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Problempferd - Tips und Tricks
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Autor:  Thesa [ 20. Mai 2019, 14:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Problempferd - Tips und Tricks

Ich hab beides. Die eine ist, wenn sie versteinert steht, mit Vorsicht zu genießen. Da kann man nur vorsichtig anfragen, ob man weitergehen könnte, da kann aber minimaler Schenkeldruck schon zu Ohren anlegen und klemmen führen. Ich weiß, dass die austickt, wenn man in der Situation mehr macht und das sitze ich nicht, soviel mal klar.
Leider haben wir ähnliches Problem auch beim ersten Antraben bzw beim Losgehen nach dem Aufsteigen. Das ist sicher unter Ungehorsam einzustufen, aber mir bleibt nichts anderes, als mir was kreatives einfallen zu lassen. Ich lag schonmal unten, weil sie beim Aufsteigen rückwärts ging und dann stehengeblieben is und ich nur bissl Schenkel drangemacht hab. Witzigerweise, wenn sie dann Schritt geht, ist jedes weitere Anreiten problemlos. Und auch wenn der erste Trab mal länger als ne halbe Zirkelrunde gedauert hat, ist jedes weitere antraben problemlos möglich. ich weiß nicht, was sie da hat, da hat sie ja definitiv keine Angst.

Die andere hingegen kann ich mit Schenkel oder auch Gerte weiterreiten, die wird dabei auch nicht garstig. Also eher wie euer Wallachmodell. Die wird dadurch auch eher wieder sicherer. Ich glaube, ihr hilft diese deutliche Ansprache, damit sie sich nicht alleine fühlt und merkt, dass ich noch da bin und mit ihr gemeinsam vorbeigehe und nicht sie alleine das machen muss.

Gerade die Jungen sind an der Hand natürlich immer sicherer, denn die sind ja Zeit ihres Lebens mehr geführt als geritten worden. Außderdem sehen sie dann ja den Menschen und gehen nicht "alleine" voraus.

Autor:  Bajana [ 20. Mai 2019, 17:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Problempferd - Tips und Tricks

Bei meiner war ja auch lang das erste Antreten nach dem Aufsteigen kritisch, gibt auch heute noch Tage, wo ich merke es ist ein Problem. Ich habs aber weitestgehend damit in Griff bekommen, dass ich sie nach dem Aufstiegen bewusst lange stehen lass, das hat mir in der ersten Zeit schon vorallem dadurch geholfen, dass ich sicher sien konnte, dass ich mich sortieren kann, bevor es los geht, man sitzt doch ein paar mehr Sachen, wenn man komplett fertig ist mit Aufsteigen.
Mittlerweile hab ich ein ganz guts Gefühl dafür, wann sie so weit ist und wir los können. Was allerdings immer noch nicht geht, ist aufsteigen, wenn sie spannig ist, dann hat sie leider auch das stehen bleiben nicht verinnerlicht. Ich bin also immer die, die vorallem auswärts erstmal 10 Minuten im Kreis läuft um einen günstigen Punkt zum Aufsteigen auszuloten :alol:

Autor:  Thesa [ 20. Mai 2019, 21:25 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Problempferd - Tips und Tricks

Meine läuft GsD meistens selbst einfach los, wenn ich oben bin und Leckerli eingeworfen hab. Dann ist das immerhin schon mal ein Problem weniger. Und ja, inzwischen, also seit dem Freiflug, lasse ich sie auch stehen, bis sie von selbst oder mit Stimme losläuft. Heute ging’s besser mit Antraben, sie möchte halt auch auf Stimme nicht und schneller Schritt gehen möchte sie auch nicht. Hab sie an der Schulter mit der Gerte angetippt und wir sind getrabt. Das klappt aber auch nicht immer. Witzigerweisd jedes weitere antraben kann sie kaum erwarten, da brauch ich nur an Trab denken oder schnalzen oder bisschen Bein ran, sofortige Reaktion ohne klemmen oder Ohren anlegen oder sonstwas. Klingt komisch, is aber so.
Und ich behalte mein Leckerli geben von oben bei. Damit stehen alle Pferde selbst bei Aufregung und gibt mir die Zeit, mich zu sortieren. Denn wer weiß, was danach kommt.

