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 Betreff des Beitrags: Vorsicht beim Springen
Ungelesener BeitragVerfasst: 22. September 2018, 20:23 
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Registriert: 2. Mai 2007, 20:26
Beiträge: 2316
Ich würde mich freuen, eure Erfahrungen zu hören.

Meine jetzt 13 jährige Stute war von jung an sehr vorsichtig beim Springen. Das ist toll, sie macht eigentlich keine Fehler. Dafür wird sie unsicher, wenn man sie schlecht hinreitet (bzw. meint, man muss sich in Ihre Distanzfindung einmischen :alol: , das macht es nie besser) und sie sich dann doch mal die Füße anschlägt. Daraus resultieren dann Stopps. Mein Auge ist eher schlecht und eigentlich würde ich sagen, sie ist zu vorsichtig für mich.

Nun haben wir eine Vierjährige, eigentlich reine Springabstammung. Sie bewegt sich toll, ist total gelehrig und lässt sich in allen 3 Grundgangarten reiten. Ich habe auch angefangen sie über Stangen zu longieren, das macht sie total unerschrocken. Wenns mal poltert geht sie bei der nächsten Runde Runde genauso hin und es kann auch sein, es klappert dann nochmal. Das wäre der Großen nie passiert, wenn die sich minimal den Fuß stößt, reist sie ihn in der nächsten Runde richtig hoch. Wenns zu sehr rumpelt, muss (oder musste man zumindest in ihrer Jugend) man sie erstmal über die Stangen führen zur "Beruhigung".

Freispringen haben wir mit der "Kleinen" zuletzt vor über einem Jahr gemacht, haben ja keinen Platz und reiten sie aktuell auf der Wiese, im Stall wartet dann ihr Fohlen, wegfahren ist also nicht. Beim Freispringen war sie immer eher wenig elektrisch, ging halt irgendwie drüber, aber ohne Spektakel.

Ich frage mich nun: Kann aus so einem Pferd ein mitdenkendes, vorsichtiges Parcourspferd werden?

Sie hat einen sehr großen Galopp, so gar nichts "wieseliges" wie ich es von der Großen kenne.

Der macht echt was her, aber bis der Galoppsprung in ne Kombi passt, muss man glaube ich echt noch viel dressurlich arbeiten.

Auch das kenne ich so nicht. Die Große war nie ein Rittigekeitswunder. Aber wenn man vorne passend an die Kombi ran kam und sie drinnen nicht gestört hat, hat sie das immer allein geregelt. Das gleiche galt/gilt beim Springen von Reihen. Das musste die nicht lernen, das konnte die einfach.

Wie sind Eure Erfahrungen?
Ist so ein "robustes" Pferd nun Fluch oder Segen für den Amateurreiter?

_________________
In den Sattel gehören nur zwei Emotionen:
Humor und Geduld.


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorsicht beim Springen
Ungelesener BeitragVerfasst: 23. September 2018, 05:32 
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Registriert: 23. Oktober 2007, 13:58
Beiträge: 7508
Wohnort: Takatukaland
Eher ein Segen.
Wenn sie zu vorsichtig sind, ist meist das Problem, dass sie irgendwann halt den Kopf wegziehen, wenn es mehrmals nicht optimal gepasst hat. In Kombination mit genug Vermögen sind das in der Regel dann auch Profipferde.

Für den Amateur ist es halt besser, wenn der eine oder andere Rumpler "verziehen" wird.

Fies ist die Kombination zwischen zu vorsichtig und nicht genug drin (hat mir anno 1815 einen Krankenhausaufenthalt inkl. 4 Monate Krücken eingebracht). Da hatte ich nämlich einen der übervorsichtig war und leider nicht so viel Vermögen hatte. War es nicht superpassend oder ein bisschen zu eng, sprang der nicht weg. Und leider hat er das perfektioniert, der zog im Absprung den Kopf weg. So richtig richtig ätzend.
Ganz großes Kino :roll:

_________________
Die lautesten Kühe geben die wenigste Milch


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorsicht beim Springen
Ungelesener BeitragVerfasst: 23. September 2018, 06:43 
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Registriert: 24. November 2007, 07:37
Beiträge: 6810
Stimme Feuerblitz zu und ergänze: Dass sie Stangen am Boden nicht ernst nimmt, muss nicht heißen, dass die nicht trotzdem im Parcours vorsichtig genug ist. Ich hatte einen mit richtig Vermögen, der im Parcours auch alles mit viel Übersicht angegangen ist (inkl. Busch). Der hat bei Stangen und Cavaletti immer ein Konzert gemacht. Furchtbar.


