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Ans Gebiss heran treiben
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Autor:  Blubbi [ 13. Juni 2018, 11:01 ]
Betreff des Beitrags:  Ans Gebiss heran treiben

Hallo ihr Lieben,

ich brauche mal ein paar neue Denkanstöße oder etwas in der Richtung für den Unterricht mit meiner RB.

Vorab: Ich behaupte mal mein Pferd ist ganz ordentlich ausgebildet und auch gut geritten, es ist ausgebildet bis Klasse S. Allerdings ist er kein Selbstläufer, er macht alles sofern die Hilfen korrekt gegeben werden, aber ist er das "Energiesparmodell". Ich habe keine Probleme, den Zug ans Gebiss zu halten, er geht immer leicht durchs Genick und ich muss immer eher darauf achten, dass die Nase vor der Senkrechten bleibt.

Meine RB ist kleiner als ich, bestimmt 10 cm. Ihr fällt es unheimlich schwer, das Pferd gleichmäßig ans Gebiss heran zu reiten. Ich hab immer das Gefühl, sie schafft nur eins: entweder fleißig vorwärts reiten - dann hat sie aber "Fahrleinen" und keine Zug ans Gebiss und das Pferd geht nicht durchs Genick - oder sie hat vorne die Verbindung zum Gebiss und schafft es nicht gleichmäßig nachzutreiben - dann läuft das Pferd nur stuckelig und festgehalten und drückt den Rücken weg.

Es gibt immer wieder Phasen, da hat sie ihn total gut, aber ich weiß nicht so richtig wie ich ihr vermitteln kann, wie es konstant gut ist. Es ist immer eher so, dass es irgendwann "zufällig" klappt.

Ich lasse sie viele Übergänge reiten, achte darauf, dass die Zügellänge korrekt ist, damit sie die Hände schön vor sich trägt und da gegen treiben kann. Sie sinkt leider auch schnell in der Mittelpositur in sich zusammen und kriegt dann natürlich auch keine Spannung ins Kreuz, der Sitz wird dann unruhig und ineffektiv.

Mein nächster Schritt ist jetzt, ihr erstmal wieder Dreieckszügel zu verpassen, damit sie sich erstmal auf den Sitz und sich selbst konzentriert, damit sie daraus korrekt treiben an die weiche Hand treiben kann.

Andere Ideen? Ich bin irgendwie ratlos :keineahnung:

Autor:  baura [ 13. Juni 2018, 12:11 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ans Gebiss heran treiben

was hat die Körpergröße damit zu tun?

- geht das Pferd von alleine vorwärts?
- müssen treibende Hilfen verwendet werden, um das Pferd mit Zügelkontakt überhaupt am laufen zu halten?
- lässt sich die Halsposition variieren in Längung und Biegung und Rundung des Genickes in den Arbeitstempi durch das selbständige natürliche Gehen des Pferdes ohne größere Aktivität des Reiters?
- können treibende Hilfen sozusagen isoliert verwendet werden, um das Pferd mit Kontakt zur Hand im Genick zu runden, den Spannungsbogen in die Dehnung zu erarbeiten, den Widerrist zu heben, die Hinterbeine zu schließen.
- kann die Reiterin im Schritt und Leichttraben eine konstante begleitende und nicht-manipulative Zügelverbindung zum Pferdemaul aufbauen ("die Hand ist still und bewegt sich doch")?
- Wenn sich die Reiterin schwer tut mit dem Aussitzen, wäre es nicht sinnvoller die Problematik ohnehin erstmal im Schritt und leichttraben zu klären? Widerrist anheben, Genick runden, Hinterbeine ranzuschließen, das geht sehr gut auch im Leichttraben.

Autor:  La Traviata [ 13. Juni 2018, 12:24 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ans Gebiss heran treiben

Kann sein ich verwechsel dich. Aber hattest du nicht selbst genau mit dieser Triebigkeit mal Probleme?

Falls ich richtig liege, dann hatte ich schon damals den Eindruck, dass das Pferd nicht über Impulse in Selbsterhaltung gearbeitet werden kann. Liege ich da richtig?

Zielt im Endeffekt in die gleiche Richtung wie Baura.

