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Ich oute mich mal: Die Recherchen zum Thema "Wo die Beine sich verschwiegen kriegen - ein Tatsachenbericht aus den Feuchtgebieten der Reiterwelt" gestalten sich langwieriger als ich erwartet hatte. Es tun sich halt überall neue Baustellen auf. Alleine das Thema Funktionsunterwäsche und ihre Anwendungsgebiete und die kleinen aber aufreibenden Details der "Schlüpperologie" nehmen doch mehr Raum ein als erwartet. Ich bitte also um Geduld und vertröste Euch die Wartezeit mit einem kleinen "Rant" über Bananen und Handtaschen. Inwiefern dies auch mit der Reiterwelt zu tun hat, überlasse ich Eurer Interpretation. Wenn ich aber an die zigtausend verschrumpelten Möhren-Mumien denke, die ich aus den diversen Winkeln und Furchen meiner Beute-Beutel, Hosen-, Westen- und Regenjackentaschen enthumiert habe, dann glaube ich das dieser Handtaschen-Bananen-Rant doch ursächlich in die Reiterwelt gehört.
Ich wünsche viel Spaß und hoffe, es gefällt!
Frauen und ihre Handtaschen. Eines der großen Mysterien der Menschheit. Für Männer eine Welt mit sieben Siegeln. Die letzte große Bastion des Ungewissen. Hat sich nicht schon jeder Bommel-Träger die Frage gestellt: WAS zum Teufel kramt sie da wieder aus der kleinen schwarzen Clutch hervor?! Und warum nimmt sie einen Wagenheber auf unser erstes Date mit?!
An dieser Stelle ein kleiner Exkurs für die Nichtabsolventen des VHS-Kurses „Handtascho-Beuteltragologie“: Clutch, die: Unterarmtasche ohne Henkel – meistens im Rechteckformat. Hinweis für die englisch-sprachigen Leser: Hat nichts, aber auch gar nichts mit Kupplungen zu tun. (auch wenn sie manchmal so schwarz ist und beinahe so riecht, wie eine verbrannte).
Doch der eigentliche Grund für diesen Text ist weder eine Einführung in die Typologie und Anatomie der gemeinen Handtasche noch die Auflösung aller damit verbundenen Rätsel, Vorurteile und Mutmaßungen.
Der wirkliche Grund für diesen Text ist nämlich...
Eine Banane.
Eine Banane in meiner Handtasche.
Eine Banane in meiner Handtasche, die ihr Bananenleben sicherlich vor 2-3 Wochen ausgehaucht hat. Es können auch 4 Wochen gewesen sein. Sie konnte mir diese Frage nicht mehr beantworten. Aber was macht das schon?
EsKa2011
Zumindest waren die Tage, als sie noch fröhlich kichernd durch den Urwald hopste, sicherlich schon lange vorbei. Ich zog diese Annahme aufgrund des schlechten Allgemeinzustandes, in welchem sie sich befand. Die pechschwarze Schale, auf der sich schon ein paar versprengte Schimmelpilz-Stippenkolonien befanden, sowie ihr überaus schlabberiges Innenleben sprachen eine deutliche Sprache. Selbst der alles zermanschende und zermusende Kiefer eines 2 monatigen Kleinkindes hätte es nicht geschafft, eine Banane in eine solch breiig-laufende Masse zu verwandeln. Insofern: Rrrrrrrrespekt, alter Schwede, vor diesem Artefakt am Boden meiner Handtasche.
Genauere Ergebnisse erwarte ich übrigens von dem noch ausstehenden Autopsiebericht.
Bis dahin bin ich auf Mutmaßungen bezüglich Art und Weise des Ablebens angewiesen.
Nun fragt sich die geneigte Leserin sicherlich: „Banane? Ja und? Ich habe erst vorgestern 3 Rattenmumien aus dem frühen Pleistozän aus meinem Öko-Hanf-Einkaufsbeutel entsorgt. Wo ist das Problem?“
Nun, mein Problem ist, das ich nicht weiß, wie diese Banane in meine Handtasche geraten ist.
