Ententeich

Das große Geschnatter geht weiter!
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Ungelesener BeitragVerfasst: 30. Juni 2007, 23:15 
@Cubano
ich geb Dir recht: wenn man mayfay nicht kennt, liest sich der Betrag wirklich ein bisschen befremdlich :-D Real macht mayfay aber den eindruck, als würde sie alles für ihren Vierbeiner machen, so dass ich das Posting als allgemeinen Ausdruck der Verzweiflung werte - die ich selbst gut kenne :-(

@mayfay
ich kann Dich gut verstehen. Die Erkenntnis, jahrelang gutes Geld in schlechte Lehre (und dabei hatte ich bekannte Ausbilder!) investiert zu haben, schmerzt gewaltig. Es gab Zeiten, da war ich auf Gott, die Welt und vorallem mich selbst sauer. Man hat das Gefühl, ganze Jahre wegschmeissen zu können ...

Bei mir lief die Umstellung im Denken und Reiten auch nicht so glatt, wie ich das heute gerne gehabt hätte. Teilweise war ich kurz vorm Verzweifeln, weil nichts ging: das "neue" System beherrschten weder ich noch Pferd, das "alte" System klappte nicht mehr, weil durch die Umstellung mein Pferd auch nicht mehr drauf reagierte. Mein Tier büffelt bei Unsicherheit nicht, nein es rennt los. Auch nicht viel netter. Teilweise habe ich in die Halle gerufen: "ich galoppiere mal linke Hand - weiss nicht ob ich lenken und bremsen kann - also bitte vorsicht". Die Kommentare des Bandenpublikums erspare ich dir an dieser Stelle ....

Reitstunden habe ich mit der Erkenntnis beendet, dass Tennis auch ein schöner Sport sei. Worauf ich von meiner Ausbilderin nur zu hören bekam, dass ich den Ball da eh nicht treffen würde und lieber mich auf meine Hilfengebung konzentrieren solle.

Was Deinen Vierbeiner angeht, so denke ich, dass Cubano recht hat. Der muss sich auch umstellen, dass die Bedieneinheit oben jetzt gedenkt Dinge anders zu machen. Mit Absicht machen Pferde beim Reiten eigentlich nichts bewusst gegen den Reiter.

Haste eigentlich mal ein anderes Pferd, dass Du zwischendurch reiten könntest? Das hilft meiner Erfahrung nach sehr, das Verhältnis zum eigenen Vierbeiner zu stabilisieren. Wenn ich nen anderen geritten bin freue ich mich wieder sehr auf meinen eigenen. Das eigene Tier ist doch meist recht gnädig, was die Interpretation der Hilfen angeht *gg*

Wenn der Frust zu groß war, bin ich nicht aufs Pferd. Longieren ist auch eine schöne Beschäftigung. Bei meinen Ansprüchen habe ich große Abstriche gemacht und zwinge mich heute noch sie zu machen. Die Erfolge, die ich jetzt (manchmal) habe, wiegen den Einsatz in gold auf.

Dein Plan, während des Urlaubs das Pferd in Beritt zu geben, halte ich nach wie vor für ne gute Idee. Du bekommst den nötigen Abstand und Dein Pferd ein wenig Nachhilfe.

Toi, toi, toi

Wednesday


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Ungelesener BeitragVerfasst: 30. Juni 2007, 23:22 
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Mayfay,

