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 Betreff des Beitrags: Reitlehre nach Claus Penquitt
Ungelesener BeitragVerfasst: 6. Juni 2007, 11:46 
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Hallo,
hab mich noch nicht ausführlich mit dem Thema beschäftigt; habe lediglich einen groben Überblick.
Kann mir jemand von euch die "großen" Unterschiede zur klassischen Reitweise erläutern?
Hintergrund ist der, dass ich seit einem halben Jahr 2 Privatschülerinnen habe, die bei mir Springunterricht nehmen und mir vorher gesagt haben sie reiten eben nach "Claus Penquitt" und wollen auch ihrem Reitstil treu bleiben.
Nun ja, beide habe ich auch in der Dressur während des Abzeichenlehrgangs betreut und beide waren super zufrieden und es gab auch keine Diskussionen dass ich etwas anders korrigiere....
Das einzige war am Anfang, da kamen sie mit sehr scharfen Gebissen an, aber die wurden sofort meinen Anweisungen entsprechend ausgewechselt.
Außerdem erzählen sie mir öfter dass sie von dieser englischen Reiterei in den Schulställen die Schnautze voll haben.... (naja, dass da einiges im argen liegt, weiss ich ja auch aus beobachtungen... :wink: )
Aber was ist nun anders?
lg


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Ungelesener BeitragVerfasst: 6. Juni 2007, 13:13 
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Hmm weiß jetzt nicht, ob ich die Frage so ganz beantworten kann, weil ich in beiden Reitweisen nicht ganz zuhause bin.
Geritten wird eher auf einen Impuls hin. Es ist zum Beispiel nicht so, dass du ständig dein Pferd treibst (Korrigiert mich, falls ich es falsch darstelle).
Du treibst es einmal in die Gangart und bist dann eher passiv, was das Tempo angeht, es sei denn, du willst es eben verändern.
Und du bildest das Pferd ein bißchen anders aus.
Für eine Linkswendung nehme ich zum Beispiel die linke Hand ein bißchen höher (am Anfang sehr deutlich, später ist es gar nicht bemerkbar) und Gibst mit dem Bein die Hilfe. Das Pferd versteht das erstaunlich schnell. Mein Pferd zB. reagiert jetzt auf den leisesten Wink. Dabei ist es auch egal, wenn ich die Hand nur versehentlich ein Stück höher halte :alol: da lernte ich dann gaaanz schnell, im Galopp zB die Hände ruhig zu halten.
Ich habe die Penquitt Reitweise nur dem Buch entnommen, aber daraus viel lernen können. Mein Traber kam mit dem englsch reiten irgendwie gar nicht zurecht, er war immer überfordert, töltete dann los etc, auch wenn ich mich schon sehr bemüht habe, in kleinen Schritten vorzugehen. Mit Penquitt klappte es gleich total super, er hat die Hilfen viel leichter verstanden. Hoffe ich konnte es ein bißchen deutlich machen, aber bin wie gesagt keine Expertin.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 7. Juni 2007, 13:32 
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Hmm, joa, also das mit den Impulsen ist denke ich schon mal sehr wichtig. Auch an den ach-so-bösen-ach-so-scharfen Gebissen wird immer nur mal ganz vorsichtig "angeklingelt".
In Wendungen geht die innere Hand hoch, die innere Schulter zurück. Es wird viel über die Drehung des Beckens gelenkt. Außerdem sitzt man in der Biegung außen, das Pferd soll unter das Gewicht des Reiters treten und nicht davor weichen.
Ich denke, das sind so die Hauptunterschiede, zumindest sind das die Punkte, in denen ich die Umstellung schwierig fand. Aber inzwischen flutscht das ganz automatisch und funktioniert wirklich super gut.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 7. Juni 2007, 14:27 
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so lange man mit scharfen gebissen umgehen kann, habe ich ja nichts dagegen; aber: wenn man ein solches gebiss braucht, ist doch grundsätzlich in der ausbildung des pferdes schon was schief gelaufen...
also, dass mit dem "aussen sitzen in der wendung" ist sicherlich eine interessanter gesichtspunkt, der anders ist wie ich ihn unterrichte.
aber das andere sind alles dinge die auch in der klassischen reitweise zu finden sind.... *grübel*
werd mir wohl doch mal das buch kaufen, auch wenn ich eigentlich nicht einsehe soviel geld dafür auszugeben, aber vielleicht bekomm ich´s ja gebraucht. will einfach zur mehr hintergrund wissen haben zu dem was meine schüler da gelernt haben.....
danke euch beiden schonmal!

