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 Betreff des Beitrags: Springen für Springschisser...
Ungelesener BeitragVerfasst: 18. April 2012, 09:31 
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Guten Morgen,

nun ja, denn wage ich mich mal auch an einen "ich hab da mal'n Problem"-Thread... [smilie=timidi1.gif]

Ich bin bekennender Springschisser.
Vorgeschichte:
Habe vor 10 Jahren mal mein IVer gemacht; beim Training das erste Mal wirklich "gesprungen"(sofern man E/A Springen nennen kann). Das entzückende Tierchen (Schulpony) hatte dabei eine wirklich herzerwärmende Technik: "zieh' an was geht, gaukele vor du würdest springen und haue dann 20cm vorher alle 4 Füße fest in den Boden" :klappe:
Nach glücklicherweise nur 3 "Alleinflügen" im Training bin ich die Prüfung mit Herz in Hose gesprungen und hab seitdem so nen leichten "Springknacks".

Im Studium bin ich ein paar Studiturniere gegangen; im ersten war das Springen auch unser K.O
Bei einem anderen hatte ich mal so ein geniales Fjordtier, welches wirklich mehr als gutmütig war ( :thxs: ), da hat mir das Springen richtig Spaß gemacht und ich landete postwendend in der nächsten Runde.
Genug getankt vorher(sonst hätten mich keine 10 Pferde dort rein bekommen) :mrgreen: , auf ins L-Springen, ich dachte ich muss sterben. Wieder anderes Pferd mit nettem Zettelchen am Sattel, da der Besitzer es nur abgegeben hatte zur Verfügung und selbst nicht vor Ort war; "wenn rennt rennen lassen, nix machen, versuchen oben zu bleiben" :ashock: Schönen Dank auch.
Arg unrund, weil quasi immer unpassend haben wir dann diese Runde gemeistert-ich lebe noch, wie man liest. :mrgreen:

Nun habe ich seit 6 Jahren meine eigene Stute, die ich auch selbst ausgebildet habe.
Springtechnisch haben wir nie "richtig" was gemacht. Ab und zu mal ein Hüpfer (so ein nettes Kreuz [smilie=timidi1.gif] ), vor ca 3 Jahren mal Unterricht(so Ende E/Anfang A Höhe).
Sie springt alles (egal; Mauer, Wasser, Tripplebarre - no Problem), macht es sich selbst immer passend, sehr rund, nur nach dem Sprung etwas eilig. Wobei das ja nicht das Ding ist, das bekommt man ja hin, denk ich.
Im neuen Stall haben wir auch super Gegebenheiten; toller Springplatz und nun reizt es mich ja schon... :alol:
Todesmutig haben wir uns am WE auch über ein so 40-50cm Kreuz getraut.

Ich würd' nun auch gern mehr in der Richtung machen,
ABER: ich hab beim Anreiten jedes "Sprungs" so einen Bolzen in der Hose, da ist mehr Schiss als Vaterlandsliebe, dass sie ja anziehen könnte, um dann doch zu ankern(wie besagtes RAZ Pony damals). :evil:
Hat sie aber noch nie gemacht. (*doofbin* :wallbash: )

Lohnt es sich so für mich überhaupt Unterricht zu nehmen?
Sinnvoll jemand anderes (Bereiter?) die Stute erstmal springen zu lassen?
Tipps, Tricks, Drogen (Scherz :mrgreen: ) um mich ohne Herzinfarkt ans Springen zu gewöhnen?

Ich hoffe ihr habt schlaue Ideen... :thxs:


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 Betreff des Beitrags: Re: Springen für Springschisser...
Ungelesener BeitragVerfasst: 18. April 2012, 09:50 
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Meinich hat geschrieben:
Wieder anderes Pferd mit nettem Zettelchen am Sattel, da der Besitzer es nur abgegeben hatte zur Verfügung und selbst nicht vor Ort war; "wenn rennt rennen lassen, nix machen, versuchen oben zu bleiben"

:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

zu deinem Problem: Ein fachlich guter und verständnisvoller Reitlehrer sowie zunächst kleine Hindernisse sollten dir das Vertrauen geben, zumal du ja wirklich ein Schatzi von Pferd zu haben scheinst. Mach langsam und nur soviel, wie du dich auch traust. Später wird dein Trainer wissen, was er dir zutrauen kann und dich evtl. auch mal motivieren, einen Schritt weiter zu gehen als du selbst gehen würdest.