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorsicht beim Springen
Ungelesener BeitragVerfasst: 23. September 2018, 07:11 
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Registriert: 5. September 2007, 13:46
Beiträge: 14924
Wohnort: Rheinland Pfalz
Singvogel hat geschrieben:
Stimme Feuerblitz zu und ergänze: Dass sie Stangen am Boden nicht ernst nimmt, muss nicht heißen, dass die nicht trotzdem im Parcours vorsichtig genug ist. Ich hatte einen mit richtig Vermögen, der im Parcours auch alles mit viel Übersicht angegangen ist (inkl. Busch). Der hat bei Stangen und Cavaletti immer ein Konzert gemacht. Furchtbar.


So ist Cervantes auch (Ok, als Spanier ist er jetzt nicht mit großem Springvermögen gesegnet, aber so ein bisschen was geht).
Bunte Stangen nimmt er nicht für voll und wenn die auf dem Boden liegen sieht er sie gar nicht erst [smilie=timidi1.gif] Wenn das richtige Sprünge sind, dann geht das wohl. Wenn die Laune gut ist, springt er sauber nen A Parcours, wenn er keine Lust hat, räumte er ab und es ist ihm total egal (uns zum Glück auch :alol: ).
Wo er aber immer sauber springt, ist im Gelände! Da stiefelt er auch problemlos und leise durchs Unterholz, obwohl die Baumstämme/Äste wie Mikado liegen und weitaus komplizierter zu überwinden sind als Bodenstangen und Cavaletti im passenden Abstand.

Kommt bei diesem Pferd tatsächlich sehr stark auf die Motivation an - aber wir haben auch keine großen Ansprüche, weils eh nur ein Spanier und Freizeitzausel ist. Da kann man das mit Humor nehmen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorsicht beim Springen
Ungelesener BeitragVerfasst: 24. September 2018, 07:00 
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Registriert: 2. Juli 2011, 15:00
Beiträge: 5576
Wohnort: Kiel
Ich finde es kommt immer darauf an. Letztendlich sind wir alle Amateure, die nicht ihr Geld damit verdienen und jeder mag (zum Glück) was anderes. Gerade für die Leute die nur mal so oder "Just for Fun" E/A-Springen reiten ist so ein Pferd gar nicht verkehrt. Da braucht man eher einen, der einem auch Fehler verzeiht.
Ich persönlich mag das Gefühl nicht, die Pferde durch die Parcours tragen zu müssen oder das Wissen im Hinterkopf zu haben, dass man richtig treiben muss, um heil aus der Kombi raus zu kommen. Ich bevorzuge elektrischer Pferde. Gerade wenn es höher wird kommen die einem sehr gut entgegen.
Man kann allerdings nicht verallgemeinern, das elektrischer Pferde zwangsläufig Ehrgeiziger sind. Eine sehr gute Freundin hat einen Wallach, der extrem geschickt ist und sie ist eine sehr starke Reiterin mit wahnsinnig Auge. Zuhause hat der nie einen Fehler, aber auf Turnieren ist sie entweder 1. oder hinten. An manchen tagen kegelt der die Stangen wirklich richtig emotionslos um, obwohl ihm so was zuhause nie passieren würde :keineahnung: .

So wie es klingt, könnte die doch sehr gut zu dir passen. Und wenn du mit der Zeit feststellst, dass sie es nicht tut, dann verkaufst du sie halt. Es findet sich für jeden Topf der passende Deckel :alol: . Was dem einen nicht gefällt/ liegt, das sucht sich der nächste ganz bewusst aus.


