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Früher war alles besser? Unterricht Reiter
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Seite 7 von 9

Autor:  zuzi [ 30. November 2016, 09:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Früher war alles besser? Unterricht Reiter

Bajana hat geschrieben:
schnucki hat geschrieben:
Ich glaube, das Gefahrenbewusstsein heute ist schon größer. Früher schickte man sein Kind in die Reitschule, weil es das halt wollte weil doch die Steffi, die Claudia und die Susanne das auch durften. Meine Eltern z.B. hatten nie einen Plan von Reiten. Gut so, sonst hätte ich das sicher nicht gedurft :mrgreen: . Und gut, dass sie sich nie wirklich dafür interessiert haben was ich mit meine RB-Ponys so getrieben habe :aoops: :-| :mrgreen:

Obwohl meine Mutter in ihrer Jugend selbst mal ne Weile geritten ist durfte ich auch schon mit 12 mit meinem RB-Pferd 6 Tage in der Woche machen was ich wollte, inkl. mehrstündiger Ausritte allein durch den Wald. Mit 14 haben mir meine Eltern dann eine 4 jährige verrückte Stute gekauft, mit der ich dann auch alleine raus bin.

Aus heutiger Sicht denke ich auch, ob mich meine Eltern wohl los werden wollten?

Ich glaube deine Eltern hatte einfach keine Ahnung.... :-D

Autor:  TinyTin [ 30. November 2016, 09:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Früher war alles besser? Unterricht Reiter

Wir haben früher immer "Ritter gespielt" die Gerte war die Lanze, wenn ich heute drüber nachdenken, was dabei hätte passieren können [smilie=timidi1.gif] Ich finde als Kind war man da unbedarft, man hatte keine Angst und wie hier geschrieben wurde die Sattelfestigkeit wurde sehr gefestigt.

Wie Schnucki schon schreibt, wenn man den ein oder anderen Unfall miterlebt hat, wird man etwas vorsichtiger bzw. deutet auch auf die Gefahren hin und erklärt eben auch warum ein Reithelm pflicht ist.

Autor:  Islands [ 30. November 2016, 10:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Früher war alles besser? Unterricht Reiter

Der Vergleich fällt teilweise auch schwerer, weil man - zumindest ich - sich inzwischen fast nur noch in den Reitställen ohne Schulbetrieb herumtreibt. Daher weiß ich nur grob, was im heutigen Schulbetrieb genau passiert; ich habe aber auf jeden Fall den Eindruck, dass es im Schnitt immer weniger solcher Reitschulen gibt, und dass dafür die Reitbetriebe für Privateinställer immer mehr werden bzw. sich immer weiter vergrößern.

Womit dann eben auch eher mal die ständige Anleitung in der Anfängerzeit nicht mehr so gewährleistet ist, es wird sich zwangsläufig mehr "durchgewurschtelt" glaube ich. Natürlich hatte ein früherer Reitschüler nach ein paar Jahren im Schulbetrieb auch nur Halbwissen erworben, aber meist etwas solider, als wenn man so wie heute gerne eher zu früh als zu spät ein eigenes Pferd kauft.

Dazu kommt, das generell viel mehr Kohle vorhanden ist. Die Kinder bekommen heute Ponies und Pferde gestellt und finanziert, meine Herren - und dazu eine Ausrüstung, dass mir manchmal die Kinnlade runterfällt. Auch bei erwachsenen Reitern sehe ich häufiger als früher, dass der Trend zum Zweit-, Dritt- und Viertpferd geht, gerne auch eben kostspielig im Reitstall. Dafür ist der Ehrgeiz auch größer...einfach rumjuxen läuft da unter Zeitverschwendung. :wink:

Soll man alles nicht verallgemeinern, es gibt sicher noch für alle Einstellungen und Varianten Beispiele, aber mein Eindruck ist schon, dass die Erfolgsgesellschaft auch das Hobby Reiten inzwischen zu sehr prägt.

Autor:  Blubbi [ 30. November 2016, 10:03 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Früher war alles besser? Unterricht Reiter

Islands hat geschrieben:
Der Vergleich fällt teilweise auch schwerer, weil man - zumindest ich - sich inzwischen fast nur noch in den Reitställen ohne Schulbetrieb herumtreibt. Daher weiß ich nur grob, was im heutigen Schulbetrieb genau passiert; ich habe aber auf jeden Fall den Eindruck, dass es im Schnitt immer weniger solcher Reitschulen gibt, und dass dafür die Reitbetriebe für Privateinställer immer mehr werden bzw. sich immer weiter vergrößern.