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 Betreff des Beitrags: Re: Springen für Springschisser...
Ungelesener BeitragVerfasst: 18. April 2012, 09:53 
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Ich würd sagen routine, routine, routine. Deine Stute spring, Du willst es, brauchst nur Vertrauen. Ich glaub ich würd versuchen jedes mal, wenn Du reitest ein kleinen Sprung mit einzubauen und da zwischendurch immer mal drüber. Muß nicht oft sein, 5 mal oder so, hauptsache es gehört fest dazu. Grade wenn auf dem Springplatz immer Sprünge stehen würd ich da einfach immer 1-3 runter bauen (30cm reichen volkommemn) und dann auf dem Platz Dressur reiten und die Minisprünge mitnehmen zwischendurch, solange, bis Du Dir über die 30cm keine Gedanken mehr machst und dann baust Du einen auf 40cm usw.


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 Betreff des Beitrags: Re: Springen für Springschisser...
Ungelesener BeitragVerfasst: 18. April 2012, 10:08 
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Danke schonmal für die Tips! :thxs:
War mir echt nicht sicher, ob es denn was bringt eben nur ab und an mal so nen "Hüpferchen" zu machen... Aber das klingt gut!
Problem; mein Kopf sagt; "wenn schon dann richtig, sofort und auf der Stelle und perfekt!" :wallbash:
Kurz vor'm Sprung ist der Mut dann aber schonmal im Feierabend...

Ich merk' auch; ich werd' "alt". So langsam kommen die Bedenken.
Früher habe ich mich auf alles was vier Beine hatte drauf gesetzt, "Verbrecher" oder peng. Heute mach ich mir bei meiner Eigenen schon ne Platte. :asad:
Sie ist so wirklich lieb. Vor allem, da sie nie vorher gesprungen wurde(bzw gar nicht geritten war als ich sie gekauft habe), bis ich auf den Trichter kam "lass mal probieren".

Nur ein kleines "Prinzesschen auf der Erbse", was aber nicht wild ist.
Sehr frisch immer (hoher VB Anteil, immer auf Zack). Ich glaube das ist das, was mir momentan etwas Angst macht. RAZ Pinökel war eben auch so; sehr frisch drauf zu: BREMSE!
Klingt doof, aber lieb wäre mir so ein gemütliches Schiff, was in aller Seelenruhe durch nen Parcour schaukelt. Obwohl die Kategorie Schiff sonst gar nicht so mein Typ Pferd ist.
Und ich ja schon mit meiner springen will.
Menno... Ich glaub ich steh' mir vor allem selbst im Weg.. :seufz:


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 Betreff des Beitrags: Re: Springen für Springschisser...
Ungelesener BeitragVerfasst: 18. April 2012, 10:12 
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Genau so geht es mir auch. :roll: Im Kopf ist der Knoten, der viel blockiert. Vor etlichen Jahren ein paar mal alleine über den Sprung gemacht, weil Hüh im letzten Moment dachte, es müsse doch nicht drüber. Diese blöde Gefühl reitet immer mit. :wallbash:

Ich hab mit dem Feechen im September wieder mit dem anreiten angefangen und dann auch mit dem Hüpfen. Ich hab das Glück, dass wir hier einen tollen Reitlehrer haben, der echt auf mich Ü-40iger eingeht und mir immer wieder Mut macht. Im November hab ich ja sogar mein kleines Reitabzeichen mit ihr gemacht. Da war es auch noch so, dass ich in einem Affenzahn in Richtung Sprung gejagt bin, weil ich so viel Druck gemacht hab (ganz nach dem Motto:wenn ich nur schnell genug bin, dann kann kein Pferd vorbeilaufen. :alol: ) Ich hätte in diesem Stadium jedes Fehler/Zeit-E gewonnen. :mrgreen: Aber da war immer noch die Angst, das dat Feechen auch stehen bleibt... :roll: Jetzt, nach etlichen Wochen Training mit dem richtigen Reitlehrer, reiten wir ganz entspannt in ruhigem Arbeitstempo auf die Sprünge zu und sie springt trotzdem. Ich springe nach wie vor nicht hoch, einfach dieses Gefühl dafür bekommen, das ist das wichtigste. Routine wie beim Autofahren, das man über die einzelnen Sachen nicht mehr soviel nachdenkt, sondern einfach macht und es selbstverständlich wird. Dann wird für das Pferd auch und man vermittelt ihm das nötige Vertrauen.

