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Das große Geschnatter geht weiter!
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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. März 2016, 09:10 
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Wohnort: auf´m Sofa
Unsere Stute war genauso. Sie wurde 3x weiterverkauft und einmal wurde sogar versucht sie einzufahren - obwohl vom Nervenkostüm absolut nicht geeignet. Ich bin da auch richtig runtergeflogen und hatte dann erstmal Angst. Ich habe mir eine RB gesucht, die Erfahrung mit solchen Pferden hat und es wurde besser. Allerdings hat es auch 3 Jahre gedauert. Im Gelände war sie witzigerweise cooler als in der Halle oder auf dem Platz. Da muss beim Anreiten so richtig was schief gelaufen sein.

Solange ich völlig unbedarft rangegangen bin, war sie zwar schreckhaft, aber nicht kopflos. Nach dem Sturz, der in meinem Kopf immer da war, sobald ich auf dem Pferd saß, habe ich meine Unsicherheit auf das Pferd übertragen und schon war der Ofen aus.

Ich würde sagen, such Dir Hilfe von jemanden, der keine Angst hat. Es wird wahrscheinlich nie ein Pferd für jedermann, aber - siehe Bajana - es gibt durchaus Menschen, die für solche Pferde gemacht sind.

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Schnuppe


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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. März 2016, 09:28 
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Beiträge: 9838
Wohnort: Hedwig Holzbein
weil ich vor Gajari Manschetten hatte, habe ich ihn selber nicht eingeritten, sondern meiner RL gegeben, die sehr viel Erfahrung mit jungen Pferden hat. Wir haben ihn immer zusammen gemacht (außer longieren) und ich konnte sehen, daß er totenbrav war. (was sich ja später geändert hatte :angellie: )

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"Geh Deinen Weg und laß die Leute reden"


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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. März 2016, 09:30 
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Beiträge: 529
Ich kann nur das wiederholen, was alle anderen schon geschrieben haben:
Zeit, Zeit und Bodenarbeit!

Mein jetziges Reitexemplar wurde von mehreren Bereitern als "unreitbar" eingestuft, man hat ihn stark sediert versucht anzureiten, dann hieß es Ataxie, die nächste meinte er wäre geisteskrank, etc, etc,.
Und nur, weil er immer Hackengas gab, bis er entweder umgefallen ist oder der Reiter sich vorher abgeseilt hat.

Die Besitzerin hat ihn dann in einen anderen Stall gestellt, komplett bei Null angefangen, viel Bodenarbeit, viel Vertrauensarbeit und siehe da: ein ganz normales, reitbares Pferd! Gut, leicht authistische Züge hat er wohl, aber mit ein wenig Geduld und Spucke bekommt man sowas hin! Vertrauen ist eben das A und O!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. März 2016, 10:16 
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Wohnort: Rhein-Main-Gebiet
Snoeffi hat geschrieben:
hört sich für mich nämlich schon so an, dass Du gehörigen Respekt davor hast, was sie machen könnte, wenn Du Dich draufsetzt. Ich kann das verstehen, aber dann sollte es ein anderer, optimistischerer Reiter versuchen.


Den Eindruck habe ich auch. Nur weil ein junges Pferd an der Longe mal abgeht oder ordentlich bocken kann, gerade wenn es noch in den ersten Lernphasen ist, heißt das noch lange nicht, dass es das unter dem Reiter auch auspackt. Doch wenn man quasi darauf wartet, passiert es natürlich leider auch leichter.

Bei der Vorgeschichte vermute ich auch ganz stark missglückte Anreitversuche und würde mir an Deiner Stelle sicher auch einen guten Ausbilder dafür suchen. Sind nicht alles Schlächter und Quäler. :wink:

Snoeffi hat geschrieben:
Und noch eine Anmerkung von mir: Ich habe schon eine ganze Menge Pferde angeritten. Noch nie habe ich mich erst einmal "so drüber gelegt" oder im Stall draufgesetzt oder draufgelegt. Wieso sollte man das machen? Meine Pferden werden erst an den Longiergurt, dann an den Sattel gewöhnt und wenn das trotz schlackernder Bügel etc. ordentlich an der Longe funktioniert, setze ich mich drauf und "reite" ein paar Runden an der Longe. War bisher noch nie ein Problem - mit Ausnahme von 2 Pferden, bei denen aber jeweils vorher schon rumprobiert wurde.


