Ententeich

Das große Geschnatter geht weiter!
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 Betreff des Beitrags: Eure Meinungen bitte....
Ungelesener BeitragVerfasst: 13. März 2014, 18:06 
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Registriert: 25. September 2008, 08:03
Beiträge: 209
Hallo,

ich bräuchte mal Eure Meinungen zu folgendem Sachverhalt.
Stute
13 jährig
tagsüber draußen in Herde
wird Dressur gearbeitet, Bodenarbeit, Longe, Gelände oder auch mal frei

Die Stute ist im Gelände total unerschrocken, geht vorne, geht hinten, geht in der Mitte. Geht auch vorne weg wenn andere gucken, kein Thema. Aber.... die Dame hat die Marotte, sobald sie merkt es geht weiter weg von Stall, dann dreht sie in aller Seelenruhe um und meint, jetzt gehe ich nach hause. Es ist total egal ob die anderen weiter gehen oder nicht.

Meist reicht eine Volte reiten und weiter geht es. An der nächsten Abbiegung das Gleiche Verhalten. Gelegentlich wird sie etwas frackig, d.h. sie steigt vorne ganz leicht an, ist noch nie richtig hoch gestiegen oder auch noch nie bis zur Hälfte. Wirklich nur wenig. Wenn man es früh genug bemerkt und genug treibt dann geht sie auch gleich weiter, es kann dann aber passieren das sie auf dem Weg meint umdrehen zu müssen. Versucht sie auch aus dem Trab. Aber wie gesagt, in einer Seelenruhe, die regt sich nicht auf dabei oder wird hibbelig.

Die Stute steht seit 7 Jahren in dem Stall, im Rückblick betrachtet fing es schon ziemlich früh an. Da äusserte sich das Verhalten aber nur in kurzer Klemmigkeit. Mal macht sie es garnicht, dann wieder öfter auf einem Ausritt.

Gleiches Verhalten bei der Dressurarbeit. Sobald es für die Dame anstrengend wird, dann fängt sie schon mal an und fragt nach ob ich auch wirklich die Seitengänge durchhalten will. Sprich, versucht einen einzuschüchtern mit Glotzerei von jetzt auf Gleich, kurzen Verhalten wie im Gelände oder auf der Stelle galoppieren.

Reite ich stoisch darüber hinweg dann gibt sie meist Ruhe.

Für das Verhalten im Gelände habe ich für mich die Erklärung, die Dame klebt nicht an den Pferden sondern am Stall.

Im Viereck, einfach keinen Bock.

Irgendwie nervt mich das, vermutlich gibt es keine wirkliche Abhilfe aber hat jemand von Euch sowas durch und ist zu einem Ergebnis gekommen?

Die macht ihrem Namen alle Ehre, sprich Hexe


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 Betreff des Beitrags: Re: Eure Meinungen bitte....
Ungelesener BeitragVerfasst: 13. März 2014, 20:37 
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Registriert: 13. November 2009, 07:41
Beiträge: 4710
hexe36 hat geschrieben:
Hallo,

ich bräuchte mal Eure Meinungen zu folgendem Sachverhalt.
Stute
13 jährig
tagsüber draußen in Herde
wird Dressur gearbeitet, Bodenarbeit, Longe, Gelände oder auch mal frei

Die Stute ist im Gelände total unerschrocken, geht vorne, geht hinten, geht in der Mitte. Geht auch vorne weg wenn andere gucken, kein Thema. Aber.... die Dame hat die Marotte, sobald sie merkt es geht weiter weg von Stall, dann dreht sie in aller Seelenruhe um und meint, jetzt gehe ich nach hause. Es ist total egal ob die anderen weiter gehen oder nicht.

Meist reicht eine Volte reiten und weiter geht es. An der nächsten Abbiegung das Gleiche Verhalten. Gelegentlich wird sie etwas frackig, d.h. sie steigt vorne ganz leicht an, ist noch nie richtig hoch gestiegen oder auch noch nie bis zur Hälfte. Wirklich nur wenig. Wenn man es früh genug bemerkt und genug treibt dann geht sie auch gleich weiter, es kann dann aber passieren das sie auf dem Weg meint umdrehen zu müssen. Versucht sie auch aus dem Trab. Aber wie gesagt, in einer Seelenruhe, die regt sich nicht auf dabei oder wird hibbelig.

