 3 Tagen anfüttern ggf Tee und Honig im Mash, dann passt es meist.
Also meine Erfahrung: gut

Autor:  Snoeffi [ 3. Februar 2010, 07:42 ]
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Ich habe - nachdem ich auch auf die Seite von Dr. Brosig getroffen war - sowohl Meerrettich aus dem Glas als auch frischen Meerrettich gefüttert.

Mein Pferd hat ja stark gehustet, war aber eher allergisch bedingt. Gefressen hat er den Meerrettich ziemlich problemlos, musste nur langsam anfüttern zum Gewöhnen.

Den schlimmen Husten konnte ich damit allerdings nicht wirklich verbessern, daraus wurde ja eine monatelange Tortour mit mehreren Bronchoskopien, Inhalieren, ganz vielen Medikamenten etc. etc. Die "Heilung" brachte dann das nasse Heu.

Als er jedoch mal wieder einen "normalen" Erkältungshusten hatte, habe ich wieder frischen Meerrettich gefüttert und am nächsten Tag lief ihm die Suppe richtig aus der Nase und von da an ging es immer besser, bis der Husten schließlich weg war.

Mein Fazit: Wenn es sich um einen normalen Erkältungshusten handelt, hat der Meerrettich bei meinem Pferd den Schleim gelöst und ablaufen lassen. Bei dem staubbedingten Allergiehusten konnte der Meerrettich nichts ausrichten.

Snoeffi

Autor:  Whispi [ 3. Februar 2010, 09:22 ]
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Find ich ja super interessant! Und Danke euch allen für eure Beiträge.

Und noch eine Frage: Rettich ist weiß und sieht aus wie eine überdimensionale Karotte. Wie sieht Meerettich im Urzustand aus? Das ist ja nicht der weiße Rettich, oder? Denn der ist ja nicht besonders scharf...

Autor:  Charly08 [ 3. Februar 2010, 09:24 ]
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schwarz ist der Urzustand - den bekommst Du eigentlich auch in jedem gut sortierten Laden.

Autor:  Whispi [ 3. Februar 2010, 09:30 ]
Betreff des Beitrags: 

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Autor:  Miggy [ 3. Februar 2010, 09:39 ]
Betreff des Beitrags: 

Am besten ist wohl der frische geriebene Meerrettich. Bei Tafelmeerrettich muss man weitaus mehr füttern, aber der ist Anwenderfreundlicher :-D

Der frische Meerrettich war bei uns gar nicht so einfach zu bekommen. Bei Kaufland, evtl Rewe oder so. Nicht in allen Geschäften. Ist nicht so groß wie ein Rettich und beige von der Farbe. Ach ja und eingeschweißt in Folie.

Autor:  Whispi [ 3. Februar 2010, 09:42 ]
Betreff des Beitrags: 

Beige oder schwarz? Oder gibts 2 gleichwertige Sorten??
Ich geh immer zu Kaufland. Hoffe dort fündig zu werden!

Ach noch was zur Dosierung:
Brosig empfiehlt 10-12 g/100 kg für schleimlösende Wirkung. Ist wohl frischer Meerrettich gemeint?!
Und Tafelmeerrettich dann 30g/100 kg?

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