Ententeich

Das große Geschnatter geht weiter!
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Ungelesener BeitragVerfasst: 26. Juni 2007, 14:40 
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Beiträge: 572
Hey Finchen!!!!!
Könnte grad bei Dir unterschreiben.
Seit Geburt meiner Tochter bin ich der Schisser in Person. Bei mir ists teilweise so schlimm, dass ich teilweise Angst vor Pferden hatte die sich noch nie was geleistet hatten, nur weil ich das erste Mal auf ihnen sitze. Ich hatte vor Geburt meiner Tochter ne Stute, die war echt heftig (bocken, steigen, alles dabei). Es hat mir nix ausgemacht - VOR DER ENTBINDUNG-. Danach bin ich sie wieder geritten, sie ist mit mir gestiegen, ich bin abgesessen und nie wieder aufgesessen. Habe sie verkauft und nicht mal groß getrauert. Vorher hätte ich jedem nen Vogel gezeigt wenn er gesagt hätte, Du verkaufst Dein Pferd freiwillig.
Habe dann 7 Jahre nur Schulis geritten. Wir haben durch die Bank nur brave Schulis. Irgentwann hatte ich zu allen Vertrauen. Aber auch hier war ständig Wechsel und ich kam nicht klar. Jetzt kann ich mir mein eigenes Pferd leisten und bin jetzt, nach 7 Monaten endlich soweit ihr zu vertrauen.
ABER!!! Mein Reitlehrer ging immer auf meine Ängste ein, auch wenn er mich teilweise ausgelacht hat. Und genau das ist der Knackpunkt.
Gibt es keine anderen Reitställe in Deiner Gegend? Schau Dich doch einfach mal um. Oder sag zu Deiner RL, dass sie eine Kundin verliert wenn sie nicht endlich darauf eingeht und Dir ein anderes Pferd gibt!!!!
Außerdem verlange ich von einem guten Reitstall dass genügend sichere Pferde da sind vor denen man keine Angst haben muss.
Der RL ist Dein Problem!!!! Nur wenn das anders läuft kannst Du Deine Angst in den Griff bekommen!!!!
Kopf hoch!! Du packst das!!! Aber unternimm was!!!

@hexicat: Danke für die blöden Schwaben!!!!! :-?

_________________
liebe Grüße

Atlanta
_______________________________________
"Manchmal kann der Tropfen auf einen heißen Stein der Anfang eines großen Regens sein!!"

"Wenn du es eilig hast, dann gehe langsam!!"
(chinesisches Sprichwort)


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Ungelesener BeitragVerfasst: 26. Juni 2007, 14:50 
Whisper,
mit der fehlenden Losgelassenheit hast du 150% Recht.

Den Muskelkater im Bauch hab ich aber - denk ich - schon relativ klar dem schwunghaften Trab meines letzten RB-Pferdes zu verdanken. So toll sind meine Bauchmuskeln nämlich leider nicht mehr (peinlich! peinlich! peinlich!).

Bahnfiguren bis zum Anschlag - jööööööööö. DAS würde ich gern mal wieder reiten.

Und was ich am allerliebsten mal wieder reiten würde....

...wär ein Pferd, das ich RICHTIG gernhaben kann. Sch... egal, obs was kann oder nicht.

