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Das große Geschnatter geht weiter!
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 Betreff des Beitrags: Re: Reitstunden - Preise
Ungelesener BeitragVerfasst: 27. April 2023, 08:27 
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Ich zahle 36€ für eine 4-Gruppenstunde und 60€ Einzeltraining INKLUSIVE Lehrpferd (Western/Trail/Horsemanship/RanchRiding).

Das ist aber kein Verein sondern eine private Reitschule. Die Lehrpferde sind zum größten Teil ehemalige Turnierpferde (mit bis zu europaweiten Erfolgen) und werden auch immer noch korrigiert. So macht „Schul“-Unterricht wirklich Spaß und ich zahle gerne den Preis dafür.

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Graci, Liebe meines Lebens... (19.01.1995 - 20.02.2013)


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 Betreff des Beitrags: Re: Reitstunden - Preise
Ungelesener BeitragVerfasst: 27. April 2023, 09:24 
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zuzi hat geschrieben:
Vor- und Nachbetreuung dazu (in unserem Stall werden die Pferde vom Stall-Besi fertiggemacht und aufgeräumt). Setze ich einen Stundenlohn von 80 € an (analog Handwerker), dann kann doch die Rechnung niemals aufgehen. :-?


Warum macht er das ? Wie sollen denn (speziell Kinder) den Umgang mit dem Pferd, putzen, satteln etc. lernen, wenn sie die Pferde immer schon fertig hingestellt bekommen ? Für mich der total falsche Ansatz...

Bei uns sind die Reitstunden auf den Schulpferden verhältnismäßig günstig, allerdings wäre ich gerne bereit, mehr zu zahlen, wenn mal Pferde dabei wären, die eine gescheite Ausbildung genossen haben und sich auch als Lehrpferd eignen. Das Pony, das meine Tochter überwiegend reitet, kam mit 4 in den Schulbetrieb und konnte quasi nix.

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Es geht im Leben nicht darum zu warten, dass der Sturm vorüber zieht, sondern zu lernen, im Regen zu tanzen !


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 Betreff des Beitrags: Re: Reitstunden - Preise
Ungelesener BeitragVerfasst: 27. April 2023, 12:11 
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zarino hat geschrieben:
zuzi hat geschrieben:
Vor- und Nachbetreuung dazu (in unserem Stall werden die Pferde vom Stall-Besi fertiggemacht und aufgeräumt). Setze ich einen Stundenlohn von 80 € an (analog Handwerker), dann kann doch die Rechnung niemals aufgehen. :-?


Warum macht er das ?

Ist effizienter. :-| Sich danebenzustellen, Kinder beaufsichtigen, anleiten usw. dauert viel länger.
zarino hat geschrieben:
Wie sollen denn (speziell Kinder) den Umgang mit dem Pferd, putzen, satteln etc. lernen, wenn sie die Pferde immer schon fertig hingestellt bekommen ? Für mich der total falsche Ansatz...

Ich sehe das genauso. Ich sehe aber auch, dass Reiten für die meisten Kinder eine von vielen Freizeitaktivitäten ist. Die wollen nicht "reiten lernen", die möchten sich einmal die Woche 45 min im Kreis tragen lassen. Das machen sie dann 1-2 Jahre und dann spielen sie Klavier oder Tennis. :keineahnung:


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 Betreff des Beitrags: Re: Reitstunden - Preise
Ungelesener BeitragVerfasst: 27. April 2023, 12:31 
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Ich mache ja vertretungsweise auch immer mal den Kinder-Unterricht und ich lege auf das ganze Drumherum allergrößten Wert. Ich finde es schade, wenn das so gehandhabt wird, dass das Pferd nur als Trainingsgerät fungiert. Hätte ich mir auch früher nie nehmen lassen, mich um "mein" Pferd zu kümmern. Das war fast wichtiger als das Reiten selbst. Auf der anderen Seite wird dann gejammert, dass die Kinder mittlerweile alle so verweichlicht sind. Das fördert diese Herangehensweise meiner Meinung nach nur. Schade...

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 Betreff des Beitrags: Re: Reitstunden - Preise
Ungelesener BeitragVerfasst: 27. April 2023, 13:04 
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Zitat:
Hätte ich mir auch früher nie nehmen lassen, mich um "mein" Pferd zu kümmern. Das war fast wichtiger als das Reiten selbst. Auf der anderen Seite wird dann gejammert, dass die Kinder mittlerweile alle so verweichlicht sind.