Die Stute steht seit 7 Jahren in dem Stall, im Rückblick betrachtet fing es schon ziemlich früh an. Da äusserte sich das Verhalten aber nur in kurzer Klemmigkeit. Mal macht sie es garnicht, dann wieder öfter auf einem Ausritt.

Gleiches Verhalten bei der Dressurarbeit. Sobald es für die Dame anstrengend wird, dann fängt sie schon mal an und fragt nach ob ich auch wirklich die Seitengänge durchhalten will. Sprich, versucht einen einzuschüchtern mit Glotzerei von jetzt auf Gleich, kurzen Verhalten wie im Gelände oder auf der Stelle galoppieren.

Reite ich stoisch darüber hinweg dann gibt sie meist Ruhe.

Für das Verhalten im Gelände habe ich für mich die Erklärung, die Dame klebt nicht an den Pferden sondern am Stall.

Im Viereck, einfach keinen Bock.

Irgendwie nervt mich das, vermutlich gibt es keine wirkliche Abhilfe aber hat jemand von Euch sowas durch und ist zu einem Ergebnis gekommen?

Die macht ihrem Namen alle Ehre, sprich Hexe



:mrgreen: ich hab das gleiche Modell unser Pony :keineahnung: es ist wie es ist :wink: :-D


Unser Pony kann allerdings kerzengerade Männchen machen :? und bocken wie eine wildsau und wunderbar durch gehen. Hab ich ihr ausgetrieben, son Dönnekens gibts nicht bei mir. Sie testet allerdings immer und immer wieder, aber nicht mehr so extrem seit ich sie in Offenstall gepackt habe, sie wird aber auch nicht mehr als 3 Mal die Woche geritten.

_________________
Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende


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 Betreff des Beitrags: Re: Eure Meinungen bitte....
Ungelesener BeitragVerfasst: 13. März 2014, 21:38 
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Beiträge: 6675
Wohnort: auf´m Sofa
Kenne ich von meiner neuen Stute. Die ist jetzt 8 und wird erst seit 1 Jahr wirklich gearbeiter. ABER wenn sie im Gelände keine Lust mehr hat, dann wird stehen geblieben. Und dann kriegen die auch keine 10 Panzer da weg. Egal ob die anderen weitergehen. Und wenn man dann drauf besteht, wird sie pissig. Wird kurz, geht vorne schon mal leicht hoch. Wenn das nichts hilft, guckt man sich jede knieende Ameise an.

In der Halle läuft sie schön, solange sie Lust dazu hat. Geht man ans Eingemachte, sind auf einmal überall Geister und sie steigert sich da rein. Hebt sich raus. Man kann dann darüber wegreiten, aber die nächsten 20 Minuten diskutiert sie und Spaß macht das dann keinen. Alternativ fängt sie an zu rennen - ganz nach dem Motto: 1000 Runden, dann bin ich fertig. Bin ich schnell, bin ich schnell fertig.

Wir schieben es darauf, dass sie erst sehr spät an die Arbeit kam und entsprechend selbstbewußt ist.

Das Patentrezept haben wir auch noch nicht gefunden. Bisher hilft noch weiterreiten und sich nicht auf Diskussionen mit ihr einlassen.

_________________
Schnuppe


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 Betreff des Beitrags: Re: Eure Meinungen bitte....
Ungelesener BeitragVerfasst: 14. März 2014, 13:40 
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Registriert: 3. Mai 2007, 07:41
Beiträge: 2803
Wohnort: Niedersachsen
Oh, da gibt es aber noch recht wenig Meinungen zu.

Wenn ich das so richtig sehe haben wir da ein erwachsenes, erfahrenes, selbstbewusstes Pferd, das wahrscheinlich auch eine nicht ganz unbegünstigte Hierarchiestellung innerhalb der Herde genießt, wo es einen Großteil des Tages verbringt. Da ist es hingekommen, weil es immer mal wieder die Chancen genutzt hat oder im richtigen Moment aufgemuckt hat, um eine Stufe nach der anderen nach oben zu nehmen. Find ich grad bei Stuten nicht ungewöhnlich.
In Folge dessen probiert sie es auch bei dir. Wer sagt ihr denn, dass du wirklich der Boss bist? Vielleicht lässt sich da ja was dran ändern. Die Übersicht und Ruhe, mit der sie das dann probiert spricht für sich.