ich finde deine Verkündigung nicht kurios, ich hätte die auch machen können, doch bin ich nur ein Mensch mit dem Temperament einer Packung Valium, da bricht es nicht so aus mir heraus. Und es betrifft nicht die oben erwähnten Schulpferde, die mich zur Rodeo-Queen qualifiziert haben, sondern mein eigenes Pferd.
Ich habe unzählige Male heulend zu Pferd gesessen, aus den von dir erwähnten Gründen. Es geht nicht um einen Büffel, aber um ein (freundlich ausgedrückt) "extravagantes" Pferd, das sooo toll sein könnte, wenn ich es denn schaffen würde, es dazu zu bringen, dass es das auch will.
Der neue RL, der spricht: "Ihr seid kein Team, ihr arbeitet nie miteinander, sondern seid nur auf Zank aus!" hat damit auch sehr bittere Gefühle ausgelöst. Er wusste erst auch keine Antwort auf meine Frage "Was mache ich denn jetzt, damit das wieder gut wird?!?"
Doch er hat uns auf den richtigen Weg gebracht, und vor wenigen Stunden hatte ich RU. Wir waren (ein halbes Jahr nach dem Team-Spruch) richtig gut! Nicht perfekt, aber im Gegensatz zu früher irre erfolgreich mit dem Training. Das schmeichelt mir enorm und auch dem RL.

Also nur Mut! Wie sollte man schließlich das Hoch zu schätzen wissen, wenn man das Tief gar nicht kennt?

Ich habe übrigens mindestens dreimal reiten gelernt, wenn nicht öfter. Das ist nicht unbedingt schlecht, sondern ich bin um diverse Erfahrungen reicher, die viele Reiter gar nicht machen konnten (und die ihnen vielleicht fehlen?). Man kann daraus nur lernen. Und man sollte alles immer auf der Haben-Seite verbuchen :wink: .

LG

Eureka23


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Ungelesener BeitragVerfasst: 30. Juni 2007, 23:25 
haben wir beide uns über das Buch "schmeichelnder Sitz, atmender Schenkel, flüsternder Zügel" von Eberhard HÜBENER unterhalten?

Das hatte ich mir damals zu Gemüte geführt und bin spätabends, auf meinem ausgebundenen Pferd gesessen und habe im Geiste wirklich das Buch nochmal durchgeackert (wie Du es bei Finchen und ihrem leichten Sitz beschrieben hast :mrgreen:) während das Pferd ganze Bahn vor sich hintrottete.

Wie war das nochmal mit dem "atmen" beim Schenkel? Wie nimmt man einen Schenkel weg? Hilfe ich rutsche! Und überhaupt, wie soll man so galoppieren? Stand da was im Buch?

Mit der Zeit (und konsequentem Unterricht) ging das immer besser, weil ich mir meine geistigen und körperlichen Bewegungsknoten in aller Ruhe aufdröseln konnte.

Vielleicht hilft Dir das auch ein bisschen. Brennesseln habt ihr doch keine in der Nähe, oder? *gg*


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Ungelesener BeitragVerfasst: 30. Juni 2007, 23:39 
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wednesday hat geschrieben:
so dass ich das Posting als allgemeinen Ausdruck der Verzweiflung werte - die ich selbst gut kenne :-(


genau so, und nicht anders war es auch eigentlich gemeint. :-)

ja, ich bin sauer auf mich selbst. sauer auf die tatsache das nicht schon eher erkannt zu haben und schon eher was unternommen zu haben.

und jetzt hocke in der tat drauf und es funktioniert weder das neue, noch das alte system. das stimmt schon.
und ich bin mir auch durchaus der tatsache bewusst das es nicht von heute auf morgen klappt. aber man reitet so fröhlich vor sich hin und merkt: mist... was muss ich denn jetzt machen?? (hier kommt wieder der buchständer am sattel zu einsatz!)

kleines beispiel: ich habe immer probleme mit dem mitschwingen und der richtigen beckenpositur. gut, für manch einen mag das kindergarten sein, für mich nicht.
nun reite ich so vor mich hin, pferdi läuft recht nett. trotzdem habe ich das gefühl ich hoppel da oben drauf auf. also wieder auf das becken konzentrieren!
urplötzlich das gefühl: JETZT ist das richtig! sieht richtig aus und fühlt sich auch richtig an.
pferd aber ist der meinung: NÖ! und die rübe geht hoch.
ich sitze drauf und denke: ähh wie jetzt?!?!? nicht richtig?? oder doch richtig? vielleicht ist das pferdchen nur irrtiert weils kreuz mitmal ganz anders dran ist und da mal nen schub von hinten kommt? oder doch falsch? oder richtig?
solche dinge machen das lernen nicht grade einfacher.