Also vertrau deinem Pferd! Selbst wenn dann mal was schief läuft (Fee ist mir auch zwischendurch mal vorbei gerannt, aber NIE! stehen geblieben). Die Zeit und regelmäßiges Training werden es richten. :knuddel:

_________________
LG
Niki



Egal wie tief ich die Latte für "Pferdigen Sachverstand" hänge - es gibt jeden Tag einen Neuen der locker drunterherpasst...


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 Betreff des Beitrags: Re: Springen für Springschisser...
Ungelesener BeitragVerfasst: 18. April 2012, 10:41 
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Geht. Mich haben sie fürs Springen auch versaut.
Geht ganz schnell, man nimmt ne Menge Pony, baut nen E-Parcour auf
und scheucht das Reiterlein ohne Sitz da drüber. Das ging oft nicht gut. :mrgreen:
Fürs DRA IV ging es todesmutig trotzdem.

Dann Jahre später nochmal mit unrund springendem Fremdpferd probiert,
trotz mehrerer Springstunden hab ich auf der einfach nicht das Timing bekommen.
Ich sah schwarz.

Aber, ich hab letztes jahr das Glück gehabt, ein nettes Pferd zum Springen zu haben,
die 100% sicher sprang und mich in der Bewegung mitgenommen hat.
Nach 6-8 Stunden mit nem sehr guten RL flogen wir über nen E-Parcour und es hat einfach
nur einen Riesenspaß gemacht.
Man muß sich einfach anfangs nur überwinden, dem RL vertrauen das man rüberkommt,
und auf einmal hat man sich an die Höhe gewöhnt. Hab mich insgeheim dabei erwischt
wie ich dachte " Einen Hochziehen könnte er noch, dann fliegt es sich noch schöner". :mrgreen:

Also, man nehme ein ehrlich springendes Pferd, nen guten RL, etwas Geduld und dann machts auch Spaß.
Ich such jetzt als Springschisser sogar nach nem Pferd für beide Sparten, weil auf das Vergnügen mal schön
flüssig über nen A Parcour oder evtl sogar ein eingegrabenes L zu reiten, möchte ich in Zukunft nicht verzichten.

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Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (Jean-Paul Sartre)


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 Betreff des Beitrags: Re: Springen für Springschisser...
Ungelesener BeitragVerfasst: 19. April 2012, 07:55 
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MrCash hat geschrieben:
auf das Vergnügen mal schön
flüssig über nen A Parcour oder evtl sogar ein eingegrabenes L zu reiten, möchte ich in Zukunft nicht verzichten.


Wenn ich man schon so weit wäre, dass ich von Vergnügen sprechen könnte...

Meinich, das könnte hier mein Fred sein. Als Teenager bis L gegangen und gegen alles gegengeknallt, was irgendwie nach Hindernis aussah. Passend dazu mit einem durchgeknallten Anglo-Araber gesegnet, der auch wie ein Torpedo draufzuschoss, aber auch gerne mal im aller-allerletzten Moment den Kopf wegzog. Einige derbe Einschläge von Reiter oder Reiter/Pferd zu verzeichnen. Irgendwann war dann Schluss mit dem Thema Springen, keine Möglichkeit mehr und Pferd zu alt.

Pause.

Vor 2 Jahren nach ca. 25 Jahren des Nicht-Springens wieder angefangen - und mehr Schiss als Vaterlandsliebe. Nun aber mit dem ehrlichsten Pferd der Welt gesegnet, das gelernt hat, wenn man auf bunte Stangen zukommt gehts da rüber, egal wieviel Mühe sich der Reiter gibt das zu verhindern.