Ich hätte mich früher auch gerne um "mein" Pferd gekümmert, aber wir durften den Stall nur betreten um uns das gesattelte Pferd in die Hand drücken zu lassen. Das ist also keine neue Entwicklung, sondern das gab es schon immer.


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 Betreff des Beitrags: Re: Reitstunden - Preise
Ungelesener BeitragVerfasst: 27. April 2023, 14:34 
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Bei uns war es eher andersherum. Man wurde ziemlich alleine gelassen. :? Die Horde Kinder musste sich durch Misten, bei der Heuernte helfen,... die Gunst des Stall-Besis verdienen. Retrospektiv betrachtet hat er sich so 1-2 Vollzeitkräfte gespart. Nachmittags und am WE hat er die Kinder in der Schichteinteilung mit einberechnet. Richtig war das sicher nicht, schön war die Zeit trotzdem :rosawolke:


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 Betreff des Beitrags: Re: Reitstunden - Preise
Ungelesener BeitragVerfasst: 28. April 2023, 05:34 
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zuzi hat geschrieben:
Isjaki hat geschrieben:
Heute ist man da bei 25€ für Gruppenstunde mit bis zu 6 Reitern und Einzelstunde 50€.

Vielleicht etwas OT, aber ich finde den Schulunterricht überall viel zu günstig. Auch bei im Vergleich hohen Kosten von 25 € für eine Gruppenstunde decken niemals die realen Kosten. Ein Privatpferdereiter bezahlt Anschaffung, Unterhalt, Ausrüstung Pferd und Nutzung der Reitanlage selbst. Das ist ja quasi bei den Schulpferdereitstunden schon mitdrin und ggf. Vor- und Nachbetreuung dazu (in unserem Stall werden die Pferde vom Stall-Besi fertiggemacht und aufgeräumt). Setze ich einen Stundenlohn von 80 € an (analog Handwerker), dann kann doch die Rechnung niemals aufgehen. :-?



Natülich nicht, das sagte ich weiter vorne schon mal. Aber hier wird ja schon "gemeckert" wenn ein RL 50 EUR für eine Stunde nimmt. Da hat der RL nach Abzug von Steuern und Versicherung, ggfs. noch Fahrtgeld nicht mal die Hälfte und das als Selbstständiger. Ist gar nicht negativ oder vorwurfsvoll gemeint, aber wenn man sich das mal reel vor Augen hält muss einem ja klar werden dass das nicht geht. Das Grundproblem dabei ist natürlich, dass eine Reitstunde (anders als bei Angestellten) aus versteuertem Privatgeld bezahlt wird und man das natürlich nicht absetzen kann. Aber ändert nicht die Tatsache, dass das eine wirklich undankbare Sache ist. ich würde für das Geld auf gar keinen Fall arbeiten. Und wenn ich das tun würde könnte ich mit weder ein noch zwei Pferde leisten, von Unterricht gar nicht zu reden. Aber ich weiß auch keine schnelle Lösung ... :-)


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 Betreff des Beitrags: Re: Reitstunden - Preise
Ungelesener BeitragVerfasst: 28. April 2023, 07:18 
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zuzi hat geschrieben:
Bei uns war es eher andersherum. Man wurde ziemlich alleine gelassen. :? Die Horde Kinder musste sich durch Misten, bei der Heuernte helfen,... die Gunst des Stall-Besis verdienen. Retrospektiv betrachtet hat er sich so 1-2 Vollzeitkräfte gespart. Nachmittags und am WE hat er die Kinder in der Schichteinteilung mit einberechnet. Richtig war das sicher nicht, schön war die Zeit trotzdem :rosawolke:


So war das bei uns auch! Die Schulpferde hatten jeder 2 Pfleger, die hatten sich auch um das Sattelzeug zu kümmern und mußten mittags da sein um die Pferde mit den Reitschülern fertig zu machen und denen alles zu zeigen. Dafür durfte man auch öfter mal umsonst reiten, wenn ein anderer Reitschüler mal nicht kam. Auch bei der Heu/Strohernte haben wir immer alle gerne geholfen. Das war für uns damals wie ein großes Abenteuer und geschadet hat es uns auch nicht :-|


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 Betreff des Beitrags: Re: Reitstunden - Preise
Ungelesener BeitragVerfasst: 28. April 2023, 08:37 
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Zitat:
Die Schulpferde hatten jeder 2 Pfleger, die hatten sich auch um das Sattelzeug zu kümmern und mußten mittags da sein um die Pferde mit den Reitschülern fertig zu machen und denen alles zu zeigen.

