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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Juli 2007, 12:29 
Moinsens,
jeder weiß: Mit dem Takt fängt alles an. Ohne Takt geht gar nichts - keine Losgelassenheit, keine Anlehnung, kein Schwung etc. Und wie der Takt definiert ist - nämlich als "räumliches und zeitliches Gleichmaß der Tritte" -gut, das kennt man auch.

Aber nun Hand aufs Herz:
Wie fühlt ihr denn, ob ein Pferd im Takt ist, bzw. seinen Takt gefunden hat? Fühlt ihrs überhaupt?

Bei meiner vorletzten RB-Stute gabs vom RL häufiger mal die Ansage: Du reitest übertourig. Bei der letzten dagegen hieß es: Das ist untertourig.

Tja. Habt ihr den Takt im Hintern?
Fühlt ihr, wenn ihr ihn verliert - z.B. in einer Lektion?
In allen drei Gangarten?

Und wie helft ihr Euch, wenn Euch der Hintern leider gar nix sagt?

Fragt mal:
dat finchen :-)))


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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Juli 2007, 12:35 
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Also bei der Hafistute, die ich manchmal reite fühle ich das ganz gut, die Trabt ganz anderst, wenn der richtige Takt gefunden ist, drunter schlurgt sie, drüber macht sie so schnelle Ponytritte, wenns richtig ist schwingt sie, da spürt mans total.

Und auch bei meiner Stute fühle ich es eigentlich.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Juli 2007, 12:43 
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Keine schlechte Frage:
Ich habe bei meiner 6jährigen Stute sehr häufig das Problem, dass sie sehr schnell wird im Trab. Der eine RL sagte immer, sie ist viel zu schnell, reite ruhiger (Kunststück!!!), wenn ich aber andere Pferde manchmal laufen sehe denke ich, meine ist gar nicht so schlimm.
Ich denke, wenn meine Stute locker und über den Rücken läuft mit leichter Anlehnung dann hat sie auch den ihr eigenen Takt gefunden, auch wenn dieser etwas schnell anmutet, aber ich glaube eh dass jedes Pferd seinen eigenen Takt hat. Wenn ich meine versuche sehr langsam zu reiten, verspannt sie sich irgentwie, es ist ihr unangenehm, warscheinlich weil das Gleichgewicht auch noch nicht hundertprozentig stimmt. Und im Geradeaus, also im Gelände ist es einfacher als in der Bahn.
Räumliches und zeitliches Gleichmaß der Bewegung, das ist eigentlich vorhanden, auch wenn sie flott ist, also müsste sie ja dann im Takt sein.
Bisher habe ich immer gelernt, dass man eher vorwärts reiten soll. Damit haben wir also keine Probleme. Und meine Stute ist jederzeit regulierbar, nur sind ist ihr bis jetzt das langsamere Tempo eher unangenehm.

_________________
liebe Grüße

Atlanta
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"Manchmal kann der Tropfen auf einen heißen Stein der Anfang eines großen Regens sein!!"

"Wenn du es eilig hast, dann gehe langsam!!"
(chinesisches Sprichwort)


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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Juli 2007, 12:48 
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Zuletzt geändert von yvi am 29. April 2010, 01:14, insgesamt 1-mal geändert.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Juli 2007, 12:49 
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Das ist wirklich reines Feeling.....

Meine kleine Stute (5) tut sich mom sehr sehr schwer den Takt überhaupt zu halten. Wir haben unendlich lange gebraucht, den Takt zu finden, denke bei ihr ist aber auch ihr leicht körperliches Defizit in der HH.

Eine Zeit war es soooo schlimm beim Reiten, sie ist nur gerannt, das mir nach gesagt wurde ich könne garnicht reiten :evil: heute dagegen war es sehr schön, allerdings rollte sie sich wieder zu dolle ein :?

Es ist ein tolles Gefühl wenn man den Takt hat, man merkt wie man mit genommen wird, wie die Bewegungen fliessend ineinander übergehen, das die Losgelassenheit da ist und die Anlehnung kommt


*seufz* der Weg ist unser Ziel :-D


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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Juli 2007, 12:52 
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Atlanta hat geschrieben:
Keine schlechte Frage:
, nur sind ist ihr bis jetzt das langsamere Tempo eher unangenehm.



...logisch das ist ja auch anstrengender :!:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Juli 2007, 13:03 
Also...ich frag mich halt...woher die ganzen Pferde kommen, die in Prüfungen z.B. alles andere als einen taktreinen Schritt zeigen?

Und die zahllosen Lektionen, die verpatzt werden durch....

....Taktfehler?