Nur so gehts für mich. Mit meiner Reitlehrerin diskutiere ich in J E D E R Stunde, dass dieser eine Oxer grad ganz bestimmt viel zu hoch für uns ist. Dann legt sie eine Stange auf einen Galoppsprung davor und alles ist gut. Das gibt mir unheimlich viel Sicherheit, ich tue mich mit dem Taxieren immer noch schwer und reite dann mehr rückwärts als vorwärts, bis es bestimmt nicht mehr passt. Mein Pferd erträgt das mit unendlicher Gelassenheit und Geduld, und nimmt nichts übel, das ist wirklich ein Geschenk.

Deine scheint ja ähnlich gepolt zu sein. Insofern, ja, geh das an! Ist für dich und das Pferd eine Bereicherung. Du hast das Pferd, du hast die Möglichkeiten, such dir auf jeden Fall einen passenden Ausbilder, der ein Gespür für Springschisser hat und nicht mit den Augen rollt, wenn man sich vor dem 80 cm-Oxer grad wieder einnässt. Und dann wird das, in kleinen Schritten. Glaube mir!

Ein paar seltene Male hatte ich jetzt auch schon das gefühl, oh, das macht aber Spaß :aoops:

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 Betreff des Beitrags: Re: Springen für Springschisser...
Ungelesener BeitragVerfasst: 19. April 2012, 08:25 
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Adrenalin hat geschrieben:
der ein Gespür für Springschisser hat und nicht mit den Augen rollt, wenn man sich vor dem 80 cm-Oxer grad wieder einnässt.


:hu:

Tschuldigung, doch das hast Du so treffend beschrieben, hätte von mir sein können. :bussi: Mit 60cm.

Umständehalber bin ich jetzt auch 3 Monate leider nicht gesprungen, gab einfach keinen passenden Unterricht, und letzten Samstag eben dann erstmals wieder ein paar Sprüngelchen. Bei dem einzigen Oxer (mit besagter Galoppstange + eingegraben :roll: ) habe ich mich wieder angestellt als wenn man mir an´s Leben wollte. Dabei ist mein Pferd absolut springgeil, kontrollierbar, und bleibt nur stehen, wenn ich´s mal völlig vermetert habe.

Doch ich weiß auch, dass es mit zunehmender Routine wieder besser wird, und das wird Dir auch so gehen, nur zu!

Adrenalin hat geschrieben:
Ein paar seltene Male hatte ich jetzt auch schon das gefühl, oh, das macht aber Spaß :aoops:


Stimmt, da war mal was, gut dass Du es erwähnst! :mrgreen:

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 Betreff des Beitrags: Re: Springen für Springschisser...
Ungelesener BeitragVerfasst: 19. April 2012, 08:30 
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Hehe das könnte auch mein Thread sein. :-|

Ich bin so furchtbar aufgeregt das ich keine Puste habe und mir schon bei dem Gedanken daran mulmig wird. Optisch hab ich wohl den typischen Dressurreiterstil. Immer schön kontrolliert reiten und das Pferd am "endlich eigenen Antrieb" hindern weil es ja für den Reiter (Mich!) viel zu schnell erscheint. :angellie:
Und mein Pferd ist ein Traum. Die ist so ehrlich und hat ne Menge Spaß daran. Die springt wirklich immer und wenn es zur not aus dem Stand ist. Die springt! Verweigern oder vorbeilaufen hat es noch nie gegeben!! :rosawolke:

Als ich mein 3er RAZ gemacht habe, hat mein Ausbilder gesagt das ich beim 4er RAZ den langsamsten Ritt ever hingelegt habe. So bin ich in Erinnerung geblieben. Er dachte zwischenzeitig Pferd und ich fallen um [smilie=timidi1.gif]

Ganz grausam find ich Distanzen. Da hat man so unwahrscheinlich viel Zeit sich das dumme Hinderniss anzusehen. Die Hölle für mich....
Bin ich im Training kann ich es nicht erwarten das der Parcour höher gelegt wird, reite ich drauf zu ist das mulmige da.... am besten ist es einen niedrigen Parcour abzugehen und kurz vorm Ritt wird die eigentliche Höhe aufgebaut [smilie=timidi1.gif] :-|

