Barclu98 hat geschrieben:
Das tut mir leid, Schnuppe
Wenn er offensichtlich Schmerzen zeigen würde, würde es mir auch leichter fallen, ihn gehen zu lassen. Aber vom typischen Pferde-Schmerzgesicht hat er nicht ein Anzeichen. Im Gegenteil. Er sieht eher tiefenentspannt aus, wie schon immer. Er hat zwar zu allem Übel auch noch leichte Arthrose, aber die haben wir mit Spezialbeschlag gut im Griff. Er ist bis auf 'Anlaufschwierigkeiten' lahmfrei.
Er bekommt seit 8 Jahren Blutdrucksenker, um das Herz zu entlasten. Auf Anraten seiner damals behandelnden Ärztin von der TiHo Hannover.
Auf der Weide frisst er fast die ganze Zeit, tobt und läuft aber nicht mehr. Er zieht sich jetzt aber auch öfter mal alleine in die Weidehütte zurück. Das hat er früher nie gemacht bzw. nur zur Bremsenzeit. Wenn ich ihn und seinen Kumpel reinholen will, kommt er auch immer gleich zum Tor und will rein. Mit seiner Boxennachbarin kuschelt er immer noch gerne.
Der TA würde ihn wohl einschläfern, wenn ich das möchte. Er weiß, dass sein Herz irreparabel ist und Zähne ziehen würde er auch nicht mehr machen, gerade wegen der Sedierung, die ihm so schlecht bekommt. Wirklich geraten hat er mir dazu aber (noch) nicht.
Ich werde jetzt noch mal anfangen Mash zu füttern. Entwurmt wird sowieso regelmäßig. Da hatten wir bisher auch nie Probleme mit.
Es ist schwer für mich, eine Entscheidung zu treffen. Gerade, weil er mein 'Herzenspferd' ist. Er ist jetzt seit Anfang 2003 bei mir und wir haben Einiges durchgemacht (Krankheiten, Schwierigkeiten und Kämpfe beim Reiten zu Beginn, immer wieder Antrainieren etc.)

An meiner Stute, die ich auch sehr gerne mag, hänge ich nicht so extrem.
Ich kann dich voll verstehen und das ganze nachfühlen. Mir gings bei meiner Stute ähnlich, ich hab so oft überlegt wann ist der richtige Zeitpunkt um sie gehen zu lassen. Sie hat nie "offensichtlich" gelitten. Hat mir freudig zugewiehert wenn ich kam. Es hat so ausgesehen als hätte sie trotz allem Spaß am Leben. Auch wenn sie nicht mehr so konnte wie früher. Sie hatte COPD und gegen Ende haben keine Medikamente mehr geholfen. Lunge war einfach kaputt. An reiten war nicht mehr zu denken. TA meinte, dass die vielen jahrelangen Medikamente wohl auch die anderen Organe in Mitleidenschaft gezogen haben. Mein TA hat lange Zeit gesagt, ich müsse mir das vorstellen wie bei alten Leuten. Die können auch nicht mehr wie früher und sind trotzdem noch glücklich. Als das ganze aber rapide schlechter wurde, sie nur noch abgenommen hat trotz immer mehr Futter, die Atmung wurde schlechter, dann hatte ich nochmal ein Gespräch mit meinem TA. Er meinte dann auch, dass für ihn der Zeitpunkt da ist, aber es meine Entscheidung ist. Natürlich kann man versuchen sie weiter durch zu ziehen. Allerdings solle ich mir überlegen ob das für mich noch "richtig" ist, mir ging es schlecht dabei weil ich gesehen hab meiner Stute gehts schlecht, und ich konnte nicht mehr helfen. Er hat mir dann auch klar gemacht dass ich nicht nur die Verantwortung für das Pferd übernommen habe danach zu kucken dass es ihr gut geht, sondern auch die Verantwortung nachher zu sagen es ist vorbei wenn man einfach nichts mehr machen kann. Es war ein sehr schönes und langes Gespräch, ich hab mich nachher besser gefühlt und die Entscheidung getroffen sie gehen zu lassen.
Es war sehr sehr schlimm, keine Frage... Sie war auch mein Herzenspferd, ich hatte sie 15 Jahre und hätte alles für sie getan. Aber komischerweise war ich nachher auch erleichtert... Weil es ihr nun nicht mehr schlecht geht... Weil sie jetzt irgendwo ist wo es ihr wieder gut geht...
Wenn du einen TA hast zu dem du vollstes Vertrauen hast, dann rede mit ihm in aller Ruhe.
