Ententeich

Vielleicht kann mir ja jemand von euch etwas weiterhelfen bzw. mir Tipps geben.

Seit ein paar Wochen reite ich so ca 1-2 Mal die Woche neben meiner RB, die inzwischen nur noch Rentnergymnastik macht, noch eine Hafi-Stute mit. Die ist von der Besitzerin an sich sehr ordentlich geritten, reagiert gut auf Schenkel-und Gewichtshilfen. Schenkelweichen, Schulterherein etc. zumindest im Schritt kein Problem. Im Trab habe ich noch nicht mehr als Schenkelweichen probiert, da ich den Ponytrab noch relativ schlecht sitzen kann und auch schon lange keinen Unterricht hatte, also auch nicht der Reiter vorm Herrn bin. Die Besitzerin reitet aber recht gut (würde sagen solides L-Niveau).

Seitdem ich den Hafi ab und an auch mal auf dem Platz reite habe ich bemerkt, dass sie vor allem auf der schlechteren Hand im Galopp oft 4- Takt geht. Generell habe ich außerdem den Eindruck, dass (vermutlich gebäudebedingt) korrektes vw-aw und das loslassen ihr extrem schwer fallen. Diesen Eindruck hat mir die Besitzerin auch bestätigt, korrektes vorwärts-abwärts und der eher schlechte Galopp ist das, womit sie auch am meisten zu kämpfen hat. Bei ihr äußert sich das Problem wohl eher darin, dass das Pferd im Trab schon oft versucht zu schleichen, und im Galopp ausfällt. Bei mir fängt sie im Trab am Anfang oft auch mit dem Schlurfmodus an, wenn ich aber über diesen ersten Schleich-Versuch frisch drüber wegreite dann klappt das mit dem vw-aw zumindest im Trab ganz gut. Für eine kurze Weile. Dann ist es ihr wohl zu anstrengend und dann fängt sie an, mir unter dem Hintern wegzurennen und ist nicht mehr an den Hilfen.

Im Galopp dasselbe Spiel: gute Hand ist im 3-Takt und läuft einigermaßen, was die Anlehnung angeht. Nach kurzer Zeit dann Verschiebung zum 4-Takt und der Versuch entweder auszufallen, oder wegzurennen. Es ist für mich extrem schwierig, da die richtige Dosierung an Hilfen zu finden. Auf der schlechten Hand fangen wir schon gleich im 4-Takt an wenn ich sie nicht gleich in sehr schnellem Tempo laufen lasse.

Da ich nicht denke, dass sich der Galopp durch Galopp reiten in der Bahn verbessern wird hätte ich gerne ein paar Anregungen, was ich üben könnte um die beiden Probleme anzugehen. Ich habe leider nur einen recht kleinen Platz (ca 30x30) und das Gelände zur Verfügung.
Bisher bin ich dem wegrennen im Trab damit begegnet Schlangenlinien und Volten zu reiten, allerdings musste ich da mit Erstaunen feststellen, dass der Hafi im Zweifelsfall auch noch auf einer wirklich engen Volte rennen kann. Ansonsten habe ich Schritt-Halten-Antraben-Schritt Übergänge geübt, das hat aber ganz gut geklappt.

Vierschlag Galopp kann zum einen durch falsches zurücknehmen seitens des Reiters (von vorne Nach hinten) entstehen, manchmal auch wenn die Kraft noch nicht da ist um Arbeitstempo wirklich zu halten, aber auch umgekehrt durch stark überhöhtes grundtempo. Manche rassen, wie bspw Friesen und gangpferde sind da anfälliger.

In deinem Fall würd ich zum einen in der Bahn viele Übergänge Schritt gallopp einbauen in kurzen Reprisen, schafft die Hinterhand drunter, gibt Kraft, sorgt für Aufmerksamkeit und gehorsam, eben weil das Pferd gar nicht erst ins Rennen kommt. Im Trab ebenfalls Übergänge, tempiwechsel etc. um die versammlungsbereitschaft zu verbessern.

Manchen helfen auch cavalettiarbeit und galloppstangen.

Im Gelände: frisch vorwärts reiten im gallopp und tempiwechsel einbauen. Wichtig: am Sitz zurück holen und vorschicken, nicht über die Hand. Das kann man auch in der Bahn üben, dürfte aber für ein Pferd was im Galopp wie es klingt noch etwas Probleme hat sich wirklich zu tragen, auf dem kleinen Platz schwierig werden.

ich würde auch im Trab Stangenarbeit mit einbauen, damit das Pferdchen lernt seinen ganzen Körper zu benutzen und loszulassen.
Und viele Übergänge. Trab-Schritt-Trab. Nur kurz durchparieren und gleich wieder antraben. Wenn das Pony dann irgendwann versucht zu eilen im Schritt, weil es zu anstrengend wird, dann durchparieren, sofort übertreten lassen im Schritt bzw Schulterherein und dann wieder antraben.

Es muss lernen Last aufzunehmen. Wenn das klappt, funktioniert auch der Galopp.