Das möchte ich auch unterschreiben. Ist immer etwas spannend (finde ich :wink: ) aber unkontrolliert losgezischt ist bei mir auch nur ein einziger, bei dem der Besitzer mir hinterher eingestand, dass man schon vorher mit schlechtem Ergebnis rumprobiert hatte. Da war ich aber auch noch jünger und mutiger (oder leichtsinniger :mrgreen: ), später habe ich klugerweise nur noch eigene Pferde angeritten, bei denen schlechte Vor-Erfahrungen nicht vorhanden waren. Und ich habe nie monatelang rumlongiert, rasch an alles gewöhnt, und rauf - Kondition kriegen sie später noch früh genug. :mrgreen: Doch so hat jeder seine eigenen Erfahrungen.

_________________
Das Leben ist ein Ponyhof. Bild


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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. März 2016, 11:18 
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Wenn ich danach gehe, dann habe ich auch ein Problempferd gekauft. Ist es aber nicht. In Kurzform, 5-jähriger Wallach stand auf Koppel, war 4-jährig laut Verkäufer angeritten, es wollte ihn zu dem Zeitpunkt keiner kaufen, daher wieder auf Koppel weil Beritt auf Dauer zu teuer gewesen wäre. Nun denn, dann kam ich daher, als eigentlicher Kopfmensch, der hier total "versagt" hat. Pferd war am Ende nur halb so teuer, aber ich hatte mich in das Bild im Internet verguckt, wir sind mit Hänger hingefahren, draufsetzen war nicht, weil Pferd war ja nicht geritten seit nem Jahr. Dann zu Haus erst mal longiert, für mich war klar, ich will den nicht anfangen zu reiten, soll RL machen, der hat nen Plan. Geplant waren 2-3 Monate Vollberitt, dann auf Teilberitt mit Unterricht umstellen. Ende vom Lied? Pferd war kleiner A**, ich war fast 2 Jahre da gar nicht draufgesessen weil ich so Schiß hatte. Kam dann raus, dass er wohl wieder auf Koppel ist, weil er gestiegen ist, gebockt, sich wohl auch mal (oder mehrmals?) ausgebunden an der Longe überschlagen hat... Reitbilder von den angeblichen 4 Wochen habe ich gesehen, ich hatte Tränen in den Augen, sowas hab ich noch nicht gesehen, Nase auf Brust gezerrt... RL hat tapfer geritten, ich hab longiert, jeden Tag getüddelt, geputzt, grasen lassen, mich gekümmert. Bis ich irgendwann so weit war, dass ich mich nach dem Longieren zum trockenreiten draufgesetzt hab. Und dann haben wir Schritt für Schritt angefangen. Heute, nach 6 Jahren, werden wir am Wochenende das erste Mal Kontakt mit bunten Stangen aufnehmen, ich bin da nicht so der Held, Pferd kennt es nicht, aber erst jetzt bin ich der Meinung, dass sein Vertrauen in mich groß genug ist, dass ihm nichts passiert.