:-))) finchen


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Ungelesener BeitragVerfasst: 26. Juni 2007, 14:53 
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Registriert: 11. Mai 2007, 14:38
Beiträge: 1985
Wohnort: Südheide am Wald
finchen, dat hasse nich verdient.
Kann Deinen Frust gut nachvollziehen. Deine derzeitige Intention scheint eher in die Richtung zu zielen: Etwas Schönes braucht der Mensch! Anspannung gibt es Daheim genug.
Deine Schilderung erscheint mir auch so, als ob Dein RL das Pferd auf Deine Kosten ausbilden will. Da wir alle wissen, wie lange es braucht, um bei so einem Pferd die Grundlagen zu festigen, ist der Frust vorprogrammiert, wenn man andere Wünsche mit zum Reiten bringt.
Sollte es in dem Reitstall nicht möglich sein, Deine Wünsche zu respektieren und vernünftige Lösungen anzubieten, bleibt nur ein Wechsel. Vielen Vollprofis fehlt oft noch das Gespür dafür, dass Reiten von Wiedereinsteigern zwar ernsthaft betrieben werden will, aber nicht um jeden Preis. Wenn die RS nach dem Unterricht nach Hause gehen, wollen sie ein positives Gefühl mit nehmen, geschafft vom Reiten ist OK, aber nicht lädiert und moralisch gebrochen.
Solltest Du ernsthaft Interesse am Westernreiten haben, kann ich Dir eine gute Adresse nennen, schick mir dann einfach eine PN. Oder schau einfach mal bei den VfD Leuten vorbei, die sind bei Dir im Norden auch sehr aktiv und haben viele Alternativen zur klassischen Dressur in petto.
Finchen, das wird wieder.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 26. Juni 2007, 16:40 
Sohoho....äh...kennt ihr den schönen Spruch: "Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein lichtlein her"???

Jaaa?

Auftritt Lichtlein - denn was kommt rein? Das Angebot, das Pferd zu reiten...

...das ich schon immer reiten wollte. Ich sag nur: Feuchte Augen, weiche Knie. Die Sorte. Groß, totenbrav - und auch noch gut ausgebildet.

Und was - jetzt der peinliche Teil - stellt sich en passant raus?

Dat Finchen neigt zur Paranoia. *uuuups*. Weil: Dat benannte Schuli kennt das alles (Merke: Es ist einfach blöde, seine eigenen Grundregeln zu vergessen. Eine davon: Traue nie dem Stallfunk *schäääääm*). Gibt also überhaupt keinen Grund, sich Sorgen zu machen.

So. Was lernen wir draus?

1. Auch ich neige gelegentlich zu Wahnvorstellungen und sehe große rosane Elefanten. Wenn das häufiger vorkommt, muß ich evtl. doch mal gelegentlich einen von den netten Jungs mit der Couch im Behandlungszimmer aufsuchen. Das letzte Mal haben sie mich da zwar wieder weggeschickt, aber kann ja sein, dass sich was geändert hat. GGGGGGGG.

2. Der Teich ist wirklich, wirklich große Klasse. Weil: Erstens gabs viele tolle Hinweise (Whisper & Co! Super!). Und zweitens beruhigt es ungemein, zu wissen, dass man mit seinen Panikattacken nicht allein ist. DAS TUT GUT!

DANKE, Mädels!!!!

*undnunwiederviiiieeeelentspannter*
Finchen

:-)))


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Ungelesener BeitragVerfasst: 27. Juni 2007, 00:45 
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Registriert: 2. Mai 2007, 23:25
Beiträge: 366
Ich habe das hier mal überflogen und als sehr bekannt empfunden.

Das endete zu meinen Schulpferd-Benutzerinnen-Zeiten damit, dass ich, sattelfest und beherzt (das wird man mit der Zeit zwangsläufig oder wechselt den Sport...), nur noch auf bockenden, zickenden Ponies aus der Kinderreitstunde gelandet bin. Ich kann mir den Gedankengang des SBs gut vorstellen: "Heute kommt Frau E., die ist klein, wiegt nicht viel, setzt sich durch und fliegt nicht gleich runter, der geben wir mal den XY, der setzt neuerdings die Blagen ständig in den Sand." Reitstunden wurden mehr und mehr zu "Angst essen Seele auf", denn das Erlebnis war einzig und allein dahingehend, dass ich wahrscheinlich eine Karriere als Rodeo-Queen hätte starten können. So hatte ich mir Reitunterricht in Dressur und Springen bzw. später Westernreiten (NICHT Bullenreiten oder so! :wink: ) nicht vorgestellt.

