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 Betreff des Beitrags: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 26. September 2013, 20:11 
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In der letzten Zeit hatte ich Gelegenheit, mir die ein oder andere Dressurprüfung A bzw. L* anzuschauen und bin, im Hinblick auf die Bewertung der gezeigten `Leistungen´, einigermaßen irritiert. Auf den ersten Blick sah, zumindest optisch, alles ordentlich aus. Wer gar nichts vom Reiten versteht, wäre ganz sicher beeindruckt - `Aufrichtung´als gälte es eine S chwere Klasse zu gewinnen.

Bei genauerer Betrachtung war aber nicht zu übersehen, dass nahezu alle Pferde die Nase durchgängig, deutlich hinter der Senkrechten hatten, oftmals ungleich fußten, wahlweise vorn oder hinten, dazu häufig noch hinten die Zehe durch den Sand zogen und sich im Rücken fest hielten.
Übergänge wurden selten flüssig von hinten nach vorn gezeigt und Rahmenerweiterung in den Verstärkungen bis auf wenige Ausnahmen mit einfach `Gas geben´ verwechselt.
Diese Reiter wurden in der Regel mit WN zwischen 6,8 und 7,5 bewertet, sprich ziemlich Gut bis Gut.


Ach so, ein korrektes Überstreichen hat von ca. 50 Reitern nur ein Einziger gezeigt und `Zügel aus der Hand kauen´ ist bei sehr vielen Startern eher ein `Zügel aus der Hand reißen´und Kopf weit nach Unten stoßen :asad:


Bislang habe ich im Hinterkopf, das alle geforderten Elemente der Aufgaben, als Prüfsteine für die verschiedenen Punkte der Ausbildung des Pferdes dienen und A für Anfang, L für leicht steht.

Vielleicht ist das ja inzwischen Falsch, was will man denn nun eigentlich sehen?
Wird nur noch der Gehorsam bewertet und echte Durchlässigkeit braucht es nicht mehr?




Hier eine treffende Erklärung zu den Lektionen http://www.reiterpraxis.de/0106/beitrag_3.php
und so wurde das Überstreichen noch in den 80ern gelehrt http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbers ... itsport%29
ohje, ich glaube ich mutiere langsam, zu einer EwigGestrigen :aoops:

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 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 26. September 2013, 20:37 
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Und genau aus dem Grund reite ich keine Turniere mehr! Ganz genau so waren meine Beobachtungen auch. Teilweise echt furchtbar. Oder es kam noch ein Strafen nach der Prüfung dazu, weil das Pferd ja Fehler gemacht hat :-?

Ich habe mit meinem Blondie zwar jetzt ein echt gutes Pferd - eigentlich wirklich Sportpferd - aber NEIN! Ich will das nicht mehr. Wenn ich auflade und fahre, dann zum Ausreiten. Auch wenn mich immer mal welche bequatschen wollen, doch zu starten. Kein Bedarf! Da kein reelles Reiten auf den hiesigen Turnieren - zumindest in den allermeisten Fällen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 27. September 2013, 07:48 
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Ich war vor 2 Wochen nach langer Zeit mal wieder mit einer Freundin bei einem ländlichen Turnier zum Zuschauen. Ich dachte, bei einer S-Dressur mit Pi und Pa sollte doch ein gewissen Niveau sein.
Wir waren entsetzt!!! :ashock: Da gab es von über 20 Starter nur einen, der halbwegs vernünftig ritt. Der war natürlich nicht platziert, weil die Pi noch etwas im Vorwärts war.
Bei den anderen ging es nur noch ums Zappeln auf der Stelle. Gerollt ohne Ende und Kandaren am Anschlag. Takt in den Grundgangarten und Übergänge gingen gar nicht. Kein Wunder bei dem Gezerre und Gesteche. An der Schaukel sind fast alle Teilnehmer gescheitert. Die kamen meist kaum rückwärts, weil ja vorher schon maximaler Zügeleinsatz erfolgt war. Das sieht man besseres Rückwärts in den meisten A-Dressuren. Bei den Wechseln popelten die Reiter mit den Sporen irgendwo in den Flanken herum. Man war das armselig.
Die absolute Krönung war der Lokalmatador der auf einem platten Pferd mit völlig weggedrücktem Rücken. Der Gaul taktete die ganze Prüfung (sah aus wie Shivering) und knickte beim Rückwärts fast hinten weg. Nach dem letzten Grüßen beim Ausreiten ging er sowas von lahm im Schritt (trat ca 40 cm auf einer Seite kürzer). Er wurde NICHT abgeklingelt sondern wurde mit diesem Ritt 3.!