lg


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Ungelesener BeitragVerfasst: 7. Juni 2007, 14:30 
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Über die Funktionsweise der verschiedenen Gebisse kann man sich sicher stundenlang streiten. Fakt ist: Es kommt immer darauf an, wie man sie einsetzt.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 12. Juni 2007, 22:26 
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Das Geheimnis der `Penquitt-Lehre´ ist einfach nur, dass Herr Penquitt es hin bekommen hat, die Hilfengebung für die einzelnen Lektionen einleuchtend, gut nachvollziehbar und klar verständlich zu erklären.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 13. Juni 2007, 09:11 
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Das kann ich auf jeden Fall bestätigen. Habe ja nur das Buch gekauft und dachte, ich probiere das einfach mal aus und mache dann wenn es uns gefällt mal einen Kurs. Ich war begeistert, wie schnell ich und Sonny das umsetzen konnten nur nach dem Buch. Das ist schon echt toll.

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Ungelesener BeitragVerfasst: 22. Juli 2007, 21:30 
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Zu kritisieren an dem System ist eindeutig, dass das gerittene Grundtempo im Trab zu untertourig ist. Der Jog, wird hier als oberste Maxime angesehen. Ich habe selbst meinem Youngster damals jeden Schwung und Esperit geraubt und hatte lange zeit damit zu kämpfen , dies zu korrigieren.

Auf mich wirken die Demonstrationen live immer etwas schwach geritten,müde, die Pferde vergessen ihre HH, die Reiter ebenso und dann wird vor sich hin gejogt, bis der Arzt kommt. Unterstützt mit Kandare, dann sieht wenigstens das Köpfchen nett aus.
Vorne hui und hinten pfui.

Wie man rauslesen kann, reite ich schon lange nicht mehr nach P. , weil mich diese Schwachstellen in eine Sackgasse führten.
Aber ich muss sagen, die Freizeitreiterakademie ist eines der Bücher, die didaktisch wirklich toll aufgemacht sind. Alleine probieren hat aber deutlich seine Tücken, den sooooo einfach sind die Seitengänge dann korrekt doch wieder nicht zu reiten. Und der der ach so lose Zügel, bei dem sich das Pferd nur durch abkippen des Reiterbeckens versammelt sind Illusion.

LG
Meritas


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Ungelesener BeitragVerfasst: 27. Juli 2007, 18:52 
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Wer sagt denn, dass man immer nur im Jog unterwegs sein muss, wenn man nach Penquitt reitet? Und zumindest bei uns interessiert es keinen, wo das Pferd die Nase hat, eh nicht die Hinterhand aktiv "dabei" ist... Und ja, die Versammlung funktioniert am losen Zügel, an dem nur "geklingelt" wird. Ansonsten fand ich Seitengänge noch nie so einfach...
Wo hast du denn nach Penquitt gelernt, Meritas?


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Ungelesener BeitragVerfasst: 28. Juli 2007, 10:39 
auch wenn ich mich sehr unbeliebt mache, gebe ich trotzdem meinen Senf dazu.

Scharfe Gebisse sind nicht zu verteufeln, WENN sie in der Hand eines Könners liegen. Das gilt für jede Reitweise unabhängig von der Lehre dahinter. Leider muss ich mir selbst und dem Rest der breiten Masse an Reitern dieses "Können" absprechen.

Man kann leicht behaupten, einen zügelunabhängigen Sitz zu haben. Verlang man aber vom Reiter eine Überprüfung (jederzeit Schritt, Trab und Galopp in verschiedenen Tempi innerhalb der Gangart und mit Wendungen gänzlich OHNE Zügel zu reiten, indem man den Zügel schlicht wegnimmt), sieht es sehr Mau aus.