Ich habe irgendwann sogar gedacht, ich kaufe mir ein Paddelboot und werde niemals wieder ein Pferd besteigen, denn das ewige Ringen um den Grundsitz auf buckelnden Bestien und die Nötigung des gewerkschaftlich organisierten Pferdes, den Hufschlag zu benutzen und sich nicht in der Mitte zur Ruhe zu setzen, waren nicht der erhoffte Reitspaß. Bevor es dazu kam, konnte ich noch wie ein Stierkämpfer den Attacken von Hufen und Zähnen ausweichen, bis ich das Viech geputzt und gesattelt hatte (vom "Dominanzproblem" und der Möglichkeit, dem Biest mal eins überzubraten für solche Übergriffe wusste ich nix, woher auch?).
Ich habe echt Beruhigungsmittel geschluckt, bevor ich zur Reitstunde gefahren bin, da habe ich endgültig gedacht, es reicht! Das kann es nun echt nicht sein. Und das MIR!

Ein letzter Versuch auf einem WE-Kurs mit diesmal vernünftigen Lehrpferden hat mich zum Weiterreiten animiert.
Letztendlich habe ich mir doch ein eigenes Pferd gekauft, das auch nicht ganz einfach zu bedienen ist, aber wenn ich mich da mit Problemen auseinandersetzen muss, mache ich das für mein Reitvergnügen und nicht für das der Teilnehmer der Kinderrreitstunde, da Pony xy wieder eingenordet ist.

Wenn das eigene Pferd so gar keine Option ist (ich dachte erst auch, das ginge nicht, geht aber doch), wie wäre es dann mit einem Wechsel des Stalls für Unterricht? Oder einem anderen Lehrpferd?

Zu allem Unglück bin ich auch noch Lehrerein (Hähä!) und erwarte für mein Geld auch Unterricht vom RL. Das heißt: keine Sprüche! Ich bin bereit zu üben und schlechte Angewohnheiten zu unterlassen, aber erwarte vom RL, dass ich erfahre, was ich tun oder lassen soll. Als berufserfahrene 40+ muss ich auch nirgendwo mehr "durch", es sei denn bei dem eigenen Pferd, wenn es denn dem angestrebten Ziel des Reitvergnügens dient. Jegliches Palaver: "Ich weiß auch nicht, was es ist, aber du machst alles ganz falsch!" gäbe es genau einmal und der RL bekäme ein Gespräch mit mir. Noch so ein Spruch = byebye RL... es gibt auch andere. Ein simples "Etwas läuft schief, ich weiß aber noch nicht was und überlege mir etwas dazu." würde genügen.

Ich empfinde mich persönlich zu alt, um noch von irgendeinem Pferd zu fliegen, wenn jemand auf Sekt aus ist, kann ich den so anschaffen, ohne vorher im Dreck zu liegen, würde das vielleicht die Sensationslust der RL abstellen? :wink:

Finchen, wenn du gerne reiten möchtest, lass es dir nicht vermiesen. Zur Not orientiere dich anderweitig.
Ich würde dir ja ne RB mit Möglichkeit zum Unterricht anbieten, aber ich glaube, Ruhrgebietsrandlage wäre nicht deine Region, oder?

Liebe Grüße

Eureka23


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Ungelesener BeitragVerfasst: 27. Juni 2007, 05:45 
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Wohnort: Hessen
@finchen: Habe ich das jetzt richtig verstanden? Du hast dein TRAUM-Pferd nun als RB angeboten bekommen?? Das wäre natürlich super klasse! Glückwunsch!

@Eureka23: So sehr ich deinen "Leidensweg" auch bedaure - mußte ic über die Art, wie du es geschrieben hast, richtig schmunzeln! (Und das morgens um viertel vor 7) :alol:

_________________
Wer später bremst ist länger schnell! :zunge:


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 Betreff des Beitrags: Re: Reitmüde - oder: Krisenalarm
Ungelesener BeitragVerfasst: 27. Juni 2007, 06:19 
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finchen hat geschrieben:
(...).

Denn worauf haben sie mich jetzt gesetzt? Auf das Neu-Schuli, das sich mit dem Alleine-Sein schwertut. Was aber reite ich vornehmlich? Einzelunterricht. Tolle Konstellation.

Thematisiere ich bei meiner RL, dass ich Angst habe, heißt es: Da müsse man durch. Dies gehöre dazu.

Gehört auch dazu, dass ich nach gerade 7 Jahren im Sattel einem 8jährigen halbkultivierten Pferd das Alleinbleiben schmackhaft machen soll? Schon mein letztes RB-Pferd war von der Sorte, dass das Aufheben einer Longierpeitsche locker reichte, um im Galopp davonzupreschen.
(...)