Womit dann eben auch eher mal die ständige Anleitung in der Anfängerzeit nicht mehr so gewährleistet ist, es wird sich zwangsläufig mehr "durchgewurschtelt" glaube ich. Natürlich hatte ein früherer Reitschüler nach ein paar Jahren im Schulbetrieb auch nur Halbwissen erworben, aber meist etwas solider, als wenn man so wie heute gerne eher zu früh als zu spät ein eigenes Pferd kauft.

Dazu kommt, das generell viel mehr Kohle vorhanden ist. Die Kinder bekommen heute Ponies und Pferde gestellt und finanziert, meine Herren - und dazu eine Ausrüstung, dass mir manchmal die Kinnlade runterfällt. Auch bei erwachsenen Reitern sehe ich häufiger als früher, dass der Trend zum Zweit-, Dritt- und Viertpferd geht, gerne auch eben kostspielig im Reitstall. Dafür ist der Ehrgeiz auch größer...einfach rumjuxen läuft da unter Zeitverschwendung. :wink:

Soll man alles nicht verallgemeinern, es gibt sicher noch für alle Einstellungen und Varianten Beispiele, aber mein Eindruck ist schon, dass die Erfolgsgesellschaft auch das Hobby Reiten inzwischen zu sehr prägt.


Das hast du sehr treffend beschrieben finde ich!

Autor:  Phillis [ 30. November 2016, 11:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Früher war alles besser? Unterricht Reiter

weils gerade aktuell passiert ist: Gestern hat ne RS (18 Jahre) bei uns die Kündigung eingereicht mit der Begründung sie sei gefragt worden ob sie Lust habe mit abzuäppeln. Sie bezahle fürs Reiten und nicht dafür für uns Arbeit zu übernehmen............
Ok wenn mein Friseur mich fragt ob ich Lust habe zu fegen- da würd ich mich auch wundern. Und so sehen die das zT leider

Autor:  lucky-nadine [ 30. November 2016, 11:25 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Früher war alles besser? Unterricht Reiter

aber es war doch eine Frage! :ashock:
Hätte sie nicht einfach nein sagen können und gut?

Mein lieber Scholli!

Autor:  lucky-nadine [ 30. November 2016, 11:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Früher war alles besser? Unterricht Reiter

Zum Thema Größenwahn fällt mir auch noch eine Geschichte von vor ein paar Jahren ein.

Ich suchte damals eine RB für meinen Wallach, zu dem Zeitpunkt ca. 13/14 Jahre alt. Holsteiner, super brav im Umgang, geländesicher, Dressur bis M** auf Turnieren gegangen, geht teilweise S-Lektionen.

Über Mundpropaganda meldete sich ein 14jähriges Mädel bei mir, kam guckte, putzte, sattelte und ritt Probe.

Das Mädel ritt auf -sagen wir mal wohlwollend RWB-Niveau. Mit ein bißchen Feinschliff und good will hätte sie in einem halben Jahr eine E-Dressur geschafft.

Nach dem Reiten fragte sie mich dann allen Ernstes, wie viel ich ihr denn dafür zahlen würde, dass sie mein Pferd 2-3 x die Woche reitet.

Ich: :ashock: :ashock: :ashock: Häh????

Na ja, sie würde schließlich nicht umsonst ein Pferd in Beritt nehmen!

Alter Schwede! Das nenne ich mal Selbstbewusstsein!

Autor:  Phillis [ 30. November 2016, 11:32 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Früher war alles besser? Unterricht Reiter

:ashock: :alol:

Ja die kleinen Reiterwettbewerb-Bereiter werden auch immer mehr- logische Folge.

Autor:  baura [ 30. November 2016, 13:14 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Früher war alles besser? Unterricht Reiter

wobei ja mit 14 die Synapsen neu verknüpft werden, möglicherweise waren da einige Leitungen gerade völlig außer Funktion.

Autor:  Irish [ 30. November 2016, 13:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Früher war alles besser? Unterricht Reiter

Klingt auch nach temporärem Ausfall. Hat das Schild gefehlt mit "Wegen Umbau geschlossen"

:muahaha:

Autor:  TinyTin [ 30. November 2016, 14:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Früher war alles besser? Unterricht Reiter

Ja die Fälle kenne ich auch und die gibt es auch anders rum (braucht man nur mal Kleinanzeigen auf machen) :muahaha:

Einige Seiten vorher hatte ich ja schon geschrieben, dass es auch immer mehr Ausbilder gibt die von sich so überzeugt/selbst verliebt sind und die einen belächeln, wenn man selbst Unterricht reitet. Anderseits gibt es Trainer, die nach 2 bis 3 Monaten reiten einen Schein machen *grusel*. Was ich persönlich schwierig finde ist einen adquaten Trainer zu finden.