Für mich persönlich ist es daher ein No-Go, wenn schwache Reiter bereits ein scharfes Gebiss benutzen. Man kann es nur dann sinnvoll und korrekt einsetzen, wenn man den Zügel eigentlich nicht mehr braucht, sondern er nur zur Verfeinerung dient.

Da ich niemanden hier persönlich im Sattel kenne, muss sich auch keiner hier den Schuh anziehen :wink:


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Ungelesener BeitragVerfasst: 28. Juli 2007, 13:00 
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Zitat Trouble Angie :Und zumindest bei uns interessiert es keinen, wo das Pferd die Nase hat, eh nicht die Hinterhand aktiv "dabei" ist...

Wie funktioniert das denn bei Euch mit der Versammlung. Vielleicht habe ich da beim Lesen der alten Meister was verpasst.

Die HH ist in jeder Reitweise von Interesse. ohne HH keinen Schub, keine Tragfähigkeit,keine Möglichkeit Hankenbeugung , keine Kraft um das Schließen der Gelenke auszuhalten, KEINE VERSAMMLUNG .

Versammlung am losen Zügel ist ein Endprodukt einer jahrelangen anspruchsvollen gymnastischen Arbeit, die anfangs nur über Zügelkontakt zu erreichen ist. Bei wachsender Selbsthaltung reichen dann Impulse.
Vielleicht kannst Du ja mal Bilder einstellen, wenn Du magst.

Ich bin Jahre bei einem lizensierten Trainer/ in geritten, der Name tut hier nichts zur Sache.

LG
Meritas


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Ungelesener BeitragVerfasst: 28. Juli 2007, 15:10 
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Meritas hat geschrieben:
Versammlung am losen Zügel ist ein Endprodukt einer jahrelangen anspruchsvollen gymnastischen Arbeit, die anfangs nur über Zügelkontakt zu erreichen ist.
LG
Meritas


Ich denke mal, dass Angie das auch gar nicht in Frage stellt. Ich verstehe ihre Aussage eher so, dass sich bei ihr Niemand daran fest beisst, den Kopf und Hals des Pferdes in "Die Rübe muss runter "- Haltung zu bringen und dabei den Rest des Pferdes vergisst.


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Ungelesener BeitragVerfasst: 28. Juli 2007, 21:14 
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Registriert: 22. Juli 2007, 20:48
Beiträge: 116
Zitat Asina : Verfasst am: Sa Jul 28, 2007 4:10 pm Titel:

" Ich verstehe ihre Aussage eher so, dass sich bei ihr Niemand daran fest beisst, den Kopf und Hals des Pferdes in "Die Rübe muss runter "- Haltung zu bringen und dabei den Rest des Pferdes vergisst. "

Ich kenne keine Richtlinien, egal welcher Reitweise, die dies beinhalten.

LG
Meritas


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Ungelesener BeitragVerfasst: 28. Juli 2007, 22:28 
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Registriert: 11. Mai 2007, 14:38
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Wohnort: Südheide am Wald
Es ist zwar insgesamt etwas besser geworden, trotzdem gibt es noch sehr viele Reiter, die nicht mal Wissen, dass es eine/verschiedene Reitlehre/n gibt.
Und damit wir uns hier nicht falsch verstehen
Meritas hat geschrieben:

Ich kenne keine Richtlinien, egal welcher Reitweise, die dies beinhalten.

LG
Meritas


Ich auch nicht, aber sieh´ Dich einmal um, wieviele Pferde werden leider immer noch, notfalls mit vielen trickreichen Hilfsmitteln, nach der Maxime geritten - Hauptsache der Kopf ist `unten´. Und genau DAS wollen wir Alle nicht, Oder?
LG Asina


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Ungelesener BeitragVerfasst: 28. Juli 2007, 23:08 
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Registriert: 22. Juli 2007, 20:48
Beiträge: 116
Da stimme ich Dir zu. Dies trifft aber leider auch auf manchen Penquittreiter zu. Hier kenne ich einige Pferde, die auf Trense gar nicht mehr , sonder nur noch mit Kandare in angeblicher Selbsthaltung liefen.

Das System an sich ist wirklich nicht schlecht, aber es schafft Illusionen, die so nicht stimmen.

Liebe Grüße
Meritas


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