Und weil wir heute davon geredet haben, dass Pferde an der Hand sich besser beruhigen und mutiger sind: meine 5jährige, die Sissi, (also das is auch die von der ich grad geschrieben hab) war heute total aufgeregt, weil es so geregnet hat und war im Roundpen gespannt wie ein Flitzebogen. Bin dann in die Halle und hab erstmal einige Runden geführt. Hatte das reiten eh schon abgeschrieben, denn alles muss ich mir nicht antun. Sie wurde in der Halle aber etwas ruhiger, hat sich aber noch paarmal erschreckt. Bin dann doch aufgestiegen.
Und jetzt kommt’s: Pony hat sich total am Riemen gerissen und schon bisschen gekuckt, aber die meiste Zeit am langen Zügel vorwärts abwärts gelaufen, wie wenn nix wär. Selbst am gruseligen Tor vorbei, was ja noch schlimmer is, wenn es regnet und halb offen ist, so wie heute, sich beruhigen lassen und ganz mutig vorbei.
Also mit Geduld und Routine vertrauen sie sogar vom Sattel aus mehr als von unten.
Ich bin ganz stolz, haben wir wohl was richtig gemacht. :rosawolke:

Autor:  maharani [ 23. Mai 2019, 12:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Problempferd - Tips und Tricks

Ich habe die Tage genutzt und ihn vermehrt draußen geritten. Dabei habe ich wieder die Feststellung gemacht, daß er viel Lob braucht. Lob für alles, was er gut gemacht hat.
Z.B. brav durch die Ecke gegangen - loben, brav an der langen Seite des Außenvierecks Schritt und Trab gelaufen - loben.
Ich lobe tatsächlich jede Kleinigkeit, sei es mit Stimme, mit der Hand oder auch mit Schrittreiten.

Wenn er sich aufplustert, versuche ich ihn mit Hand und Stimme zu beruhigen, Druck in Form von vermehrtem Einrahmen und Schenkel lasse ich total weg, es verstärkt nur seine Angst. Statt dessen leichter Kontakt zum Maul und leichter Schenkelkontakt.
Heute waren wir alleine wieder ausreiten, viel Schritt (auch dem Boden geschuldet - Asphalt) und auch Trab in Richtung Heimat. Er hat versucht die ganze Zeit bei mir zu sein, hat sich größtenteils auf mich konzentriert. Über spannige Phasen konnte ich im Schritt hinweg reiten. Und auch hier immer wieder für Selbstverständlichkeiten loben/streicheln.

Autor:  Thesa [ 25. Mai 2019, 00:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Problempferd - Tips und Tricks

So, meine nervöse Franzi lief heute aufm Reitplatz nachm Aufsteigen sofort selbstbewusst los :brav:
Lang hat’s aber nicht gedauert, da war es doch gruselig. Im Schritt aber noch ganz ok. Und dann kam das, was ich jetzt schon öfter beobachtet hatte: lasse ich sie gehen wie sie will und rede mit ihr und lobe sie, gehts einigermaßen im Trab. Sie wird aber dann von Runde zu Runde ignoranter am Bein und drückt gegen den inneren Schenkel. Lasse ich ihr das dann nicht durchgehen, sondern reite sie am Bein, wird sie nervöser. Aber nicht wegen mir, sondern wegen allem, was so um den Reitplatz geschieht. Sie glotzt dann überall hin, konzentriert sich null auf mich und der Kopf geht ständig hoch und runter und links und rechts und die Lenkung setzt dadurch völlig aus, da sie ja durch das Hampeln kein Gleichgewicht mehr hat. Und ich rede und lobe sie immer noch genauso viel.

Und dann kam der Umschwung: ich hab mich an Ingrid Klimke erinnert, die sagt, dass man die Hände nah zusammen nehmen soll und nur so viel bewegen wie unbedingt nötig. Ich versuch ja immer mein Pferd zur Dehnungshaltung zu bringen, aber das klappt halt nicht, wie oben beschrieben. Jedenfalls hab ich dann die Hände zusammen genommen und still gehalten und mich auf meinen Sitz konzentriert und das Pony um meinen Schenkel gebogen und somit mehr eingerahmt. Und plötzlich wurd es stabiler, hat die Birne besser stillgehalten und sich konzentriert!
Hab dann nicht mehr lang gemacht, aber dann im Galopp und Trab noch kurz Zügel aus der Hand kauen lassen. Klar, schaut sie immer mal wieder, aber das war dann echt gut.

