Ententeich

Meine ist sehr ähnlich. Von Fremden lässt sie sich gar nicht anfassen. Selbst vor den Pflegern (die alle lieb und nett zu ihr sind) flüchtet sie aufs Paddock. Hab vor 2 Jahren mal einen Stallkollegen gebeten sie einzudecken (weil ich auf Krücken war)..ging gar nicht. Sie hat ihn nicht ran gelassen.
Zu mir hat sie mittlerweile volles Vertrauen. Kann mich bewegen wie ich will. Auch mal "hektisch". Und sie ist ne mega Schmusebacke.
Voll entspannt im Umgang mit anderen wird sie aber wohl nie werden. Sie ist aber auch mit anderen mittlerweile soweit, dass ich sie von "besonnen" Stallkollegen mit versorgen lassen kann. Heisst mal umdecken oder auch reiten lassen kann.
Wenn ich mal länger nicht da bin, wie zb nach der Knieop, ändert das nichts am Verhalten. Dauert bei Euch vielleicht einfach noch ein bisschen.
Weiss bei ihr auch nicht woran das liegt. Zumindest seit sie bei mir ist hat sie nichts schlechtes erlebt und ich hab sie direkt vom Züchter gekauft. Sie ist auch generell eher ne Schüchterne.

Also Zeit, Zeit, Zeit...

Lexi, ja, aber er ist auch wirklich fies behandelt worden! Ich habe über das damalige FN Forum mal nachgeforscht und tatsächlich hat mich jemand kontaktiert, der ihn kannte und was sie mir erzählt hat war echt zum weinen und ich konnte ihn gut verstehen. Auch seine Narben erzählen Geschichten

Bei unkontrollierten Bewegungen hat er bei Fremden heut noch Angst vor Schlägen! Nie hatte er übrigens Angst vor Kindern! Die Töchter meiner Schwester können ihm auch überall hinpatschen und er streckt ihnen auch vertrauensvoll den Kopf hin.

Gib ihr Zeit, weißt du was sie durchgemacht hat?

Ich weiß das die Haltung bescheiden war. Was genau mit ihr passiert ist, warum sie so ängstlich ist, weiß ich nicht... Ich bin relativ sicher, dass sie in Spanien grob behandelt wurde...

Hallo Lexi,

ich bin auch der Meinung, Zeit und Geduld sind hier gefragt.
Stutentypisch würde ich nicht unbedingt sagen.
Wichtig ist, die schlechten Erlebnisse mit guten Erlebnissen aus zu tauschen, viel zusammen mit ihr zu machen, nutze die natürliche Neugierde des Pferdes aus, mach Dich interessant. Finde heraus was sie besonders gerne isst, Bananen vielleicht??
Andere Pferde der Gruppe füttern bis sie neugierig wird und auch ran kommt usw....

Also positiv konditionieren, das geht nicht von heute auf morgen.

Überall anfassen in Etappen üben und alles belohnen. Aufhalftern belohnen. Führen über die Weide belohnen usw....

Irgendwann dann mit leichten Bodenarbeitssachen anfangen, immer schön mit Futter arbeiten, damit sie Deine Nähe, das Aufhalfter und alles andere als angenehm empfindet, das wir einen Weile dauern bis sie das so empfinden kann.
Aber ich denke wenn Du sie erstmal auf Deiner Seite hast und sie gemerkt hat das der Mensch mit positiven Sachen zu verbinden ist, dann werdet ihr auch viel Freude miteinander haben.

Liebe Grüße
Poros

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"Bedenke: Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens"
Kyra 16.3.1996-12.3.2011

gehst du schon genervt an sie ran?

Nein, ich bin nicht genervt, nur etwas gefrustet, dass unser bisheriger Erfolg so schnell geplatzt ist... Sie tut mir eigentlich leid, weil sie irgendwie "niemanden hat".
Ich habe ja nicht soooo viel Zeit, versuche aber beim füttern und misten immer noch ein bisschen Ansprache und ein paar Minuten Zeit für jedesPferd zu haben.
Mein Schimmelmann braucht das und fordert das auch ein, die Schimmelfrau weiß und genießt das mittlerweile auch. Das Rehlein (optisch und charakterlich ist sie wirklich ein Reh) steht dann immer da und schaut. Man merkt ihr an, dass sie irgendwie auch so dazu gehören will, auch aber nicht überwinden kann. Ich erzähle dann einfach ruhig mit ihr und füttere sie wie gesagt aus derHand und dann ist das ok.