Diese Pflegeteenies gab es bei uns auch, aber die Posten waren natürlich hochbegehrt und man hatte nur eine Chance ein Pflegepferd zu bekommen, wenn man mindestens 5mal pro Woche für mehrere Stunden im Stall war und das durfte ich nicht.
Zum Schutz der Pferde durften normale Reitschüler gar nichts außer einer Stunde reiten.


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 Betreff des Beitrags: Re: Reitstunden - Preise
Ungelesener BeitragVerfasst: 28. April 2023, 09:22 
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Vielleicht bin ich da auch ein bisschen empfindlich, weil ich noch durch die "alte Schule" gegangen bin. Mit 11 wurde ich das erste Mal auf den Traktor gesetzt, weil ich fürs Ballen setzen auf dem Wagen noch zu klein war, später dann stand ich in den Sommerferien oft 12 Stunden mit auf dem Feld und wir haben bei der Heu- und Strohernte geholfen. Die Ballen durften wir dann bei gefühlten 45° unters Scheunendach setzen. Wir haben auch oft in den Sommerferien im Stall gezeltet, beim Misten und Füttern geholfen etc. Gemistet wurde von uns auch jeden Nachmittag nach der Schule. Alles eben, um sich ein paar zusätzliche Reitstunden zu verdienen. Die Krönung war dann, wenn ein Pferd mal Sonntags nicht eingeteilt war und man es ALLEINE in der Halle reiten durfte.

Es war sicherlich nicht alles super früher, aber wir haben doch sehr viel mehr vom ganzen Drumherum mitbekommen wie es die Reitschüler heutzutage tun und das finde ich wirklich schade.

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 Betreff des Beitrags: Re: Reitstunden - Preise
Ungelesener BeitragVerfasst: 28. April 2023, 13:22 
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zarino hat geschrieben:
Es war sicherlich nicht alles super früher, aber wir haben doch sehr viel mehr vom ganzen Drumherum mitbekommen wie es die Reitschüler heutzutage tun und das finde ich wirklich schade.


Das stimmt. All dies, mit der Ernte über Hilfe im Stall und eigentlich die gesamte Freizeit dort - habe ich auch so erlebt, und in bester Erinnerung. Hätte man mir nur ein gesatteltes Pferd hingestellt, wäre mir so viel entgangen, in mehrfacher Hinsicht.

Wir hatten auch sehr vielseitige Schulpferde, ritten Dressur, Ausritte mit kleinen Pferderennen, Springen inkl. Wälle, erste Turnierstarts. Das ist heute auch selten geworden habe ich den Eindruck.

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 Betreff des Beitrags: Re: Reitstunden - Preise
Ungelesener BeitragVerfasst: 28. April 2023, 15:01 
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Zitat:
Es war sicherlich nicht alles super früher, aber wir haben doch sehr viel mehr vom ganzen Drumherum mitbekommen wie es die Reitschüler heutzutage tun und das finde ich wirklich schade.
ich denke, das ist auch heute noch davon abhängig, wo man ist. Ich bin auf dem Land aufgewachsen und da gab es auch außerhalb der Reitschule Leute mit Höfen und Pferden. Ich habe dann dort geholfen und durfte reiten und war praktisch in meiner gesamten Freizeit im Stall. Natürlich habe ich da viel mehr gelernt als wenn man nur zweimal die Woche zum Reitunterricht von Mutti gekarrt wird.
Aber das war auch damals schon eher die Ausnahme und fast alle, die mit mir das reiten angefangen haben, haben nach ein paar Jahren wieder aufgehört.

In meinem Stall ist seit Januar eine Reitschule, ich bekomme zu wenig mit, um mir da ein Urteil erlauben zu können, aber selbstverständlich ist es so, dass die Schüler ihre Pferde alle selber fertigmachen und es ist wohl auch Turnierteilnahme möglich (wie und was weiß ich nicht).

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... die jeden Tag ihr Gemüse isst.