Autor:  Singvogel [ 13. Juni 2018, 12:41 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ans Gebiss heran treiben

Blubbi hat geschrieben:
Andere Ideen? Ich bin irgendwie ratlos :keineahnung:


Sitzschulung. Zügel weg. So lange sie nicht aus einem zügelunabhängigen Sitz heraus zum Treiben/Mitschwingen kommt hast du ohnehin keine Chance was tatsächlich zu verbessern. Wenn du ihr eh Unterricht gibts kannst du sie nach dem Aufwärmen am langen Zügel im Schritt (schon it Lockerungsübungen für sie) auch 20-30 min an die Sitzlonge hängen. Abschließend noch ein paar Minuten frei reiten, fertig.

Autor:  Blubbi [ 13. Juni 2018, 12:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ans Gebiss heran treiben

@ baura: Ich weiß nicht, ob die Körpergröße was damit zu tun haben kann, aber ich dachte vielleicht wirkt sich das irgendwie aus.
Ich versuche mal deine Stichpunkte zu bearbeiten.
- das Pferd ist kein Selbstläufer, aber er bleibt nicht von alleine stehen und pariert (zumindest bei mir) nicht durch, wenn ich dran sitze (also man muss nicht permanent treiben).
- um mit Zügelkontakt (ich nehme an du meinst damit nur einen anstehenden Zügel und nicht "durchs Genick") in einer gleichbleibenden Gangart zu reiten, braucht man keine permanenten treibenden Hilfen
- ich kann die treibenden Hilfen isoliert verwenden (behaupte ich zumindest); also ich kann die Anlehnung variieren - flacher, in Dehnungshaltung, in Aufrichtung bei gleichbleibendem Zug zur Hand

- ich weiß nicht genau was du mit "nicht manipulativ" meinst? Wahrscheinlich so, dass sie das Pferd nicht stört, oder? Das schafft sie nicht konstant. Die Hand ist starr, also entweder ganz weg oder "ruppig". Im Laufe einer Einheit wird es besser, aber nicht so dass man sagen könnte "die Hand ist still und bewegt sich doch".
- es fällt ihr im Schritt und Leichttraben leichter - aussitzen und Galopp machen wir fast gar nicht.

@ La Traviata: Ich glaube du erinnerst dich richtig. Wie gesagt, das Pferd ist kein Selbstläufer, aber ich kann ihn wirklich gut reiten, ohne dass ich mir einen Wolf treiben muss (und andere auch). Ich hatte damals glaube ich ein Thema damit, dass er nicht "zündete" am Schenkel.

Ach, ich weiß auch nicht. Sie hat mittlerweile glaube ich auch ein "Kopf-Thema", wenn es nicht klappt und verkrampft dann noch mehr. Ich möchte ihr so gerne helfen, weil ich sie als zuverlässige RB zu schätzen weiß, aber von Gymnastizierung ist das Pferd zeitweilig weit entfernt...

Sie hat auch noch zusätzlich 1x die Woche Unterricht, aber da klappt es gefühlt irgendwie noch schlechter.

An manchen Tagen klappt es plötzlich von einer Sekunde auf die andere und ich bin irgendwie nicht in der Lage zu erkennen, was dann auf einmal anders läuft und kann ihr also auch nicht erklären, was sie anders gemacht hat und wie sie es in Zukunft machen soll.

Wenn ich selber reite, versuche ich schon immer genau darauf zu achten, was ich wie mache, damit ich ihr das vielleicht so über diesen Weg besser erklären kann, aber ich hatte wirklich NIE NIE NIE Probleme das Pferd durchs Genick zu reiten. Eigentlich nimmt man die Zügel auf und der "Hals ist krumm".

Autor:  La Traviata [ 13. Juni 2018, 12:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ans Gebiss heran treiben

Blubbi hat geschrieben:
Er geht immer leicht durchs Genick und ich muss immer eher darauf achten, dass die Nase vor der Senkrechten bleibt.



Dieser Satz lässt mich stutzen bzw ist für mich der "casus knaxus". Denn genau die Tendenz zu eng zu werden haben eigentlich die Pferde, die nicht in Selbsterhaltung ans Gebiss herantreten. In der anderen Variante, Nase deutlich vor der Senkrechten, bietet die Reiterhand im Gegenzug nicht die elastische Anlehnung, die notwendig wäre um das Pferd korrekt einzurahmen.
Spricht in meinen Augen also dafür, dass er zwar irgendwie den Kopf nett hinhält, aber eben nicht reell die Anlehnung sucht. Jedenfalls nicht von sich aus, sondern nur mit konstanter Erinnerung.

