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Junges Pferd "taucht ab"/falscher knick
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Autor:  crash [ 22. November 2007, 09:48 ]
Betreff des Beitrags:  Junges Pferd "taucht ab"/falscher knick

Hallo,
ich bin gestern die 4,5 jährige Stute von einer bekannten von mir geritten. Sie wird seit ca. 8 Monaten geritten und lernt wahnsinnig schnell. Aber sie ist sehr empfindlich was das Gebiss angeht, in ganz leichter "anlehnung" kann man sie also ganz gut reiten, aber sie streckt sich dabei kein stück ans Gebiss. Wenn man da langsam Zügel aus der hand kauen lässt, taucht sie ab, streckt den kopf senkrecht nach unten und fängt erst nach 5-6schritten sich auch richtig vorwärts zu strecken. Versucht man von vornherein sie etwas mehr ans gebiss rantreten zu lassen, fängt sie an mit dem kopf zu schlagen.
Sie hat auch jetzt schon einen richtigen falschen knick, das sieht man schon wenn sie auf der weide steht!
Ihre Mutter bin ich auch oft geritten, die zeigte genau das selbe Verhalten...
Reitlehrer suchen wird schwer, die Besitzerin ist selbst eine und will keine anderen Leute dran lassen :roll:
Ich soll die kleine jetzt öfter reiten weil sie keine Zeit hat...ich habe aber kaum Jungpferde Erfahrung, bin zwar schon öfter welche geritten, aber bei denen hatte ich wesentlich mehr in der hand.
HILFE!

Autor:  Snoeffi [ 22. November 2007, 09:53 ]
Betreff des Beitrags: 

Hallo,
hört sich jetzt nicht so an, als ob das ein besonders außergewöhnliches Problem wäre. Ich würde das Pferd ganz normal reiten, wie jedes andere junge Pferd eben auch:
Tiefe, ruhige Hand mit beständiger Zügelführung und dann frisch nach vorne reiten. Irgendwann kommt sie ans Gebiss. Bei manchen dauert es eben länger als bei anderen. Und immer wieder Zügel-aus-der-Hand-kauen-lassen reiten auch im Galopp.

Bei Pferden, die schlecht ans Gebiss rantreten und sich aufrollen, ist es umso wichtiger, dass man mit einer ruhigen, beständigen Zügelführung reitet.

Eventuell noch das Gebiss kontrollieren oder auch das Reithalfter. Mein jüngeres Pferd tritt wesentlich besser ans Gebiss seit ich ihn mit hannoverschen Reithalfter reite (vorher: Englisch kombiniert).

Snoeffi

P.S.: Dinge wie Zähne in Ordnung, passender Sattel etc. etc. setze ich einfach mal voraus

Autor:  crash [ 22. November 2007, 10:08 ]
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Hi,
danke schon mal für die Antwort!
Gesundheitlich, Sattel etc. ist alles in Ordnung. Wir haben eine Tierärztin am Stall...die hat die schon oft durchgecheckt.
Mich wunderte es vor allem weil ihre Mutter ja genau das gleiche macht. Aber die sind auch sehr ähnlich gebaut und haben viel natürliche aufrichtung (fast schon spanischer bau ;)

LG

Autor:  urmeline [ 22. November 2007, 10:44 ]
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wurde die mutter von derselben person ausgebildet/geritten? das pferd ist 4,5 jahre. ich weiß ja nicht was ihr von dem tierchen schon erwartet. klar können die oft noch nicht vernünftig vwaw gehen... falscher knick geht eindeutig auf die kappe des reiters, nicht des pferdes. hier ist definitiv zuviel hand im spiel. was fürn gebiss hat das pferd drin?
ich würd sagen, dass das noch recht normal ist. ein rat eines erfahreneren ausbilders würde hier gute dienste tun. auch für einen RL *augenroll*...

Autor:  yvi [ 22. November 2007, 10:46 ]
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...