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 Betreff des Beitrags: Re: Reitstunden - Preise
Ungelesener BeitragVerfasst: 23. Mai 2023, 09:35 
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Mit 8 Jahren habe ich in einer klassischen Reitschule angefangen, wo die Pferde noch in Ständern standen und manchmal keine Lust auf Reitschüler hatten. So dass du als kleiner Drops da möglichst schnell an einer Seite vorbeihuschen musstest, bevor der Pferdehintern dich an die Wand drückt. :-? Meist gab es nur 1-2 Quotenponys, der Rest waren Großpferde, wo es unmöglich war, alleine den Sattel hochzubekommen oder zu Trensen. Putzen und Hufe auskratzen musste man selbst hinbekommen, beim Rest gab es dann 5 Minuten vor Stundenbeginn dann Hilfe. Oder man musste sich selbst jemanden von den "besseren" Mädchen organisieren. Die dann oftmals etwas herablassend waren. Habe nicht gerne gefragt und hätte lieber gleich zu Beginn alles selbst gekonnt.
Die Pferde waren meisten ganz gut ausgebildet, ab und zu waren auch aussortierte Turnierpferde dabei. Die wurden aber oftmals nach einigen Monaten an Reitschüler weiterverkauft. Später war es dann gemischt, "gute" Pferde und eine Auswahl an Polenpferden, die dann quasi in den Reitstunden mit "ausgebildet" wurden. Grundsätzlich fand ich das aber gar nicht mal schlecht, denn auch auf solchen Pferden lernt man ja Sachen. Obenbleiben z.B. :alol: Oder "wie bringe ich einem Pferd dass es noch nicht kann, angaloppieren bei". Ich meine das Ernst, ich hab auch dort wertvolle Erfahrungen mitgenommen. Das war aber ein paar Jahre später, nicht mehr als absolute Reitanfängerin selbstverständlich.

Grundsätzlich konnten meine Eltern nie verstehen, dass ich jede Woche da wieder hin wollte, um mich anschreien zu lassen :alol: . Wenn ich gekonnt oder gedurft hätte, wäre ich auch täglich hin, aber den langen Weg durchs Feld alleine mit dem Rad haben sie mir nicht erlaubt. So hab ich mir zusätzlich zur wöchentlichen Reitstunden, eben bei uns im Ort noch Reitmöglichkeiten gesucht, ohne Sattel mit Halfter und 2 Stricken dran über Brennesselbüsche auf der Koppel gesprungen und solche Späße :wink:

Reiterferien durfte ich auch einmal machen, da war ich 11. Dort wurden die Ponys morgens von der Nachtkoppel geholt, gesattelt und standen dann den gesamten Tag zwischen den Einsätzen gesattelt im Offenstall herum :mad: Trensen waren beschriftet und hingen auf einem Balken. Den Hof gibt es noch, ich hoffe jedoch dass dies heute nicht mehr so ist.

Zeitsprung zu Heute: Auf meinem jetzt 22 jährigen Fjordhengst sind 2 kleine "Reitschülerinnen" an der Longe zugange. Und beides sind so ein bisschen Prinzessinnen, denen die Pferdepflege schnell zu viel oder zu anstrengend ist. Oder grundsätzlich wenn etwas als zu anstrengend empfunden wird. Da wird häufiger mal geseufzt oder gegähnt. Oder ein Drama gemacht, wenn der Finger am Angstriemen geklemmt ist (Handschuhe anziehen will man aber auch nicht "damit kann ich nicht reiten", Mutti unterstützt die Aussage halt, weil sie reitet auch nie mit Handschuhen). Ich weiß auch nicht woran das liegt, aber manchmal muss ich mich arg zusammenreißen. Hab aber auch schon klare Worte gefunden :wink: . Meist gehts danach wieder. Aber jammern ist irgendwie in...

Hätte ich mich damals in der Reitschule so verhalten, hätte es einen deutlichen Anschiss gegeben, dass ich dann wohl zu klein zum Reiten wäre oder besser Goldfische züchten soll, die schwimmen von selbst....Beide Mädels WOLLEN aber schon! Sind nur wirklich irgendwie nicht so taff und halt nicht so viel aus, wie wir damals.


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 Betreff des Beitrags: Re: Reitstunden - Preise
Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Mai 2023, 05:53 
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ich glaube, das große Problem ist wirklich, dass die Kinder heutzutage viel schlapper sind. die kennen das einfach nicht mehr, mal mit anzupacken.

Ich hab auch einige solche spezies bei mir im Unterricht, sowohl beim Reiten als auch beim Tanzen. Da wird gejammert, es sei zu anstrengend, irgendwas tut weh, oder die Kinder haben angst.

Viele Hofbesitzer trauen sich aber auch gar nicht mehr, die Kinder mit einzubinden, da heutzutage von den Eltern viel schneller mit Anwalt, rechtlichen folgen etc. gedroht wird, sobald was passiert.

Wenn wir damals runter gefallen sind, wurden wir kommentarlos wieder drauf gesetzt, wenn nix gebrochen war oder stark blutete. Heute wird sofort vorsorglich der RTW geholt.

Da ist die Einstellung eine ganz andere.