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 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 27. September 2013, 08:26 
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Was ich bestätigen kann: das reiterliche Niveau wird immer schwächer- die Pferde hingegen immer besser ;) ich bin mitunter auch geschockt, wie wenig viele selbst in höheren Klassen in der Mittelpositur locker sind etc. Weiche, sichere Anlehnung und aktive Hinterhand... Oft Fehlanzeige.

Was ich aber nicht bestätigen kann ist dass die Richter das gut bewerten. Ich war dies Jahr viel am A dressur gucken weil meine Freundin Ritt. Ein Pferd was eng und mit weggedrücktem Rücken lief oder mit komplett Loser Anlehnung... Bekam mit ach und Krach noch ne 5 wenn sonst kein Patzer da war. Ein Reiter der nicht zum sitzen kam bekam in der Dressurreiter auch wenn alles sonst gut ausgeführt wurde eben nur ne vier. Gleiches gilt für ein Pferd was ein paar taktfehler reingebastelt hat.

Mit zu eng bin ich immer was vorsichtig. Eng gezogen und oben reingestellt wird bei uns in der Regel nicht gut bewertet. Ist es aber ein Pferd dass noch recht weit am Anfang seiner Ausbildung steht sehen es die Richter oft so, dass phasenweise etwas zu eng nicht so schlimm ist, wie eine schlabberige, lose Anlehnung. Zumindest solange die Tendenz des reiters zu erkennen ist, die Nase vor zu lassen.

Durch einen Richter und eine richteranwärterin im Bekanntenkreis Krieg ich eben auch mit wie das von der andern Seite ist. Die sagen beide: du schraubst dein Niveau und deine ansprüche ganz schnell runter. Wenn da ein nicht guter nach dem andern reinreitet musst du dem mittelmäßigen dann zumindest mal ne mittlere sechs geben. Sonst gewinnt am Ende ne 5,9 wenn nix besseres nachkommt ;) die Alternative wäre 80% der Reiter realistisch mit 5,0 und schlechter zu bewerten... Dann haste aber bald keinen mehr, der aufs Turnier will. :mrgreen:


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 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 27. September 2013, 08:36 
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Schnulli hat geschrieben:
Und genau aus dem Grund reite ich keine Turniere mehr! Ganz genau so waren meine Beobachtungen auch. Teilweise echt furchtbar. Oder es kam noch ein Strafen nach der Prüfung dazu, weil das Pferd ja Fehler gemacht hat :-?

Ich habe mit meinem Blondie zwar jetzt ein echt gutes Pferd - eigentlich wirklich Sportpferd - aber NEIN! Ich will das nicht mehr. Wenn ich auflade und fahre, dann zum Ausreiten. Auch wenn mich immer mal welche bequatschen wollen, doch zu starten. Kein Bedarf! Da kein reelles Reiten auf den hiesigen Turnieren - zumindest in den allermeisten Fällen.



Tja, aber wenn die, die ordentlich und korrekt reiten und ausbilden, alle zu Hause bleiben, dann darf man sich nicht über das sinkende Niveau wundern. Ich versuche bei jedem Turnierstart eine ordentliche Prüfung abzulegen und zu zeigen, dass mein Pferd (in meinen Augen) korrekt geritten und ausgebildet ist. Und ganz ehrlich: Meistens wird das auch korrekt bewertet. Es gibt auf jedem Turnier immer mal wieder ein paar Noten, die ich nicht nachvollziehen kann, aber das hält mich nicht davon ab, zu versuchen, weiter gutes Reiten zu zeigen. Das hat mehr mit meinem eigenen Anspruch zu tun als mit der Notenwahl. Und auf einen längeren Zeitraum gesehen, setzt sich gutes Reiten auch durch. Nur - wenn die guten halt nicht mehr mitmachen, gewinnen zwangsläufig die nicht so guten.

Snoeffi

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 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 27. September 2013, 09:26 
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Ich kann das nicht bestätigen.
In der Regel sind die Pferde vorne, die es auch verdient haben. Ausrutscher nach oben oder unten relativieren sich im Laufe der Saison.

