So, jetzt noch mal in Ruhe und vom PC aus, gestern habe ich immer nur kurz unterwegs vom Handy aus geantwortet. Ich möchte noch mal kurz erläutern, warum ich die eigentlich abwegige Idee hatte über so etwas wie ein Löffelgebiss oder ein Zungestreckergebiss nachzudenken. (und, Gott bewahre, nie hätte ich auch nur im Traum über so etwas wie ein Spadebit nachgedacht!! - mir ist ein Kimblewick eigentlich schon zu scharf für dieses Pferd!) Es ist ja so, das Pferde auch durch Wiederholungen lernen, und wenn man oft genug unerwünschtes Verhalten wiederholt, festigt sich das als Muster beim Pferd. Bei diesem Pferd z.B: wurde immer recht viel falsches einprogrammiert weil es unerwünschtes/gefährliches Verhalten immer wiederholt hat. Mein Ansatz ist, das dieses unerwüschte Verhalten nicht mehr vorkommt. Und in diesem Fall war viel von dem Pferdeverhalten begründet durch echt miese Erlebnisse in der Erziehungsphase von Angst und Unsicherheiten geprägt. Und, um es klar zu sagen, ich bin keine Tüddeltante, wenn einer Mist baut, bekommt der von mir auch ein paar geknallt- aber wenn er vor Angst zittert und nicht mehr atmen kann, hilft das nichts. Also, am Beispiel des Reitplatzes: da wurde mit der vorherigen Alternativtrainerin so gearbeitet, das das Pferd, das ein deutliches Klebeverhalten zeigt, immer wieder auf den Reitplatz (ausser Sicht zur Herde und zu irgendeinem anderen Pferd) gestellt und dort, wenn es dann ängstlich und aufgeregt schreiend versuchte zurück zu kommen (rennt gegen den Zaun versucht den zu überkletten- zum springen zum Glück zu hoch), bis zur völligen Erschöpfung gejagt, und später im Anschluss geritten. Mein Ansatz war, das dieses Verhalten, was von der Besitzerin kaum bis gar nicht händelbar war, komplett zu unterbinden. Wir haben versucht dem Pferd klar zu machen, es geht weg von der Herde, es geht zurück zur Herde. Die Besitzerin ist also zum Reitplatz gegangen und zurück, dann auf den Reitplatz und zurück, usw. Gleiches im Gelände: das Pferd wurde früher stundenlang im Gelände irgendwo festgehalten, damit es das allein im Gelände sein aushält. Das Pferd hat gelernt sich loszureissen, oder wenn geritten durchzugehen und nach Hause zu rennen. das Verhalten wurde immer schlimmer, und als ich es kennenlernte, ging es nicht mal mehr 2 m vom Hof, ohne Panikattacke. es hat sich dann steigend losgerissen und ist zurück gerannt. Mein Vorgehen war ähnlich wie beim Reitplatz. So Beispiele gibt es ganz ganz viele... Weil das Pferd jetzt im Prinzip seit wir mit dem Gebiss trainieren nicht das gewünschte Verhalten zeigt, und mit recht hoher Wahrscheinlichkeit immer das unerwünschte Verhalten, nämlich die Zunge über dem Gebiss zu tragen wiederholt, war meine Idee, es mit einem Korrekturgebiss abzustellen...So richtig wohl gefühlt habe ich mich damit nicht, aber eine richtig gute Idee dazu habe ich auch nicht... ich war zuerst recht sicher, das dieses Verhalten am Gebiss antrainiert ist. das Pferd hatte eine dicke, gerade, hohle einfach gebrochene Wassertrense ins Maul bekommen, und das gemacht was die allermeisten Jungpferde machen: probiert das Ding auszuspucken, probiert es zu zerbeissen und dabei eben das Maul aufgemacht und so herumgekaut. Daraufhin wurde das Gebiss jedesmal entfernt...es hat sich auch ziemlich gesträubt das Gebiss anzunehmen. Wir haben dann wie schon beschrieben das Gebiss gewechselt und eines gefunden, was das Pferd gerne nimmt, und ruhig liegen lässt, wenn es keinen Stress hat und man es nicht wirklich anfasst. Und da hakte es dann und ging nicht weiter...
Maharani, danke für den Link zu der Knebeltrense. Die ist ganz gerade, das wird nicht funktionieren. das Pferd nimmt nichts an, was gerade ist. Hat jemand eine Idee, zu einer Knebeltrense mit anatomischem Mundstück?
Án alle, die das mit dem Kopf röntgen empfohlen haben: was würde man da finden? Bzw habt ihr eine Idee, was genau zu den beschriebenen Problemen passen könnte? es wäre für die Besitzerin schon aufwändig: Anhänger mieten, in die Klinik fahren, den bekannten Tierarzt dort hin bestellen zum sedieren, und dann röntgen lassen. Ich gehe mal davon aus, das man den Kopf nicht so gut am Stall röntgen kann? Bitte nicht falsch verstehen, ich suche keine Ausreden, sondern möchte gern in der besten möglichen Reihenfolge vorgehen! Sieht man auf einem Röntgenbild ein gebrochenes Zungenbein? Oder lässt sich so etwas evt auch am sedierten Pferd ertasten?
Und scheinbar gibt es noch andere Pferde, die die Zunge lieber über dem Gebiss tragen. Wenn gar nichts hilft, müssen wir wohl weiter am brav sein üben und dann doch auf gebisslos umstellen. Zur Zeit finde ich das in dem verrückten Momenten die noch ab und zu vorkommen zu gefährlich.
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