Du bezahlst doch für den Reitunterricht oder ? Da würde ich nunmehr ganz bestimmt der RL sagen. Ich möchte das Pferd x nicht reiten und möchte auch nicht über die Gründe dieser Entscheidung diskutieren. Sie solle Dir ein andere Pferd geben. Wenn sie das dann nicht tut, würde ich einfach die Stunde an dem Tag nicht antreten und auch nicht bezahlen. Das ist dann wohl das einzige, was hilft. Da startet die Fn eine große Kampagne Erwachsene aufs Pferd un es gibt zig Berichte, was bei Erwachsenen eben anders als bei Jugendlichen ist. Dazu gehören sicher nicht Sprüche wie: da muss man durch. Man muss nicht !!!! Man ist kein Kind, man möchte reitunterricht haben und nicht erzogen werden und man bezahlt mit seinem meist sauer verdientem Geld. Vielleicht muss man das auch einmal so einer Reitlehrerin klarmachen, dass sie da eine Dienstleistung erbringen soll !
Hört sich doof an, aber anders wird es kaum gehen...

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Ungelesener BeitragVerfasst: 27. Juni 2007, 06:27 
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finchen hat geschrieben:
GGG, Hexi, vielleicht sollte ich versuchen, eine RL-Landverschickung zu organisieren? Ab zum Reiterlein-quälen in den schönen Schwarzwald? Ich komm dann auch gern mit - als Zuschauer GGGG.

Ich hab sowieso den heimlichen Verdacht, dass meine RL verschärft dran arbeitet, ENDLICH eine Flasche Sekt zu kassieren. Ich meine...da hab ich grad knapp den Platz verlassen, und schon schmeißt sie die Wasserspritze an (rat mal, wer da noch spritzte - GENAU!). Und die Nummer mit "ich heb mal eben die Longierpeitsche hoch" - also....man KÖNNTE mißtrauisch werden.

Ist halt auch blöd, wenn man aus leidvoller Erfahrung gelernt hat, dass es in soner Situation immer schlauer ist, sich sofort nach hinten zu schmeißen - während man die Zügel irgendwie festhält und dabei rumschreit "lass-den-scheiß-hier-gehts-denn-noch".

Ich gebe zu: Damit mache ich vermutlich definitiv NICHT den Eindruck von "Angst essen Seele auf". Vielleicht habe ich ein Problem mit meiner Selbstdarstellung?????

Heulend auf dem Pferd zu sitzen hat mich allerdings leider auch nicht weitergebracht. Es führte nur dazu, dass ich dann einige Male allein reiten durfte. Gleich bei der zweiten Aktion dieser Art war meine RL leider zufällig mit in der Halle. Und *shit*, was war? Blöderweise konnte ich genau DA Sachen reiten, an die vorher nicht mal im Traum zu denken war. Schöne Scheiße.

Gibbet hier im Teich nicht irgendeinen Psychologen? Therapeuten? Seelsorger? Könnte vielleicht helfen.....

WAAAAAAH!

Finchen

Nachdem ich das nun auch noch gelesen habe (völlig unverantwortliches Verhalten) plus der völlig antiquierten Massnahmen wie Gerte in den Rücken oder Gummibänder um die Hände, komme ich zu dem Schluss, den Reitleherer bitte austauschen. War der in den letzten 10 Jahren überhaupt mal auf einem Seminar ? Bei jedem Trainer Lehrgang wird doch auch Pädagogik unterrichtet. da ist wohl nix hängengeblieben...

