Hallöchen,
ich bin gerade etwas in einem reiterlichen Dilemma, bzw. mit meinem Reitunterricht und komme gedanklich nicht so vorwärts mit der Entscheidungsfindung.
Seit Oktober reite ich einen Schwarzwälderwallach, tolles Pferd aber man muss "reiten" damit sich ein Erfolg einstellt und er ist nicht einfach. Ich kam von Anfang an sehr gut mit ihm zurecht, die Chemie stimmt. Seine Besi hat sehr Rücken und kann seit einiger Zeit nicht mehr richtig reiten, wird aber wohl hoffentlich wieder werden. Ich bin von anfang an mittwochs mit ihm in den Unterricht, da die RL ihn montags selber reitet und ihn auch kennt.
Es war eine Umgewöhnung für mich dieser Unterricht. Der Unterricht basiert sehr auf vorwärts reiten, wenig Pausen, und auch mal heftig den Zügel stehen lassen (nicht nachgeben, höre ich schon im Kopf im Schlaf) damit der Herr sich biegt (links rum ist sein Problem, ist aber ärztlich in Ordnung, es ist seine schlechtere Seite). Ich hab von Anfang an mehrfach nachgefragt ob das auch wirklich so sein muss, denn ich bin eigentlich von meinem vorigen Unterricht anderes gewohnt (Zügel ziehen ist einfach doof).
Zu deutsch: Ich kam mir vor wie wenn ich das Pferd piesacke.
Im Unterricht ist es so, das ich das Pferd 45 Minuten richtig anstrengend reiten muss, und ich eigentlich auch immer das Gefühl habe ich muss noch mehr treiben treiben treiben, ich fühle mich quasi auf der Flucht. Das Tier ist zum Ende vom Unterricht klatschnass.
Klar wurde mir erklärt. Motor- Hinterhand usw. das weiss ich ja alles, aber ich finde halt, das er, im Rahmen seiner Möglichkeiten (er ist halt ein Kalltblut) das sehr gut macht und ich finde, er hat eine ordentliche Hinterhandaktivität, merke aber auch, wenn er rumschlurft.
Mir sind zu wenig Ruhepausen im Unterricht, wenig Seitengänge.......
Ja auf jeden Fall, wenn ich alleine reite mit ihm, klappt es grundsätzlich besser. Das Pferd ist locker, das Pferd mault nicht und von dem Linksrum-Problem merke ich gar nichts. Ich muss ihn auch nicht piesacken....letzte Woche sind wir zum ersten mal Schenkelweichen im Trab geritten (kannte er nicht) und er hat es sofort kapiert und hat es toll gemacht. Ebenso Schritt - Trab, und Trab- Halten Übergänge, macht er toll und er kommt immer mehr von der Vorhand weg.
Solche Übungen fehlen mir im Unterricht halt.
Aber generell: Ich glaube Herr Pferd und ich, fühlen uns im Unterricht gehetzt.
Ich bin diese Art von Reiten nicht gewohnt. Meine vorige RL, hat ihren Unterricht immer aufs Pferd angepasst, und es war guter Unterricht. Ich reite schon immer eher Pro Pferd. Manchmal zu vorsichtig ja, aber ans Ziel komme ich so eigentlich immer.
Gleichzeitig hab ich angefangen, mit unserem Jungen Schleswiger auch in den Unterricht zu gehen. Eigentlich soll er Western geritten werden, aber mangels RL und auf Nachfrage meinerseits, ob sie da auch etwas Ahnung davon hat, ja habe sie (meine EX RL hatte das auch, war richtig gut) dachte ich gut, gehst du mit Carlos auch da hin. Nach einigen Wochen ist mein Fazit aber genau so.
Ich dachte für so ein schweres Kaltblut, wird der Unterricht angepasst.....
Ich fühle mich mit ihm aber auch durch die Halle gehetzt, immer vorwärts, fast nur Trab und eben wieder die Anmerkung mit dem Motor beim Pferd von hinten......was ich ja auch weiss, aber heisst das wirklich das Pferd soll traben bis es schweissnass ist? In einem Tempo, das eigentlich eher übertourig ist?
Von Western ist da übrigens keine Spur. Ich hab mir das jetzt einige Wochen angesehen und überlege halt wieder aufzuhören. Weil ich eigentlich im Geheimen denke, für das brauche ich keinen Unterricht, das kann ich auch selbst.
Ich kann jetzt nicht sagen, das wir nicht vorwärts gekommen sind, das bin ich mit beiden Pferden schon, aber wäre ich das nicht auch, wenn ich alleine geritten wäre und für mich geübt hätte? Mein Mann sagt ja.
Am Samstag, als ich das Schwarzwaldtier wieder geritten habe, habe ich definitiv von mehreren Leuten auch ein grosses Lob bekommen, wie toll er läuft und es sei kein Vergleich zum Beritt momentan, es sehe so ungezwungen aus, kein Gemaule seitens Herr Pferd.
Und die Besi sieht das auch so. Deswegen möchte auch die Besi in absehbarer Zeit, nicht mehr hin und möchte das ich öfter reite.
Hinzu kommt bei der RL chronische Unpünktlichkeit. Wenn ich um 19.30 Uhr Unterricht habe, kommt sie grundsätzlich 30 Minuten später. MIch ärgert das, weil ich kann so weder davor noch ein Pferd reiten, noch danach.
Der Knaller war vor 2 Wochen, da war ich früher im Stall und habe eine Whatsapp geschrieben, ich könnte schon um 18.30 anfangen, wenn es ihr recht wäre, muss aber nicht, lediglich nur eine Nachfrage. Ja toll passt so.
Ich Pferd schnell gesattelt in die Halle......um 19.20 kam sie dann (natürlich hab ich was gesagt bringt nur nichts).
Mit der Besi meines RB Pferdes genau dasselbe. Die ist auch verärgert.
Sohnemann hatte Unterricht, auf Schulpferd, sollte pünktlich um 16.30 Uhr in der Halle sein, warm geritten. Das tat er.
Um 16.50 Uhr, kam die RL, meinte dann aber sie habe um 17 Uhr schon die nächsten Kunden und leider nur 10 Minuten Zeit. Meine Besi und ich so:
Erst Wellen machen, dann zu spät kommen und dann fiel der Unterricht aus, denn die nächsten Kunden waren externe Reiter, die muss man sich halten, so mein Gefühl.
Nunja. Ich schau mir ja alles eine Weile an. Aber mit dem Unterricht bin ich mir nicht einig, die Unpünktlichkeit mag ich auch nicht.
Das ist natürlich jetzt echt blöd.
Als Person, mag ich die RL nämlich gerne, sie ist nett, sie ist immer freundlich, macht viel für Kinder bei uns im Stall und ist ansonsten eine echt sympathische Persönlichkeit. Und ich hasse Streit, wenn es denn welchen gibt. Aber ob das Verhältnis so bleibt, ist halt fraglich.
Im Endeffekt, weiss ich das ich da durch muss.
Ich muss nur noch mal über die Unterrichtssache nachdenken, ob ich zu empfindlich bin.......
LG
B.