Ententeich

Das große Geschnatter geht weiter!
Aktuelle Zeit: 1. Mai 2024, 09:51


Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 24 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags:
Ungelesener BeitragVerfasst: 29. Oktober 2007, 09:36 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 31. Mai 2007, 18:00
Beiträge: 75
Wohnort: Steimbke
Prinzipiell geht es beim Wegkommen vom inneren Zügel um a) Gehorsam und b) Geraderichten durch Gymnastizieren. ( Anmerkung: Bei einem so schiefen Pferd ist es nämlich kontraproduktiv, stur nach Ausbildungsskala erst am Schwung und dann an der Geraderichtung zu arbeiten, da gebe ich den PK-Schülern recht) Dazu muss man beim reiten auf der HS aufpassen, dass das Pferd nicht zu viel auf den äußeren Zügel drückt, tun die dann nämlich gerne.

Für Dich konkret: Jedesmal, wenn das Pferd sich auf der HS Seite auf den äußeren Zügel wirft (und das hat nix, aber auch gar nix mit Herantreten zu tun, die knallen sich da echt oft drauf.... wenn man es zulässt) ein kurzes Wegschnicken des Zügels, quasi schütteln bei gut mittig balanciertem Sitz. Ja nicht nach innen wegrutschen, mittig sitzen bleiben und mit dem inneren Bein schön dran bleiben. gerne auch mal in halbwegs verwahrender Position.

Auf der ZS eine längere Halshaltung zulassen, aufpassen, dass Du wirklich den inneren Sitzknochen belastest und ruhig die Gerte nach innen nehmen. Bein heißt "Mach Dich hohl hier", Hand kommt nur richtungsweisend dazu, außen mit Gefühl Kontakt halten.

Generell: Weniger ist mehr. Kurze Reprisen reiten, viel Aussenstellung auf beiden Händen, von der HS kommend an der langen Seite Schenkelweichen, dabei schon Mitte der vorhergehenden kurzen Seite abwenden, damit man schon im richtigen Winkel an der Bande ankommt. Übertreten lassen auf dem Zirkel auf der HS, um das HB unter den Schwerpunkt zu bekommen, auf der ZS, um das innere Bein und die äußere Hand klar zu machen. Geht oft auf der ZS besser, nicht verwirren lassen, dann ist die Abstellung zu stark. Vorhandwendung nur, wenn ich das innere Bein im Sinne von "weg da" grundhaft nochmal erklären muss, sonst ist mir alles im Vorwärts lieber.

Niemals nicht stundenlang auf der ZS am Zirkel kreiseln, dass bringt nur genervte Pferde und Reiter, damit verbessert man nichts. Lieber: Zirkel auf der HS, bei X große Volte (gerne auch ausgesessen im Trab, da balanciert der Reiter besser im Schwerpunkt) zur ZS und dann über X deutlich geradeaus, dann wieder in den Zirkel HS.

Und wer bis hier den Sinn kapiert hat, bekommt einen goldenen Durchhalteorden, dass zeigt und erklärt sich nämlich viel, viel besser, als es sich schreibt.

_________________
Das Denken ist allen erlaubt, vielen bleibt es erspart. Curt Goetz


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags:
Ungelesener BeitragVerfasst: 29. Oktober 2007, 12:00 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 2. Mai 2007, 11:08
Beiträge: 2764
Wohnort: Frankfurt
Toller Beitrag - dankeschön! Ich finde, Du hast das sehr anschaulich beschrieben. Ich werde mir diesen Text jedenfalls ausdrucken und für mich umschreiben (mein Pferd ist links hohl).

_________________
Ich habe keine Macken, das sind Spezialeffekte.
Ich sehe nur so brav aus, damit die Überraschung größer ist.


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags:
Ungelesener BeitragVerfasst: 29. Oktober 2007, 12:28 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 31. Mai 2007, 18:00
Beiträge: 75
Wohnort: Steimbke
Vielen Dank für die Blumen :mrgreen: . Ich habe bewusst nicht von rechts und links, sondern von hohler und Zwangsseite geschrieben, weil es mich in der gesamten Literatur immer wieder angenervt hat, wenn da von einer Situation ausgegangen wird und man dann für sich unendlich übersetzen muss. Außerdem hilft es sehr, schon mehrere verschieden schiefe Pferde geritten zu haben, um so schneller und effektiver wird man in der "Reparatur".

Viel Erfolg, Alia!

_________________
Das Denken ist allen erlaubt, vielen bleibt es erspart. Curt Goetz


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags:
Ungelesener BeitragVerfasst: 29. Oktober 2007, 12:55 
Offline

Registriert: 20. September 2007, 12:12
Beiträge: 402
Ich würde mich an die Frage gerne anhängen, in hänge genau bei diesem Problem im Moment.

@sahen du hast das super beschrieben!
Ich arbeite schon länger an diesem Problem und inzwischen lässt sich mein Pferd jetzt links viel besser biegen und ich komme da vom inneren Zügel schon gut los. Aber dafür legt sie sich jetzt auf der rechten Hand ziemlich auf die Hand, bzw. nimmt einfach nicht genug Last hinten auf. Das hast du ja so ähnlich auch beschrieben mit der Schiefe, dass das rechte Hinterbein, mehr schiebt als trägt. Genau so fühlt es sich an!
Hast du dafür Rat?