und nein, ich habe leider keine möglichkeit ein anderes pferd zu reiten.
sei`s drum.
ich denke mal die begeisterung von meinem pferd wird sich in grenzen halten wenn ich urlaub bin *g
und man hat nicht nur das GEFÜHL jahre weggeschmissen zu haben, man HAT jahre weggeschmissen.
das einizig "positvie" an der sache ist, in meinem bekanntenkreis bin ich nicht die einzig der das so geht.
unnötig zu erwähnen das wir vorher und auch jetzt den die gleichen trainer hatten...

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Ungelesener BeitragVerfasst: 30. Juni 2007, 23:53 
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Eureka23 hat geschrieben:
Der neue RL, der spricht: "Ihr seid kein Team, ihr arbeitet nie miteinander, sondern seid nur auf Zank aus!


meiner hat donnerstag gesagt: das ist wie bei boxen mit euch. er schlägt dich zwar nicht k.o. aber er schlägt dich nach punkten. [smilie=ahgg_eek3dance.gif]
besser hätte er das nicht formulieren können.

ich bin eher nen mensch der nen bissel mehr temprament hat und zu dem auch noch recht impulsiv ist. [smilie=badair.gif] keine gute mischung *g

wed, eureka: schön zu wissen das es nicht nur mir so geht....
ach und ja wednesday, wir haben uns über das buch unterhalten. vielleicht sollte ich mir das mal kaufen.
und brennesseln haben wir keine in der nähe :-D

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Ungelesener BeitragVerfasst: 1. Juli 2007, 22:13 
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Mayfay, dieses Gefühl das weder das eine noch das andere funktioniert haben viele und ich denke auch finchen geht es ähnlich. Auch wenn dein Gefühl u. die Äußere Form richtig erscheinen, kann dein Kreuz doch zu stark oder falsch eingewirkt haben, vielleicht war deine Hand in diesen Moment zu fest. Die Antwort ob es richtig war hat dir dein Pferd schon gegeben, es war nicht richtig.
Eine Lösung findet man nur, wenn man etwas drastisch verändert. Hat dein RL bis jetzt keine Lösung für dich und dein Pferd gefunden, wird er sie auch in Zukunft nicht tun.

finchen Solange es verrittene Schulpferde/Privatpferde und unfähigen RL gibt, wird es enttäuschte Reiter geben die den Glauben an sich und das Vertrauen ins Pferd verloren haben und Pferd, die das Vertrauen in den Reiter verloren haben.


Zu drastischen Veränderungen fällt mir die Geschichte von Lisa und Indi, einem Pferd meiner Bekannten, ein. Lisa 37 Jahre eine reitbegeisterte Späteinsteigerin ritt in einem benachbarten Schulbetrieb und war eigentlich Anfangs ganz zufrieden doch je mehr sie übers Reiten gelesen hatte, je frustrierte wurde sie weil eben nichts was in den Büchern stand bei den Pferden zu funktionieren schien. Die Pferde die sie ritt reagierten nur wenn sie mit den Schenkeln klopfte, sie mit dem Becken heftig anschob u. die Zügel kräftig einsetzte, sie bog u. riegelte. Wir kamen auf einem Reiterball ins Gespräch, weil sie mit riesen Ohren unserer Diskussion am Tisch folgte . Sie war ziemlich überrascht wie wir über die richtigen Hilfen, über reiten mit Gefühl, ins Pferd hinein horchen und andere Dinge sprachen, also eine ganz andere Interpretation dazu hatte als sie es bisher in ihren Reitstunden gehört hat. Irgendwann saß sie in unserer Runde und bat mich, einmal auf einem Pferd reiten zu dürfen das auf so feine Hilfen reagiert, koste es was es wolle.