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 Betreff des Beitrags: Re: Springen für Springschisser...
Ungelesener BeitragVerfasst: 19. April 2012, 10:13 
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Oh, das ist mein Thema :-D

Ich habe erst sehr, sehr spät mit der Reiterei und somit auch mit diesem völlig überbewerteten Gehüppe angefangen :-D

Ich habe mein kleines und bronzenes Reitabzeichen mit dem Springpferd einer Bekannten gemacht, der allerdings für seine Parkerei bekannt war. Ein bessers Pferd wollte mir leider niemand geben :alol: Ich habe auf diesem Pferd gut gelernt, dass man niemals, wirklich NIEMALS einem Pferd trauen kann. Dieses Trauma zieht sich leider durchweg durch meine Reiterei.
Die Abzeichen habe ich übrigens nur volltrunken (mein Reitlehrer hat mich mit Schnaps abgefüllt :-D ) überlebt. Ich habe den ganzen Parcours über dämlich gegrinst und die "scheißegal"-Einstellung gehabt. Dadurch lief alles ganz gut. Soll ich nun Alkoholiker werden?

Mein eigenes, später erwobenes Pferd, hat leider ganz schnell festgestellt, dass die anstrengende Springstunde seitens der Reiterin sehr schnell beendet ist, wenn man sogar vor einer Trabstange stehen bleibt "schlauesKerlchen".

Ich habe eine sehr, sehr verständnisvolle Reitlehrerin die mich gebetsmühlenartig zutextet, mir die Hindernisse von völlig übehöhten 80 cm auf sagenhafte 40 cm runterbaut und nette Mitreiter, die auch niemals über mich lachen würden. Witziger Weise habe ich die ganz große Panik nur vor einzelnen Oxern. In der Reihe oder Kombi finde ich sie okay, wahrscheinlich, weil ich dann ziemlich passend komme. Ich bin nämlich so talentfrei, dass ich, wenn Hotte nicht passend kommt und tatächlich doch springt, :brav: mit der Bewegung null mitkomme und unten liege.
Ich bin über 40 und in dem Alter liegt man dann da wie so ein oller Marienkäfer :-D

Geländesprünge gehen wiederum. Da zieht mein Pferd aber auch ganz gut und springt etwas besser.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich springe seit einem Jahr nur noch kleine Sachen wenn ich Lust zu habe. Turniermäßig bin ich im Springen nicht mehr unterwegs. Das halten meine Nerven nicht durch. Ich konnte vorher gar nicht mehr schlafen und habe auf der Fahrt oft schon vor Angst geweint und wollte mir trotzdem selber was beweisen. Was und wem eigentlich?

Ich habe auch nur den Tipp für Dich, dass Dir vielleicht ein erfahrenes ehrliches Pferd Dir helfen könnte und natürlich ein guter RL.

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 Betreff des Beitrags: Re: Springen für Springschisser...
Ungelesener BeitragVerfasst: 19. April 2012, 10:29 
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Ich selbst bin Gott sei Dank nicht betroffen aber in meiner früheren Springstunde ritt auch eine junge Frau mit, die immer unheimlich Angst vor "höheren" Oxern hatte.

Unser RL hat uns immer eine schöne Reihe springen lassen. Die stand einladend, genau passend und man bekam problemlos den Rhythmus. Außerdem stand sie natürlich an der langen Seite der Bahn oder Halle und auf der "freien" Seite stand der RL und die Helfer. Insofern konnte ein Pferd wirklich so gut wie nicht vorbeiwischen.

Von Durchgang zu Durchgang wurde dann der letzte Sprung (Oxer) höher gebaut und breiter gezogen. Selbst die ängstliche Reiterin schaffte das problemlos, weil sie durch die niedrigeren Durchgänge ja schon Routine und Sicherheit bekommen hat. Der RL hat dann den Oxer unverändert gelassen und die Hindernisse davor abgebaut. Wir :ashock: - also wir alle! Nicht nur die ängstliche Reiterin. Da wirkte der schon übersprungene Oxer auf einmal riesig und total gefährlich. Damit hat unser RL uns gezeigt, dass wir vor der Höhe gar keine Angst haben brauchen, wenn der Rhythmus zum Sprung hin stimmt.