Autor:  Diva [ 13. Juni 2018, 12:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ans Gebiss heran treiben

Wie geht das Pferd denn sonst wenn jemand anders draufsitzt?
Ich habe das schon öfter erlebt, dass bei Pferden alles gut aussieht so lange der langjährige Besitzer draufsitzt weil beide so sehr aufeinander eingestellt sind, dass das klappt. Aber andere tun sich echt schwer, weil das Pferd ein riesiges Fragezeichen im Gesicht hat.

Und wie lange reitet die Reitbeteiligung das Pferd schon?
Wenn das noch nicht sehr lange ist und Dein Pferd Fremdreiter kaum gewohnt ist, würde ich den beiden vielleicht einfach etwas Zeit geben sich aufeinander einzustellen.

Autor:  Blubbi [ 13. Juni 2018, 12:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ans Gebiss heran treiben

La Traviata hat geschrieben:
Blubbi hat geschrieben:
Er geht immer leicht durchs Genick und ich muss immer eher darauf achten, dass die Nase vor der Senkrechten bleibt.



Dieser Satz lässt mich stutzen bzw ist für mich der "casus knaxus". Denn genau die Tendenz zu eng zu werden haben eigentlich die Pferde, die nicht in Selbsterhaltung ans Gebiss herantreten. In der anderen Variante, Nase deutlich vor der Senkrechten, bietet die Reiterhand im Gegenzug nicht die elastische Anlehnung, die notwendig wäre um das Pferd korrekt einzurahmen.
Spricht in meinen Augen also dafür, dass er zwar irgendwie den Kopf nett hinhält, aber eben nicht reell die Anlehnung sucht. Jedenfalls nicht von sich aus, sondern nur mit konstanter Erinnerung.


Ja, wahrscheinlich hast du Recht. Aber ich arbeite seit 13 Jahren an diesem Casus Knaxus, habe auch jede Woche Unterricht und zu 99% geht er in reeller Anlehnung. Ich kann auch jeder Zeit die Hände vor schieben und er folgt der Hand ohne dass die Zügel dann springen.
Wahrscheinlich ist es ein Schwachpunkt in seiner Ausbildung, das stimmt. Aber ich kann ja jetzt auch nicht mehr das ganze (sonst gut funktionierende) Pferd umkrempeln. ... oder?

Autor:  La Traviata [ 13. Juni 2018, 12:58 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ans Gebiss heran treiben

Ferndiagnose ist schwierig. Aber ich vermute in den Momenten wo es bei ihr klappt, hat sie einfach das exakt richtige Timing in Kombination mit der passenden positiven Körperspannung.

Du und er seid logischerweise wesentlich eingespielter und du kannst somit dieses "er schenkt es dir nicht" viel spontaner und instinktiver ausgleichen.

Autor:  Blubbi [ 13. Juni 2018, 13:08 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ans Gebiss heran treiben

@ Singvogel: Ich befürchte auch, es geht tatsächlich kein Weg daran vorbei den Sitz nochmal komplett zu schulen.

Diva hat geschrieben:
Wie geht das Pferd denn sonst wenn jemand anders draufsitzt?
Ich habe das schon öfter erlebt, dass bei Pferden alles gut aussieht so lange der langjährige Besitzer draufsitzt weil beide so sehr aufeinander eingestellt sind, dass das klappt. Aber andere tun sich echt schwer, weil das Pferd ein riesiges Fragezeichen im Gesicht hat.

Und wie lange reitet die Reitbeteiligung das Pferd schon?
Wenn das noch nicht sehr lange ist und Dein Pferd Fremdreiter kaum gewohnt ist, würde ich den beiden vielleicht einfach etwas Zeit geben sich aufeinander einzustellen.


Das Pferd wurde nie über einen längeren Zeitraum von anderen Reitern geritten, aber ging Studentenreitturniere mit (L- und M-Dressur) und da hatte keiner Probleme. Meine Cousine hat ihn vor ein paar Monaten geritten und konnte ohne Probleme alle Lektionen abrufen (ohne dass sie vorher sowas geritten hatte...) und die Anlehnung war auch kein Problem.

Ich gebe ihr natürlich die Zeit, die sie braucht um sich das an das Pferd zu gewöhnen und auch andersherum!!

Das Pferd ist jetzt 17 und geht keine Turniere mehr, weil ich nicht mehr so viel Zeit habe selbst zu reiten. Den Punkt hätte ich eingangs auch erwähnen müssen, vielleicht fehlt auch die "Korrektur" und/oder das Pferd wird auch steifer (ich merke davon allerdings nichts, der ist fit wie ein Turnschuh).