Nun ja, da ihre Augen so begeistert leuchteten ließ ich mich darauf ein. Da wir gerade mitten im Umzug waren und unsere Pferde noch in Süddeutschland standen, sprach ich mit einer Bekannten, die ihr Pferd in einem benachbarten Stall untergebracht hat, ob sie sich bereit erklärt Lisa einmal auf ihr Pferd eine kostenlose Reitstunde zu geben. Nun, die erste Longestunde war wahrscheinlich schrecklich für Lisa, sie gab es nur nicht zu. Indi, der Wallach raste mit ihr die erste Zeit nur los weil sie beim Anreiten mit den Schenkeln klopfte wie sie es gewohnt war. Ihr anschließendes Klemmen und sich an den Zügeln halten verschlimmerte es noch. Das Reiten ohne Zügel und die verschiedenen Anweisungen meiner Bekannten bewirkten z. Schluss das sie einigermaßen im Takt einige Runden drehen konnte ohne das sie Indi ins Rasen brachte. Aus der einen Longenstunde wurden dank Lisas charmanten Art viele.

Das was sie dort lernte wollte sie natürlich auf den Schulpferden im Unterricht umsetzen. Doch es funktionierte zum großen Teil nicht, die Pferde waren einfach diese Art zu reiten nicht gewohnt u. konnten es in dieser Stunde die Lisa ritt nicht umsetzen. Lisa war nun hin u. her gerissen und total unsicher. Warum kann ich Indi nur mit meiner tiefen Atmung u. Aufrichtung so leicht anreiten u. mein Schulpferd nicht u.u.u.? Sie wechselte nun die Schulpferde u. hatte fast alle durch. Unbedingt wollte sie diese Ahaa-Erlebnisse auf den Schulpferden auch erleben, bis sie es schließlich aufgab.

Die Sitzfehler u. das schlagende Treiben mit ihren Unterschenkeln kommen immer wieder einmal durch. Sie haben sich in den vorherigen Jahren so gefestigt, das es sehr schwer für sie ist, es sich ganz abzugewöhnen. Zum Glück reagiert Indi entsprechend sensibel darauf u. sie kann ihn mittlerweile mit korrekten Hilfen wieder zurück führen. Heute ist Lisa, auch wenn es mal nicht so klappt nach jeder Stunde richtig glücklich u. kann die nächste Stunde kaum abwarten.

Zu Indi`s Geschichte. Gekauft als teures, erfolgreiches Turnierpferd mit 9 Jahren. Wie sich erst im eigenen Stall herausstellte, ein echt schwieriges Pferd. Legte sich nur aufs Gebiss u. knatschte dabei mit den Zähnen. Anzuhalten nur mit vollem Einsatz der Hände u. des ganzen Körpers. Im Galopp volle Panik im Gelände ein Durchgänger der aber nie versuchte, den Reiter gemein abzusetzen. Zusammengeritten nur mit der Hand, ein Lampenaustreter der feinsten Sorte, liebenswertes Nervenbündel das einem am liebsten in Angstsituationen auf den Schoß gesprungen wäre, vollkommener Vertrauensverlust zu Menschen, wenn ein Besen anders herum in die Hand genommen wurde riss er vor Angst panisch die Augen auf u. sprang in die hinterste Ecke, Longieren war für ihn nur Panik, Stangen, Planen erst recht, Traktoren der Horror und jede Veränderung am Boden ein pferdeverschlingender Abgrund. Zwei Jahre dauerte es, bis meine Bekannte sein Vertrauen gewann und von da an ging es bergauf. Heute ist er ein wunderbares verlass Pferd, fein zu reiten ob im Gelände oder im Viereck. Er ist einfach Spaß pur.