Genauso mach ich jetzt mal weiter... Lessons Learned

Autor:  Thesa [ 26. Mai 2019, 01:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Problempferd - Tips und Tricks

Zufälligerweise hab ich seit gestern Warwick Schiller auf YouTube entdeckt. Und er spricht von „quiet but dull“ oder „responsive but anxious“.

Das ist genau das, was ich in meinem letzten Beitrag beschrieben hatte, wie mein Pferd sich verhält. Diese zwei Stati sind mir vorher noch nie so richtig aufgefallen. Anscheinend ist seine Methode, immer zwischen den beiden Stati zu wechseln und so mit der Zeit ein Pferd zu bekommen, das ruhig und gleichzeitig responsive ist.
Interessant, ich schau jetzt noch paar mehr Videos von dem

Autor:  maharani [ 26. Mai 2019, 11:04 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Problempferd - Tips und Tricks

Bei uns geht s auch weiter voran. Nach 2 Tagen Pause (meinerseits), bin ich heute zuerst am Wald entlang zur Reitanlage. Hier war er im Wechsel zwischen flott vorwärts und verhalten weiter gehen. Ich durfte aber am Bein weiter reiten und er folgte mir.

Auf dem Außenplatz war er sehr umweltorientiert, so daß ich eine Halle vorgezogen hatte. Dort durfte er sich über ein Cavaletti austoben. Danach bin ich wieder auf dem Außenreitplatz geritten und noch auf den Springplatz über die Cavalettis gehüpft.
Er hat gut mit gearbeitet und sich gut reiten lassen. Die letzte Konzentration seinerseits fehlt noch, aber es wird besser.


@ Thesa: schön, daß es bei euch auch leicht bergauf geht.

Autor:  Singvogel [ 26. Mai 2019, 12:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Problempferd - Tips und Tricks

Thesa hat geschrieben:
Warwick Schiller

Dschiesas kreisst :klappe:

Autor:  Thesa [ 26. Mai 2019, 13:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Problempferd - Tips und Tricks

Wieso?

Zumindest das, was ich bisher gesehen habe, fand ich net schlecht, auch wenn ich net alles nachmachen würde.

Was passt dir an dem nicht?

Autor:  Singvogel [ 26. Mai 2019, 13:59 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Problempferd - Tips und Tricks

Gibt es ein Video, wo er mit dem Pferd arbeitet, was du gut findest?

Autor:  Thesa [ 26. Mai 2019, 14:12 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Problempferd - Tips und Tricks

Nein, das kann ich so nicht sagen, weil ich erstens immer nur nebenbei was schaue und zum anderen stark gedanklich aussortiere. Ich fand wie gesagt das mit dem quiet but dull und anxious but responsive schlüssig, deswegen, weil ich ein paar Tage vorher das selbst mit meinem Pony stark erlebt habe und mich gewundert hab, wie sie von einem relativ entspanntem gehen auf plötzlich an jeder Seite über den Reitplatz rausglotzen muss, wo ich eigentlich nur etwas mehr mit dem inneren Bein kam, damit sie mir nicht so dagegen und rein drückt. Sie lief vorher auch schon auf dem ersten Hufschlag, ich wollte nur, dass sie in den Ecken nicht so schummelt. Natürlich ist das kein Dauerzustand, sondern das Pferd sollte natürlich aufpassen und dabei ruhig sein. Das übe ja nicht nur ich, sondern auch er. Ich bin nicht so der Seilchenschwinger und ich finde auch, dass er hier und da übertreibt und das Pferd zu schnell zu irgendetwas bringen möchte, aber interessant ist schon, wie nach ein paar Minuten ein zuvor total ängstliches schreckhaftes Pferd plötzlich total gelassen neben ihm steht und auf feine Handzeichen reagiert.
Heißt aber nicht, dass ich das nachmache bzw bin ich mir sicher, dass das so bei mir auch nicht funktionieren würde.