Schlimmer finde ich das Rumgejaller, wenn es bei nicht erfüllter Anforderung eben nicht für ne gute Note und somit eine Platzierung gereicht hat, anstatt mal selbstkritisch zu sein :roll:
Fängt schon in den A Dressuren an, dass eben nicht am Punkt geritten wird.
Und in der L sollte man auch wissen, dass Versammlung nicht heißt, dass die Gangart langsamer wird und in Verstärkungen schneller :mrgreen:
Das heißt dann auch in der M dass ein starker Trab eben nicht noch schneller ist ..... und in Traversalen wird nicht nur die Hand gewechselt, irgendwie von Kreuz nach Quer. Da sind auch Stellung und Biegung so irgendwie mit betroffen :angellie: Aber nur so irgendwie :klappe:

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 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 27. September 2013, 09:43 
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Ich kann das auch nicht bestätigen - aber ich bin ja auch eine von den "Schlechten", die sich hie und da noch auf Turnieren versuchen. :mrgreen:

Einzelurteile können immer mal abweichen, klar. Das ist ja wohl auch mega-verständlich, wenn die Richter über Stunden und Stunden eine Prüfung bewerten sollen, bei denen sich viele Reiter weder durch besondere Höhepunkte, doch durch extreme Schwächen groß von der Mehrheit unterscheiden. Ich finde es da auch schon öfter schwierig, konzentriert und lange zuzuschauen, ohne lückenlose Bewertungen zu diktieren. Insgesamt scheint es sich mir über die Saison hinweg aber immer auszugleichen.

Und immer wenn ich mal dachte, schade, hat doch alles brav und ohne gröbere Fehler geklappt, warum keine höhere Note, und ich hinterher mal Gelegenheit bekam, Fotos oder sogar ein Video zu sehen, dann war die Note meist doch wieder sehr korrekt. :aoops:

Manchmal werden besonders elegante oder bekannte Paarungen in der Wertung bevorzugt, und Kaderkinder nach meinem Eindruck auch öfter, aber dass die alle generell so Sch..... reiten, dass es gar nicht passt, kann ich nicht unterschreiben.

Ich verfolge den ländlichen Turniersport im A/L-Bereich jetzt schon etwa 30 Jahre. Insgesamt war das Niveau schon immer mehr oder weniger so, früher war es nicht besser! Mit gewissen regionalen Unterschieden, klar. Wir haben heute sogar häufig mehr Lektionenkorrektheit finde ich. Und Reiter, bei deren Ritten man dahinschmelzt, waren und sind schon immer dünn gesäht, in jeder Klasse.

Außerdem sollte man die Prüfungssituation nicht unterschätzen! Zuhause gelingt mir gar nicht mal so selten, die berühmte gewünschte weiche Anlehnung mit aktivem Hinterbein hinzukriegen, und dann passt auch der Sitz. Aber in der Prüfung laufen sie nun mal meist etwas schlechter, weil unsereins als Amateur in der Prüfung auch schlechter reitet, logisch. :roll: Mehr Starts bringen zwar mehr Routine, aber ich finde es nach wie vor nicht leicht, das Pferd in der kurzen Zeit der Aufgabe auf den Punkt immer sauber vor dem Schenkel zu haben, und dann noch alle Lektionen korrekt und am Punkt hinzubasteln. Wer da talentierter ist, hält sich aus gutem Grund ja nicht länger in A und L auf. :mrgreen: Aber es ist wie immer und überall, als Zuschauer reitet es sich leichter. :wink:

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 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 27. September 2013, 10:04 
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dabadu hat geschrieben:
.......
Durch einen Richter und eine richteranwärterin im Bekanntenkreis Krieg ich eben auch mit wie das von der andern Seite ist. Die sagen beide: du schraubst dein Niveau und deine ansprüche ganz schnell runter. Wenn da ein nicht guter nach dem andern reinreitet musst du dem mittelmäßigen dann zumindest mal ne mittlere sechs geben. Sonst gewinnt am Ende ne 5,9 wenn nix besseres nachkommt ;) die Alternative wäre 80% der Reiter realistisch mit 5,0 und schlechter zu bewerten... Dann haste aber bald keinen mehr, der aufs Turnier will. :mrgreen:


Na, dann würden sich die anderen vielleicht mal wieder raus trauen :-D

Wo ist denn das Problem, selbst wenn es fünf gleiche Noten gäbe, könnte durch eine Stechaufgabe der Sieger ermittelt werden.
Und, was wäre denn so schlimm daran, wenn flächendeckend die Noten entsprechend ihrer Bedeutung vergeben werden? Warum zum Kuckuck muss schlechtes Reiten auch noch mit hohen Noten belohnt werden? Statt dessen, werden dann lieber die Richter, die Klartext reden, einfach nicht mehr eingeladen :?

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 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 27. September 2013, 10:13 
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Was heißt denn flächendeckend nach ihrer Bedeutung?

Und - zum Thema schlechte Noten - ich würde mal sagen, dass sich gut 40% der Reiter komplett überschätzen. Sonst würden sie ja nicht stumpf immer wieder in die falschen Prüfungen reinreiten.