Ich wünsche euch so sehr, das ihr den Spaß am Reiten wiederfindet, es gibt nämlich kein schöneres Hobby.

lg cavallino

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Ungelesener BeitragVerfasst: 1. Juli 2007, 22:19 
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cavallino hat geschrieben:
Mayfay, d Hat dein RL bis jetzt keine Lösung für dich und dein Pferd gefunden, wird er sie auch in Zukunft nicht tun.


naja also nen bissel zeit muss man uns dreien schon zugestehen.
reite ja erst seit mitte mai bei ihm :-)

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Ungelesener BeitragVerfasst: 1. Juli 2007, 22:24 
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Zitat:
und nein, ich habe leider keine möglichkeit ein anderes pferd zu reiten.
sei`s drum.
ich denke mal die begeisterung von meinem pferd wird sich in grenzen halten wenn ich urlaub bin *g
und man hat nicht nur das GEFÜHL jahre weggeschmissen zu haben, man HAT jahre weggeschmissen.
das einizig "positvie" an der sache ist, in meinem bekanntenkreis bin ich nicht die einzig der das so geht.
unnötig zu erwähnen das wir vorher und auch jetzt den die gleichen trainer hatten...


Hi, sorry hatte es wohl fasch interpretiert. :bet: Dann gute Nacht.....

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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Juli 2007, 08:24 
Die Fortsetzung oder: Geduld ist eine schöne Tugend.

Tja. Bisher sitze ich hier etwas ratlos rum und warte - dass das avisierte Pferd wieder fit wird. Leider, leider hat der Herr sich nämlich einen gelben Schein geholt.

*SEUFZ*

Also, liebe Enten...falls das alles nix wird...und eine von Euch rein zufällig im Hamburger Süden eine nette reitende Graswurzel als RB sucht....

....öhm....

...dann....könntet ihr ja ggf. mal Laut geben :-)))

lg finchen


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Juli 2007, 09:14 
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Hallo finchen,
wenn ich das richtig verstanden habe, ist das Traumpferd, das Du in Zukunft wahrscheinlich reiten darfst, jetzt erst einmal krank und außer Gefecht. Das ist zwar doof, aber vielleicht auch eine Chance, erst einmal außerreiterlichen Kontakt zu diesem Pferd aufzubauen. Du hattest ja geschrieben, dass Dir zu dem früheren Pferd der richtige Kontakt gefehlt hat etc. Dann ist das doch jetzt eine gute Gelegenheit, das "neue" Pferd richtig kennenzulernen und schon mal Kontakt zu knüpfen. Ich weiß ja nicht, was es hat, aber putzen, pflegen, verwöhnen und betüddeln wird ja wohl möglich sein.

Bei Deiner Geschichte ist mir noch ein Gedanke gekommen. Bitte nicht als Vorwurf oder falsch verstehen. Kann es sein, dass Dir eine solide reiterliche Grundausbildung fehlt? Ich habe dieses "Reitmüde sein" nämlich schon öfters bei Reitern erlebt, die einfach keine solide Grundausbildung haben. Bis zu einem gewissen Punkt kommt man auch ohne diese Basis in der Reiterei ziemlich schnell weiter, aber dann ist es vorbei mit der Herrlichkeit. Man stockt, kommt einfach nicht weiter und verliert schnell die Lust. Hinzu kommt, dass andere Reiter, die zunächst "schlechter" waren, Fortschritte machen und einen "überholen", was zusätzlichen Frust bringt. Da nützt eine Reitlehrerin, wie Du sie wohl hast, überhaupt nichts und verschlimmert die Situation nur noch. Zum korrekten Reitenlernen ist ein gut ausgebildetes Schulpferd unerlässlich. Damit meine ich kein verrittenes, völlig abgestumpftes armes Geschöpf, das seine Darseinberechtigung durch Einnahmen selbst erarbeitet.

Deshalb mein Tipp: Nutze die Krankheitsphase Deines "neuen" Pferdes dazu, Kontakt zu ihm aufzubauen, Dich nach einer neuen und guten Reitlehrerin umzuschauen und Dir vielleicht durch Bücher etc. oder durch Zuschauen bei anderen Lehrgängen oder auch auf Turnieren Motivation zu holen. Und dann - wenn Dein Hotta wieder fit ist, startest Du einen langsamen aber fundierten Neuanfang.