Und im Galopp selber Stangen und kleine Reihen und In-Out springen

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A man is cupping his hand to scoop water from a highland burn.
The game keeper shouts: "Dinnae drink thon waater! It's foo ae coo's keech an' pish!"
The man replies:"My good fellow, I'm English. Could you repeat that in English for me?"
The game keeper replies:"I said; use two hands - you get more that way!"

der Haflinger kann gebäudebedingt - schwerer Rumpf - Probleme mit Galopp haben.
Was helfen kann:
das Pferd nicht runden im Genick, das macht gerne in den Rumpf hängen, wenn sie nicht wirklich gut geritten sind, sondern mit offenem Genickwinkel frisch vorwärts reiten.
Ich würde schauen, dass man die Gerte so installiert, dass er vorwärts pitschen nicht als Gasgeben interpretiert sondern für "benutze deine Hinterhand". Das kann man schön im Trab vorbereiten, das dann ist ein Antreten lassen im Trab, es geht nicht um Meter machen, sondern um "komm, streng Dich mal an".
Keine lange Strecken, viele Übergänge, beim Angaloppieren immer denken "... und Einsprung..."

Vorwärts abwärts sollte man bei einem Haflinger generell analysieren, ob er nur den Hals runterfallen lässt, ob er zumindest den Hals reell aus dem Oberhals längt, wenn auch spannungslos, oder ob er in der Lage ist, einen echten Spannungsbogen aufzubauen.

Falls ersteres, würde es das anfangs schlurfen und dann bei zuviel Gasgeben das wegrennen erklären. Merke, niemals mehr Gas geben, als man vorne noch im Rumpf händeln kann.

Falls zweiteres, diesen Zustand nur über sehr kurze Strecken reiten, und nicht in voller Länge ausdehnen lassen und dann Hals wieder - mit offenem Genick - wieder herholen.

Falls drittes, das v/a vorbereiten, aber nicht reiten, sondern den Moment, wo man ihn gerade in den Spannungsbogen nach vorne entlassen könnte, wenn man wollte, stattdessen zum angaloppieren nutzen.

hach, ich mag Hafis so gerne, nicht so groß, und trotz tolles Reitgefühl.

Ich stimme Baura grundsätzlich zu, allerdings erscheint mir z.B. die Sache mit der Pitsche für eine RB jetzt nicht der geeignete Tipp, zumal man so etwas am besten mit jemandem installiert, der weiß, was er tut.

Einfacher ist oft, wenn der Reiter dem Pferd anderweitig hilft. Bei so Hafi-Anatomie neigt der Reiter oft dazu mit dem Becken zu "langsam" für das Pferd zu werden. Dann hilft es sich vorzustellen, man würde auf einem Shetty galoppieren – also mit kleinem, schnellen Galoppsprung. Dieser Impuls vom eigenen Becken unterstützt das Pferd meist ungemein.

Was diesen Pferden oft auch sehr hilft ist die Zügel in eine (die äußere) Hand zu nehmen.

Was auch auf kleinem Platz gut geht, ist aus dem Schritt angaloppieren, da tun sich speziell diese Typen oft leichter. Z.B. in die (nicht aus der!) Ecke kehrt und dann beim Gerademachen für die lange Seite angaloppieren. Und durchparieren, bevor sie auseinanderfällt.

Danke schonmal euch allen für eure Anregungen. Genau auf sowas hatte ich gehofft.

@Dabadu: im Gelände stelle ich wenn ich Arbeitstempo reite ebenfalls den Viertakt auf der schlechteren Hand fest. Die bessere Hand ist im Gelände ein guter Dreitakt, könnte aber deutlich mehr Schub aus der Hinterhand vertragen.

@lucky-Nadine: Stangenarbeit ist leider nicht möglich, da wir keine Stangen haben. Das einzige, was es gibt sind Hütchen, die ich ganz gerne nutze, um gezielt zu halten.

@baura: das was du schreibst scheint mir sehr einleuchtend.
Ich würde sagen, dass sie für einen Haflinger eigentlich ein recht gutes Gebäude hat, das ist weder so ein totaler Windhund-Hafi noch einer vom richtig alten Schlag sondern eher dazwischen. Ich würde sie tendenziell irgendwo bei deinem zweiten Fall einordnen, da sie nicht nur den Hals fallen lässt, sondern man deutlich das bessere Schwingen im Rücken merkt, das alles aber eben nicht sonderlich stabil ist.

@Singvogel: deinen Tipp mit dem mitschwingen finde ich auch sehr interessant, da werde ich nächstes Mal drauf achten. Ich hab es da sowieso besonders schwer, da ich ja von einem 1,76 Pferd mit Traum-Bergauf-Galopp komme.
Aus dem Schritt angaloppieren klappt auf der guten Hand ganz gut, auf der schlechten schaffe ich es (noch) nicht, das geht aber bei der Besitzerin. In die Ecke kehrt habe ich mit ihr noch nicht gemacht, werde ich aber mal testen.