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 Betreff des Beitrags: Angst im Anhänger
Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Juni 2015, 21:04 
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Registriert: 24. November 2013, 21:06
Beiträge: 582
Habt Ihr eine Idee zu folgendem Problem:
Das Pferd ist ein ranghoher Wallach mit ziemlich blöder Vorgeschichte. Ich habe jetzt 4 Wochen lang 2 mal wöchentlich Verladetraining gemacht, er ist schon beim ersten mal nach 15 Minuten komplett im breit gestellten Anhänger gewesen, beim zweiten mal nach 10 Minuten mit Trennwand in der Mitte. Er macht dabei keinen sehr gestressten Eindruck, frißt auch im Anhänger und äppelt meist nur einmal. ABER: sobald wir ihn fahren, und sei es nur 10 Minuten, schwitzt er stark und zittert am ganzen Körper. Das hat sich jetzt auch nach der dritten Wiederholung nicht gebessert. Das verladen dauert nach wie vor nur 10- 20 Minuten, was bei seiner Vorgeschichte zur Zeit noch akzeptabel ist. Er hat ansonsten kein Problem damit alleine zu sein, er bleibt alleine in der Box, wenn die Stallgasse ansonsten leer ist, bleibt alleine auf der Weide, im Paddock, und in der Halle. Platzangst hat er auch nicht, er steigt nicht schlechter ein, wenn die Trennwand in der Mitte steht. Mir tut das Pferd sehr leid, und ich würde ihm gerne helfen.
Vielen Dank :-D


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 Betreff des Beitrags: Re: Angst im Anhänger
Ungelesener BeitragVerfasst: 20. Juni 2015, 05:38 
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Registriert: 12. März 2009, 14:26
Beiträge: 9838
Wohnort: Hedwig Holzbein
den eigenen Fahrstil einmal überprüfen, auf Geräusche, Schwingungen etc im Anhänger während der Fahrt achten (obwohl verboten, mal im Anhänger mitfahren, am besten auf einem Privatgelände)

alternativ mal einen anderen Anhänger nutzen und schauen, ob das Pferd dort auch so stark schwitzt
evtl auch mal jemanden anderen fahren lassen

_________________
"Geh Deinen Weg und laß die Leute reden"


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 Betreff des Beitrags: Re: Angst im Anhänger
Ungelesener BeitragVerfasst: 20. Juni 2015, 06:27 
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Registriert: 27. September 2009, 18:05
Beiträge: 3070
Du musst 2 Sachen trennen,
das eine ist verladen, das andere ist fahren.

für verladen gilt immer "it's not about trailer", das bedeutet, das Verladen hat nichts mit dem Anhänger zu tun, eine Verladezeit von 10 - 20 Minuten ist definitiv nicht gut genug.
Das muss viel viel besser werden.
Ich weiß nicht, wie Du verladen übst, empfehle natürlich, wie immer, Prinzipien aus dem Natural Horsemanship.

Solange Du solange für das Verladen benötigst, brauchst Du über Fahren üben gar nicht nachzudenken.
Das Verladen muss auf einem Niveau sein, dass Du das Pferd reinsendest, das Pferd bei offener Stange ruhig im Hänger steht, Du die Stange schließen kannst, ohne dass das Pferd in Stress gerät, Du die Stange öffnen kannst, ohne dass das Pferd rückwärts aus dem Hänger galoppiert.
Du musst den Prozess des Verladens völlig von dem Prozess des Fahrens abkoppeln.

Wenn das alles solide klappt, und zwar nicht nur an Tagen wo die Jupiterkonstellation günstig ist :wink: , dann kannst Du über Fahren üben nachdenken.
10 Minuten-Fahrten sind dann allerdings auch das denkbar schlechteste Mittel. Das ist genau ausreichend, um den Adrenalinpegel des Pferdes auf das richtige Level für Panik zu bringen, und da dann wieder auszuladen macht alles nur noch schlimmer. Wenn dann mal wirklich lange Strecke fahren, am besten auf der Autobahn.
Möglicherweise ist das Fahrproblem auch nicht mehr so gravierend, wenn das Verladen besser sitzt. Das muss man mal abwarten.


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 Betreff des Beitrags: Re: Angst im Anhänger
Ungelesener BeitragVerfasst: 20. Juni 2015, 08:01 
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Registriert: 2. Mai 2007, 06:37
Beiträge: 7009
Wohnort: Hessen
10-20 Minuten Wär mir auch viel zu lang.

