Ententeich

Das große Geschnatter geht weiter!
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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. Dezember 2017, 18:10 
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Wohnort: Nordhessen
Hallo Enten,

ich bekomme hier immer sehr gute Ideen und wollte mal ein paar Anregungen holen.
Ich bin ja seit Jahren eingefleischter Ponyreiter und nun seit September/Oktober auf normale Pferdegröße umgestiegen. Bisher war ich mit dem Pferd überwiegend im Gelände und habe zusätzlich noch viel an der Hand gearbeitet, aber Gelände fällt immer mehr wegen Wetter und dunkler Jahreszeit flach. In der Halle sind wir deshalb noch nicht so geübt, aber dafür haben wir ja jetzt im Winter etwas mehr Zeit. Der junge Mann bringt von sich aus schon einen schönen Schwung mit, der mir den Umstieg aber etwas erschwert. Bei meinem allerersten Ritt hatte ich das Gefühl, als ob es mich bei jedem Trabschritt durch die Hallendecke katapultiert :wink: Das ist natürlich schon etwas besser geworden, aber an Aussitzen ist im Moment nicht zu denken.
Gibt es Übungen, die ich (gerne auch ohne Pferd) machen kann um den Schwung des Pferdes zielgerichteter zu nutzen? Ich bin derzeit überwiegend damit beschäftigt ein gleichmäßiges Tempo zu halten und mich sehr auf meinen Sitz zu konzentrieren, nicht nach vorne zu entlasten, aber auch nicht drauf zu sitzen wie im Schleudersitz :alol:

Vielleicht gibt es hier ja einige Reitlehrer-Enten, die haben immer so schöne bildliche Beschreibungen, die einem beim besseren Sitz gerne helfen.

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- Edna St. Vincent Millay -


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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. Dezember 2017, 18:24 
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Aus meiner Nicht RL-, aber Reitererfahrung kann ich sagen, wenn ein Pferd nicht gerade mit einer abartigen unsitzbaren Bewegung ausgestattet ist, wovon ich in Deinem Fall nicht ausgehe, dann hängt nicht aussitzen können eher damit zusammen, dass die Pferde nicht wirklich den Rücken aufhaben.

Die Frage ist, ob Dein Pferd wirklich Schwung hat, oder nur sehr stösst. Diese Stoßpferde sind auch mit offenem Rücken nur leidlich bequem und etwas, das ich persönlich nicht mehr reiten will. Ich kann das zwar über Körperspannung und einen offenen Sitz ausgleichen, aber Spaß macht das nicht und ist außerdem echt anstrengend.

Die "Schwinger" nehmen Dich automatisch mit, wenn sie den Rücken aufhaben. Das ist dann ein Gefühl wie in den Sattel gesaugt werden. Du musst dann eigentlich nur noch sitzen und steuern. Und es ist ziemlich toll. Ich nenne sie auch die "Schöntraber". Das kann man hinreiten, aber die Grundvoraussetzung ist eben, dass sie natürlichen Schwung mitbringen und keine Bewegungen haben wie ein Presslufthammer.

Grundsätzlich gilt beim Aussitzen nicht klemmen mit dem Bein, dann wird alles noch wackeliger. Gedanklich eher mit dem Hintern den Sattel ansaugen und das Bein hängen lassen. Wenn Du Probleme mit dem Aussitzen hast und dann eben doch klemmst, würde ich immer nur aussitzen solange es geht, danach wieder Leichttraben und wenn alles wieder locker ist, wieder ein paar Meter aussitzen. Es ist nämlich so, wenn Du klemmst und Dich verspannst, wirkt sich das auch aufs Pferd aus, der wird noch fester und ist noch schlechter zu sitzen.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. Dezember 2017, 18:53 
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Der ist doch noch recht jung, wenn ich mich recht erinnere (4?). Wenn du dich erst mit ihm zusammenraufen musst und du schon beim Leichttraben Probleme hast, dann würde ich dir empfehlen es einfach erstmal zu lassen.