Schlechte Noten ziehen? Tja - wieso hört man denn ständig "naja ne 4,5 hätte das ja nicht sein müssen, ne 5 wäre es schon noch gewesen". Und mal ehrlich, ja es wäre in vielen Fällen keine 5 mehr gewesen - meist sind die Richter auch einfach nur *nett*.

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 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 27. September 2013, 10:16 
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Asina hat geschrieben:
Wo ist denn das Problem, selbst wenn es fünf gleiche Noten gäbe, könnte durch eine Stechaufgabe der Sieger ermittelt werden.


:ashock:

Erstens finde ich nichts schlimmer, als Richter, die die Bandbreite der Noten nicht ausnutzen und die gleichen Noten x-mal vergeben. Wobei das nach meinem Eindruck zum Glück seltener wird.

Zweitens, wo willst Du denn so eine Stechaufgabe zeitlich noch reinpacken? Bei Deinem Beispiel dauert das mal locker eine halbe Stunde zusätzlich, die man vorher ja nicht einplanen kann, weil man nicht weiß, wie viele "gleich gut" sind. Ich finde ja, Turniertage fangen ohnedies schon oft mehr als früh genug an oder enden spät genug. Und für die Zuschauer wird so ein Ablauf auch nicht attraktiver.

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Zuletzt geändert von Islands am 27. September 2013, 10:29, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 27. September 2013, 10:26 
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Und wer will das sehen? Ich finde die Starterfelder in den E, A und L Dressuren sowieso schon echt ätzend.

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 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 27. September 2013, 11:56 
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Ähnlich wie Island gucke ich mir die Turnierreiterei auch schon seit über 30 Jahren an und kann eigentlich nicht bestätigen, daß die Reiterei immer schlechter wird - im Gegenteil. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, daß man früher in einer E-Dressur eigentlich schon platziert war, wenn das Pferd nur einigermaßen die ganze Aufgabe am Zügel blieb. Und es war keine Seltenheit, das Paare am Start waren, bei denen das Pferd während der gesamten Aufgabe nicht in die Nähe einer halbwegs korrekten Anlehnung kam.

Wenn man sich momentan mal mit den Richtern unterhält, bestätigen sie einem durchaus, daß man seitens der Landeskommission z.Zt. schon die Tendenz hat, etwas "freundlicher" in der Notengebung zu sein. Ich weiß aber nicht, wo da bei einer Skala von 0-10 das Problem liegt. Dann gewinnt eben auch mal eine 8,5 - da bleiben ja immer noch 1,5 bis zur absoluten Perfektion und dann gibt's halt mit einer kleinen 6er Note keine Schleife mehr. An der Rangierung ändert das aber doch nichts.

In kleinen Dressuren nun auch noch Stechaufgaben einführen zu wollen, finde ich ziemlich an der Realität vorbei gedacht. Wir haben hier teilweise in A-Dressuren an die 100 Nennungen und es wird früh um 7:00 Uhr begonnen, um nur einigermaßen über die Runden zu kommen. Und das Zuschauerinteresse hält sich in sehr überschaubarem Rahmen. Wobei ich zugeben muß, daß ich mir generell keine Dressur unter S anschaue, wenn ich da nicht ein paar Starter kenne, weil mir das einfach zu langweilig ist.

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Ich habe keine Macken, das sind Spezialeffekte.
Ich sehe nur so brav aus, damit die Überraschung größer ist.


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 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 27. September 2013, 15:39 
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Beiträge: 1301
Wohnort: ganz im Norden
Also ich habe letztens beim Turnier unseres Vereins Protokoll geschrieben in´einer E-Dressur.
Der Richter hat die ganz schlechten immer rangewunken und gefragt, ob sie verzichten wollen.
Die waren aber auch echt unterirdisch.
Bei alle anderen fand ich es echt fair und er hat mir auch teilweise sehr genau erklärt, warum
er wen wie bewertet hat. Da waren mehrere "Schicki-Micki" Mädels mit top gewienerten Pferden,
Glitzerlackstiefeln etc., wo ich auf den ersten Blick meinte, die wären super geritten.

Der Richter hat mir dann aber erklärt, woran man die schlechte Rittigkeit oder andere "versteckte Mängel" erkennen kann. Bei einigen Noten sagte er "Na, das wird jetzt wieder Gemecker geben".
Fand das sehr beeindruckend. Gewonnen hat ein einfaches Mädel mit einem pummeligen "Wald und Wiesen Zausel"

Alles in allem war ich aber auch entsetzt über das teilweise extrem schlechte Niveau. Da wird mehr Kohle
ins Outfit gesteckt, als in den Unterricht :roll: Mehr als die Hälfte der Pferde ging nicht mal annähernd in
Anlehnung.