Autor:  crash [ 22. November 2007, 11:09 ]
Betreff des Beitrags: 

Die beiden wurden von der selben Person ausgebildet, die Mutter kam mit 9 tragend zu uns und war vorher nur zuchtstute. ich reite auch noch andere Pferde von ihr, die das problem nicht haben. Aber ich denke auch, dass es am reiter liegt, sie verlangt auch schon relativ viel von der kleinen. Ich hab halt die hoffnung, dass sie jetzt noch weniger zeit hat und ich die kleine regelmäßig reiten kann und die über den winter etwas besser an die hand kriege.
Aber ihr habt mich schon gut bestätigt, war nicht sicher wie ich da weitermachen sollte...DANKE!
Ach ja, Gebiss ist ein doppeltgebr. KK Ultra (aurigan), aber das mit dem anderen reithalfter werd ich mal testen.
Die einzige Trainerin zu der sie gehen würde kommt nicht raus, müssten wir also hinfahren, was bei wenig zeit schwer ist :? Aber ich werd mal betteln ;)

Autor:  Ankie [ 23. November 2007, 15:00 ]
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Kann den Vorrednern nur zustimmen, ist ein Reiterfehler. Aber da du ja jetzt erst dazu kommt, hast du es natürlich doppelt schwer, weil´s bereits seit Monaten antrainiert ist.

Trabe und galoppiere immer wieder im Tempo etwas vor und führe sie vorsichtig und mit wenig Handwirkung zurück (so gut das eben klappt). Sie muss lernen, durch den Körper durchzuschwingen, wenn sie sich einrollt geht das nämlich nicht. Gut ist auch Stangenarbeit, dabei Hand immer wieder vorgeben. Und auch viel im leichten Sitz an die Hand randehnen lassen.

Autor:  brini [ 24. November 2007, 11:12 ]
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Es dauert (je nach reiterlichem Vermögen und körperlichen Möglichkeiten des Pferdes) u. U. bis zu 1,5 Jahren bis die Muskulatur (als da wären Rücken- und oft vergessen deshalb aber nicht minder wichtig -Bauchmuskeln, Hals- und Kruppenmuskeln) so ausgebildet sind, dass das Pferd einen Reiter ohne größeren Kraftaufwand tragen kann.

-> Galopparbeit eignet sich gut um Muskeln anzutrainieren.
Wie Ankie schon sagte: Bissi zulegen, dabei darauf achten, dass der Galopp "rund" bleibt, d. h. auch im Grundtempo genug vorwärts damit der Dreitakt eindeutig erhalten bleibt und beim Zulegen nicht "losjagen" und einfach nur "schneller" galoppieren, sondern wirklich darauf achten, dass die Galoppsprünge verlängert werden, d. h. Rahmenerweiterung nach vorne.

Autor:  Singvogel [ 24. November 2007, 13:19 ]
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Ab ins Gelände wäre mein Vorschlag. Da hat man das Problem nämlich in der Regel dann gar nicht mehr.

Tritt es beim Longieren in Dehnungshaltung auch auf? Wenn nicht, das wieder vermehrt machen. Wenn ja, dort auch Stangenarbeit einbauen. Bzw. erst einmal wieder unausgebunden longieren und schauen dass sie sich da fallen lässt. Gut erreichen kann man das, wenn man eine elastiche Bandage vom Gurt um die Hinterhand führt. Anfangs nicht zu lange, das ist anstrengend. Aber es gibt den Pferden eine Art Rahmen, sie lassen sich dann in der Regel ganz schnell im Hals fallen und arbeiten über den Rücken.

Autor:  HerrPferd [ 29. November 2007, 00:03 ]
Betreff des Beitrags: 

Mehr Bein und weniger Hand(vor allem bei den Übergängen..-überhaupt viel übergänge reiten.auch auf gebogenen Linien.kurzr repriesen immer wieder schwung von hinten holen.dabei natürlich auf den klaren takt in den übergängen achten.sauber und korrekt reiten nicht bei den übergängen 'rumpfuschen'.