Du kannst es auf ne fette Eskalation angekommen lassen, ich nenn das mal den Männer-Weg: Ich bin hier der Macker und du kriegst jetzt mal richtig den A*** voll. Das kann heftig und unschön werden, Frage ist auch, wie konsequent man so eine Eskalation durchziehen kann und will, und wie lange das anhält und inwieweit es das Verhältnis zueinander ändert.

Oder du trickst sie aus. In dem Moment (und du siehst den bestimmt immer schon kommen :wink: ) lenkst du sie mit was völlig anderem ab. Wenn sowas im Wald passiert reite ich strikt ins Unterholz, wo sie aufpassen und ihre Füße sortieren müssen, oder Schlangenlinien um Bäume rum, gern ein Graben zum Durchklettern, alles was irgendwie die Sinne beschäftigt. Dann zurück auf den Weg und normal weiterreiten.
Im Viereck ist es natürlich ungleich schwieriger. Ich würde die Lektion, wo sie die Dagegen-Karte zieht zu Ende reiten, und dann etwas völlig anderes machen, als das was du grad oder die 10 Min. davor gemacht hast. Beschäftigen, Ablenken, Energie in die andere Richtung lenken. Ruhig auch etwas was ihr grundsätzlich leicht fällt, sie aber trotzdem fordert. Da kennst du sie am besten.

Die kann halt schon lesen und schreiben, was willste machen? Position festigen durch massive Dominanz oder geschickte Taktik.

_________________
Though nothing, will keep us together
We could steal time,
just for one day
We can be Heroes, for ever and ever.


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 Betreff des Beitrags: Re: Eure Meinungen bitte....
Ungelesener BeitragVerfasst: 14. März 2014, 15:51 
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Registriert: 2. Mai 2007, 09:51
Beiträge: 2143
Wohnort: Hessen
Ich schätze Taktik ist der bessere Ansatz.
Unser Pony ist so ein richtiger Saubeutel manchmal. Kommt dem, was Schnuppe schreibt, recht nahe. Nur geht der nicht vorne hoch, der reißt den Kopf mit aller Gewalt zwischen die Beine und dann heißts lern fliegen oder vielleicht auch nicht.
Stehen bleiben und Füße in den Boden rammen, tut er am Boden auch, wenn er meint, er mag da jetzt nicht lang.
Hab am Anfang auch die Schiene gefahren, dass er mal richtig eine auf den Sack bekommen hat. Bei Freiflug hört der Spaß auf.
Was hab ich mir damit am Boden und unterm Sattel erzogen, ein richtiges A.loch. Der geht voll in die Konfrontation. Und da zieht man leider den Kürzeren. Mein 2. Vorname ist nicht Hulk :wink:
Da er eher zur intelligenteren Sorte Pferd gehört, musste man dann da ansetzen.
Beim Reiten mach ich es ähnlich wie Adrenalin schreibt. Klappt, ist aber manchmal echt nervenaufreibend. Entspannung ist da nicht.
Am Boden wechsel ich dann die Richtung, in die er mitgeht und versuche dann seine volle Aufmerksamkeit zu bekommen. Anhalten ohne Vorwarnung, Anlaufen, evtl im Anschluss kurz Rückwärtsrichten oder Seitengänge und wieder weiter. Ist er dann voll da, dreh ich und marschier schnurstracks in meine gewünschte Richtung als sei das eben die nächste geforderte Lektion. Testet er erneut, gehts von vorne los. An miesen Tagen hat er nach dem 3. Mal keinen Bock mehr und ergibt sich, an Guten macht ers nicht oder ergibt sich nach dem 1. Mal.
Hab mich damit abgefunden, dass er immer und immer wieder testen muss. Das bekomm ich nicht raus. Aber solang er händelbar bleibt, diskutier ich halt so weiter.


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 Betreff des Beitrags: Re: Eure Meinungen bitte....
Ungelesener BeitragVerfasst: 14. März 2014, 17:03 
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Registriert: 25. September 2008, 08:03
Beiträge: 209
Sternschnuppe hat geschrieben:
Kenne ich von meiner neuen Stute. Die ist jetzt 8 und wird erst seit 1 Jahr wirklich gearbeiter. ABER wenn sie im Gelände keine Lust mehr hat, dann wird stehen geblieben. Und dann kriegen die auch keine 10 Panzer da weg. Egal ob die anderen weitergehen. Und wenn man dann drauf besteht, wird sie pissig. Wird kurz, geht vorne schon mal leicht hoch. Wenn das nichts hilft, guckt man sich jede knieende Ameise an.

