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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Dezember 2015, 10:51 
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La Traviata hat geschrieben:
allrounder hat geschrieben:
...um endlich mal die Bewegung des Pferderückens im Schritt zu erfühlen, um mit dem weit verbreiteten unsäglichen Schieben im Schritt aufzuhören.



Kannst du das mal genauer erklären? Das Schieben, nicht das Fühlen :mrgreen:


Sehr viele Reiter gehen im Rhythmus (manchmal auch gegen ihn :evil: ) im Schritt mit der Hüfte vor und zurück, als träten beide Hinterbeine gleichzeitig vor. Dadurch blockieren sie den Schritt ihres Pferdes, schaffen es z.T. Pass hin zu reiten. Der Schritt geht beim Pferd nicht mehr durch den Körper. Die Schritte werden kürzer. Der Reiter schiebt um so mehr, weil er glaubt, das sei korrektes Reiten.

Wenn man aber hinfühlt, merkt man, dass sich der Pferderücken unterm Reiterhintern rollend bewegt. Die Reiterhüfte beschreibt, wenn sie locker mitgeht eine liegende Acht. Wenn man so im Schritt drauf sitzt, kann man tatsächlich mit dem Kreuz treibend einwirken. Muss man in der Regel aber gar nicht, weil auch der Schenkel bei der rollenden Bewegung im richtigen Moment automatisch mehr anliegt, und sich das Pferd die treibende Hilfe von ganz alleine abholt.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Dezember 2015, 11:39 
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Zum 7-Minuten-Training: Ist immer auch ein wenig die Frage, was der Ansatz ist.
Wenn es um Kraft für die tiefe Rückenmuskulatur geht ist so etwas prima: https://www.youtube.com/watch?v=mdVXY8qnR6o
Für allgemeine Fitness: https://www.youtube.com/watch?v=IdaWC6hJO3s
Hier ist noch was für die, die den Rumpf stabilisieren wollen: https://www.youtube.com/watch?v=fi2M8ZqUbTQ Zum Rumpftraining gibt es übrigens eine relativ neue Studie: http://pferdekosmos.de/die-harten-und-die-zarten/

Da gibt es noch x andere Programme mit anderen Zielsetzungen. Das sollte natürlich für den jeweiligen Menschen passen. Wenn ich ohnehin schon sehr fest bin, wird mir ein reines Krafttraining eher weniger helfen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Dezember 2015, 13:20 
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:thxs:

allrounder, das mit der liegenden Acht ist eine gute bildliche Beschreibung. Ich hätts wohl auch eher rollend genannt, aber wenn es gelingt ein Bild aufzurufen, ist das ja viel einfacher.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Dezember 2015, 14:04 
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Adrenalin hat geschrieben:
Das mit der Bewegung im Schritt erfühlen - das ist eh ein guter Tipp. Ich zieh immer meine linke Hüfte hoch, warum auch immer. Wenn ich mich bewusst mitnehmen lasse wird sie automatisch bei jedem Schritt nach unten gezogen. Man muss es einfach nur zulassen :roll:

Ja, das ist eigentlich für alle der beste Tipp überhaupt. Denn das macht nicht nur einen selber geschmeidig, sondern hilft auch dem Pferd ungemein, sich zu lösen.
Die ganzen Jahre, die ich das jetzt konsequent bei jedem Warmreiten im Schritt mache, hatte ich keine Probleme mit dem Hüftgelenk mehr, dem vor mehr als 20 Jahren Arthrose diagnostiziert wurde. :mrgreen: Und mein Ü20-Wallach gibt dadurch schneller den Rücken her als zu seinen (trainingstechnisch und konditionell) besten Zeiten.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Dezember 2015, 15:31 
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mein Lieblingssatz zur schiebenden Mittelpositur (man sieht das ja bis in die hohen Dressurklassen, echt ätzend):
"Pferde sind keine Bobby-Cars, sie werden nicht schneller, wenn man das macht."

7 Minuten Training ist als App zu finden.
Ansonsten googlen mal nach Stichwort HIIT und/oder Bodyweight training, dieser Sport kostet nicht viel Zeit, nicht viel Geld, nur viel Schweiß :-| .
Allgemeine Fitness verbessern halte ich - inzwischen - für sinnvoller, als einen bestimmten Körperteil aktivieren zu wollen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Dezember 2015, 16:25 
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baura hat geschrieben:
Allgemeine Fitness verbessern halte ich - inzwischen - für sinnvoller, als einen bestimmten Körperteil aktivieren zu wollen.