Was ich damit sagen will... Nimm Dir Zeit... So viel wie nötig ist. Und wenn es Jahre dauert. Wenn die das Vertrauen in Dich hat, dann wird das auch mit Reiten gehen. Aber nimm die für die ersten Versuche jemand anderes, der sich draufsetzt und die Erfahrung und Geschmeidigkeit hat, auch mal nen Buckler wegzustecken. Nicht, dass ihr Vertrauen in Dich gleich wieder weg ist bzw. auch Dein Vertrauen in sie. Ist ein langer Weg, geprägt von vielen Rückschritten, aber in den allermeisten Fällen lohnt er sich :knuddel:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. März 2016, 11:28 
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Beiträge: 2143
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Meine war ja damals auch so ein "Monster". Zumindest aus Sicht meiner Mitmenschen.
Die hatte anscheinend auch so etliches durch. Was weiß ich nicht, will ich glaub auch gar nicht.
Kennengelernt und gekauft hab ich sie als aufgeschlossenes, kontaktfreudiges Tier, leicht angeritten. 3 Wochen später stand sie dann auf dem Hof und ich musste 3x gucken, ob das auch echt noch das Tier ist, dass ich gekauft hab. Die war dermaßen von der Rolle. Panisch, fast schon hysterisch, zappelig und nicht ruhig zu bekommen.
Tierarzt und Schmied bescheinigten mir beide, das gibt nichts. Mit der würde ich nie glücklich werden und die werde ich niemals gehändelt bekommen.
Eine Woche später hatte ich mir (glücklicherweise?) das Handgelenk gebrochen (hatte nichts mit dem Pferd zutun). Da blieb 8 Wochen erstmal nur Kennenlernen und Putzen, Kuscheln. Da wuchs dann schon mal etwas das Vertrauen, beim nächsten Schmiedtermin brauchte sie dann auch schon keine Nasenbremse mehr.
Dann kam der erste Reitversuch zusammen mit einer Freundin. Pferd war zwar artig, aber nervlich wieder voll von der Rolle.
Da eh ein paar Monate später der Wechsel in den hauseigenen Stall angesagt war und ich da dann auch einen Reitplatz in der Nähe hatte, hab ich nicht mehr versucht zu reiten.
Ich bin wirklich nur noch raus auf den Hof mit ihr an der Hand, hab diverse Grundkommandos installiert, geputzt, getüddelt... Weil sie obendrauf auch noch massiv geklebt hat, bin ich viel spazieren gewesen mit ihr. In ganz ganz ganz kleinen Schritten. Manchmal gingen echt nur 5m, dann mal 100m, dann wieder nur 5m. Dadurch, dass sie sich jedes Mal richtig hochgespult hat mit Tendenz zum Steigen, hab ich das auch nicht weiter ausgereizt. Jeden Tag nur soviel wie sie anbot. Mag objektiv nicht richtig gewesen sein, aber einem Pferd, dem die Angst ins Gesicht geschrieben steht, da muss man halt individuell gucken was geht. Jedenfalls hat's irgendwann "klick" gemacht und die Touren wurden immer weiter und Pferd ruhiger.
Nach dem Stallwechsel sollte sie ja auch wieder geritten werden. Das lief dann auch um einiges entspannter. Eben weil nun richtig Vertrauen da war.
Als der Tierarzt ein Jahr später wieder da war zum Impfen, sagte er auch, es gibt Pferde, die sind quasi überall sofort zuhause und alles ist gut und es gibt Pferde, die brauchen ihre Zeit. Bei den einen sind es Monate, bei den anderen dauert es ein Jahr und länger. Schade ist es, wenn man den letzteren Kandidaten die Chance nimmt sich zu entfalten. Die werden dann Wanderpokale oder landen in der Wurst.
Meine hat gut ein Jahr gebraucht.
Mittlerweile ist sie total ruhig, sehr sehr anhänglich und verschmust, unterm Sattel total cool, eigentlich eine Lebensversicherung. Ich bereue es nicht eine Sekunde, dass ich ihr die Zeit gegeben hab und dafür halt reiterlich anfangs arg zurückstecken musste. Das Misstrauen anderen gegenüber hat sie nie abgelegt. Das ist bei ihr aber geschlechtsspezifisch und personenabhängig. Männer kann sie überhaupt nicht ab, abgesehen von meinem Freund.
Das stört mich nicht. Sie braucht halt wirklich eine feste Bezugsperson, der sie vertraut. Bin ich nicht da, fällt sie in alte Muster zurück.

Also schließ auch ich mich den anderen an, gib ihr Zeit und Ruhe und alles wird gut :wink:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. März 2016, 11:41 
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da der Thread gerade in eine ganz bestimmte Richtung abdriftet, möchte ich nochmal generellen Senf dazugeben.

Ich bin nicht der Meinung, dass jeder Mensch jedes Pferd behalten muss, weil er es halt gekauft hat, und er deshalb für sein ganz Leben dafür verantwortlich ist.
In erster Linie soll der Mensch mit seinem Pferde Freude haben, und es im Idealfall gut "bedienen" können.
Problemchen gibt es immer, klar, aber sie sollten nicht ausufern, und sie sollten vor allen Dingen nicht lebensgefährlich werden.
Es gibt Menschen, die bereit sind, komme was wolle, irgendwie mit ihrem Pferd zurechtzukommen, sind auch bereit Einschränkungen in Kauf zu nehmen. Das muss aber nicht jeder tun, und man sollte es auch nicht verlangen von anderen.

Ich hab schon so oft unglückliche Kombinationen gesehen, wo ich sowohl dem Pferd wie auch dem Reiter einen Partnerwechsel gewünscht hätte.

rein pragmatisch betrachtet, kosten Pferde im Unterhalt sauviel Kohle, und wenn das Zusammensein nur von Nicht-Freude geprägt ist, dann muss das nicht sein. Wirklich nicht.