Meine hat ja auch ein hängerproblem. Bei ihr war es nie wirklich das raufgehen sondern das zumachen.
Das raufgehen hatten wir sehr schnell optimiert soweit, dass sie binnen 1 Minute oben stand. Sobald man aber zur Stange greifen wollte war sie binnen 3 sek wieder draußen.

Nach vielem üben weiß sie inzwischen prinzipiell, dass sie stehen zu bleiben hat bis die Stange ruhig zugemacht ist. Aber die steht auf dem Hänger nach wie vor extrem unter Stress und der entläd sich auch immer noch in der Form, dass sie immer mal wieder nicht stehen bleibt sondern ein paar Schritte wieder raus kommt. Oder wenn die Stange zu ist rückwärts dagegen rennt, stressartig mit dem Hinterbein kickt etc. langsam und kontrolliert raus ist auch nach wie vor ein Problem. Immerhin bleibt sie inzwischen immer öfter ruhig stehen wenn die Stange auf ist, bis man ihr sagt, dass sie raus darf. wenn man die Klappe zu hat muss man mit ihr am besten bald losfahren. Da meutert sie dann nämlich richtig solang der Hänger steht. Beim fahren hingegen steht sie wie ne 1, auch an Ampeln etc. da hat sie vermutlich mit ausbalancieren zu tun und kann sich nicht reinsteigern, dass ihr die Situation missfällt ;) sie ist immer klatschnass binnen kurzer Zeit. Das wär sie aber auch, wenn man den Hänger zu im Hof stehen hat.

Sprich, mein Pferd hat kein Problem mit dem fahren oder einsteigen, sondern mit dem eingesperrt sein in dem zunen Kasten. Es wurde besser, ich weiß ich bekomme sie verladen wenns sein muss, aber gut finden oder gar entspannt und gechillt auf dem Hänger stehen (auch wenn wir nicht zumachen) wird sie wohl nie. Kann ich mit leben, weil sie eh nicht auf Turnier muss.

Hat eurer die Probleme nur wenn ihr fahrt oder auch wenn ihr mal alles zu macht und den Hänger mit Pferd drin 20 Minuten steht lasst? Je nach dem ist es ein Problem mit dem fahren oder auch einfach mit dem "Hilfe, ich kann hier nicht weg" Und wie gesagt, ein Pferd, dass 20 min braucht bis es drauf ist, kann definitiv nicht entspannt rauf gehen :mrgreen:


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 Betreff des Beitrags: Re: Angst im Anhänger
Ungelesener BeitragVerfasst: 20. Juni 2015, 08:08 
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Registriert: 24. November 2013, 21:06
Beiträge: 582
Okay, dann hole ich etwas weiter aus... das Pferd ist nicht mein Pferd, es hat echt eine Menge Mist erlebt in seinem bisherigen Leben. Vor dem Anhänger ist er verhauen worden, und es sind alle "Tricks" an ihm ausprobiert worden, Longen, Besen, Gerten und Peitsche.
Das verladen dauert deswegen so lange, weil er diese Zeit braucht um zu realisieren, das er nicht verhauen wird. Stehe ich neben dem Anhänger und versuche ihn zu schicken, gerät er sofort in Stress, fängt an zu äppeln, und über Fluchtwege nachzudenken. Bei diesem Pferd stehe ich im Anhänger bei geöffneter Seitentür und warte bis er kommt. Laufen Menschen in der Nähe des Anhängers, steigt er nicht ein. Sind wir ganz alleine, klettert er sehr lieb in den Anhänger, macht dann auch keine Fluchtversuche, und steigt später auch ruhig wieder aus.
Grundsätzlich stimme ich aber zu, verladen was 20 Minuten dauert ist nicht gut. Bei diesem Pferd war es aber bisher nur mit vielen Helfern, viel Druck/ Gewalt machbar. Und es hat 3 Stunden gedauert. Da fand ich schon, das 10-20 Minuten ohne Druck eine sehr deutlich Verbesserung sind.
Meine Pferde verlade ich, indem ich den Strick über den Hals werfe, und sie rein laufen lasse. Sie stehen unbeeindruckt im Anhänger, fressen Heu und steigen erst auf Kommando wieder aus. Die haben aber auch keinen Mist erlebt... Und das verladen und fahren habe ich ihnen erklärt.
Der Anhänger ist ein neues Modell, liegt sehr ruhig auf der Strasse, ist leise und verglichen mit anderen Anhängern recht komfortabel für die Passagiere. Natürlich bin ich schon hinten drin gefahren :wink:
Ich bin bei der ersten Probefahrt mit diesem Pferd super vorsichtig gefahren, ich habe viele Jahre Anhängerroutine, und bei mir stehen normalerweise auch etwas schwierige Pferde ruhig.
Das Pferd steht auch im geschlossenen Anhänger auf dem Hof ganz ruhig, ohne sich zu fürchten. Es ist also schon das Fahren was ihn stresst.