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Ungelesener BeitragVerfasst: 27. Juni 2007, 06:48 
@eureka: *brüll* toll geschrieben

@whisper: Jau, Tatsache. Ich bin hintenüber gekippt, als gestern der Anruf kam. So kanns gehen: Da wirft man seinen Frust EINMAL in den Teich - und prompt: Zack

@alexandraf: Vom Grund- und sätzlichen her hast Du recht. Auf dem neuesten Stand der Pädagogik ist das nicht. Aber: 1. haben wir sowohl die Nummer mit der Gerte als auch die mit dem Gummi nicht stundenlang, sondern zwischendurch für ein paar Minuten als "Merk-", bzw. "Wahrnehmungshilfe" gemacht - und 2. hats halt geholfen. Und: Klar, das liest sich teilweise wie ein Horrorfilm. Keine Sorge: Da steht keine peitschenschwingende, zähnefletschende Domina. Und auch keine Sorge: Ich bin sehr wohl in der Lage, auch abzusteigen. Das Problem beim Reitenlernen ist: OHNE Quälerei kommst Du über einen bestimmten Punkt nicht hinaus (dies gilt auch für alle anderen Sportarten!). Von daher....


lg finchen


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Ungelesener BeitragVerfasst: 27. Juni 2007, 07:29 
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Registriert: 25. Juni 2007, 21:42
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Wohnort: Niedersachsen
finchen hat geschrieben:
@eureka: *brüll* toll geschrieben

@whisper: Jau, Tatsache. Ich bin hintenüber gekippt, als gestern der Anruf kam. So kanns gehen: Da wirft man seinen Frust EINMAL in den Teich - und prompt: Zack

@alexandraf: Vom Grund- und sätzlichen her hast Du recht. Auf dem neuesten Stand der Pädagogik ist das nicht. Aber: 1. haben wir sowohl die Nummer mit der Gerte als auch die mit dem Gummi nicht stundenlang, sondern zwischendurch für ein paar Minuten als "Merk-", bzw. "Wahrnehmungshilfe" gemacht - und 2. hats halt geholfen. Und: Klar, das liest sich teilweise wie ein Horrorfilm. Keine Sorge: Da steht keine peitschenschwingende, zähnefletschende Domina. Und auch keine Sorge: Ich bin sehr wohl in der Lage, auch abzusteigen. Das Problem beim Reitenlernen ist: OHNE Quälerei kommst Du über einen bestimmten Punkt nicht hinaus (dies gilt auch für alle anderen Sportarten!). Von daher....


lg finchen


HÄ??????? Dann verstehe ich aber das Jammern nicht. Wenn Deine Einstellung ist, ohne Quälen geht nix, na dann hat Deine Reitlehrerin doch recht, da musst Du dann durch...

Wenn man hingegen eigentlich nur seinen Spass (plus sportliche Weiterentwicklung) haben will, dann passt das Verhalten des RL überhaupt nicht.

Und wo die Gerte geholfen haben soll, verstehe ich allerdings nicht, denn das zwingt Dich in eine völlig falsche Haltung und daher ist diese Methode antiquiert und nciht wegen eines dabei auf den Reitschüler ausgeübten Zwanges ! Man soll doch kein Hohlkreuz machen und die Ellenbogen nach hinten ziehen, sondern sich tief auf das Gesäss in den Sattel setzen und dazu das Brustbein nach vorne oben schieben ("ziehenlassen").
Egal, weiterhin oder nun wieder viel Freude an der Reiterei.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 27. Juni 2007, 10:19 
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wir können ja gerne tauschen
*ungläubig den kopf schüttelt weil sie sowas nie verstehen kann*

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..Der Schlüssel des Erfolges, ist die Unterdrückung des Brechreizes..


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Ungelesener BeitragVerfasst: 27. Juni 2007, 11:50 
Liebes Finchen,

ich muss Alexandra recht geben - früher habe ich auch gedacht, solche Methoden müssten eben sein. Man ist als ambitionierter Schüler gerne versucht zu glauben, über den Willen und die Leidensfähigkeit könne man viel kompensieren.

Ich kann nur mich sprechen, aber ich niemals mehr will ich solchen Unterricht mit der Holzhammermethode über mich ergehen lassen. Lange Jahre dachte ich, das sei der richtige Weg, bis ich erkannte, dass er für mich genau in die Gegenrichtung läuft.