Um ihr zu helfen, habe ich jetzt eben angefangen ihr Unterricht zu geben.

Ich komme mir mittlerweile auch echt blöd vor, weil ich nicht weiter komme - das Pferd ist in seinem ganzen Leben noch nicht gegen die Hand gegangen. Eigentlich reicht immer Kreuz anspannen, Hand weich stehen lassen und alles war gut.

Autor:  Snoeffi [ 13. Juni 2018, 13:20 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ans Gebiss heran treiben

Ist wirklich schwierig, weil man eventuell ein falsches Bild im Kopf hat. Mir ist spontan dazu eingefallen, dass Du Ihr von unten vielleicht beim Treiben helfen könntest, in dem Du mit der Longierpeitsche mal mithilfst. Wenn die RB nur das eine kann - entweder vorwärts - oder "ans Gebiss", kannst Du Ihr beim Vorwärts ja mal ein bisschen helfen. Gerade dann, wenn das Pferd eher nicht so zündet. Bei Pferden, die schlecht ans Gebiss treten, hilft in meinen Augen vor allem vorwärts reiten. Also jetzt nicht kopflos durch die Halle brettern und Du mit der Peitsche schreiend hinterher.

Sondern von unten ein bisschen unterstützen. Oder auch mal im Gelände richtig vorwärts traben lassen und dabei eine Verbindung ans Gebiss halten. Keine Ahnung, ob das Pferd und Euer Gelände dazu geeignet ist.

Und eventuell kann es helfen, wenn sie doch vermehrt auch galoppiert. Normalerweise werden die etwas triebigen Pferde ja ein bisschen gehfreudiger und lockerer, wenn man öfters galoppiert und den Schwung dann mit in den Trab nimmt.

Wie wäre es denn mit ein bisschen Stangenarbeit im Leichttraben? Vielleicht haben Pferd und Reiterin daran Spaß, müssen sich auf die Stangen konzentrieren und sind dann mit dem Kopf nicht immer nur bei dem Anlehnungsproblem. Es liest sich für mich so als wärt ihr jetzt schon so ein bisschen festgefahren und die Gedanken beschäftigen sich ständig mit dem Anlehnungsproblem. Da fällt es der RB sicher schwer, locker zu bleiben und an den Erfolg zu glauben. Gerade wenn dann noch nie Besitzerin des Pferdes Unterricht gibt.

Nur so ein paar Gedanken von mir.

Snoeffi

Autor:  Blubbi [ 13. Juni 2018, 13:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ans Gebiss heran treiben

Festgefahren sind wir definitiv. Aber da es im Unterricht mit der anderen RL sogar eher noch schlechter klappt, war es sogar ihr Wunsch, dass wir zusammen weiter arbeiten - parallel zum anderen Unterricht.

Danke auf jeden Fall für deine Ideen, Snoeffi. Ich brauche wirklich ein paar Gedankenanstöße um mal aus unserer "Fahrrinne" raus zu kommen.

Autor:  baura [ 13. Juni 2018, 14:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ans Gebiss heran treiben

Zitat:
ich weiß nicht genau was du mit "nicht manipulativ" meinst? Wahrscheinlich so, dass sie das Pferd nicht stört, oder? Das schafft sie nicht konstant. Die Hand ist starr, also entweder ganz weg oder "ruppig". Im Laufe einer Einheit wird es besser, aber nicht so dass man sagen könnte "die Hand ist still und bewegt sich doch".
- es fällt ihr im Schritt und Leichttraben leichter - aussitzen und Galopp machen wir fast gar nicht.

nicht manipulativ = einfach nur "am Maul dranhängen", also fühlen dass das ein Maul ist, und links und rechts mit 100 gr "Zug" Kontakt halten, egal was der Kopf macht. Lenken aus dem Fokus raus, nicht am inneren Zügel ziehen, bzw. maximal Tür-Auf nach innen (ohne nach hinten zu ziehen!).

Eine Hand sollte erstmal das leisten können, bevor ich mit viel Bein und Kreuz gegen viel (ZU FESTER) Hand einwirke.