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 Betreff des Beitrags: Re: Angst im Anhänger
Ungelesener BeitragVerfasst: 20. Juni 2015, 08:31 
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Registriert: 13. November 2009, 07:41
Beiträge: 4710
lottehotte hat geschrieben:
Okay, dann hole ich etwas weiter aus... das Pferd ist nicht mein Pferd, es hat echt eine Menge Mist erlebt in seinem bisherigen Leben. Vor dem Anhänger ist er verhauen worden, und es sind alle "Tricks" an ihm ausprobiert worden, Longen, Besen, Gerten und Peitsche.
Das verladen dauert deswegen so lange, weil er diese Zeit braucht um zu realisieren, das er nicht verhauen wird. Stehe ich neben dem Anhänger und versuche ihn zu schicken, gerät er sofort in Stress, fängt an zu äppeln, und über Fluchtwege nachzudenken. Bei diesem Pferd stehe ich im Anhänger bei geöffneter Seitentür und warte bis er kommt. Laufen Menschen in der Nähe des Anhängers, steigt er nicht ein. Sind wir ganz alleine, klettert er sehr lieb in den Anhänger, macht dann auch keine Fluchtversuche, und steigt später auch ruhig wieder aus.
Grundsätzlich stimme ich aber zu, verladen was 20 Minuten dauert ist nicht gut. Bei diesem Pferd war es aber bisher nur mit vielen Helfern, viel Druck/ Gewalt machbar. Und es hat 3 Stunden gedauert. Da fand ich schon, das 10-20 Minuten ohne Druck eine sehr deutlich Verbesserung sind.
Meine Pferde verlade ich, indem ich den Strick über den Hals werfe, und sie rein laufen lasse. Sie stehen unbeeindruckt im Anhänger, fressen Heu und steigen erst auf Kommando wieder aus. Die haben aber auch keinen Mist erlebt... Und das verladen und fahren habe ich ihnen erklärt.
Der Anhänger ist ein neues Modell, liegt sehr ruhig auf der Strasse, ist leise und verglichen mit anderen Anhängern recht komfortabel für die Passagiere. Natürlich bin ich schon hinten drin gefahren :wink:
Ich bin bei der ersten Probefahrt mit diesem Pferd super vorsichtig gefahren, ich habe viele Jahre Anhängerroutine, und bei mir stehen normalerweise auch etwas schwierige Pferde ruhig.
Das Pferd steht auch im geschlossenen Anhänger auf dem Hof ganz ruhig, ohne sich zu fürchten. Es ist also schon das Fahren was ihn stresst.




Ja Gottchen so haben wir auch etliche Male verladen müssen und auch mein Schimmel ist mega traumatisiert gewesen (schwerer Sturz vom Hänger) Besen, Longe etc.....

Das ging etliche Jahre so :roll:
Üben Üben ...

Nass geschwitzt beim Fahren war sie auch, so what....

Irgendwann hat sie sich dann gefügt , ich konnte es selbst nicht glauben.... und ist alleine drauf und stehen geblieben :-D

Heute alles kein Ding mehr , geht immer und überall drauf, vorbildlich.


Das Schwitzen war mir immer egal, ich kam immer ins schwitzen weil ich nie wusste ob ich sie wieder auf den Hänger bekam wenn wir weg waren :alol:

_________________
Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende


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 Betreff des Beitrags: Re: Angst im Anhänger
Ungelesener BeitragVerfasst: 20. Juni 2015, 08:41 
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Registriert: 23. Mai 2007, 09:06
Beiträge: 148
Bei uns am Stall stand mal ein Berittpferd, das sich absolut problemlos verladen liess. Fahren war aber eine Katastrophe. Pferd war panisch, stand total unruhig und schmiss sich fast hin. Irgendwann kam die Besitzerin vorbei und meinte, das sie das Pferd vorher immer breit gestellt gefahren haben. Also lange Stange besorgt und nie wieder Probleme gehabt. Warum auch immer... Waere vielleicht ein Ansatz.