Ich sitze zwar immer noch nicht schön zu Pferde, aber ich habe für mich persönlich eines gelernt: einen effektiv-einwirkenden Sitz erlernt man nicht über Zwang, sondern durch konstantes "trail and error" Erfühlen. Wenn exogen auf meinen Sitz eingewirkt wurde, hat das kurz etwas verändert. Leider immer nur oberflächlich, denn "schön hingesetzt" hält nicht lange vor. Bei mir zumindest :D

Wirkliche Mailensteine der Verbesserung gab es nur durch langwieriges Aufarbeiten der Sitzfehler durch den Versuch, selbständig immer wieder die richtige Position zu finden und grundlegend meine Haltung zu überdenken.


Meine Ausbilderin nimmt ihre Schüler noch nicht mal an die Longe, weil sie sagt, dass da nur ein Teilaspekt eines komplexen, vielschichtigen Problems bearbeitet würde. Sobald Zügel und Lenkung wieder dem Eleven überlassen werden, rutsche dieser gerne wieder in die alten Muster. Sie plädiert darauf, sich dem Gesamtproblem zu stellen.

Dazu kommt bei mir noch der Sicherheitsaspekt: Ich finde diese Tricks "Gummiband um die Hände" furchtbar gefährlich. Lass mal ein Pferd losschiessen (weil irgendwas knallt) und dann sitzt du geknebelt auf dem Vieh. Für mich ein echtes NO GO.

Zum Thema "Angst" - ich kann zu einem speziellen Fallkurs für Reiter raten. Komischer Weise gibts diese zu Hauf für Rollerblades-Fahrer, Skifahrer etc nur eben nicht für Reiter. Nach so einem Kurs (der übrigens sehr lustig war) habe ich zumindest die Angst auf bockenden Pferdchen verloren und denke mir im Stillen: bockdoch, bock doch!
:mrgreen:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 27. Juni 2007, 12:06 
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Beiträge: 573
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Ab einem bestimmten Alter kommt nun mal der Selbsterhaltungstrieb durch und den hab ich (37) auch. Habe auch 2 kleine Kinder Job etc..... und hab mir vor 2 Jahren ne 3-jährige Holsteinerin gekauft. Super liebes Pferdchen, damals :wink: heut ist sie 5-jährig, wieder gesund frech wie Dreck, dabei aber bleibt sie ne ehrlich Haut und hat Mami noch nie abgesetzt, in Wohnungsnot ja, aber dabei bleibts Gsd meist. Angst hatte ich noch nie auf ihr, ich hab sie in der ganzen auch noch nie ablongieren müssen, konnte mich auch im Winter nach Stehtagen soo drauf setzen. Auf ein fremdes Pferd never!

Allerdings wenn ich son Modell wie meine reiten sollte, ohne sie weiter zu kennen, würde ich dankend ablehnen.

Lg B.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 27. Juni 2007, 12:47 
Soooo...nun noch mal in aller Ruhe.

Also. Ich war gestern massiv frustriert und hatte das große, heulende Reiterelend. Und JA, ich habe mir gegönnt, zu jammern - tatsächlich mal aus dem Bauch heraus.

Paint, das kann man überflüssig finden. Natürlich. Man kann auch die zahllosen Threads überflüssig finden, in denen sich Mitteichler über wer-weiß-was auskotzen. Ich hab mir diese Freiheit aber jetzt einfach mal genommen - ausnahmsweise. Also....sei mal ein bißchen großzügig. Danke.

Wednesday & alexandraf:
Die kritischen Anmerkungen zur Unterrichtsgestaltung sind berechtigt & bedenkenswert.

Es gibt allerdings einen Punkt, an dem ich etwas herumgrübele. Wenn man beginnt, zu reiten, ist das erste Klassenziel die Losgelassenheit des Reiters.

Nun war diese jahrelang kein Thema für mich. Ich war locker, das jeweilige Pferd wurde es auch. Das war so das Standard-Bild: Reiter locker, Pferd locker - und dann ging man glücklich und froh nachhaus.

Für mich ist das große Thema nun der nächste Schritt: das Aufbauen von "Spannung". Ein Rie-sen-ding. Stimmt die an Ecke 1, hängts an Ecke 2. Dann wirds Ver-Spannung. Dann wirds wieder: zu locker. Leider habe ich schon Momente gehabt, wo es für Minuten funktionierte - und weil sich das leider anfühlt wie Schweben - und wirklich ein Irrsinns-Gefühl ist - will ich diesen "Kick" natürlich ÖFTER haben.