Meiner war anfangs genau so wie Fabelhaft es beschrieben hat. Der hat sich immer im Rücken fest gemacht. Ich bin den 1 Jahr nicht ausgesessen ehe wir das andere im Griffe hatten und dann ging es plötzlich ganz leicht. Anfangs hab ich noch gelacht, als mir eine Bekannte sagte, dass man sich wie in den Sattel gesaugt fühlt. Ich dachte ehrlich gesagt, dass es einfach welche gibt, die toll traben und welche, die das nie so schaffen können, aber selbst meiner ist mit zunehmender Rittigkeit dort hingekommen und mittlerweile sitze ich gerne aus, weil es einen wirklich ansaugt und er mittlerweile auch schön locker über den Rücken gehen kann.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. Dezember 2017, 19:08 
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Eskadron hat geschrieben:
Der ist doch noch recht jung, wenn ich mich recht erinnere (4?). Wenn du dich erst mit ihm zusammenraufen musst und du schon beim Leichttraben Probleme hast, dann würde ich dir empfehlen es einfach erstmal zu lassen.


Das Reiten oder das Aussitzen?

Ich will auch nocht gar nicht gezielt längere Zeit Aussitzen, war vermutlich zu undeutlich ausgedrückt. Es geht mir um das veränderte Sitzgefühl und damit einhergehend die veränderte Einwirkung. Er macht auch nach einigen Runden Trab den Rücken auf, aber es kostet mich so viel mehr (oder anders) Mühe die Kontrolle über meinen Körper zu behalten. Sowohl mein RL als auch die Besitzerin sind soweit zufrieden, es sieht wohl von unten auch besser aus als ich mich fühle.
Aber bei meiner Conniestute weiß ich ganz genau, wie ich welchen Muskel anspannen muss, bei ihm kommt ich mir vor wie ein Reitfloh, der draufgeschnallt wurde :aoops:
Und solange ich das nicht wenigstens etwas im Griff habe, will ich auch nicht angaloppieren (wie auch :? ).

Nur damit das keiner falsch versteht: Das Pferd geht (da die Besitzerin längere Zeit ausfällt) zwei bis dreimal pro Woche im Beritt. Ich gehe mit ihm im Moment max. einmal pro Woche in die Halle, aber das soll ja irgendwann mal mehr werden. Vielleicht muss ich mir mit der Umstellung auch einfach noch etwas mehr Zeit geben. Ich bin doch nicht der einzige Ponyreiter, der auf Pferde umgestiegen ist. :?

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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. Dezember 2017, 19:36 
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Luna ich kann dich nur zu gut verstehen.

Mein eigenes Pferd ist ja ein Reitsofa. Seit 3 Jahren bin ich ausschließlich mein Pferd geritten, davor hin und wieder eine Friesenstute, die ebenfalls eher ein Sofa war. :mrgreen:
Seit ein paar Monaten reite ich ein anderes Pferd und auf einmal fühlte ich mich wie ein Gummiball oben drauf. Es ist mir schon klar, dass der auch im Rücken nicht so super locker ist, nichtsdestotrotz hat er ganz andere Bewegungen als meine. Hinzu kommt, dass ich nicht mehr die jüngste bin.

Ich also auch für Tipps dankbar.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. Dezember 2017, 19:57 
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1. Idee: Sitzlonge - lass dich von jemanden an die Longe nehmen und mach Sitzübungen und dafür brauchst du die 2. Idee: lass dich filmen.

Schau dir an was du machst - oft sind Empfindung und das Tatsächliche meilenweit auseinander.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. Dezember 2017, 20:09 
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Sorry, war etwas undeutlich geschrieben :aoops: . Ich meinte, dass ich erstmal das Aussitzen lassen würde bis du insgesamt ein besseres Gefühl hast. Das geht nicht von heute auf morgen und das junge Pferd wird es dir sicher auch danken. Der merkt ja auch, wenn du dich da oben drauf komisch fühlst oder rumhampelst.