Autor:  Susa [ 30. November 2016, 14:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Früher war alles besser? Unterricht Reiter

lucky-nadine hat geschrieben:
Zum Thema Größenwahn fällt mir auch noch eine Geschichte von vor ein paar Jahren ein.

Ich suchte damals eine RB für meinen Wallach, zu dem Zeitpunkt ca. 13/14 Jahre alt. Holsteiner, super brav im Umgang, geländesicher, Dressur bis M** auf Turnieren gegangen, geht teilweise S-Lektionen.

Über Mundpropaganda meldete sich ein 14jähriges Mädel bei mir, kam guckte, putzte, sattelte und ritt Probe.

Das Mädel ritt auf -sagen wir mal wohlwollend RWB-Niveau. Mit ein bißchen Feinschliff und good will hätte sie in einem halben Jahr eine E-Dressur geschafft.

Nach dem Reiten fragte sie mich dann allen Ernstes, wie viel ich ihr denn dafür zahlen würde, dass sie mein Pferd 2-3 x die Woche reitet.

Ich: :ashock: :ashock: :ashock: Häh????

Na ja, sie würde schließlich nicht umsonst ein Pferd in Beritt nehmen!

Alter Schwede! Das nenne ich mal Selbstbewusstsein!



:muahaha:

Autor:  Joanadackel [ 30. November 2016, 14:58 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Früher war alles besser? Unterricht Reiter

So eine hatten wir auch mal :-)

Meinte, sie reitet zwar auf Turnier nur Dressurreiter-WB, zuhause ja aber schon L.

Ja, Außengalopp mit Ausbindern ging durchaus, muss ich ihr recht geben. :wink:

Autor:  Diva [ 30. November 2016, 15:13 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Früher war alles besser? Unterricht Reiter

Aber die gab es doch auch schon immer.


Ich rege mich ja auch immer auf, wenn behauptet wird früher wäre die Qualität in der Dressur so viel besser gewesen und dann Dr. Reiner Klimke herangezogen wird. Der Mann war auch zu seiner Zeit absolut herausragend und das wäre er auch heute, aber es ritten auch in der 70er und 80er nicht alle wie Dr. Reiner Klimke und herausragende Reiter und auch Ausbilder gibt es auch heute noch.
Heute ist Reiten halt eher zum Breitensport verkommen, so dass es einfach viel mehr Leute gibt die ein Pferd haben, aber keine Ahnung und viel mehr "Trainer" die sich darauf spezialisiert haben, genau diese Leute abzuholen.

Im Schnitt ist es vermutlich tatsächlich so, dass vor 40 Jahren besser geritten und ausgebildet wurde, aber die Pferde schlechter waren, aber m.E. liegt das einfach daran, dass es heute viel mehr aktive Reiter mit eigenem Pferd gibt.

Autor:  schnucki [ 30. November 2016, 16:37 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Früher war alles besser? Unterricht Reiter

Wie es vor 40 Jahren war weiß ich nicht. Aber vor 32 Jahren wurden in den beiden bei uns vorhandenen Reitschulen die Pferde von (keine Ahnung wem) gesattelt, sie standen jedenfalls immer gesattelt und getrenst in der Box oder dem Ständer. Dann führten die 10 - 15 Reitschüler ihre Pferde in die Halle, aufmarschieren, Ausbinder (oder Stoßzügel) einschnallen, aufsteigen, Abteilung bilden, eine Stunde ganze Bahn, Zirkel und ab und an mal Handwechesel, dann jeder einmal Einzelgalopp (vom Anfang bis zum Ende der Abteilung, die "Fortgeschrittenen" durften auch einmal an der Abteilung vorbei galoppieren und hatten somit sogar mehr als ne halbe Runde Galopp), Ende. Dann wurde das Pferd entweder dem nächsten Reitschüler übergeben oder wieder getrenst und gesattelt in der Box abgestellt. Das jedenfalls war ganz sicher nicht besser als das, was ich heute so zu sehen kriege :keineahnung: .
Der Junge der auf dem Hof aufgewachsen ist auf dem ich meine ersten zwei Reiterjahre verbracht habe ist hat es trotzdem zu einigen Erfolgen gebracht und eine Weile sogar die Landesreitschule geleitet - weil er Biss und Ehrgeiz hatte und sich selbst reingekniet hat. Insofern war es auch nicht anders als heute. Man kriegt was "von derStange" oder man gibt sich die Mühe sich was "maßschneidern" zu lassen - das Ganze dann nur noch übertragen auf Reitunterricht :-D

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