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 Betreff des Beitrags: Re: Angst im Anhänger
Ungelesener BeitragVerfasst: 20. Juni 2015, 08:48 
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Registriert: 7. Mai 2007, 12:41
Beiträge: 11258
Ich muss meine nächste Woche wieder verladen.....Horror! Sehr zeit raubend.

Nur nach Klinik Aufenthalt geht nichts mehr und üben ging nicht. Sowas von doof.

Hatte ja schon mal mit der das Problem. Da half nur ganz ruhiges und konsequentes verladen und fahren. Ich bin immer in eine andere Anlage gefahren. Da abladen, stressfrei ne runde reiten, grasen lassen und wieder nach Hause.

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 Betreff des Beitrags: Re: Angst im Anhänger
Ungelesener BeitragVerfasst: 20. Juni 2015, 08:50 
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Registriert: 7. Mai 2007, 12:41
Beiträge: 11258
Ach, und ich hatte mir eine sehr fähige dame zum verladetraining geholt. Ich merkte einfach, dass ich innerlich sehr wütend wurde. Also habe ich machen lassen und dann nach und nach unter Anweisung übernommen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Angst im Anhänger
Ungelesener BeitragVerfasst: 20. Juni 2015, 09:46 
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Beiträge: 7009
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Genau so wars bei mir auch. Ich wurde innerlich sauer und hatte zudem immer Angst um die Haxen vom Pferd bei ihrem rumgehample. Der verladetrainer war da deutlich entspannter. Unter seiner Anweisung hab ich dann übernommen und allein weitergemacht. War das Geld echt wert.

Auch er sagte damals aber, dass mein Pferd eine harte muss wäre, eben weil sie kein grundvertrauen ausbildet. Sie ist grundehrlich, hat einen guten grundgehorsam etc. aber in der letzten Konsequenz vertraut sie eben nur sich selbst (so verhält sie sich auch in der Herde). Von daher sagte er mir auch: das Pferd dahin zu bekommen, dass es den Hänger gut und nicht mehr bedrohlich findet ist ne Lebensaufgabe. Woran wir dann gesrbeitet haben ist, dass ich intelligenter agiere um Ihre Aufmerksamkeit in stressituationen nicht zu verlieren bzw. schnell wieder zu bekommen. Denn wenn der Panik Schalter erstmal umgelegt ist gewinnt das tierische fluchtverhalten die überhand und man dringt mit grundgehorsam erstmal nimmer durch.

Bei dem oben geschilderten Fall sehe ich das Problem trotzdem nicht nur im fahren. Insgesamt bleibt vermutlich nur immer wieder fahren und aufladen, damit er merkt es ist normal und passiert nix.


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 Betreff des Beitrags: Re: Angst im Anhänger
Ungelesener BeitragVerfasst: 20. Juni 2015, 11:49 
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Beiträge: 6360
Wohnort: im Ländle
Ich kannte eine Stute, die super zu verladen war. Sie lief alleine rein. Stand wie eine Eins, solange man nicht fuhr. Beim Fahren war sie am galoppieren. Die Reiterin fuhr sehr vorsichtig und gut. Dann hat sie einmal der Züchter/Besitzer aufs Turnier gefahren und sie wusste wo das Problem lag...


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 Betreff des Beitrags: Re: Angst im Anhänger
Ungelesener BeitragVerfasst: 20. Juni 2015, 13:42 
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Registriert: 7. Mai 2007, 12:41
Beiträge: 11258
Ach ja, ich vergaß zu erwähnen, daß madame sich beim verladen aus der Klinik übel verletzt hatte und danach 3 dicke beine hatte. Transport Gamaschen lehnt sie aber strikt ab :mad:

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 Betreff des Beitrags: Re: Angst im Anhänger
Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Juni 2015, 21:49 
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Registriert: 1. Juni 2015, 07:11
Beiträge: 70
Klingt ja frustrierend :(
Oft hilft es, so ein fahrängstliches Pferd mit einem entspannten Reisepartner zu fahren. Schlechte Erfahrungen wieder geradezubiegen ist immer mühsamer als von Anfang an Probleme zu vermeiden das ist mal klar.
Dein Bericht weist für mich ein Fragezeichen auf: Wenn Du sagst, dass er sich nicht groß aufregt beim Verladen aber 10-20 Minuten braucht um zu realisieren, dass er nicht verhauen wird, das geht für mich irgendwie nicht zusammen.
Wenn das Problem wirklich auf das Fahren beschränkt ist, dann hat es mit großer Wahrscheinlichkeit nichts mit seiner 'Ladehemmung' zu tun sondern liegt a) an Platzangsproblemen oder b) nicht ausreichend gefühlvollem Fahrstil.
Die Platzangst/Kurvenprobleme sind schwierig zu bekämpfen weil sie wie beim Menschen auch mit totalem Kontrollverlust einhergehen, allerdings gibt's ein paar Tricks. Der Fahrstil lässt sich am einfachsten ändern.