Ist bei vielen das Ding, geb ich dir Recht, aber ich würde es nicht pauschalisieren wollen. Und auch bei vielen Programmen für einzelne Körperteile (egal ob BBP oder Core) tut sich ja viel für die allgemeine Fitness.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Dezember 2015, 18:30 
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Mhmh - da muss ich mich tatsächlich mal selbst hinterfragen, da ich diese Schieberei sogar gelernt habe. Ich könnte jetzt bewusst aber gerade nicht hervorrufen, was ich tue, ehrlich gesagt.


Das heißt im Idealfall mal ohne Sattel rauf und Augen zu? Und dann? Einfach still halten / mitnehmen lassen?

_________________
Heimat ist, wo ich sterben will...


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Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Dezember 2015, 22:30 
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Und das fiese ist, wenn sich falsche bewegungsmuster schon unterbewusst eingependelt haben... O Ton letzte Woche: hör auf zu schieben! Ich: ich schieb doch gar nicht... (Für mich fühlte es sich tatsächlich nur an, als würde ich mich locker vom Pferd mitnehmen lassen). Ich so: ok.. Also bewusst versucht ruhig zu sitzen. 20 sek später: nicht fest in der Mittelpositur machen!
Ja verflixt und zugenäht... Ich bin halt ein körperklaus :alol:

Diese Gratwanderung zwischen positive grundspannung aber nicht verspannen... Ich Kriegs selten gebacken. Ich hab nen recht hohen muskeltonus und halte so oft grad im Schultergürtel in den Oberschenkeln etc viel zu fest. Wenn ich dann aber bewusst versuche locker zu lassen werde ich total instabil und komme nicht mehr in der Bewegung mit. Echt ätzend...


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Ungelesener BeitragVerfasst: 22. Dezember 2015, 08:34 
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La Traviata hat geschrieben:
Mhmh - da muss ich mich tatsächlich mal selbst hinterfragen, da ich diese Schieberei sogar gelernt habe. Ich könnte jetzt bewusst aber gerade nicht hervorrufen, was ich tue, ehrlich gesagt.


Das heißt im Idealfall mal ohne Sattel rauf und Augen zu? Und dann? Einfach still halten / mitnehmen lassen?


Ohne Sattel geht auch. Besser fürs Fühlen ist: Füße aus den Bügeln, Beine vor den Sattel legen (bitte nur auf bravem Pferd). Dann sitzt man ganz bewusst auf den Gesäßknochen und kann nicht mehr schieben. Man kann nur noch fühlen. Ist für viele Reiter ein Aha Effekt.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 22. Dezember 2015, 08:38 
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Für mich war der Aha-Effekt mal ganz bewusst nach rechts und links mitwippen - also die Schrittbewegung nicht vorwärts/rückwärts schieben sondern seitlich mitnehmen. Das löst mir gut die Mittelpositur - immer wenn ich merke, dass ich sehr fest bin (seit ich ü40 bin merke ich zunehmend, dass ich einmal durch den ganzen Körper schief bin) schaukele ich richtig seitlich mit. Hilft.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 22. Dezember 2015, 08:52 
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Diva hat geschrieben:
Für mich war der Aha-Effekt mal ganz bewusst nach rechts und links mitwippen - also die Schrittbewegung nicht vorwärts/rückwärts schieben sondern seitlich mitnehmen. Das löst mir gut die Mittelpositur - immer wenn ich merke, dass ich sehr fest bin (seit ich ü40 bin merke ich zunehmend, dass ich einmal durch den ganzen Körper schief bin) schaukele ich richtig seitlich mit. Hilft.


Das gehört aber zum Mitfühlen, Mitschwingen immer unbedingt dazu: Denn die Hinterbeine des Pferdes lassen den Pferderumpf ja auch zur Seite rotieren (falls nicht das Becken oder die Lende komplett blockiert sind oder der Rücken bombenfest ist). Man stellt sich also beim Mitfühlen stets die Frage: Wie weit schiebt das Pferd meine Hüfte nach vorne, wie weit lässt es meine Hüfte (seitlich) sinken?