Damals war sicherlich nicht alles richtig und teilweise rückblickend betrachtet, waren so mache Sachen einfach unverantwortlich. aber der Trend geht leider derzeit in die falsche Richtung.
Die Kinder sagen einmal zu Hause, sie wollen reiten und Mutti meldet sie in der Reitschule an.
Ich hab damals gesagt, ich will reiten lernen, da sagten meine Eltern, ok, wenn du es in 1 Jahr wirklich noch willst, darfst du es machen. Ich musste wirklich 1 Jahr warten, musste mich selbst anmelden und was war das für mich als super schüchterne 8jährige für eine Überwindung. Aber stolz war ich dann wie Bolle und als ich dann irgendwann meine ersten eigenen (Gummi)Reitstiefel bekam, wäre ich vor stolz fast geplatzt.

_________________
A man is cupping his hand to scoop water from a highland burn.
The game keeper shouts: "Dinnae drink thon waater! It's foo ae coo's keech an' pish!"
The man replies:"My good fellow, I'm English. Could you repeat that in English for me?"
The game keeper replies:"I said; use two hands - you get more that way!"


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 Betreff des Beitrags: Re: Reitstunden - Preise
Ungelesener BeitragVerfasst: 24. Mai 2023, 22:57 
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Ich kenne das auch noch so, wie es hier viele beschreiben.
Boxen misten, bei der Ernte helfen und alles einlagern, was so dazugehört. Man war dann aber auch Teil der Gemeinschaft, abends wurde gegrillt, und mit der Zeit durfte man immer mehr. Natürlich wurde man hier und da ausgenutzt als Kind. Auf der anderen Seite hat man auch direkt schon alles gelernt, was wichtig ist. Von so einigem Wissen von damals profitiere ich heute noch. Und, mal sogesehen: Vor 50 Jahren war das alles normal und Kinder mussten mit ran. In meiner Kinderzeit, Anfang der 90er, war das schon nicht mehr so - aber es war auch nicht ungewöhnlich Kinder mit in die richtige Hofarbeit aufzunehmen.
Heutzutage sieht das alles anders aus. Da schreien die Eltern Zeter und Mordio, weil der RL mal was lauter und deutlicher im Unterricht war. Auf der anderen Seite steckt heutzutage auch viel mehr Geld in dem Sport, wenn etwas nicht klappt wird halt ausgetauscht. Egal ob RL oder Pferd. Dieser echte Biss, das wirkliche Wollen kommt oft gar nicht mehr zum Tragen. Und das fängt, meiner Meinung nach, schon im Kleinen an.
Wir sind zB ein Privatstall, trotzdem hat unser SB zwei junge Mädels, die ihm einerseits im Alltag helfen (angestellt und gegen Entgeld, und nur Koppeldienst), andererseits unterrichtet er sie auch regelmäßig ohne Bezahlung mit ihrem RB Pferd und führt sie jetzt in das Turnierleben ein. Getreu dem Motto eine Hand wäscht die andere. Die Mädels lernen jetzt sehr viel, kriegen etwas Kohle und können ihre gelernten Dinge auch direkt zeigen.
Es ist bei uns also so eine Art Mittelmaß.
In der typischen Reitschule (wir haben direkt gegenüber so eine) lernt man das ganze Drumherum kaum bis gar nicht. Da ist man eben auch nur eine Nummer.

Ich hab selbst eine junge RB an meinem Fribi, die von so einer typischen Reitschule kommt. Die kannte nur ausgenutzt werden, nix dürfen und schon gar nicht selbst denken. Sie hat ein tolles Gefühl für Pferde, hat einen schönen Grundsitz und ist lernwillig. Wie man denn ein Vorderzeug ordentlich verschnallt musste ich ihr zeigen…. Das fand ich traurig. Fliegende Wechsel reiten können, aber sowas nicht wissen. Daran sieht man einmal mehr, dass Reitschule alleine einfach nicht reicht. Es fehlt viel links und rechts, Dinge, die die meisten hier im Teich schon nebenbei als Kinder gelernt haben.
Das ganze Thema Fütterung, Gesundheit etc. wird gefühlt gar nicht mehr vermittelt.

Deswegen…Ich kenne nicht eine Reitschule im weiten Umkreis, die alles vermittelt was nötig ist. Nicht eine. Um das aber auch leisten zu können kommt man wohl mit 4er Gruppenstunden a 15-20€ auch nicht mehr hin. Es müsste also teurer werden, und das können sich sehr viele Familien derzeit nicht leisten.
Der Reitsport geht gerade (besonders bezogen auf die Jugendförderung) wieder dahin, wo er schonmal war: Nur für Leute, die es sich leisten können.


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