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorsicht beim Springen
Ungelesener BeitragVerfasst: 24. September 2018, 08:32 
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Registriert: 9. Mai 2007, 16:41
Beiträge: 5683
Wohnort: GAP
Meiner alten Stute konnte man beim Freispringen echt nicht zuschauen. Die hat nur den letzten Sprung angeschaut und alles was vorher rumlag flog in alle Richtungen. War ihr völlig egal. Trotzdem ging dieses Pferd mit mir erfolgreich über L-Springen und es wäre auch noch mehr drin gewesen, wenn nicht die äußeren Umstände sich ungünstig geändert hätten.
Das wurde ein 100% zuverlässiges Springpferd, die immer lossprang, wenn ich ihr die Chance dazu gegeben haben, wenn ich zu schlecht hingeritten bin, hat sie halt einen Fehler gemacht, stehen geblieben ist sie nur, wenn die Aufgabe nicht mehr lösbar war.

Meine jetzige springt optisch viel schöner. Freispringen sieht wunderschön aus. Aber dieses Pferd hat 0 Selbstbewusstsein und zieht den Kopf fast immer weg, wenn nicht alles zu 100% passt. Ich habe die Springerei dann irgendwann ganz drangegeben, weil ich einfach zu oft runtergefallen bin.


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorsicht beim Springen
Ungelesener BeitragVerfasst: 27. September 2018, 14:44 
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Registriert: 2. Mai 2007, 06:37
Beiträge: 7009
Wohnort: Hessen
Ich finde das ist sehr Geschmackssache. Ich persönlich mag keine Pferde, die zu vorsichtig im Sinne von nicht beherzt an den Sprung ran wollen, sofort verunsichert sein, wenns einmal klackert, nur bei extrem guter Distanz abspringen etc sind. Auf der andern Seite will ich aber ein Pferd was mitdenkt, das Fehler möglichst vermeiden will und sich`s im Notfall auch mal passend macht.

Ich komme am besten mit denen klar, die Bock aufs springen haben, die gut an den Sprung ranziehen, die ein popliges A springen auch komplett selber taxieren, de aber ggf. ein Problem damit haben wenn man sie "stört". Ich selber habe kein gutes Auge. Ich kann wenn`s brenzlig wird unterstützen, habe aber am liebsten das Agreement: Ich stör Dich nicht und unterstütz Dich wo`s geht, reite Dich zwischen den Sprüngen ordentlich, aber Du machst selber. Mit meinem früheren RB Wallach z.B. war das optimal. Der lief unter seiner Besitzerin ja M und war da schon manchmal so ein bissl der Stinkstiefel der sich nicht mehr anstrengen will als er muss und der gerne mal bissl schummelt und es gerne übers Tempo mit Schwung regelt statt über die Kraft aus der HH- ab einer gewissen Höhe funzt das aber halt nicht mehr und so musste er sich wohl oder übel mal was von der Bereiterin oder seiner Besitzerin sagen lassen im Parcours. Der hat aber andersrum sehr viel Herz gehabt und sich über nen Fehler eher persönlich geärgert :mrgreen: Bei einem guten Reiter hat er`s akzeptiert, dass der ihm den Ton angibt, aber wehe der Reiter wollte bestimmen, hat es aber nicht hinbekommen- da ging der zwar noch an die Sprünge danach, wurde aber insgesamt einfach grantig und frech. Fast wie ein bockiges Kind das meint, es kann es selber besser :alol:

Als ich den fürs Reitabzeichen springen sollte, hab ich direkt mit ihm die Vereinbarung gemacht, dass er sich die Distanzen selber sucht. Ich sorge dafür, dass er nicht außeinander fällt, sondern aufm Hinterbein bleibt (da hatte er wenns niedrig war sonst nämlich auch gerne mal nen Klotz) und sehe zu dass ich gut in der Bewegung mitkomme. Das hat astrein funktioniert. In M** hätte das Agreement aber vermutlich nicht hingehauen. :angellie:

Meine eigene war leider immer extrem glotzig. Die musste ich jeden neuen Sprung immer erst einmal angucken lassen und dann mit allem was ich hab (Stimme, Gerte, Bein etc) dampf machen, damit sie drüber geht. Wenn sie überall mal rüber war und aufhörte zu gucken, sprang die aber toll und recht geschickt. Die wollte keine Fehler machen, hat mir oft aus echt beschissenen Lebenslagen den Hintern gerettet in den Springstunden und immer versucht es sich noch irgendwie passend zu machen. Steher oder Fehler weil ich schlecht dran geritten bin hatte ich fast nie, Steher weil Madame den Sprung gruselig fand hingegen tausende *gg*


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