In der Halle läuft sie schön, solange sie Lust dazu hat. Geht man ans Eingemachte, sind auf einmal überall Geister und sie steigert sich da rein. Hebt sich raus. Man kann dann darüber wegreiten, aber die nächsten 20 Minuten diskutiert sie und Spaß macht das dann keinen. Alternativ fängt sie an zu rennen - ganz nach dem Motto: 1000 Runden, dann bin ich fertig. Bin ich schnell, bin ich schnell fertig.

Wir schieben es darauf, dass sie erst sehr spät an die Arbeit kam und entsprechend selbstbewußt ist.

Das Patentrezept haben wir auch noch nicht gefunden. Bisher hilft noch weiterreiten und sich nicht auf Diskussionen mit ihr einlassen.


Das trifft es so ziemlich auf den Punkt. Meine ist auch erst spät angeritten worden, hatte vorher ein Fohlen. Anreiten war so in etwa, Hauptsache das Pferd duldet den Reiter und geht so einigermaßen vorwärts. War ein hartes Stück Arbeit als ich sie 6jährig bekommen habe. Selbstbewußtsein hat sie zur genüge. Dein Rezept dagegen ist so wie meines.

Adrenalin hat geschrieben:
Oh, da gibt es aber noch recht wenig Meinungen zu.

Wenn ich das so richtig sehe haben wir da ein erwachsenes, erfahrenes, selbstbewusstes Pferd, das wahrscheinlich auch eine nicht ganz unbegünstigte Hierarchiestellung innerhalb der Herde genießt, wo es einen Großteil des Tages verbringt. Da ist es hingekommen, weil es immer mal wieder die Chancen genutzt hat oder im richtigen Moment aufgemuckt hat, um eine Stufe nach der anderen nach oben zu nehmen. Find ich grad bei Stuten nicht ungewöhnlich.
In Folge dessen probiert sie es auch bei dir. Wer sagt ihr denn, dass du wirklich der Boss bist? Vielleicht lässt sich da ja was dran ändern. Die Übersicht und Ruhe, mit der sie das dann probiert spricht für sich.

Selbstbewußt trifft es. Sie ist nicht sehr hochrangig in der Herde, da habe ich das Gefühl sie will einfach ihre Ruhe haben. Wenn die Pferde reingeholt werden sieht man es sehr deutlich, da stehen andere vor ihr in der Reihe am Tor. Allerdings ist ihre beste Freundin die Herdenchefin.

Du kannst es auf ne fette Eskalation angekommen lassen, ich nenn das mal den Männer-Weg: Ich bin hier der Macker und du kriegst jetzt mal richtig den A*** voll. Das kann heftig und unschön werden, Frage ist auch, wie konsequent man so eine Eskalation durchziehen kann und will, und wie lange das anhält und inwieweit es das Verhältnis zueinander ändert.

Das habe ich schon versucht, bringt garnichts. Im Gegenteil, da wird sie richtig frackig und das kann und will ich meiner Gesundheit nicht antun. Die lässt sich nicht einschüchter. Am Boden alles i.O., renn mich nicht um etc., bleibt stehen wenn ich stehen bleibe, weicht rückwärts, rennt nicht einfach vor in die Box.

Ich kann die auch ohne was mitten in den Stall stellen und absatteln auch wenn ihre Box offen ist, da rippelt sie sich nicht. Bei der Bodenarbeit macht sie gut mit, aber auch nur soweit, bis es wirklich anstrengend für sie wird, dann das Gleiche wie mit Sattel.


Oder du trickst sie aus. In dem Moment (und du siehst den bestimmt immer schon kommen :wink: )
Tja, nicht immer sehe ich das Verhalten kommen. Im Gelände z.B., wir traben wunderschön mit einigen anderen über ein Feld. Hexe entscheidet von einer Sekunde auf die andere, nö keinen Bock mehr, ich drehe mal eben um. Teilweise merkt man keine Spannigkeit oder Ohrenspiel die das vorher ankündigen

lenkst du sie mit was völlig anderem ab. Wenn sowas im Wald passiert reite ich strikt ins Unterholz, wo sie aufpassen und ihre Füße sortieren müssen, oder Schlangenlinien um Bäume rum, gern ein Graben zum Durchklettern, alles was irgendwie die Sinne beschäftigt. Dann zurück auf den Weg und normal weiterreiten.
Im Viereck ist es natürlich ungleich schwieriger. Ich würde die Lektion, wo sie die Dagegen-Karte zieht zu Ende reiten, und dann etwas völlig anderes machen, als das was du grad oder die 10 Min. davor gemacht hast. Beschäftigen, Ablenken, Energie in die andere Richtung lenken. Ruhig auch etwas was ihr grundsätzlich leicht fällt, sie aber trotzdem fordert. Da kennst du sie am besten.