Gerne wird auch gesagt "keiner kann das so wie ich, das kann ich dem Pferd nicht antun" oder "wer soll das sonst machen, wenn nicht ich". Nein, ist nicht so, andere Leute können auch mit Pferden, die tun es vielleicht anders, aber nichtsdestotrotz geht es den Pferden woanders nicht zwangsläufig schlechter.
Auch die Idee, man würde VERSAGEN, wenn man das Pferd abgibt, ist völlig falsch gedacht.

Ich hab ja nun selbst ein "anerkanntes" :mrgreen: Problemfert, rückblickend betrachtet hab ich natürlich unendlich viel von und durch dieses Pferd gelernt, nichtsdestotrotz waren die ersten 5 (!) Jahre mit ihm von hohem Frust geprägt, und ich hab oft gedacht, dass ich gerne ein anderes Pferd hätte haben wollen.

Von daher, wenn man meint, es passt halt doch nicht, eine frühzeitige Entscheidung hin zum Verkauf muss nicht falsch sein, und sie ist auch nicht verwerflich und schon gar nicht hat man "versagt".


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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. März 2016, 13:20 
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Ich danke euch allen erstmal für eure Meinung und Tipps.

Baura, gerade dein Beitrag hat mich sehr zum nachdenken gebracht.
Ich sehe das ganz ähnlich wie du.

Manchmal passt es einfach nicht, ich bin mir in meinem Fall jedoch noch gar nicht sicher ob das so ist bei uns.

Vermutlich gilt es nun genau das heraus zu finden.

Ich bin so ehrlich zu mir selbst das ich auch ganz klar sagen kann was ich mir zutraue und was nicht.

Meine subjektive Einschätzung im Moment ist.
Das sie sehr misstrauisch und spannig ist. Ich glaube nicht das es ein bocker ist.
Das wäre für mich gar nicht so schlimm.
Ich schätze sie eher so ein das sie bei Angst und Druck Panik bekommt und sich das dann in losrennen löst.

Und genau das ist der Punkt der mir ein bisschen Probleme macht. Mit vorwärts habe ich kein Problem. Allerdings wohl mit fehlender Kontrolle. Da ich genau aufgrund sowas in der Bande gelegen habe.

Ich glaube ich muss wirklich noch mal in mich gehen und darüber nachdenken ob ich sie nicht lieber so abgebe bevor erst was war. Bisher war ja nichts. Alles was wir bisher gemacht haben ging ja.

Gestern beim geführt werden war sie auch lieb.

Bis auf die erhöhte Grund Spannung und Elektrizität war ja noch nie etwas. Zumindest nicht bei uns.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. März 2016, 14:57 
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Und genau das ist der Punkt der mir ein bisschen Probleme macht. Mit vorwärts habe ich kein Problem. Allerdings wohl mit fehlender Kontrolle. Da ich genau aufgrund "so was" in der Bande gelegen habe.

na wer hat damit kein Problem... gerade die jungen wenn sie panisch werden sich echt unangenehm, was dann eben nicht passieren darf (sollte) ist: falsch reagieren ... und genau das wird wohl jeder "Amateur" (ich auch) - da man einfach nicht genügend Übung hat...

_________________
Hinfallen ist keine Schande - nur liegen bleiben!

grundsätzlich gilt: "Jeder blamiert sich selbst, so gut er kann"!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 4. März 2016, 15:07 
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Ich wollte jetzt auch nicht darauf raus, dass ein Pferd auf Biegen und Brechen behalten werden muss, um Gottes Willen nein. Ich habe in den ersten 2 Jahren mehr als oft überlegt, ob ich meinen Esel nicht loswerden muss, aber, das wußte ich, so wie der zu dem Zeitpunkt war, hätte man den nicht als Reitpferd an einen Nicht-Berufsreiter verkaufen können (also ich nicht, ich hätte immer mit dem schlechten Gefühl gelebt jetzt jemandem ein gefährliches Vieh verkauft zu haben). Zudem kam dann auch der Gedanke Wanderpokal - Wurst, das wollte ich auf keinen Fall, aber da lag halt zugrunde, dass ich mich in sein Gesicht verguckt hatte, bevor wir ihn anschauen waren. Und dass ich im Umgang mit ihm halt jeden Tag gemerkt habe, dass er mich immer mehr als seine Bezugsperson sieht, im Umgang total artig und aufgeschlossen war. Das hatte mich am Anfang bestärkt weiterzumachen.
Winter 2014/2015 hatten wir dann die Phase, wo er bei mir geflegelt hat und zwar so, dass ich Angst bekommen hatte. Hab mich dann gar nicht mehr drauf getraut, konnte nix essen, wenn ich wusste, dass ich reiten muss, hab nächtelang geheult. Darauf dann Entscheidung RL macht ihn allein, zumindest Januar/Februar 2015. Mitte Februar hatte ich Urlaub, RL hat geritten, Pferd war totbrav, aber ich wollte trotzdem nicht zum Schritt reiten drauf. Ich war spazieren, hab ihn geknuddelt, war gern bei ihm, aber drauf wollte ich nicht. Hab mir dann selbst Deadline gesetzt, wenn ich bis Ende Februar nicht drauf will, dann wird der verkauft, dann hätte es keinen Sinn gemacht. Genau eine Woche später saß ich mittags, ganz allein im Stall, drauf und bin ne halbe Stunde Schritt geritten, das war der ausschlaggebende Punkt, dass er bleiben durfte.