_________________
Life is not measured by the number of breaths we take but by the moments that take our breath away. - Hilary Cooper

Flocke *08.05.1977 +11.09.2002
Naila *30.04.1981 +22.12.2008
Lapas *01.04.1990 +26.09.2013
auf der anderen Seite der Regenbogenbrücke


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 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 28. September 2013, 11:11 
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Beiträge: 1985
Wohnort: Südheide am Wald
feuerblitz hat geschrieben:
Und wer will das sehen? Ich finde die Starterfelder in den E, A und L Dressuren sowieso schon echt ätzend.
Da sind wir uns einig, ich kann diesen Massenveranstaltungen rein gar nichts abgewinnen.
Aber vermutlich hat das wirtschaftliche Gründe. Ich finde es sehr Schade, das immer mehr kleinere Turniere aus dem Turnierplan verschwinden. Aber, anderes Thema....

feuerblitz hat geschrieben:
Was heißt denn flächendeckend nach ihrer Bedeutung?
Zitat:
Und, was wäre denn so schlimm daran, wenn flächendeckend die Noten entsprechend ihrer Bedeutung vergeben werden?


Sorry, blöd ausgedrückt.
Es geht mir darum, dass die Bewertung für eine identische Leistung, je nach Region, immer noch sehr unterschiedlich ausfällt.

Wertnote entsprechend ihrer Bedeutung heisst:
0: nicht ausgeführt
1: sehr schlecht
2: schlecht
3: ziemlich schlecht
4: mangelhaft
5: genügend
6: befriedigend
7: ziemlich gut
8: gut
9: sehr gut
10: ausgezeichnet

Ich bekomme in Gesprächen oft mit, das es nur noch um die reinen Zahlen geht und die Bedeutung dahinter völlig vergessen wird.
"5,0" hört sich immer noch besser an, als der Ritt war "Genügend".

Ich konnte übrigens ganz neutral auf die Anfangs angeführten Ritte schauen, da ich in allen Prüfungen niemanden kannte. Alle waren, wie gesgt, auf den ersten Blick ansehnlich, aber sie entsprachen überwiegend, nicht einmal annähernd, dem von der FN in ihren Richtlinien beschriebenen Ideal.

Da hätten durchaus die wenigen wirklich guten Leistungen mit Gut bewertet werden können, es wäre trotzdem nach unten reichlich Spielraum für die Notenvergabe geblieben. Selbst, wenn der erste Ritt der Beste gewesen wäre. Da wäre nicht einmal eine Stechaufgabe nötig gewesen.


Zu meiner Ausgangsfrage hat sich leider bisher niemand geäußert.
Asina hat geschrieben:
Bislang habe ich im Hinterkopf, das alle geforderten Elemente der Aufgaben, als Prüfsteine für die verschiedenen Punkte der Ausbildung des Pferdes dienen und A für Anfang, L für leicht steht.

Vielleicht ist das ja inzwischen Falsch, was will man denn nun eigentlich sehen?
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 Betreff des Beitrags: Re: Dressurprüfungen - Bewertung
Ungelesener BeitragVerfasst: 28. September 2013, 20:34 
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Registriert: 3. Mai 2007, 08:25
Beiträge: 2881
Wohnort: Ganz oben
Ich kann das so auch nicht unterschreiben. Ich finde die Richter sind in der Regel (klar gibt es immer die berühmten ausnahmen) in den letzten Zwei jahren deutlicher geworden. Gute bis sehr gute Ritte bekommen auch hohe 7 oder 8er noten. Schlechte gehen oft mit 4,noch was raus.
Hier wird wirklich alles ausgeschöpft. Zu eng gehende Pferde gnadenlos runter gerichtet etc.

Aber wie Islands schon geschrieben hat. Es ist schon ein Unterschied ob ich zuhause nett reite, meistens alles klappt (zuhause kann ich mir auch wunderbar alles schön reden :mrgreen: ) oder ob ich in einer Prüfungssituation, in einer fremden Umgebung, davor Transport und auf die Minute mein Pferd abgeritten bekomme und dann noch gut, möglichst fehlerfrei vorstelle, da gehört noch mal eine Schippe mehr reiten zu. Nicht umsonst gilt ein alter Spruch: Wer auf dem Turnier L reiten will, muss zuhause auf M Niveau trainieren. Da ist viel dran!

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Wenn Du schon kein gutes Beispiel sein kannst - dann sei wenigstens eine grausame Warnung!!!!!


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