Die kann halt schon lesen und schreiben, was willste machen? Position festigen durch massive Dominanz oder geschickte Taktik.


Bis jetzt bin ich anscheinend mit meinem Versuch einfach sturer zu sein wie die Dame auf dem richtigen Weg. Vielleicht hat ja einer so was bis zum Ende schon durchgemacht und konnte sein Pferd überzeugen. Ich harre der Vorschläge die hoffentlich noch kommen werden.


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 Betreff des Beitrags: Re: Eure Meinungen bitte....
Ungelesener BeitragVerfasst: 15. März 2014, 05:11 
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Registriert: 13. November 2009, 07:41
Beiträge: 4710
hexe36 hat geschrieben:
Sternschnuppe hat geschrieben:
Kenne ich von meiner neuen Stute. Die ist jetzt 8 und wird erst seit 1 Jahr wirklich gearbeiter. ABER wenn sie im Gelände keine Lust mehr hat, dann wird stehen geblieben. Und dann kriegen die auch keine 10 Panzer da weg. Egal ob die anderen weitergehen. Und wenn man dann drauf besteht, wird sie pissig. Wird kurz, geht vorne schon mal leicht hoch. Wenn das nichts hilft, guckt man sich jede knieende Ameise an.

In der Halle läuft sie schön, solange sie Lust dazu hat. Geht man ans Eingemachte, sind auf einmal überall Geister und sie steigert sich da rein. Hebt sich raus. Man kann dann darüber wegreiten, aber die nächsten 20 Minuten diskutiert sie und Spaß macht das dann keinen. Alternativ fängt sie an zu rennen - ganz nach dem Motto: 1000 Runden, dann bin ich fertig. Bin ich schnell, bin ich schnell fertig.

Wir schieben es darauf, dass sie erst sehr spät an die Arbeit kam und entsprechend selbstbewußt ist.

Das Patentrezept haben wir auch noch nicht gefunden. Bisher hilft noch weiterreiten und sich nicht auf Diskussionen mit ihr einlassen.


Das trifft es so ziemlich auf den Punkt. Meine ist auch erst spät angeritten worden, hatte vorher ein Fohlen. Anreiten war so in etwa, Hauptsache das Pferd duldet den Reiter und geht so einigermaßen vorwärts. War ein hartes Stück Arbeit als ich sie 6jährig bekommen habe. Selbstbewußtsein hat sie zur genüge. Dein Rezept dagegen ist so wie meines.

Adrenalin hat geschrieben:
Oh, da gibt es aber noch recht wenig Meinungen zu.

Wenn ich das so richtig sehe haben wir da ein erwachsenes, erfahrenes, selbstbewusstes Pferd, das wahrscheinlich auch eine nicht ganz unbegünstigte Hierarchiestellung innerhalb der Herde genießt, wo es einen Großteil des Tages verbringt. Da ist es hingekommen, weil es immer mal wieder die Chancen genutzt hat oder im richtigen Moment aufgemuckt hat, um eine Stufe nach der anderen nach oben zu nehmen. Find ich grad bei Stuten nicht ungewöhnlich.
In Folge dessen probiert sie es auch bei dir. Wer sagt ihr denn, dass du wirklich der Boss bist? Vielleicht lässt sich da ja was dran ändern. Die Übersicht und Ruhe, mit der sie das dann probiert spricht für sich.

Selbstbewußt trifft es. Sie ist nicht sehr hochrangig in der Herde, da habe ich das Gefühl sie will einfach ihre Ruhe haben. Wenn die Pferde reingeholt werden sieht man es sehr deutlich, da stehen andere vor ihr in der Reihe am Tor. Allerdings ist ihre beste Freundin die Herdenchefin.

Du kannst es auf ne fette Eskalation angekommen lassen, ich nenn das mal den Männer-Weg: Ich bin hier der Macker und du kriegst jetzt mal richtig den A*** voll. Das kann heftig und unschön werden, Frage ist auch, wie konsequent man so eine Eskalation durchziehen kann und will, und wie lange das anhält und inwieweit es das Verhältnis zueinander ändert.