Wenn dann die Hand solide "dabei" ist, kann sie auch mal kurz verharren und durch beitreiben der Hinterbeine sollte sich das Genick dann runden lassen.

zu feste Hände im Galopp lassen sich am besten reparieren im Entlastungssitz/leichten Sitz, Bügel mal 2 Loch kürzer machen, Hände mit DAumen links/rechts auf den Mähnenkamm und sich mal tüchtig vom Pferd die Arme/Ellbogen bewegen lassen, um zu fühlen, was das Pferd mit Hand macht, sodass man auch im Galopp den Sprung durch den Arm durchlassen kann. Gelingt das, kann auch hier die Einwirkung durch kurzes verharren bei gleichzeitigem weitertreiben eine Rundung des Genickes erwirken, ohne dass man da großartig am Pferd rummachen muss.

Ansosnten stimme ich la Traviata zu, auch ich denke, dass ein TEil des Problems das "durch das Genick" ist, ich vermute auch, dass er tendenziell Köpfchen hinstellt, dass er das aber nur macht, wenn es nach dem ihm bekannten Schema durchgeführt wird.

Thema Größe.
habe aktuell jemand mit ca 1,60 m, ca. 50 kg, reitet einen 1,85 m Warmblut. Die Dame hat auch versucht, mit Kreuz und Bein gegen die Hand das nachzureiten, was der männliche Bereiter ihr hingeritten hat. Erfolglos. Komplett umgestellt auf 1. Pferd läuft alleine vorwärts, 2. Pferd wird im Widerrist hochgeholt, 3. Hinterhand wird nur soviel aktiviert, wie der Widerrist oben bleiben kann, und das Pferd nicht mit seinem Riesenschädel gegen oder auf die Hand drückt.
Hat allerdings ne Weile gedauert, weil das pferd erstmal komplett umbalanciert werden musste.

Autor:  My_Velvet [ 13. Juni 2018, 16:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ans Gebiss heran treiben

@blubbi: du schreibst deine rb hat ihre Hände/arme noch nicht 100% unter Kontrolle. Und da seh ich das Problem. Meiner ist genauso wie deiner ein energiesparmodel. Eigentlich leicht zu reiten und gut im Genick. Aber wehe der Reiter hat eine ein müh zu harte/zu steife/ zu unflexible Hand. Dann ist der Ofen aus. Dazu kommt, dass meiner durch mich auch sehr verwöhnt ist und null reiterfehler ausgleicht. Wenn meine rb locker ist und alles richtig macht läuft er wie ein glöckchen, aber wehe ihre Hände/Arme werden fest, dann hat sie sofort ein anderes Pferd Marke Ackergaul unterm hintern. Und sobald ihre zügelführung wieder gut ist läuft er rund, fleißig und zufrieden.

Da hilft nur reiten, reiten, reiten. Fühlen!

Bei meinem mit seiner rb helfen leichte seitengänge um ihn von hinten übern rücken zu bekommen und so hat sie eine bessere Chance sich an sein maul ranzufühlen ohne, dass er sich auf der geraden nur lang und schwer Marke bahnschranke macht :mrgreen: .

Grüße Claudi

Autor:  Blubbi [ 15. Juni 2018, 06:50 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ans Gebiss heran treiben

So, wir haben gestern nochmal gemeinsam geübt.
Leider war der Longierzirkel besetzt und auf dem Viereck und in der Halle ist bei uns Longieren verboten. Also habe ich sie ganz normal reiten lassen, aber Dreieckszügel angebaut und erstmal nur permanent den Sitz korrigiert und sie mit leichter, aber konstanter Zügelverbindung reiten lassen. Da hat sich leider bei ihr auch schon so ein automatisiertes "Gefummel" eingeschlichen, also sie bewegt die Hände irgendwie rhythmisch, um das Pferd durchs Genick zu bekommen, aber das ist fast schon mechanisch und nicht "fühlend".
Sie hat es aber relativ schnell geschafft zumindest im Schritt und im Leichttraben die Hände vor sich her zu tragen und gleichmäßig "durch" die Hände zu treiben und dabei das Maul zu fühlen und dann sucht das Pferd auch die Verbindung und der Zug zur Hand ist da.
Im Aussitzen und im Galopp habe ich ihr von unten geholfen und nachgetrieben, das hat auch ganz gut geholfen. Ich denke wenn wir so weiter machen und die andere RL am gleichen Strang zieht, wird es bald besser.
Sie ist zum Glück auch nicht geknickt oder hat einen falschen Stolz, nun mit Ausbindern reiten zu müssen, sondern gesteht sich das ein und hat gemerkt wie viel besser es heute war.

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