baura hat geschrieben:
Betonhände kann man durchaus auch separat bearbeiten, unabhängig vom ganzen Sitz.
Was durchaus auch hilfreich für den Reitlehrer sein kann, ist das Zügelzieh-Spiel am Boden, man nehme einen Zügel, jeder an ein Ende und dann zieht der Reitlehrer zurück und geht wieder vor mit der Hand, gleichmäßig. Den Schüler bittet man darum, diese Bewegung ZU BEGLEITEN, weder festzuhalten, noch locker zu lassen, noch gegenziehen, einfach nur begleiten, ohne dass sich der Kontakt verändert. Da kann man schon erste Korrekturmaßnahme am Boden einleiten, und dem Reitschüler vermitteln was eine fühlende Hand ist. Das Spiel kann man dann auch umdrehen, der Reitschüler zieht zurück und geht vor, da kann man den Schüler anleiten, dass der Zug nicht mit Kraft erfolgt sondern eine weiche Bewegung ist, das nachgeben kein wegwerfen sondern ein vorgeben.
In dem Spiel kann man dann schön sehen, wo der Schüler fest ist, kann in Aug-zu-Aug-Ansprache die einzelnen Teile des Armes ansprechen und darum, diese gezielt zu lösen. In der Regel ist der Hauptfehler dass der ganze Zug/druck/Krampf/Spannung aus der Schulter kommt. Der Schüler soll lernen den Schultergürtel zu lösen, die Schultern kreisend nach hinten unten fallen zu lassen, dadurch ist der Oberarm in der perfekten Position, danach von unten (!) den Unterarm anheben.
Alle Übungen der Beweglichkeit der Arme immer in Hinblick auf den Muskeleinsatz und die Atmung. Die meisten Leute neigen beim Arme/Schulterkreisen dazu, dies unter Muskeleinsatz zu tun, gerne verbunden mit intensiver Atmung. Das macht die Sache in der Regel nicht besser.
Ich hatte schon eine Schülerin, die nicht in der Lage war, ihren linken Arm sauber und geschmeidig auch nur zu tragen. Wir haben eine Zeitlang vor jedem Aufsteigen am Boden Arm-Bewusst-Machen geübt, ich stand hinter ihr und habe ihr Schulter und Oberarm gelöst, Schultergelenk und Ellbogen bewegt (fast so ein bisschen wie bei ner KG), sie sollte also "nur" loslassen. Das war echt schwierig für sie.
Selbst mit einem eher schlechten Sitz (im Sinne von "kann reiten, sieht aber nicht gut aus"), der natürlich auch korrigiert werden sollte im Laufe der Zeit, aber manchmal auch nur bedingt möglich ist, ist es für das Pferd sehr hilfreich, wenn der Schüler zumindest eine Idee von einer begleitenden Hand an.
Was auch helfen kann, ist Zügelführung in halber Fillis-Führung, das verhindert ziehen, alternativ Gerte zwischen Daumen und Zeigefinger tragen, Schwerpunkt TRAGEN, nicht runterdrücken, waagrecht halten (Kaffeetablet-Bild).
Die kürzeren Bügel wurden schon erwähnt, und ohnehin umgesetzt. Im Galopp kann noch helfen, Entlastungssitz, und die Hände auf den Kamm zu tun (nicht drücken, Daumen links/rechts), das Pferd galoppiert, und beim Reiter werden durch die Galoppbewegung die Arme (und damit die Hand) automatisch mitbewegt, tolle Übung zum fühlen lernen.
Da hängt genau das Problem. Sie hängt IMMER auf den Oberschenkeln anstatt mal aufrecht zu sitzen. Ich habe ihr daraufhin die Bügel weggenommen. Solange sie ohne Bügel reitet wird es deutlich besser. Aber sobald die Bügel wieder dran kommen, ist das Problem wieder da.
Insgesamt bin ich schon entsetzt, wie steif jemand mit Mitte 30 sein kann.