Ich glaube auch, dass man mit einem sicheren Pferd nur viel Routine braucht und dann kommt die Sicherheit und auch der Spaß von ganz alleine. Wenn nicht, sollte man aufs Springen echt verzichten und das Pferd vielleicht von jemand anderes ab und zu mal springen lassen, wenn es Spaß daran hat. Aber sich selbst quälen, ist sicher nicht Sinn eines Hobbies.

Snoeffi

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 Betreff des Beitrags: Re: Springen für Springschisser...
Ungelesener BeitragVerfasst: 19. April 2012, 11:31 
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ich als Springschisser stehe jetzt ja auch wieder am Anfang. Mit Krümel hatte ich endlich vertrauen auch bunte Stangen zu springen, die schon mal über 1m langen, Im Gelände durfte ich ja eh nur mitspielen, da hatte Krümel so viel Spaß, daß ich nur rhythmisch mitgehen mußte. O.k. bremsen durfte ich ihn schon, da war er so rittig, daß er gut hin hörte. Wurde ich vorm Sprung unsicher, brauchte ich nur die Hand vorgeben und er sprang - immer.

Jetzt mit Gajari ist alles wieder neu, mir fehlt das Gefühl am Sprung und ich vertraue ihm nicht, daß er wirklich springen wird. Wobei ich eigentlich nur Angst habe, daß er bremst, vorbeilaufen finde ich nicht so schlimm (kann ja nix passieren).

Ich habe mich jetzt wieder durchgerungen Unterricht zu nehmen bei einer RL, die mit meiner Angst sehr gut umgehen kann. Die erste Stunde war schon recht gut, und ich bin guter Hoffnung, daß es wieder wird.
Habe ich ein Pferd, welchem ich 100%ig vertrauen kann und das auch trotz Reiter springt (bei Angst meinerseits höre ich auf die letzten Galoppsprünge weiter zu reiten), dann ist Höhe etc. kein Problem.

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 Betreff des Beitrags: Re: Springen für Springschisser...
Ungelesener BeitragVerfasst: 19. April 2012, 14:57 
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Lasst uns hier mal bitte einen eigenen Blog aufmachen, von den Springschissern, die ihre Ängste überwinden!

Ich find das nicht ehrenrührig, wir haben alle unsere Gründe, und bei den meisten lese ich raus, entweder schlechte Erfahrung mit unzuverlässigen Pferden oder Spät/Wiedereinsteiger. Und mit 30+ (charmant geschätzt) geht man an die Sache eben anders ran. Das Bewusstsein für das Risiko reitet immer mit, und man hat mit all seinen Verpflichtungen nicht mehr den Kopf so frei um sich unbeschwert irgendwo gegenzustürzen.

Ich erinnere gern mal an mein erstes hier gepostetes "Spring"-Bild vom letzten Jahr:

Bild

Genauso sieht das aus, wenn man viel zu viel Zeit hat bei der Annäherung an einen hochgefährlichen E-Oxer. Rückwärts, rückwärts, rückwärts, um dann in letzter Sekunde das arme Pferd vorzuschicken. Und dann auch noch überrascht sein, wenn das noch einen zwischen macht. Für die, dies es noch nicht gesehen haben: wir haben es überlebt und sogar die Distanz zum folgenden Steil auf 4 erwischt. Glaubt kein Mensch.

Mein nächster Erfahrungsbericht könnte morgen folgen, heute Abend ist letztes Mal vor unserer Saisonpause. Im Oktober fange ich dann wieder von vorne an...

Letztes Mal ist es mir gelungen mich bei der Höhe rauszureden, weil ich am Wochenende Lehrgang hatte und "vorher nichts riskieren" wollte. Kann sich jemand das Gesicht meiner Reitlehrerin vorstellen? :aoops:

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 Betreff des Beitrags: Re: Springen für Springschisser...
Ungelesener BeitragVerfasst: 19. April 2012, 15:09 
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Adrenalin hat geschrieben:
Lasst uns hier mal bitte einen eigenen Blog aufmachen, von den Springschissern, die ihre Ängste überwinden!