Klar, ob ich im Trab auf einem Zirkel im Takt bin - gut, machbar, fühlbar. Aber in einer Volte? Beim Schenkelweichen? Oha. Ganz ehrlich: Mir treibts da schon die Schweißperlen auf die Stirn....und ich bin dann definitiv auf die Ansagen meiner RL angewiesen. DAS Gefühl hab ich nämlich (noch?) nicht.

Und über den Schritt hülle ich mal diskret den Mantel des Schweigens. Sauschwer finde ich das, Leute, einfach nur: sauschwer.

lg finchen


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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Juli 2007, 13:11 
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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Juli 2007, 13:30 
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Im Takt sind die Bewegungen fließend und weich. Insbesondere im Schenkelweichen merkt man den Taktverlust an abgehackten Bewegungen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Juli 2007, 13:32 
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Im Trab den Takt zu fühlen finde ich relativ einfach, man kann sehr schön innerlich mitzählen, eins-zwei, eins-zwei. Wenn das immer gleichmäßig klappt und man sofort den Rhythmus findet und wo man anfängt zu zählen, stimmt der Takt. Das geht auch in Volten, beim Schenkelweichen etc. Von daher ist der Vergleich von Yvi mit Musik gar nicht verkehrt.
Nur ist der Takt nicht isoliert zu sehen zu Losgelassenheit und Anlehnung. Wenn am Takt was nicht stimmt, klemmt’s meist bei diesen anderen gleichzeitig. Das ist soweit ich weiß physiologisch so zu erklären, dass, wenn die Hinterbeine sich gleichmäßig im Takt bewegen, kommt über die Verbindung der Muskulatur zum langen Rückenmuskel dieser zum Schwingen, Losgelassenheit entsteht, ebenso schwingt und löst sich der Rippenmuskel, was sich dann im Abschnauben des Pferdes äußert. Wenn der Takt nicht stimmt, kann sich die Muskulatur nicht lockern, der Bewegungen werden außerdem hackig und das Pferd lässt den Reiter nicht sitzen. Das ist so ähnlich wie wenn man beim Joggen nicht gleichmäßig läuft, ist auch Krampf (=> Seitenstechen!). Umgekehrt hat aber ein Pferd, was im Rücken fest ist auch Probleme, die Hinterbeine gleichmäßig im Takt laufen zu lassen, da es sich quasi selbst blockiert. Der Zusammenhang ist in „Der Reiter formt das Pferd“ ausführlicher und etwas wissenschaftlicher beschrieben, unbedingt empfehlenswert!
Taktfehler im Schritt sind fast immer Folgefehler mangelnder Losgelassenheit (siehe oben). Einen taktreinen Schritt erkenne ich an einem angenehmen weichen und gleichmäßigen Bewegen des Pferdes (das muß man finde ich einfach lernen zu fühlen, braucht Zeit). Wenn der Takt nicht stimmt, und zwar in allen 3 GGA, empfinde ich das wie ein Rudern oder hektisches Schwimmen der Pferdebeine.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Juli 2007, 13:46 
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Ich finde den richtigen Takt beim eigenen Pferd zu fühlen ist einfach, das kennt man ja und man weiss wie es sich anfühlen sollte.

Bei fremden Pferden sieht die Sache schon ganz anders aus. Ich hatte neulich mal einen eine Woche lang als Urlaubsvertretung, da habe ich erst mal im Schritt dezent nachgefragt ob der Pass geht. Nein tut er nicht, aber er schaukelt :aoops:

Also wenn man das nicht beruflich macht und jeden Tag mit vielen verschiedenen Pferden konfrontiert ist, finde ich, muss man Takt fühlen für jedes Pferd einzeln lernen.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Juli 2007, 14:00 
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Für mich sind der Takt im Sinne der Ausbildungsskala und der individuelle Takt/ das individuelle Grundtempo eines Pferdes 2 verschiedene Dinge. Zu hohes oder zu niedrieges Grundtempo kann natürlich den Takt negativ beeinflussen und lässt den Rücken schlecht zum schwingen kommen, der Takt der jeweiligen Gangart kann aber trotzdem noch gegeben sein.
Das richtige Grundtempo für ein Pferd zu finden ist auch wieder nicht so einfach und muss im Hintern gefühlt werden. Eben dann wenn man meint, so könnte der Rücken schwingen, das Pferd mich mitnehmen und ich komme zum sitzen.
Viele Pferde werden nach meiner Meinung im Trab zu schnell und im Galopp zu langsam geritten.

Viele Taktfehler kommen dadurch zustande, dass die Pferd "durchs Genick gezogen" werden, also hauptsache Birne runter.