Nur selbst DAS geht gerade nicht mehr - sie ist wieder sehr skeptisch und vorsichtig und hält wieder etwas mehr Abstand. Ich bin sicher, dass wird auch wieder - irgendwann. Aber es ist halt trotzdem anstrengend. Mal eben schnell aufhalftern u auf eine andereWeide raus bringen oder ähnliches geht nicht...

Lexi Zeit und Rituale würde ich einbauen. In einem Jahr wirst Du schmunzelnt zurück schauen. Warum mußt Du sie aufhalftern, kannst Du nicht so provisorisch absperren, daß sie hinter her laufen könnte? Etwas über den Kopf tuen hat auch mit Vertrauen zu tun. Vielleicht hilft Dir ein Halsriemen, ginge das?

Lexi: geduld geduld
es ist völlig normal, dass es jetzt nach deinem urlaub wieder auf anfang ist.
die festplatte ist noch nicht mit dem neuen "netten " menschen (= du) überschrieben.
du warst weg und nun ist das, was auf ihrer festplatte gespeichert ist (Mensch= böse, gefährlich) wieder in den vordergrund getreten.
ritualisiere dein tägliches verhalten, so dass sie weiß, was in welcher reihenfolge passiert. das erleichtert das überschreiben der festplatte. irgendwann wird sie vertrauen fassen. wichtig, immer ruhe bewahren, keine hektik und kein stress.
stuten haben in meinen augen deutlich feinere antennen für sowas.vielleicht hängt es damit zusammen, dass sie in der regel für ein weiteres lebewesen verantwortlich sind.
aber wenn du sie irgendwann geknackt hast, dann wird sie dir wirklich blind vertrauen.
kinder können auf völlig andere weise an diese pferde rangehen. sie erwarten nichts und bringen uneingeschränktes vertrauen den tieren gegenüber mit. daher lassen sich solche pferde häufig eher auf sie ein. schau doch einfach mal, wie sie auf peyton reagiert.(ich sage ja nicht, lass ihn auf sie los). es kann ja schon reichen, zu sehen, was macht sie, wenn er ihr durch den zaun eine möhre hinhält. und kinder haben den vorteil , sie sind klein und wirken daher nicht bedrohlich (es sei denn, das tier ist mal von einem kind gepiesackt worden ).

Diese Erfahrung habe ich bereits gemacht. Sie liebt Peyton (so wie die anderen beiden auch) und stellt sich oft mit tiefem Kopf zu ihm und schaut zu, wie er im Sand spielt. Sie nimmt es ihm nicht mal wirklich übel, wenn er sie unkontrolliert mit der Schippe berührt oder ähnliches.

Das Problem sind wirklich Erwachsene Menschen, wobei sie Männer nochmal gruseliger findet als Frauen.

Feste Rituale habe ich. Um 5 Uhr werden die Heunetze in den Paddock gehängt, zwischen 10 u 11 gibt's Kraftfutter und wird gemistet, Nachmittags wird der Hengst zum reiten abgeholt sowie Heu nachgefüllt und Abends um 8 gibt's noch mal Kraftfutter und Heu für die Nacht.
Mit den Stuten wird nicht viel gemacht. Wenn sie arg eingesaut sind, kratze ich den groben Matsch runter, Hufe werden kontrolliert und fertig. Wenn es meine Zeit zu lässt und das Wetter passt gehe ich mit den 3 spazieren. Das geht gut, wenn erst mal das Halfter drauf ist, ist sie fein zu händeln und sie hat auch Spass, wenn sie mal raus kommt und was neues sieht...