Autor:  Singvogel [ 26. Mai 2019, 14:32 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Problempferd - Tips und Tricks

Thesa hat geschrieben:
wie nach ein paar Minuten ein zuvor total ängstliches schreckhaftes Pferd plötzlich total gelassen neben ihm steht und auf feine Handzeichen reagiert.
Wo?

Autor:  Thesa [ 26. Mai 2019, 15:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Problempferd - Tips und Tricks

Ich schreib dir später ne PN mit Links. Das sprengt hier sonst den Thread.

Autor:  Thesa [ 7. Juni 2019, 11:37 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Problempferd - Tips und Tricks

Na wie läufts, Maharani und auch alle anderen Problempferdebesitzer?

Bei uns geht's weiter aufwärts, jedoch Spaß kann ich irgendwie immer noch nicht finden. Ich bin eher froh, wenn ich fertig geritten bin und es recht gut war, also halt den Umständen entsprechend.

Ich kann sie inzwischen von oben ganz gut beruhigen und manchmal kann ich sie sogar durch Biegung ums innere Bein wieder gedanklich zu mir holen und die Spannung rausnehmen. Das lässt wirklich hoffen.
Ich brauch immer weniger Zügel, das ist auch schon ganz gut bzw kann sie meistens sehr fein abspielen und den Kopf wieder runter holen (der Kopf ist bei ihr wirklich das wichtigste, darüber "beruhige" ich das ganze Pony). Wenn die Birne ganz oben ist, ist sie unkontrollierbar und nicht mehr ansprechbar.
Meistens klappt es inzwischen schon ganz gut, sie schaut die ganze Zeit in der Gegend rum, ich kann aber fast alle Eskapaden im Vorfeld verhindern. Trotzdem geht sie mir hier und da noch ab.

Was mich aber massiv nervt, ist, dass sie sich nicht konzentriert. Die glotzt rum und auch wenn sie sich kurz entspannt und ein paar Tritte schön läuft, glotzt sie gleich wieder wo anders hin. Aufm Video sieht mans immerhin nicht so, das ist schonmal gut für spätere Turniere. Aber sie konzentriert sich wirklich kaum. Ich hab noch keinen Weg gefunden, sie gedanklich mehr zu mir zu holen und sie zu beschäftigen (viele Wendungen und Handwechsel, aber auch Übergänge helfen nicht wirklich).
Vor ein paar Tagen gings beim Reiten nach 5 min recht gut, zwar unkonzentriert aber zumindest nicht ständig erschrecken und rumhüpfen. Am Ende dann auch recht entspannt und locker außen rum. Kaum hab ich durchpariert und die Zügel lang gelassen, hüpft die wieder nur rum und gibt Gas, auch wenn wirklich nichts ist etc. Vorher wars komischerweise nicht so gruselig dort :-?

Und gestern beim Longieren ist mir aufgefallen, dass wir das mit dem Reiten doch inzwischen ganz gut im normalen Rahmen halten können, während sie an der Longe wirklich immer hier und da und dort glotzt und sich ständig erschreckt und Gas gibt und nicht freiwillig die Birne runtertut und mal entspannt läuft. Ich hab meine Pferde immer gerne garnicht, aber bei ihr zumindest gerne lang ausgebunden, damit sie eben auch mit dem Kopf runter können, wenn sie wollen. Funktioniert nur nicht. Ich hab dann die Ausbinder kürzer gemacht, so dass sie eben an der Senkrechten steht, und plötzlich gehts doch und sie kommt zum Hals fallenlassen. Ausbinder dann am Ende wieder länger und Pony wieder die totale Glotzeritis :wallbash:

Autor:  zimtzucker [ 7. Juni 2019, 11:49 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Problempferd - Tips und Tricks

Manchen Pferden gibt Anlehnung und geritten werden Sicherheit. Wenn du sie lang lässt oder sie lang ausbindest, dann verunsichert sie das vielleicht. Sie weiß nicht, was von ihr erwartet wird. Ich würde versuchen sie immer schön eingerahmt zu lassen, ruhig erstmal bis zum Schluss. Und dann schauen, ob sie sich mit der Zeit anfängt zu entspannen, wenn du sie ein bisschen "alleine" lässt. Wenn sie guckt und unruhig wird, wieder einrahmen und eine kleine Volte oder Schulterherein oder was sie halt kann.

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