Hier ist das noch genauer beschrieben: http://pferdekosmos.de/668/


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Ungelesener BeitragVerfasst: 22. Dezember 2015, 08:56 
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Das viele Reiter im Schritt nicht sitzen können fällt mir auch immer wieder auf. Das sind oft diejenigen, die auch im Trab und Galopp ein Sitzproblem haben. Ich fange meist im Trab an, das zu ändern. Eine meiner Lieblingsübungen für Reiter mit braven Pferden: Ich lasse die Reiter am hingegeben Zügel, oder sogar ohne Zügel leichttraben mit der Anweisung die Beine so weit auf zu machen, das es sich anfühlt als könnte das Pferd unter ihnen hinduchlaufen. Das gibt fast immer anfangs massive Balance Probleme! damit ist aber erklärt warum die Reiter nicht losgelassen genug sitzen können. So lange sie sich mit den Beinen am Pferd festklemmen um sich zu stabilisieren, blockieren sie ihre Hüftgelenke, und werden fest. Um sich besser zu auszubalancieren ohne sich mit den Beinen festzuhalten lasse ich dann abwechselnd leichttraben und im Entlastungssitz mit den Fussgelenken nach unten federn, was nur richtig funktioniert, wenn sie weiter oben loslassen. Wenn das beides klappt, dürfen sie zusätzlich die Arme kreisen lassen und Rumpfdrehungen machen.
Klappts im Trab gehts im Galopp weiter, erst dann im Schritt.
Immer wieder ein Aha Effekt für die Reiter, weil sie ganz oft sofort merken wie viel lockerer die Pferde laufen, sobald sie loslassen.

Und noch ein Tipp für alle, die mit Beschreibungen einer Bewegung etwas anfangen können: Nach links und rechts wippen finde ich als Bils schwierig, weil die Bewegung eher eine rechts-nach-unten-nach-vorne, links-nach-unten-nach-vorne ist. Wer im Trab ganz genau hinfühlt wird feststellen, das es da genau so ist.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 22. Dezember 2015, 09:03 
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Lottehotte hat den Kernpunkt erfasst. Viele Reiter klemmen entsetzlich mit den Beinen. Ich hatte mal eine Schülerin, die allen Ernstes meinte, wenn sie das nicht macht, fällt sie runter. :evil: Deren Pferd ging irgendwann lahm vom Quetschen; dabei war der auch noch bequem wie ein Sofa. Sobald die Knie des Reiters auf sind, beheben sich ganz viele andere Sitzfehler; dann wird auch schieben schwierig.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 22. Dezember 2015, 09:07 
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Beiträge: 2783
ich lass meine Mädels gern Übungen aus "Balance in der Bewegung" machen.
Gern im leichttraben, zB jedes mal umsitzen und irgendwann weiter leichttraben und nur durch fühlen sagen, ob "richtiger" oder "falscher" Fuß. Die meisten sind anfangs unsicher,fühlen aber irgendwann in der Wendung, auf welchem Fuß sie leichttraben, spätestens, wenn sie dann noch mal umsitzen, dann merken sie, was sich besser anfühlt.

auch umgekehrt klappt das, also zwei Tritte in der Luft bleiben und einen Tritt hinsetzen,. Führt anfangs zu massiven Balanceproblemen, hilft aber ungemein, das Bewegungsmuster zu merken.

Im Schritt, alles hängen lassen, also nasser Sack spielen, dabei möglichst Augen zu machen, wobei da gerade den Erwachsenen, schnell mal schwindlig oder schlecht wird.

Ansonsten merke ich sehr, welche Mädels auch voltigieren. Die Mädels, die in meiner Voltigruppe sind und zusätzlich reiten, sind deutlich lockerer und ausbalancierter, als die die nur reiten.

_________________
A man is cupping his hand to scoop water from a highland burn.
The game keeper shouts: "Dinnae drink thon waater! It's foo ae coo's keech an' pish!"
The man replies:"My good fellow, I'm English. Could you repeat that in English for me?"
The game keeper replies:"I said; use two hands - you get more that way!"


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Ungelesener BeitragVerfasst: 22. Dezember 2015, 09:16 
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lottehotte hat geschrieben:
weil die Bewegung eher eine rechts-nach-unten-nach-vorne, links-nach-unten-nach-vorne ist.

Was die Hüfte nach vorne geht muss sie ja auch wieder zurück. :mrgreen: Es ist also tatsächlich die liegenden Acht. Die Ausprägung des Bauches der Acht symbolisisiert, wie weit einem das Pferd die Hüfte sinken lässt (wie viel es also den Rippenkasten rotiert). Wenn du also nur das Gefühl von unten-vorne hast und das Zurück nicht zu spüren vermagst, dann konzentrierst du dich nur darauf.
Das kann anfangs sehr hilfreich sein, beim Hinspüren zu trennen: Wie weit schiebt das Pferd meine Hüfte? Und wie weit läst es sie sinken? Dann erst können es die meisten zu einem Gefühl vereinen und dann kann man eben auch die Acht spüren.

lottehotte hat geschrieben:
Wer im Trab ganz genau hinfühlt wird feststellen, das es da genau so ist.
Meiner Erfahrung nach lernen die meisten Reiter, wenn man den Schritt des Mitfühlens überspringt, im Trab nur das Becken nur horizontal zu bewegen. Aber auch hier ist eine Acht möglich. Aber nur, wenn das Pferd den Rücken hergibt und man bereits gelernt hat, locker mitzugehen.


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