Ich für meinen Teil transportiere Bananen aus genau den oben genannten Gründen ungern bis niemals in meiner Handtasche.
Also wie kam sie hinein? Versuchen wir es mit Logik – auch wenn ich weiß, dass mir dies hohe Kunst der Logik und des Raisonnierens schon alleine durch die Erblast meiner Gene schwerer fällt. (Und – JA! - ich bin großer Fan von Vorurteilen, damit lebt es sich so einfach und schwarz-weiß!).
Bemühen wir die Logik:
EsKa2011
Vielleicht hat sie einfach einen stillen Ort zum Sterben gesucht? Waidwunde Bananen tendieren ja – wie wir alle ja aus der Verhaltensforschung wissen - zum Rückzug ins tiefe Dickicht, wenn sie merken, dass sie ihr kleines gelbes Leben aushauchen müssen.
Vielleicht glaubte ein mitfühlender Mitmensch, dass ich der Stärkung bedurfte, und hat mir diese schnuckelig beschalte Mahlzeit in meine Handtasche geschmuggelt? Zwar ist diese Theorie recht weit hergeholt - gehöre ich doch zum mehr als deutlich wohlgenährten Teil der Bevölkerung (oder – um es drastischer zu formulieren - ich entspreche einem Monatsvorrat für eine 30-köpfige Kannibalensippe). Aber man weiß ja nie, zu was Gutmenschen fähig sind, nicht wahr?
Vielleicht war dieses Exemplar der Musa paradisiaca (nicht zu verwechseln mit der Musa textilis, die ja deutlich faserreicher ist) auch Teil eines Austauschstudentenprogrammes der Uni Monokulturidades / Fakultät „Höhlenforschung“ und arbeitete gerade an ihrer Doktorarbeit mit dem Thema „Archäologische Funde in abendländischen Tragutensilien“ als sie an Übermüdung und Sauerstoffmangel im verschlungenen Tunnelsystem meiner Handtasche verstarb?
Man muss wissen, dass meine Handtasche recht weitläufig gebaut ist. Neben einer kleinen aber feinen Beauty-Abteilung, die ein ausgesuchtes karma- und auch reinkarnationstechnisch und vor allem total tier- und auch sonstirgenwie-sinnfreies Lippgloss-Sortiment enthält, befindet sich darin auch eine gut sortierte Buchhandlung mit Belletristik und feministischen Pamphleten. Wenn man sich von dort aus immer rechts hält (vorbei an dem Schreibwarengeschäft und der Konditorei mit wirklich SAGENHAFTEN Torten), dann ist man binnen 4 Minuten direkt an einem kleinen Binnenmeer, wo man sich herrlich im Schatten großer Bäume ausruhen kann.
EsKa2011
Die Anfrage eines Schuhgeschäftes, welches sich mit Hinweis auf meine Chromosomenkombination und der dadurch doch sicherlich gegebenen Affinität zu Besohlungen aller Art in der kleinen Innentasche ansiedeln wollte, musste ich leider ablehnen. Denn in dieser Sommers wie Winters besonders warmen Innentasche hatte ich bereits ein multikulturelles Hammam geplant. Ich bin sehr für Integration, wie jeder, der mich besser kennt, weiß..
Aber ich schweife ab. Denn Fakt ist nach wie vor: Wo, Wie und Warum dieser schwarze (vormals sicherlich gelbe) Rhizom-Träger in meiner Handtasche gelandet ist, wissen die Götter.
Daher nun mein Aufruf: vermisst jemand eine Banane? Sie war (zumindest wenn ich vom sonstigen Zustand meiner Handtasche darauf schließen darf) stubenrein, durchgeimpft und wusste sich zu benehmen.
Anfragen und sachdienliche Hinweise bitte an das
Kommissariat II – Abteilung tote Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Linke äußere Seitentasche
12345 Oberschulter-TragriemistanEsKa2011
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La vie e dure sans confiture!
Zuletzt geändert von Rapante am 3. März 2012, 11:18, insgesamt 1-mal geändert.
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