Zuletzt geändert von Eskadron am 4. Dezember 2017, 20:55, insgesamt 1-mal geändert.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. Dezember 2017, 20:20 
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Sitzlonge ist wirklich eine gute Idee, danke!
Filmen lassen hatte ich ohnehin mal vor, das passt dann ganz gut zusammen.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. Dezember 2017, 21:43 
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Sitzlonge ist schwierig, da ist eigentlich niemand da, der das machen könnte.
Aber zum Filmen werde ich schon mal jemand finden.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. Dezember 2017, 21:44 
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Was ich mit dir machen würde...Übergänge zwischen Schritt und Trab :mrgreen:

Erstmal entspannt Schritt reiten, das Pferd in schöner und losgelassener Haltung und dann ganz entspannt über wenig Druck, am besten locker aus der Hüfte antraben lassen und 'einfach' :wink: entspannt ein paar trabtritte sitzen bleiben. Dabei kann der Trab gerne erstmal etwas untertourig sein. Hauptsache der Reiter traut sich entspannt und locker sitzen zu bleiben. Dann anfangen leichtzutraben und ein schönes arbeitstempo Stichwort Takt erarbeiten. Wenn der gegeben ist das Tempo bzw die Schritte wieder 'verlangsamen' bis man angenehm aussitzen kann und aus dem aussitzen über wenig handeinwirkung in den Schritt 'fallen' lassen. Wieder einen entspannten Schritt herstellen und die Sache von vorn. Durch das reiten der sauberen Übergänge mit wenig Druck und wenig Hand konzentriert sich der Reiter nicht zu sehr auf das 'böse' aussitzen. Man lernt sich den Trab erstmal so zu regeln bzw vorzubereiten, dass man überhaupt die Chance hat auszusitzen. Stichwort lockerer/schwingender rücken gleich besseres sitzgefühl.

Einfach das aussitzen weg lassen ginge für mich in sofern nicht, da es ja zum ordentlichen durchparieren in den schritt und eben auch zum angaloppieren essenziell ist. das man beides auch aus dem leichttraben machen kann ist mir klar. In der Praxis sehe ich daraus meist aber eher schlechte Übergänge entstehen. Das geht für mich gar nicht, da ordentliche Übergänge das A und O bei jedem noch so jungen oder altem Pferd sind. Ewiges aussitzen während der trabphase würde ich wieder rum unterlassen. Nur wie fabelhaft schon schrieb kurze repriesen in zurückgenommenen Tempo. Auch damit das Pferd lernt, dass aussitzen nicht gleich durchparieren oder angaloppieren heißt :wink:


Grüße Claudi

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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. Dezember 2017, 22:07 
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Danke, Claudi, das hört sich schon mal gut an. Werde ich mal ausprobieren.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 5. Dezember 2017, 08:28 
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Wie Fabelhaft schon schrieb.. die werden bequem wenn der Rücken auf ist und der Reiter durchlässig. ( Oder es ist ein Presslufthammer. Die kann man zwar sitzen wenn man durchlässig ist, macht aber nicht wirklich Freude ).

Als Tip: Oberschenkel öffnen. Wenn die Oberschenkel nicht entspannt sind, kannst Du nicht durchschwingen. Nicht festhalten wollen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 5. Dezember 2017, 09:17 
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Muss ich Fabelhaft recht geben. Je mehr Schwung über einen lockeren Rücken von hinten nach vorne läuft, desto einfacher sind die zu sitzen. Ich glaube, dass du dieses Gefühl noch nicht kennst.

Dafür spricht vor allem "auf dem Pony wusste ich welche Muskeln ich anspannen musste". Wenn dein Untersatz dich mitnimmt, brauchst du nichts anspannen. Den Fehler sieht man bei Ponyreitern häufig. Die machen den Arsch fest und sitzen auf statt im Pferd, um den Nähmaschinentakt zu absorbieren.

Kommt das Pferd über den Rücken, musst du tatsächlich "nur noch" sitzen und fertig. Gefühlt zieht deine Körpermitte (Bauchnabel) ca Richtung Ohrspitzen, der berühmte Faden am Brustbein läuft parallel dazu. Und dann reicht an- und abspannen der Muskulatur für die Tempounterschiede. Vielleicht hilft dir Sally Swift für die inneren Bilder?

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Ungelesener BeitragVerfasst: 5. Dezember 2017, 09:18 
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Ich werf mal noch die Franklinbälle ein, mir helfen die zumindest wahnsinnig gut besser mitzuschwingen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 5. Dezember 2017, 09:23 
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Bin selbst noch nicht damit geritten, aber ist deren Idde nicht, den Reiter aus der Balance zu bringen, um sich dann quasi neu zu finden? Würde ich auf einem angerittenen, der selbst noch die Balance sucht, erstmal eher nicht probieren.

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