Bezieh in Deine Überlegungen mit ein, dass Du das Stütchen noch nicht wirklich lang hast und dass man gerade bei denen, die negatives erlebt haben, etwas mehr Zeit einplanen muss, bis die angekommen sind und vertrauen können als bei einem, der noch nix böses erlebt hat. Aber ich denke, Du wirst selbst an Dir merken, ob Du das Pferdchen gern anschaust und ob sie es Dir wert ist, dass Du ihr Zeit gibst oder ob Du sagst ne, es passt einfach nicht, auf Dauer gesehen springt der Funke nicht über. Dann ist es auch völlig legitim und ihr gegenüber auch fair, sie abzugeben.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. März 2016, 21:29 
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Ich wollte euch noch mal Rückmeldung geben .

Ich habe jetzt auch nochmal mit vielen verschiedenen Leuten die sowohl Pferd als auch mich kennen gesprochen und mit Rat geholt .

Ich denke in der aktuell vorhandenen Konstellation wird das so nichts .

Auch wenn mir die Entscheidung nicht gefällt denke ich das es das beste ist das Pferd so abzugeben - bevor eben ein erneuter möglicher Fehlversuch stattfindet - man weiß es eben nicht .

Sicher bin ich mir das ich mein Unwohlsein nicht einfach so überspielen kann . das merkt das Pferd ja auch . Jemand extern kommen zu lassen halte ich für auch schlecht - den kennt das Pferd dann ja auch wieder nicht und dann ist es auch wieder so das man eben an fixe Termine gebunden ist wo man dann eben auch was machen muss - In bezug auf was wenn sie einen ganz schlechten Tag hat etc .

Ich werde nun mal Inserieren und dann sehen wir weiter .


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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. März 2016, 21:40 
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Beiträge: 2715
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Spannende Frage- WAS inserierst du denn??
Ein Problempferd, als das es jetzt ja abgestempelt ist? Weil es nicht schnell genug lernt?? Keine zeit bekommt überhaupt erst einmal anzukommen???
Ich wünsche dem Pferd,dass es geduldige und wissende Hände bekommt!!
Und mein Pferd wusste auch, dass ich angst hatte... Die sind doch nicht blöd... Nie hat er mir einen Strick daraus gedreht!!!
Sie wird wissen dass sie wieder weg soll...

_________________
Der Weg ist das Ziel!!


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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. März 2016, 22:13 
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Wohnort: Kiel
Mag sein, dass Bluee die Flint zu schnell ins Korn wirft, aber anderseits finde ich es besser man sucht eine Lösung, die für beide gut ist, als sich jetzt mit schlechtem Gefühl durch die Situation zu kämpfen und dabei unglücklich zu sein (das gilt dann sicher auch für beide) :keineahnung: . Lieber man ist ehrlich zu sich selbst, als das Pferd jetzt gänzlich zu versauen. Viellicht hat sie mit einem anderen Reiter ja gute Chancen, ein ganz normales Reitpferd zu werden. Pferd und Reiter passen halt nicht immer zusammen und das weiß man nunmal nicht immer beim tageweise Ausprobieren :keineahnung: . Letztendlich ist das Reiten ja nunmal auch ein HOBBY und soll Spaß machen und wenn man den nicht hat und auch noch Jahrzehnte lang dafür monatlich viel Geld hinblättern muss und Lebenszeit opfern, dann sollte man es vielleicht lieber in dieser Konstellation lassen.