Zu den Platzangst- und Kurventricks: Falls der Anhänger eine geschlossene Trennwand hat, versuchen, ihn in einem Anhänger zu fahren bei dem die Trennwand im unteren Teil flexibel ist (Matte/Gummi, Filz oder ganz offen) Bei manchen Pferden besteht keine echt Platzangst sondern eher so eine Art Gleichgewichtspanik, sie haben das Gefühl, sie könnten in der Kurve hinfallen und geraten dann dadurch in Panik, dass sie die Füße nicht breit genug stellen können weil seitlich die Trennwand begrenzt. Das gibt einen Heiden-Lärm und fiese Auswirkungen an Pferd und Anhänger (Seitenwand mit Kratzspuren durch ständige Ausgleichversuche, Hüfthöcker oft angedengelt oder aufgestoßen. Unschön...

Wenn das nichts hilft, Anhänger ohne Trennwand versuchen. Dann aber natürlich eine lange Stange als Zurückrenn-Schutz verwenden. Einige ganz wenige, wirklich klaustrophobische Pferde ertragen einfach das Gefühl nicht, in einem beengten Raum eingeschlossen zu sein (ähnlich menschlicher Panikattacken im Fahrstuhl u.ä.) Bei denen kann es helfen einen Anhänger mit größeren Fenstern und/oder mehr Kopffreiheit zu nehmen und das Rollo hinten offen zu lassen. Bei diesen Pferden hat man auch mit Übungen außerhalb des Anhängers gute Erfolge (z.B. Gewöhnen an Behandlungsstand das finden die oft auch schon scary, dann schrittweise Vernkappung des Raumangebotes bei positiver Rekonditionierung (z.B. mit Futter oder was sonst noch angenehm empfunden wird).
Wie bei allen angst-assoziierten Probleme hilft sehr oft ein (bestenfalls gut mit dem Kandidaten bekanntes) Begleitpferd das Ruhe vermittelt weil es mit der Situation keine Probleme hat. Im Flugzeug hat man das sehr oft dass einer panisch reagiert aber sich an den anderen orientiert und dadurch passiert trotzdem nichts.
Viel Erfolg!


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 Betreff des Beitrags: Re: Angst im Anhänger
Ungelesener BeitragVerfasst: 21. Juni 2015, 22:04 
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Beiträge: 7009
Wohnort: Hessen
Jetzt wo Kareen das Platzproblem anspricht kann ich noch ergänzen, dass tatsächlich oft auch der Hänger eine große Rolle spielt. Meine geht auf Hänger bei denen sie vorne nicht press an Stange mit Brust und Kopf vor Wand muss, deutlich besser rauf. Wenn man dann vorne noch viel aufmachen kann (große Tür, frontausstieg, großes Panoramafenster etc,) umso besser.

Meine Freundin hat nen super Hänger für so Kandidaten. Ist ein alter Sluis vollpoly, extra hoch, sehr lang (mein ziemlich langes Pferd, dass im böckmann duo komplett gequetscht steht, hat in dem Sluis vorne noch 30 cm Platz, wenn sie hinten press an der Stange steht), große Fenster vorne, Dachluke, dadurch super hell. Größeres Türchen vorne. Extra hohe Klappe, dadurch sehr flacher Einstieg. Und hinten kein Rollo, dass dem Tier um die Ohren wedelt wenn es wie eine Giraffe rückwärts schießt, sondern so ne Klappe, die man komplett wegklappen kann nach oben, so dass das Pferd nicht dran kommt. Das ist deutlich einfacher als mit dem kleineren und dunkleren Hänger von meiner Bekannten ;)


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 Betreff des Beitrags: Re: Angst im Anhänger
Ungelesener BeitragVerfasst: 22. Juni 2015, 08:06 
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Registriert: 22. April 2010, 08:08
Beiträge: 820
Wohnort: Bayern
ich glaub zwar nicht dass das in deinem fall hilft,
aber versuchen könntest du es ja mal:

ich hab mal ein pferd gefahren das links im hänger eine katastrophe
zum fahren war und rechts super stand.
oder andersrum. weiß ich grad nimmer...

_________________
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt. (Mahatma Gandhi)


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