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags:
Ungelesener BeitragVerfasst: 29. Oktober 2007, 13:36 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 31. Mai 2007, 18:00
Beiträge: 75
Wohnort: Steimbke
Wenn die Schiefe weitgehend beseitigt ist, ist das in der Regel der nächste Schritt: Die Lastaufnahme des schiebenden Hinterbein zu verbessern.

Das geht nur über Übergänge, und zwar zwischen den Gangarten und innerhalb der Gangart. Außerdem Schultervor und dann Schulterherein. Gerne auch in Konterstellung an der langen Seite. Das Pferd muss schnell am Schenkel werden, d.h., sobald der Schenkel kommt, muss es "zucken", unmittelbar reagieren, ohne Zeitverzögerung.

Dieser Schenkelgehorsam ist unverzichtbarer Teil der Durchlässigkeit. Die muss nicht nur hinsichtlich der Hand verbessert werden, sondern hinsichtlich Sitz und Schenkel auch.

In der Praxis: Sobald ich meine Oberkörperspannung erhöhe und ein bisschen auf den Zügel drücke, erwarte ich, dass mein Pferd sich vorn anhebt und die Gangart verstärkt, ohne das ich mit Schenkel und Sporn komme. Den Schenkel hebe ich mir für Übergänge und zum Biegen auf, Gangartenwechsel passiert grundsätzlich erst mal aus dem Sitz. Dazu muss ich aber das Pferd erziehen, und dazu brauche ich einen gefestigten, gut balancierten Sitz.

Aus diesem Gehorsam auf alle drei Hilfen ergibt sich dann die Lastaufnahme. Das Falscheste wäre es, das Ganze mit dem Sporn zu forcieren. Der Sporn ist zwar das Mittel der Versammlung, aber auch das Mittel der Verfeinerung. Also das Vorwärts am Sitz und das Biegen am Schenkel (bzw. alle Variationen der Seitengänge) lieber mit der Gerte und Stimme klar stellen, dann wird auch über Gymnastik die Lastaufnahme am schiebenden Hinterbein besser.

_________________
Das Denken ist allen erlaubt, vielen bleibt es erspart. Curt Goetz


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags:
Ungelesener BeitragVerfasst: 29. Oktober 2007, 13:48 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 2. Mai 2007, 22:11
Beiträge: 2783
@ alexandraf: STOP!!!!

klar weiß ich, wie man eine VHW reitet! :mrgreen: Bloß hatte ich es regelrecht "vergessen" meinem Pferd beizubringen. War aber nicht das Ding, da er ja gut an den Hilfen ist, war das ne kurze und unspektakuläre Sache, bis er es konnte.

Es ging lediglich darum, was "rechts um kehrt" bedeutet. Die VHW war tatsächlich in der Mitte der Bahn!!! :ashock: Da wendet man von der linken (?) Hand mitte der langen Seite ab, hält bei X und dann "auf der VH rechts um kehrt"

Da war ich doch etwas verwirrt, in welche Rtg. es nun gehen sollte. Wir waren bei usn im Stall recht geteilter Meinung udn -ganz ehrlich?!_ mein Trainer war auch unsicher und fragte, was ich denn mit so einer Lektion plötzlich will! :-?
Übrigens hab ich in sämtlichen Büchern geschaut und nirgendwo beschrieben gefunden, in welche Rtg. es denn geht bei dem wortlaut. eben nur immer die Erklärung wie man die VHW überhaupt reitet.

die alte E-Dressur mit der VHW an der langen Seite kenne ich auch noch, ich wusste bloß nicht, dass es die noch in irgendeiner Aufgabe gibt, vor allem hatte ich sie nciht in einer A-Dressur vermutet!


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags:
Ungelesener BeitragVerfasst: 29. Oktober 2007, 17:50 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 2. Mai 2007, 19:01
Beiträge: 9
Uf!

Da habt ihr ja schon ganz schön viel geschrieben :) Dann werde ich das mal langsam versuchen in die Tat umzusetzten :)

EIn Kompliment, ihr könnt das alles so gut beschreiben. So einen Reitlehrer hätte ich sehr gerne. Irgendwie bringt meine Reitlehrerin das mehr mit: "Der muss aber" rüber :(

Vielen Dank schonmal :)

_________________
Die Dressurarbeit bedeutet f?r jede Art von Reiterei, au?er der rennm??igen, dasselbe, wie die Grammatik f?r die Sprache.

(Waldemar Seunig)


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags:
Ungelesener BeitragVerfasst: 29. Oktober 2007, 20:48 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: 2. Mai 2007, 08:40
Beiträge: 2360
@ Lucky... nich aufregen...!!! :mad:

Ich hatte genau das gleiche Problem..dann stand ich bei X und ?? Wíe rum soll das jetzt sein ??? Hä???

Total Blöd geschrieben und wenn ein Pferd ordentlich am Bein läuft..dann ist das ne 5 Min Sache ...dann peilen die das ...!!!


Ich finde auch das das super erklärt ist .... hat ja so bisschen was von M.Putz :wink:


Nach oben
 Profil  
 
 Betreff des Beitrags:
Ungelesener BeitragVerfasst: 31. Oktober 2007, 19:10 
Offline

Registriert: 25. Juni 2007, 21:42
Beiträge: 2006
Wohnort: Niedersachsen
Na dann bin ich ja beruhigt, dass Du weisst wie es geht. war echt ein wenig verwirrt... :mrgreen:
Rechts um bedeutet eindeutig dass man um den rechten Schenkel "dreht".

_________________
www.hannoveranerzuechter.de
www.fewofischer.de


Nach oben
 Profil  
 
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 24 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2


Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 22 Gäste


Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de