Auch in Lektionen deuten Taktfehler auf zu viel Hand, meist weil die Pferde ungeschmeidig sind und sich kaum biegen und stellen lassen.

Schau dir mal Jungpferdeprüfungen an, was du da an Taktfehlern geboten bekommst, weil die Pferde die spannungsgeladenen Schwebetritte, erzeugt durch viel Hand vorne und viel Druck hinten, nicht halten können, nicht umsonst steht der Takt am Anfang der Ausbildungsskala.

Merken ob dein Pferd richtig im Takt läuft, kannst du eigentlich nur mit deinem Hintern. Ist je nach Ausmaß der Taktstörung auf unterschiedliche Pferden auch unterschiedlich deutlich zu spüren. Kennt man ein Pferd genau und weiß wie es sich unterm Hintern anfühlen muss, wirst du auch eine leichte Taktstörung eher spüren als auf einem fremden Pferd, das ein für dich noch unbekanntes Bewegungsgefühl vermittelt.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Juli 2007, 14:21 
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Das Heft war richtig gut zu dem Thema:

http://www.dressur-studien.de/vorwaerts.html


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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Juli 2007, 16:20 
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Ja , der Takt !

Ich habe mal vor ein paar Jahren mir eine CD mit fertigen L-Küren gekauft.

10 waren dadrauf und als ich sie so zuhause angehört hatte, fand ich da ein paar ganz schön.

Dann habe ich sie mir *damals* in einen Tragbaren CD Player gepackt und bin in Stall gefahren ... und habe angefangen zulongieren um zu gucken... welche passt denn jetzt zum Pferd !!!!


Und was ist passiert ? Nur eine Kür Musik, passte zum Trab meines Pferdes !!!! :ashock:

und natürlich die bescheuertste !!!

Reite mal mit Musik, die zu deinem Pferd passt ...fang mal nur mit leichtraben an .... und du selber wirst merken , wie schwer es ist , im TAKT , aufzustehen und sich hinzusetzen !!

Aber , man kriegt ein Gefühl dafür, da haben die anderen Recht! :wink:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 18. Juli 2007, 18:07 
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Es ist sauschwer, finchen, ich weiß nicht, ob es dich nun tröstet, aber DAS ist m.E. exakt der Punkt, an dem sich die Reiter-Spreu vom -Weizen trennt...

Es ist ja nun nicht so, dass man sagen könnte, das Pferd läuft auf 2/4 oder 2/8 oder 2/16 im Trab, sondern das variiert ja nicht nur in der Grundgangart, sondern auch noch in der jeweiligen Trainingseinheit.

Manchmal kann der Takt zu Beginn langsamer oder flotter als im weiteren Verlauf der Trainingseinheit sein. Manche Pferde müssen sich einschuckern, manche runtergetaktet werden. ... und dann ändert sich der Takt nicht nur im Verlaufe eine Trainingseinheit in einer Grundgangart, sondern darüber hinaus ist er auch noch tagesformabhängig.

Ein mir lieb gewordenener Reitlehrer hat mir das mal so erklärt:

"Trab an. Wirf die ersten fünf, sechs Tritte weg. Das, was du danach hast, ist das pferdeigene Vorzugstempo. Der richtige Takt liegt einen Tick über dem pferdeeigenen Vorzugstempo."

Wenn du dann auch noch jede lange Seite, jede kurze Seite und jeden halben Zirkel auf die gleich Anzahl von Tritten kommst, dann bist du im Takt. ...und da hilft nur zählen, zählen, zählen...

Diese "Mitgenommen werden" hat m.E. nur wenig mit dem Takt zu tun, sondern damit, dass das Pferd sich los lässt, du zum Sitzen kommst, denn im richtigen Takt kann es den Rücken aufmachen und dich sitzen lassen.

Alleine das bedingungslose Vorwärts, das in vielen - insbesondere Dressur - Reitställen heute noch immer praktiziert wird, ist nicht dazu geeignet, Pferd zur Losgelassenheit zu bringen.

Jeder, der was anderes behauptet, soll mal selbst joggen gehen und über dem eigenen Takt laufen, sich selbst vorwärts treiben. Wie schnell stellt da der Mensch fest, dass er nicht mehr locker laufen kann und sich entspannt... Das trifft gleichermaßen auf's Pferd zu.

Wohlgemerkt: Das ist die Taktfindung beim Beginn der Trainingseinheit. Tempoläufe zur Steigerung der Schnelligkeit sind ein anderes Thema ;-)

Einen taktvollen Abend wünscht: Amelie


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