Das habe ich schon versucht, bringt garnichts. Im Gegenteil, da wird sie richtig frackig und das kann und will ich meiner Gesundheit nicht antun. Die lässt sich nicht einschüchter. Am Boden alles i.O., renn mich nicht um etc., bleibt stehen wenn ich stehen bleibe, weicht rückwärts, rennt nicht einfach vor in die Box.

Ich kann die auch ohne was mitten in den Stall stellen und absatteln auch wenn ihre Box offen ist, da rippelt sie sich nicht. Bei der Bodenarbeit macht sie gut mit, aber auch nur soweit, bis es wirklich anstrengend für sie wird, dann das Gleiche wie mit Sattel.


Oder du trickst sie aus. In dem Moment (und du siehst den bestimmt immer schon kommen :wink: )
Tja, nicht immer sehe ich das Verhalten kommen. Im Gelände z.B., wir traben wunderschön mit einigen anderen über ein Feld. Hexe entscheidet von einer Sekunde auf die andere, nö keinen Bock mehr, ich drehe mal eben um. Teilweise merkt man keine Spannigkeit oder Ohrenspiel die das vorher ankündigen

lenkst du sie mit was völlig anderem ab. Wenn sowas im Wald passiert reite ich strikt ins Unterholz, wo sie aufpassen und ihre Füße sortieren müssen, oder Schlangenlinien um Bäume rum, gern ein Graben zum Durchklettern, alles was irgendwie die Sinne beschäftigt. Dann zurück auf den Weg und normal weiterreiten.
Im Viereck ist es natürlich ungleich schwieriger. Ich würde die Lektion, wo sie die Dagegen-Karte zieht zu Ende reiten, und dann etwas völlig anderes machen, als das was du grad oder die 10 Min. davor gemacht hast. Beschäftigen, Ablenken, Energie in die andere Richtung lenken. Ruhig auch etwas was ihr grundsätzlich leicht fällt, sie aber trotzdem fordert. Da kennst du sie am besten.

Die kann halt schon lesen und schreiben, was willste machen? Position festigen durch massive Dominanz oder geschickte Taktik.


Bis jetzt bin ich anscheinend mit meinem Versuch einfach sturer zu sein wie die Dame auf dem richtigen Weg. Vielleicht hat ja einer so was bis zum Ende schon durchgemacht und konnte sein Pferd überzeugen. Ich harre der Vorschläge die hoffentlich noch kommen werden.



Ich habe es knallhart und heftig aus diskutiert , mit Steigen , Bocken und versuchtes Durchgehen. 2 mal hat sie Krieg zurück bekommen , ich war bis auf die Zähne bewaffnet und ich hab es zumindest soweit hin bekommen das sie das Steigen lässt.

Mittlerweile ist aus dem Teufelsbraten ein nettes Pony geworden , was endlich mal mit macht . Ich muss dazu sagen , sie ist mit ihrem Macken bei dem Vorbesis durch gekommen und sie hatten nachher alle Schiss vor ihr :?

Sie war ein richtig garstiges Böses Ponaggl mit Beißen Treten und Ansteigen , das auszutreiben ging aber kurz und schmerzhaft von statten. Ist heute auch kein Thema mehr. So langsam nach 1 Jahr kann ich Bilanz ziehen und sagen, erst Krieg und jetzt hat sie Vertrauen und mich als Chef akzeptiert, ich muss nicht mehr fragen ob ich reiten darf :wink:

_________________
Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende


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 Betreff des Beitrags: Re: Eure Meinungen bitte....
Ungelesener BeitragVerfasst: 31. März 2014, 20:24 
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Registriert: 17. Mai 2007, 14:05
Beiträge: 2993
Wohnort: tief im Westen
Hm, so lange das Tier nicht eklig wird, wuerde ich auch nicht eklig werden. Vielleicht wird ihr die ganze Veranstaltung irgendwann zu langweilig? Vielleicht oefters mal was neues spannendes ausprobieren?

_________________
Flicka 29.05.83-04.11.08
Seht, so schwer ist die Liebe zu den Pferden; aber vielleicht hat ihnen Gott ein kürzeres Leben bedacht,
weil sie den Himmel eher verdienen als wir (Arthur Heinz Lehmann)


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