Hmm, also ich will Dir nicht den Mut nehmen und das wird mit Geduld und Spucke auch besser, aber richtig gut wird das nie mehr. Wenn Pferde in jungen Jahren keinen oder wenig Kontakt mit Menschen hatten, das bekommt man meist noch ganz gut hin, wenn das Pferd noch jung genug ist. Ist es aber negativ geprägt, dann bekommt man das nie wieder ganz raus.

Ansonsten hilft nur den Menschen mit einer positiven Konotation zu versehen und wenn das Pferd menschlichen Sozialkontakt ablehnt, bleibt nur Futter. Ich würde dieses Pferd also nur mit der Hand Füttern, also den Eimer in der Hand halten und dann langsam meine Aktivitäten während des Fütterns ausdehnen. Anfassen, Hand auf dem Hals liegen lassen, kraulen etc. Sicherheitshalber würde ich wahrscheinlich Halfter &Strick die ersten Male zu Hilfe nehmen, damit "Dann fress ich eben nix" keine Option ist.

Gruß,
Pegasus

Von welchem Zeitraum reden wir eigentlich? Wie oft gehst Du wöchentlich raus und übst Halftern?

Ich habe gut 1 Jahr mit den Pony´s gebraucht, bis sie hier angekommen waren und wieder vertrauen zum Meschen hatten. Reinholen, Hufe geben, Aufhalftern habe ich ganz anders konditioniert als vorher und das brachte den Erfolg.

Jetzt habe ich einen und übe seit 8 Wochen. Anfassen geht bis dato nur bis zum Wiederrist. Halftern hab ich allerdings 3 x täglich gemacht und wir fangen bald wieder bei 0 an, da Ohrmilben mit ins Spiel kamen, Schmerzen und absolute Abwehr. Gleichzeitig verband er das wieder mit dem Menschen und war auch 3 Tage vollkomme skeptisch mir gegenüber, was sich lagsam wieder legt. Hufschmied ging hier nur mit Sedierung.

Raus gehe ich 1-2x wöchentlich mit ihnen, Halftern mache ich fast täglich, um die Hufe zu kontrollieren und auszuräumen.
Sie lebt seit ca 4 Monaten bei uns...

Eure Beispiele spielen ja alle in einem längeren Zeitraum - dass macht Mut. Wie gesagt, ich erwarte nicht das die zum Kuschelpferd wird, sondern wünsche und erhoffe mir nur, dass normaler Umgang möglich wird und ich sie auch frei stehend mal überputzen und Hufe kontrollieren kann und ihr "einfach so" ein Halfter anlegen kann...

Das soll kein Reitpferd oder ähnliches werden, sie soll mir hauptsächlich die Weiden abfressen und ein natürliches Pferdeleben genießen dürfen. Nur ein bisschen handling und Pflege muss ja dennoch sein...

Unsere neue Stute war auch so. Sie ist jetzt - nach einem Jahr in unserem Besitz und 7 Monaten davon im Offenstall bei uns "angekommen". Jetzt kann man sie "normal" händeln. Es hilft nur Geduld, Zeit und immer wieder die Routine gleich ablaufen lassen. Das wird schon.

Ich habe übrigens nie mit Leckerchen gearbeitet. Die setzen wir nur sehr sparsam ein.

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Schnuppe

Ich würde mich den Vorredner anschließen.
Allerdings sind Ziele wie "freistehend überputzen" recht hoch gesetzt. Vielleicht geht es mal, aber meiner findet das z.b. total blöd. Und er ist nun 16 Jahre bei mir und hat keine schlechten Erfahrungen gemacht. Da muss ich erst ein Halfter drauf machen, damit er das auf dem Paddock zulässt. Genau wie eindecken. Findet er ja generell blöd, er hasst Decken, muss er aber wegen seinem Rücken haben. Da muss erst das Halfter drauf, dann bleibt er stehen. Aber ohne Halfter kriegt man keine Decke drauf. Da ist er gleich weg.
Kopf putzen erträgt er auch, weil er weiß er muss still halten, aber das auch nur vorsichtig.
Wenn sie es also grundsätzlich nicht mag, wird sie es auch nie gut finden.