Das dachte ich auch schon! :knuddel: Wer´s nicht nachvollziehen kann, soll gefälligst leise mitlesen und sich hinter unserem Rücken amüsieren. :mrgreen:

Adrenalin hat geschrieben:
Ich find das nicht ehrenrührig, wir haben alle unsere Gründe, und bei den meisten lese ich raus, entweder schlechte Erfahrung mit unzuverlässigen Pferden oder Spät/Wiedereinsteiger.


Meine Sorge vor Oxern ist sogar ziemlich konkret begründet. Als ich vor ein paar Jahren schon mal mit meinem Elb auf dem Wege von E nach A war, haben wir uns zweimal richtig in einen reingesetzt. Warum? Weil ich mich vermetert hatte und dachte irgendwie, muss jetzt aber. :twisted: Uns ist nichts passiert, körperlich, aber das gegenseitige Vertrauen musste erstmal wieder hergestellt werden, hat uns sicher ein Jahr springtechnisch zurück geworfen damals. Zwei Stürze mit Pferd vielen auch ungefähr in die Zeit.

Der arme Elb kennt ja Zeit seines Lebens keinen anderen Reiter beim Springen, ich muss froh sein, dass er generell so springgeil und talentiert ist. Immer noch. :-D

Mutig war ich vorher schon nicht besonders, klar. :mrgreen: Hat schon seine Gründe, dass man lieber fertige Reihen oder zumindest Stangen als Absprunghilfen anbetet!

Beruhigend ist, aus den damaligen Fehlern hat mein Pferd gelernt, im absoluten Zweifelsfall lieber stehen zu bleiben. Ist mir lieber, selbst wenn ich alleine fliege. Braucht man aber auch nicht öfter.

Adrenalin hat geschrieben:
Und mit 30+ (charmant geschätzt) geht man an die Sache eben anders ran. Das Bewusstsein für das Risiko reitet immer mit, und man hat mit all seinen Verpflichtungen nicht mehr den Kopf so frei um sich unbeschwert irgendwo gegenzustürzen.


Bin ja schon jenseits der 45+ und da hat man von jeder Prellung eben 3 Wochen gut, meistens. :asad:

Adrenalin hat geschrieben:
Genauso sieht das aus, wenn man viel zu viel Zeit hat bei der Annäherung an einen hochgefährlichen E-Oxer. Rückwärts, rückwärts, rückwärts, um dann in letzter Sekunde das arme Pferd vorzuschicken. Und dann auch noch überrascht sein, wenn das noch einen zwischen macht. Für die, dies es noch nicht gesehen haben: wir haben es überlebt und sogar die Distanz zum folgenden Steil auf 4 erwischt. Glaubt kein Mensch.


Echt net, jeder hätte gedacht es legt Euch nieder danach. Sehr geschicktes Pferd!

Ich hoffe, es klappt bei uns Samstag wieder mit ein paar Sprüngelchen unter verständnisvoller Anleitung, so wie letzten Samstag.

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 Betreff des Beitrags: Re: Springen für Springschisser...
Ungelesener BeitragVerfasst: 19. April 2012, 15:37 
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Oh ja, so einer Gruppe würde ich sofort beitreten :-D

Am schrecklichsten finde so alleine stehende Oxer, für deren anreiten man gefühlte 1000 m Zeit hat. Wenn ich schon stundenlang überlegen kann "passt, passt nicht, vor oder zurück" geht das eh in die Hose. Bei passendem Anreiten spreche ich von Mini-E-Höhe, die jede Kuh wahrscheinlich rückwärts im Schritt fehlerfrei springen würde :evil:
Zur allgemeinen Belustigung: Ich sitze auf einem 1.80 m Schiff, auf dem die Sprünge, laut meiner Mitreiter, doch eigentlich winzig aussehen müssten. Nein, tun sie aber nicht :-|

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