Autor:  Atlanta [ 29. November 2007, 08:07 ]
Betreff des Beitrags: 

Meine Stute hatte anfangs das gleiche Problem. Habe sie dann ein halbes Jahr lang, also über diesen Sommer, nur ins Gelände geritten. Jetzt sind wir seit 1 Woche wieder im Reitstall, ich reite also auch wieder u.a. in der Halle und das Problem ist fast behoben bzw. tritt nur noch auf wenn sie müde wird.
Ich dachte auch immer ich reite falsch, da ich aber im Gelände nicht viel anders gemacht habe, nur halt geradeaus kann man nicht grundsätzlich von einem Reitfehler ausgehen (ausschliessen kann man das freilich nie).
Es gibt einfach Pferde, die sehr leicht im Genick sind und zudem noch sehr empfindlich im Maul.
Ich habe im Gelände immer darauf geachtet, zunächst eine Zügelverbindung herzustellen und den Takt zu regeln, auch wenn sie dadurch anfangs etwas eng war. Nach ein paar Minuten hatte ich durch stetiges aber feines treiben (meine ist auch sehr empfindlich am Bein und reagierte auf Berührung anfangs mit weglaufen) Druck auf dem Gebiss, dem ich dann vorsichtig immer mehr nachgegeben habe und das Zügelmass bis zur Dehnungshaltung verlängern konnte. Nach ein paar Wochen hat sie diese Dehnungshaltung von Anfang an eingenommen.
Natürlich ist Halle um einiges anstrengender als Gelände und ich stelle jetzt fest, dass sie sich wieder aufrollt wenn sie müde wird. Spätestens dann, aber meist schon früher höre ich auf und lasse sie nur noch Schritt gehen.
Bei meiner Stute war es glaube ich ein Problem mit der Balance. Sie war sehr schnell und hektisch und rollte sich ständig auf. Durch das viele Gelände sind die Balanceprobleme fast verschwunden.
Wichtig ist, die Zügelverbindung nicht aufzugeben, diese aber sehr leicht und gefühlvoll zu halten und sofort nachzugeben wenn sie ans Gebiss herantritt. Es kann natürlich durchaus sein, dass sie anfangs etwas eng geht, das wird sich aber mit der Zeit geben.

Autor:  crash [ 29. November 2007, 22:07 ]
Betreff des Beitrags: 

Hallo ihr lieben,
danke für eure vielen Tipps. Ich bin sie noch ein paar mal geritten und hab darauf geachtet den druck am äußeren zügel aufrecht zu halten (neige dazu alles wegzuwerfen und zu leicht in der hand zu werden). Heute lief sie richtig schön (obwohl dunkel, regen und allein aufm platz ;), hatte heut auch zum ersten mal ein hannoversches drauf und das Gefühl, dass sie wirklich besser ans gebiss rantrat. Sie knickt auch kaum noch falsch ab oder schlägt mit dem kopf. Leider ist unser Platz etwas matschig, da kann ich sie nicht so richtig vorwärts reiten aber trotzdem ging sie heut schon nach gut 15 minuten im Trab richtig schön v/a und hat sich ans gebiss rangestreckt, zumindest für ein paar meter :-D
Aber man merkt es wird....
Bin jedenfalls erstmal ziemlich Happy! Danke für die guten tipps! Demnächst mach ich mal Bilder und leg mir nen avatar zu :wink:

Liebe Grüße *happy crash*

Liebe Grüße

PS: Ins Gelände geht sie min. 1-2mal pro woche...würde die besi nie im leben dazu kriegen sie nur im gelände zu reiten und wenn ich sie nicht auf dem platz reite, tut sie es...also müssen die 1-2mal vorerst reichen :?

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