Zuletzt geändert von Eskadron am 7. März 2016, 10:32, insgesamt 1-mal geändert.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 7. März 2016, 09:35 
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Roniybb hat geschrieben:
Ein Problempferd, als das es jetzt ja abgestempelt ist? Weil es nicht schnell genug lernt?? Keine zeit bekommt überhaupt erst einmal anzukommen???


Diese mit mehrfachen Fragezeichen versehenen Fragen erscheinen mir doch ein wenig Wendy-haft.
Wie lange soll Deiner Meinung nach ein Pferd denn ankommen dürfen? Die Stute ist seit Dezember da. Das macht nach Adam Riese ca. 3 Monate. Wäre das ein "normales" Jungpferd, das bei einem Profi in Beritt gekommen wäre, liefe das jetzt in allen drei GGA in mindestens akzeptabler Anlehnung links und rechts rum. Ein Schnell-Lerner wäre vermutlich bereit, um die erste Reitpferdeprüfung zu gehen. Diesem Pferd wurde in der Zeit mal mit Mühe und Not das Reitergewicht zugemutet. Wie viel Zeit soll denn so ein Pferd bekommen?

Ja, hier haben schon welche geschrieben, dass sie Jahre investiert haben, um in allen drei GGA reiten zu können. Mal ehrlich? Das kann man so machen, das hat aber in meinen Augen nichts mit der üblichen Ausbildung eines Pferdes zu tun. Und gerade die vermeintlich "schwierigen" zeigen sich oft recht dankbar, wenn man sie nicht ewig rum gammeln lässt, sondern sich gleich mit ihnen beschäftigt. Bei mir kam z.B. letzte Woche Samstag ein Berittpferd an, zu dem mir gesagt wurde, der sei sehr schreckhaft. Eine Stunde nach Anlieferung hab ich den gesattelt und bin mit ihm den 1km zur Trainingsanlage geritten. Einmal musste ich absteigen, weil er nicht an den Schrebergärten mit scheppernden Dosen in den Bäumen vorbei wollte (unkontrolliertes Rückwärtsrennen auf Asphalt ist mir dann doch zu gefährlich, um das von oben auszudiskutieren). Ansonsten war der zwar glotzig, aber total brav und auf hat sich auch zunehmend entspannt, als er merkte, da ist zwar ganz viel Neues, aber die Alte da oben kratzt sich nicht dran. Schon nach zwei Tagen hat die Besitzerin ihr Pferd kaum wieder erkannt, weil der so cool geworden ist.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 7. März 2016, 10:57 
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Registriert: 3. März 2016, 10:02
Beiträge: 1299
Ich stempel Sie nicht als Problempferd ab - eher mich als unfähig ihr genug Sicherheit zu geben das sie nicht doch zu einem solchen Pferd wird .

Ich glaube einige vergessen das bisher ja noch gar nichts schief gelaufen ist ! Ich merke nur das dieses wenn man jetzt mit Hau Ruck macht unter gewissen umständen passieren KÖNNTE .

Ich denke durch meinen Unfall bin ich zu unsicher ihr in dem Moment wo es darauf ankommen wird das ihr Sicherheit vermittelt wird nicht dazu in der Lage bin weil ich genau dann eben auch Kopfkino haben werde - zumindest denke ich das.

Mir gefällt und passt das auch nicht - das könnt ihr mir glauben .


Ich habe mit Sicherheit schon über 30 teils eigene teils fremde Pferde angeritten wo eben auch mal nervige dabei waren .
Bei keinem hatte ich Bedenken so wie jetzt .
Ich denke mit zunehmendem Alter wird man eben einfach nicht mehr so Risikobereit.

Gefallen tut mir das so auch nicht , aber ich befürchte selbst wenn die jetzt in " Profi " Hände in einen Berittstall käme wäre das keine optimale Lösung weil eben Hau Ruck

ich glaube bei Hau Ruck macht sie dicht .

Das werde ich den Interessenten auch genau so sagen . Ich werde da nichts beschönigen aber sie auch nicht als Problempferd hinstellen .

Sondern eben ganz klar sagen das sie ein Jungpferd mit ungewisser Vorgeschichte ist was sich bei mit sehr vorsichtig und schreckhaft gezeigt hat in Kombination mit Vorwärtsdrang was für mich so wie es aktuell ist nicht Händelbar ist .
Da ich ihr eben auch keine Sicherheit geben kann .
Und dann muss man eben am Telefon schon die Wendy Mädchen aussortieren.


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