Viel Glück dabei.

Snoeffi

P.S: Wer vom Pferdevirus infiziert ist, kann sowieso nicht anders, als sein Leben lang mit diesem Hobby verbunden zu sein.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Juli 2007, 09:25 
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Beiträge: 74
Ich muss hier mal eine Lanze für das finchen brechen, denn ich kenne nur sehr wenige Menschen, die sich so ausführliche und tiefgreifende Gedanken um ihre reiterliche Grundausbildung machen wie sie.

Hätte nur ein Bruchteil der ReiterInnen sich derartig viele Gedanken darüber gemacht, dann sähe es anders in der Pferdewelt aus.

... und dieser Frust, wenn es nur einen Schritt vor, dann aber direkt zwei Schritte zurück geht, wer hat den denn noch nicht gehabt? Nach 35 Jahren Reiterei und Pferde ist es bei mir nur so, dass ich mich daran gewöhnt habe und deshalb nicht mehr in tiefe Verzweiflung stürze, wenn es mal wieder so weit ist.

Finchen, abwarten. Irgendwann ist das Pferd wieder klar auf den Beinen und dann geht's los. Bis dahin betrachte die Auszeit als eine Lektion in Demut und Geduld. Und: Hätte ich ein Pferd in HH, dann würde ich dich bitten, als RB zu fungieren.

;-) Amelie


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Juli 2007, 13:13 
ameli: Dankeschön! :aoops:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 19. Juli 2007, 13:31 
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Beiträge: 4132
tja finchen, ich würd dir ja wie gesagt, meinen arbeitslosen andrehen. aber das ist dann doch ein paar km zu weit weg... :cry:

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"Meine Fotos rauschen. Und wo sind Deine?" :mrgreen:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 20. Juli 2007, 08:10 
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Oh wie gut kenn ich diese verzweifelten Phasen!
(im Moment erlebe ich glücklicherweise mal das Gegenteil *freu*).

Zwei "Weisheiten" möchte ich in die Runde schmeissen

Meine RL sagte zu meinem schrecklichen Sitz, daß ich erst dann zum Sitzen komme, wenn das Pferd auch ordenlich geht.

ÜBer den Satz habe ich dann lange nachgedacht, und siehe da, je länger mein Pferd sich selber tragen lernte, und entspannter wurde, desto besser wurde auch ich, und dieses Positive schaukelt sich ebenso positiv auf, wie das Gegenteil!

Ergo, und meine zweite "Weisheit": man braucht nicht nur eine/n RL sondern eine Person mit Geduld und Verstand, die einen langsam aber sicher weiterbildet.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 20. Juli 2007, 08:21 
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Ich war lange lange Schulpferdereiter, und hab dann "unvernünftigerweise" meinen Wunsch nach dem eigenen Pferd umgesetzt, da ich einfach mehr lernen wollte. Hab dann eins der Schulis erworben, und die Dauer des Entspannungs- und Lernprozesses komplett unterschätzt.

Nach 2 Jahren bin ich in einen Dressurstall zu einer Super-Ausbilderin gewechselt, im ernsthaften Glauben, nach 3 Monaten Beritt und Unterricht (mehr wollte ich wohl nicht ausgeben...) wäre das Pferd dann locker L-fertig.... :aoops: :aoops:

Jaaa.... es ist schon doll, und ich halte mich dabei noch für jemanden, der sich durchaus mit den Grundlagen und der Theorie des Reitens beschäftigt....

Man sollte den RL wechseln, wenn man merkt daß es nicht passt, nach einer ehrlichen persönlichen Selbsteinschätzung, ob ´s nicht an der eigenen Ungeduld liegt... :?

PS mittlerweile zeigt die Langsamkeit ganz tolle Ergebnisse, ich wirklich baff, was mit meinem PFerd (und mir) reiterlich schon weitergegangen ist


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