Womit wir zum Thema "Quälerei" kommen. Wednesday, wie löst das denn Deine RL methodisch? Das würde mich wirklich interessieren.

Alexandraf, vielleicht hast Du da auch noch was in Petto? Würde mich auch freuen.

lg finchen


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Ungelesener BeitragVerfasst: 27. Juni 2007, 13:44 
Finchen, ganz locker bleiben. Nicht nur im Sattel :mrgreen:

Ich hab's hoffentlich deutlich gemacht, dass es meine subjektive Erfahrung ist. Das muss nicht heissen, dass diese sich bedenkenlos übertragen lässt. Ich bin eh ein komischer Mensch *gg*

Meine RL lässt zu Sitzschuldung (die eh 90%) des Unterrichts Zirkel und ganze Bahn reiten. Lektionen stehen ganz hinten auf der Liste. Je nach Können von Reiter und Pferd gibts Dreieckszügel. Während man am richtigen Sitz feilt, muss man nebenbei lenken und später das Reittier noch in verschiedenen Tempi bzw. Haltungen bewegen.

Ich versuche das System meiner RL zu beschreiben: Gerte in den Rücken dient ja dazu, die Schultern gleich tief/hoch zu halten, den Brustkorb bzw. Schultergürtel zu öffnen und mal "wirklich" aufrecht zu sitzen.

Meine RL lässt den Reiter zuerst die Fehler im Sitz erfühlen. Zum Gertenbeispiel passend: man muss jeweils rechts und links die Schulter bis zum Ohr hochziehen (während man trabt; Zügel durchhängend) um einfach mal zu fühlen, ob man eine Schulter eh schon höher trägt. Ist der Weg einer Schulter kürzer, war sie vor der Übung schon hochgezogen.
Ziel: Schultern lockern, Position der Schultern selbst bestimmen lernen. Koordination schulen (wir machen das im Trab) und über den Sitz lenken (Hände sind ausser Gefecht; Zügel lang). Anfangs habe ich die eigene Fehlersuche gehasst und gedacht: "sag mir einfach was ich falsch mache, dann korrigiere ich es schon". Später habe ich gemerkt, dass es mir in den Tagen ohne Unterricht unheimlich viel bei der Selbstkontrolle hilft.

Hat der Reiter sich das verinnerlich, geht es mit der Korrektur los. Die ist vielschichtig und eine Baustelle reiht sich an die andere. Da benutzt meine RL sehr viele Bilder. Um die Schultern zurückzunehmen, sollen wir uns vorstellen, eine Wolke auf dem Burstbein zu balancieren. Man solle sich vorstellen, die Wolke immer wieder mit dem Burstbein hochzuschubsen (wie das Fussballer machen, wenn sie einen Ball mit der Brust annehmen). Dadurch richtet man sich automatisch auf, ohne aktiv an Anspannung zu denken. Mit Ellbogen, Händen, Waden, Hüften etc. geht es weiter.

Meine Ausbilderin bedient sich durchaus eines Setzkastenprinzips. Eine Sache wird erlernt, gespeichert im Kontext und versucht auf andere Kontexte zu transferieren. Allerdings wird nie isoliert gelernt. "Wolke" ist bei mir kombiniert mit Bauch-raus, Ellbogen an den Körper anlegen und dem Bild, dass meine Beine in den Boden wachsen.

Mir hat es das System unheimlich geholfen, weil ich "spielerisch" gelernt habe, was ich kognitiv Jahre lang an unzähligen Longestunden nicht gebacken bekam.


Zu Deinem Thema Verspannung:
Meine Ausbilderin sagt auch nie "spann mal XY an". Sie meint, das müsse passiv geschehen - alles andere wäre der Garant zur Verspannung. Zum Versammeln darf man eigentlich nur "nach oben und unten" wachsen. Anfangs passiert da beim Pferd nicht viel :cry: bis man die richtige Dosis und Technik erfühlt hat.

Bei mir dauert es ewig, bis ich irgendetwas gelernt habe. Trotzdem habe ich das Gefühl, mehr zu gelernt zu haben als all die Jahre davor.


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